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Richtiges Trocknen von Brennholz: Lagerung & Dauer

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Für effizientes Heizen und geringe Emissionen ist die richtige Trocknung des Brennholzes entscheidend. Dieser Artikel stellt die zwei gängigsten Methoden, Lufttrocknung und technische Trocknung, mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen vor.

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Brennholz sollte an einem luftigen, sonnigen, aber geschützten Ort lagern

Trocknungsmethoden für Brennholz

Die sachgemäße Trocknung von Brennholz ist entscheidend, um einen hohen Heizwert zu erzielen und gleichzeitig umweltbelastende Emissionen zu minimieren. Es gibt zwei Hauptmethoden: die Lufttrocknung und die technische Trocknung.

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Lufttrocknung: Natürlicher Prozess

Die Lufttrocknung ist die am häufigsten angewandte Methode und kostengünstig, da sie natürliche Faktoren wie Sonne und Wind nutzt. Der Prozess kann je nach Holzart, Größe der Scheite und Lagerbedingungen zwischen sechs Monaten und drei Jahren dauern.

Tipps für eine effektive Lufttrocknung:

  • Standortwahl: Ein gut belüfteter und sonniger Standort beschleunigt die Trocknung. Lagern Sie das Holz auf Paletten oder einem anderen Untergrund, der Bodennähe vermeidet.
  • Überdachung: Schützen Sie das Holz vor Regen und Schnee, um erneute Feuchtigkeitsaufnahme zu verhindern.
  • Luftzirkulation: Stapeln Sie das Holz so, dass Luft gut zirkulieren kann und verhindern Sie Schimmelbildung.

Dauer der Lufttrocknung

Unter optimalen Bedingungen, wie ausreichend Luftzirkulation und viel Sonnenstrahlung, kann das Brennholz innerhalb von fünf bis neun Monaten einen Wassergehalt von unter 20 % erreichen. Wenn die Bedingungen weniger günstig sind, kann es bis zu drei Jahre dauern.

Technische Trocknung: Effiziente Methode

Die technische Trocknung erfolgt in geschlossenen Räumen oder speziellen Trocknungskammern. Das Holz wird künstlich erhitzt und mit warmer Luft durchströmt, wodurch es innerhalb weniger Wochen auf einen Feuchtigkeitsgehalt von unter 20 % getrocknet werden kann.

Verfahren der technischen Trocknung:

  • Konvektionstrocknung: Warme Luft wird durch das Holz geblasen, um die Feuchtigkeit aufzunehmen und abzutransportieren.
  • Vakuumtrocknung: Unter reduziertem Druck verdunstet die Feuchtigkeit bei niedrigeren Temperaturen, was die Trocknungszeit verkürzt.
  • Kondensationstrocknung: Die feuchte Luft wird abgekühlt, sodass die Feuchtigkeit kondensiert und abgeführt wird.

Vorteile der technischen Trocknung

  • Schnelligkeit: Reduziert die Trocknungszeit auf wenige Wochen.
  • Unabhängigkeit: Ganzjährig anwendbar, unabhängig vom Wetter.
  • Effizienz: Gleichmäßige Ergebnisse durch kontrollierte Bedingungen.

Nachteile der technischen Trocknung

  • Kosten: Höhere Betriebskosten durch Energieaufwand.
  • Infrastruktur: Bedarf an speziellen Trocknungskammern und Anlagen.

Wahl der geeigneten Methode

Welche Methode für Sie die richtige ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Haben Sie Zugang zu geeigneten Lagerplätzen und möchten Kosten sparen, ist die Lufttrocknung ideal. Benötigen Sie schnell trockenes Brennholz und können die entsprechende Infrastruktur bereitstellen, empfiehlt sich die technische Trocknung.

Bestimmung des Wassergehalts

Um sicherzustellen, dass Ihr Brennholz die optimale Feuchte erreicht hat, sind Messungen des Wassergehalts unerlässlich. Hierfür gibt es verschiedene Methoden:

  • Holzfeuchtemessgerät: Diese Geräte messen den elektrischen Widerstand im Holz und zeigen den Feuchtigkeitsgehalt an. Eine Holzfeuchte von 18 bis 25 % entspricht einem Wassergehalt von etwa 15 bis 20 %.
  • Gewichtsmethode: Wiegen Sie das Holz vor und nach der Trocknung. Die Gewichtsdifferenz gibt Auskunft über den Wassergehalt.

Beachten Sie die gesetzlichen Vorgaben in Deutschland und Österreich, die maximal 20 % Wassergehalt für Brennholz vorschreiben. Überschüssige Feuchtigkeit kann zu unvollständiger Verbrennung und erhöhter Schadstoffproduktion führen.

Bilder: gorwol / Shutterstock