Gartengestaltung

Brennholz lagern: So geht’s richtig – Anleitung & Tipps

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Brennholz richtig zu lagern, spart Zeit, Geld und Nerven. Damit im Winter knisterndes Holz im Ofen und Kamin wohlige Wärme verbreitet, kommt es auf wichtige Aspekte an. Dieser Leitfaden erklärt, wo und wie Sie Brennholz sachkundig lagern und stapeln für einen optimalen Heizwert.

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Brennholz sollte möglichst überdacht gelagert werden
AUF EINEN BLICK
Wie sollte man Brennholz richtig lagern?
Für eine optimale Brennholzlagerung sollte das Holz im Freien, aber geschützt vor Feuchtigkeit gelagert werden. Wichtig ist eine gute Belüftung, eine trockene Unterlage sowie eine wetterfeste Abdeckung von oben. Stapeln Sie Hartholz für zwei bis vier Jahre, Weichholz für ein bis zwei Jahre, bevor es verbrannt wird.

Brennholz richtig lagern – Anleitung

Freilufttrocknen im Schichtholzstapel ist für Hobbygärtner die preisgünstigste Lösung, um Brennholz perfekt zu lagern. Damit frisch geschlagene Holzscheite rasch und ohne Schädlingsbefall trocknen, kommt es auf die richtige Vorgehensweise beim Stapeln an. Dank sachkundiger Stapeltechnik können Sie auf eine zusätzliche Stapelhilfe und damit verbundene Kosten verzichten. So lagern Sie Brennholz im Garten richtig:

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Materialbedarf und Werkzeuge

  • frisches, ofen- oder kaminfertig geschnittenes Holz
  • 4 dicke Holzpfosten (150 bis 180 cm hoch)
  • Material für die Unterlage (Kanthölzer, Kies, Steine, Paletten)
  • wetterfeste, UV-beständige, regendichte Abdeckung (LKW-Plane (34,00€ bei Amazon*), Teichfolie oder ähnliches)
  • Holzgreifer oder Holzpackzange zum rückenschonenden Stapeln
  • Spanndraht, Holzhammer, Zollstock, Handschuhe

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. im Freien einen sonnigen, trockenen, luftigen Standort wählen
  2. an jeder Ecke vom Lagerplatz einen angespitzten Holzpfosten einschlagen
  3. auf dem Boden das Material für den Untergrund auslegen
  4. erste Reihe: Holzscheite mit Rinde nach unten nebeneinander auf die Unterlage legen
  5. zweite Reihe: Holz quer zu den Scheiten der ersten Reihe legen, immer mit Schnittfläche nach oben
  6. im Kreuzstoß fortfahren
  7. alle 50 cm einen Draht aufspannen zwischen den Holzpfosten zur Stabilisierung
  8. Holzlager abdecken, Seiten offen und luftig lassen

Indem Sie die Reihen der Holzscheite im rechten Winkel stapeln und wiederholt Drähte spannen, verleihen Sie dem Brennholz-Lager zusätzliche Stabilität. An den Außenseiten ordnen Sie idealerweise die größeren Scheite an und reservieren den Zwischenraum für kleineres Holz. So kann die Luft noch besser zirkulieren und den Trocknungsprozess forcieren.

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Ein Brennholzlager sollte an den Seiten offen sein

Exkurs

Holzart entscheidet über Lagerzeit

Wie lange Brennholz trocknen und lagern sollte, hängt von den spezifischen Holzeigenschaften ab. Mit Blick auf Faseranteil und Holzdichte wird in der Forstwirtschaft generell unterschieden nach Hartholz und Weichholz. Die dichte, robuste Struktur von Hartholz erfordert eine Lagerzeit von zwei bis vier Jahren. Erst dann sind die Holzscheite soweit getrocknet, dass sie für die Verbrennung im Kaminofen geeignet sind. Weichhölzer weisen einen guten Heizwert bereits nach einem Jahr Lagerung auf. Typische Harthölzer sind Eiche, Ahorn und Kirsche. Zu den Weichhölzern zählen die meisten Koniferen, wie Fichte und Tanne.

Wo kann Brennholz lagern?

Für eine optimale Standortwahl gilt die Faustregel: Brennholz niemals in geschlossenen Räumen trocknen und lagern. Ohne eine konstante Belüftung sind innerhalb weniger Wochen Schimmel und Fäulnis im Holzstoß vorprogrammiert. Landet schimmeliges Holz im Ofen oder Kamin, atmet die ganze Familie gesundheitsschädliche Schimmelsporen ein. Aus diesem Grund sind alle Lagerräume tabu, die sich im Haus befinden. Folgende Tabelle zeigt an, wo Sie Brennholz sachgerecht lagern können und welche Standorte nicht geeignet sind:

geeigneter Standort nicht geeigneter Standort bedingt geeigneter Standort
im Garten innen Wiese
Terrasse Wohnzimmer Streuobstwiese
Carpot Keller Wald
luftige Scheune geschlossene Garage entlang von Hecken
draußen entlang der Hauswand geschlossenes Gartenhaus  
im Freien unter dem Schleppdach Wintergarten  

In einigen Bundesländern und Kommunen ist die Lagerung von Brennholz im Wald, auf einer Wiese oder entlang einer Hecke bedingt gestattet. Wichtigste Voraussetzung für eine Genehmigung ist die Garantie, dass keine Beeinträchtigung des ökologischen Gleichgewichtes oder Landschaftsbildes aus dem Holzlager resultiert. Grundsätzlich ausgeschlossen als Lagerplätze sind Biotope, Naturschutzgebiete sowie gesetzlich geschützte Überschwemmungsgebiete.

Kaltes Brennholz entzündet sich nicht

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Kaltes Brennholz brennt nicht

Im Winter bereitet eiskaltes Brennholz regelmäßig Verdruss, weil es sich nicht oder nur schwerlich entzündet. Tragen Sie Feuerholz vom Lagerplatz draußen schon einige Tage vorher ins Haus, damit es sich auf Zimmertemperatur erwärmt. Bei dieser Gelegenheit kann Restfeuchte noch entweichen.

Wichtige Vorschriften beachten

Bei der Lagerung von Brennholz hat der Gesetzgeber ein Wörtchen mitzureden. Feuchtes Holz zu verbrennen wird ebenso mit Geldstrafen geahndet, wie die Lagerung zu großer Mengen. Wer seinem Nachbarn mit dem Holzstapel zu nahe kommt, handelt ebenfalls gegen gesetzliche Vorschriften. In Deutschland unterliegen konkrete Regelungen rund um die Lagerung von Brennholz den Ländern und Kommunen. Folgende Übersicht fasst generelle Richtlinien für gesetzeskonformes Lagern und Stapeln von Kaminholz zusammen:

  • pro Flurstück nicht mehr als 40 m³ Brennholz lagern
  • Lagermenge korrespondierend zum Jahresverbrauch in einem Haushalt
  • maximale Stapelhöhe: 1,50 m
  • Lagerung in Schutzgebieten nur auf Antrag bei der Unteren Naturschutzbehörde
  • keine Lagerung gestattet von Paletten, Bau- und Abbruchholz
  • Abdeckung mit umweltverträglichen, landschaftsneutralen Materialien
  • Obacht: Entfernung zur Grundstücksgrenze mindestens 50 cm

Um jeglichen Konflikt mit den Vorschriften im Keim zu ersticken, fragen Sie bitte beim zuständigen Bauordnungsamt regionale Vorschriften zur privaten Holzlagerung nach. In Hessen beispielsweise ist die Lagerung von Brennholz ab 10 Kubikmetern der Gemeinde schriftlich mitzuteilen. In Baden-Württemberg sind Holzlager im Freien auf einen Rauminhalt von 20 Kubikmetern beschränkt. Gewerbliche Holzlagerung im Außenbereich ist in etlichen Bundesländern nicht oder unter strengen Auflagen gestattet.

Tipp

Die umfassenden Vorschriften zu Brennholz hören bei der sachgerechten Lagerung nicht auf. In den Ofen darf das Holz erst mit einem Feuchtigkeitsgehalt von höchstens 25 Prozent, was einem Wassergehalt von 20 Prozent entspricht. Wird zu feuchtes Holz verbrannt, quillt dunkler, stinkender Rauch aus dem Kamin und verrät den Übeltäter schon von Ferne.

Brennholz dekorativ lagern – Ideen mit Pfiff

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Ein Brennholzlager kann dekorativ in den Garten eingefügt werden

Kreative Hobbygärtner begnügen sich nicht damit, Brennholz richtig zu lagern. Eine Augenweide sollte der Holzstapel ebenfalls sein, harmonisch eingegliedert ins Erscheinungsbild von Grundstück, Garten und Terrasse. Folgende Ideen mögen Ihre Fantasie beflügeln für eine dekorative Lagerung von Kaminholz:

  • runde Holzmiete im Garten bauen und Holzscheite rund stapeln (Bauanleitung unten im Video)
  • verschiedene Holzarten aufschichten als bunte Wand mit integrierten Deko-Elementen
  • trockenes Brennholz lagern im dekorativen Cortenstahl-Regal als Herz oder Ring

Da frisch geschlagenes Holz bis zu vier Jahre trocknen und lagern sollte, lohnt sich der Aufwand einer eingebauten Beleuchtung. Während Sie die Holzscheite gemäß obiger Anleitung aufschichten, installieren Sie kleine Strahler mit Niedervolt-Stromversorgung, wie sie bekannt sind aus der klassischen Gartenbeleuchtung.

video:

Youtube

Häufige Fehler vermeiden

Verqualmte Wohnräume statt wohliger Wärme sind die Folge, wenn dem Kaminbesitzer bei der Brennholzlagerung einer der folgenden häufigen Fehler unterläuft. Um die Leser dieses Leitfadens vor Ärger mit Feuerholz zu bewahren, bringt folgende Tabelle typische Irrtümer auf den Punkt mit Tipps für die Vorbeugung:

Fehler Schaden Vorbeugung
zu kurze Lagerzeit hohe Qualm-Entwicklung Hartholz 2-4, Weichholz 1-2 Jahre lagern
im Haus gelagert Schimmel und Fäulnis Brennholz im Freien lagern
keine Abdeckung Brennholz trocknet nicht Holzstapel abdecken, Seiten freilassen

Häufig gestellte Fragen

Wie lange muss Brennholz lagern?

Die Dauer der Lagerung hängt ab von der Holzart. Harthölzer, wie Eiche, Kirsche, Ahorn oder Esche, benötigen eine Lagerzeit von zwei bis vier Jahren. Weichhölzer, wie Weide, Fichte oder Tanne, erzielen einen optimalen Brennwert bereits nach einem Jahr. Grund für die unterschiedliche Dauer der Lagerung ist die artkonforme Holzdichte. Je höher der Faseranteil im Holz, desto mehr Zeit nimmt es in Anspruch, bis sich der Feuchtigkeitsgehalt reduziert für die bestmögliche Heizleistung.

Wie viel Brennholz darf man im Garten lagern?

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Ein Holzstapel sollte nicht höher als 1,50m sein

In Deutschland gelten Holzstapel im Außenbereich als bauliche Anlage und unterliegen den Vorschriften der Landesbauordnung. In den meisten Bundesländern ist festgeschrieben, dass ein Holzlager im höchsten Fall den Jahresverbrauch eines privaten Haushaltes beherbergen darf. Je Flurstück dürfen Sie – je nach Bundesland und Region – zwischen 20 und 40 Kubikmeter Brennholz lagern, sofern der Stapel eine Höhe von 1,50 Metern nicht überschreitet.

Wo kann ich trockenes Brennholz lagern?

Hat sich der Feuchtigkeitswert auf unter 25 Prozent reduziert, können Sie Brennholz auch im Haus lagern. Selbst innen im Wohnzimmer dürfen Sie die Holzscheite jetzt bedenkenlos stapeln. Wählen Sie einen Standort draußen, sollte das trockene Kaminholz geschützt sein vor Feuchtigkeit von oben und unten. Stapeln Sie die Holzscheite auf Paletten, abgedeckt mit einer umweltfreundlichen Plane. Gut geeignet für die Holzlagerung ist eine Gitterbox aus Baustahlmatten auf einer trockenen Unterlage aus Steinen, Europaletten oder Kanthölzern.

Mit welcher Ausrichtung sollte ich die Holzscheite lagern und stapeln?

Schichten Sie Brennholz stets mit der Rinde nach unten auf. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Holzscheite faulen. Richten Sie das schmale Ende des Holzstapels unbedingt nach Westen aus, das ist in unseren Regionen die Wetterseite. Weist Feuerholz mit der Längsseite in westliche Richtung, sind die Scheite massiven Witterungseinflüssen ausgesetzt und trocknen nur sehr langsam.

Tipp

Traditionell fungiert das Schleppdach vom Gartenhaus oder Wohnhaus als Lagerplatz für Brennholz, vorzugsweise auf der Südseite. Bei dieser Variante verzichten Sie bitte auf die Abdeckung mit einer Plane. Für eine gute Luftzirkulation garantiert ein Abstand zur Wand von 10 Zentimetern. Als Schutz vor Feuchtigkeit von unten dienen einfache Kanthölzer oder Paletten aus Holz.

Das Gartenjournal Frische-ABC

Wie läßt sich Obst & Gemüse richtig lagern, damit es möglichst lange frisch bleibt?

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Bilder: Paul Maguire / Shutterstock