Baumstamm

Baumstamm trocknen: So gelingt’s richtig!

Die Trocknungsdauer von Baumstämmen hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Holzart und der gewählten Trocknungsmethode. Dieser Artikel beleuchtet die natürliche und künstliche Trocknung, gibt Tipps zur Vermeidung von Rissen und erläutert die Behandlung von Insektenbefall.

Trocknungsdauer von Baumstämmen

Die Wahl der Trocknungsmethode beeinflusst die Dauer der Holztrocknung entscheidend

Trocknungsdauer von Baumstämmen

Die Dauer der Trocknung eines Baumstamms variiert erheblich je nach angewendeter Methode und den Bedingungen vor Ort. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der natürlichen Freilufttrocknung und der technischen Trocknung in Trockenkammern.

Natürliche Freilufttrocknung

Natürliche Freilufttrocknung

Die Lagerung beeinflusst die Trockenzeit von Baumstämmen erheblich

Bei der Freilufttrocknung wird der Baumstamm auf einer gut durchlüfteten Fläche gelagert, was mehrere Monate bis mehrere Jahre dauern kann. Folgende Faktoren beeinflussen die Dauer:

  • Holzart und -dicke: Viele Gartenfreunde verwenden als Richtwert: Pro Zentimeter Holzdicke ein Jahr Trocknungszeit.
  • Lagerbedingungen: Ein Platz mit guter Luftzirkulation und Schutz vor direktem Regen erhöht die Effizienz dieser Methode.
  • Winterfällung: Bäume, die im Winter gefällt werden, enthalten weniger Feuchtigkeit, was die Trocknungsdauer reduziert.

Für optimale Bedingungen empfiehlt es sich, die Stämme auf einem Unterbau aus Beton- oder Steinplatten zu lagern, um Feuchtigkeit von unten zu vermeiden.

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Technische Trocknung

Mit der technischen Trocknung kann die Trockenzeit auf Tage oder Wochen reduziert werden. In Trockenkammern wird das Holz kontrollierten Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten ausgesetzt. Die wichtigsten Punkte dabei sind:

  • Temperatursteuerung: Temperaturen von 60 bis 90 Grad Celsius sind üblich.
  • Feuchtigkeitskontrolle: Eine regulierte Luftzirkulation minimiert Trockenschäden wie Risse und Verfärbungen.

Wenn Sie Zugang zu einer Trockenkammer haben, kann Ihr Holz bereits nach zwei bis sechs Wochen perfekt ausgetrocknet sein.

Natürliche Trocknung von Baumstämmen

Eine sorgfältige Vorbereitung der Baumstämme unterstützt den Trocknungsprozess erheblich

Natürliche Trocknung von Baumstämmen

Die natürliche Trocknung ist eine umweltfreundliche und kostengünstige Methode. Beachten Sie dabei folgende Schritte für ein optimales Ergebnis:

  1. Vorbereitung der Baumstämme: Entfernen Sie die Rinde, um Feuchtigkeit schneller entweichen zu lassen. Dadurch werden auch Schädlinge reduziert.
  2. Lagerung auf einem geeigneten Untergrund: Stapeln Sie die Baumstämme immer auf einer festen Unterlage aus Beton, Pflastersteinen oder Schotter. Eine Höhenunterlage von mindestens 40 bis 60 Zentimetern verhindert, dass Feuchtigkeit vom Boden in die Stämme aufsteigt.
  3. Luftzirkulation gewährleisten: Stapeln Sie die Baumstämme so, dass die Luft frei um sie zirkulieren kann, idealerweise durch Stapelleisten getrennt.
  4. Wahl des Standorts: Wählen Sie einen windgeschützten, aber luftigen Platz. Ein überdachter Lagerplatz, wie ein Schuppen oder eine überdachte Freifläche, schützt vor Regen und direkter Sonneneinstrahlung.
  5. Regelmäßige Kontrolle und Pflege: Kontrollieren Sie regelmäßigt den Trocknungsprozess, insbesondere nach Regenperioden. Schützen Sie die Hirnholzflächen mit einem Endbeschichtungsmittel, um Rissbildung zu minimieren.

Künstliche Trocknung von Baumstämmen

Die künstliche Trocknung, auch technische Trocknung genannt, ermöglicht eine schnelle Reduktion des Feuchtigkeitsgehalts. Baumstämme werden in Trockenkammern unter kontrollierten Bedingungen getrocknet.

Vorteile der künstlichen Trocknung

  • Verkürzte Trocknungszeit: Die Dauer verringert sich auf wenige Tage oder Wochen.
  • Reduzierung der Endfeuchte: Das Holz kann auf acht bis 16 Prozent Feuchte getrocknet werden, was ideal für viele Verwendungszwecke ist.
  • Schädlingsbekämpfung: Temperaturen über 60 Grad Celsius töten Schädlinge zuverlässig ab.

Trocknungsverfahren

  1. Konventionelle Trocknung: Das Holz wird Temperaturen von 45 bis über 90 Grad Celsius ausgesetzt und durch eine starke Luftzirkulation unterstützt.
  2. Vakuumtrocknung: Unterdruck senkt den Siedepunkt des Wassers, was die Trocknung bei geringen Temperaturen ermöglicht.
  3. Niedrigtemperaturtrocknung: Diese Methode eignet sich für Hölzer, die nur bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von 20 Prozent getrocknet werden müssen.
  4. Kondensationstrocknung: Die feuchte Luft im Trocknungsraum wird kondensiert und die freigesetzte Energie wiederverwendet.
  5. Solartrocknung: Nutzt Sonnenenergie zur Erwärmung und Belüftung des Holzes. Diese Methode ist nachhaltig, jedoch wetterabhängig und auf Sommermonate beschränkt.

Praktische Hinweise

Praktische Hinweise

Regelmäßige Messungen sichern eine präzise Feuchtigkeitsüberwachung im Holzstapel

  • Positionierung: Stapeln Sie die Stämme so, dass Luft gut zirkulieren kann.
  • Feuchtigkeitskontrolle: Regelmäßige Messungen helfen, die Feuchtigkeit im Holz präzise zu überwachen.
Vermeidung von Rissen beim Trocknen

Verschiedene Maßnahmen schützen Baumstämme effektiv vor Rissbildung beim Trocknen

Vermeidung von Rissen beim Trocknen

Risse im Baumstamm können durch verschiedene Maßnahmen minimiert werden. Hier sind einige Strategien:

  • Wachs oder Polyethylenglykol (PEG): Versiegeln Sie die Stirnflächen mit flüssigem Wachs oder weichen Sie das Holz in Polyethylenglykol ein.
  • Plastiktüten-Methode: Packen Sie den Baumstamm in einen lockeren Plastiksack und stülpen Sie diesen täglich um.
  • Einbettung in Sägespäne: Lagern Sie den Stamm in einem Haufen von Sägespänen, um die Feuchtigkeit gleichmäßiger zu verteilen.
  • Langzeit-Trocknen im Schatten: Lagern Sie den Baumstamm an einem schattigen Platz und schützen Sie ihn vor direkter Sonneneinstrahlung.
  • Langsam trocknende Hölzer: Bevorzugen Sie Hölzer wie Buche und Esche, die weniger zu Rissbildung neigen.

Durch diese Maßnahmen stellen Sie sicher, dass die Baumstämme ihre Qualität behalten.

Behandlung von Insektenbefall

Insektenbefall kann die Qualität von Baumstämmen beeinträchtigen. Es ist wichtig, präventive Maßnahmen zu ergreifen und effektive Behandlungsmethoden einzusetzen.

Natürliche Methoden

  1. Fressfeinde ansiedeln: Nutzen Sie Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen zur natürlichen Schädlingsbekämpfung.
  2. Insektennetze verwenden: Umwickeln Sie die Baumstämme mit feinmaschigen Netzen, um die Eiablage von Insekten zu verhindern und die Stämme vor Nagetierfraß zu schützen.

Mechanische Methoden

  1. Rinde entfernen: Entrinden Sie den Baumstamm, um vorhandene Insektenlarven zu entfernen.
  2. Hochdruckwasserstrahl: Verwenden Sie einen kräftigen Wasserstrahl, um Insekten zu entfernen.

Thermische Methoden

Hitzebehandlung: Setzen Sie den Baumstamm kontrollierter Hitze aus, um Insekten abzutöten. Temperaturen von etwa 56 Grad Celsius über 30 Minuten sind ausreichend.

Chemische Methoden

  1. Borsalz: Borsalz ist effektiv gegen Holzwürmer und andere Insekten, jedoch eher für präventive Maßnahmen geeignet.
  2. Pflanzenöle: Natürliche Pflanzenöle können das Holz langfristig schützen und sind umweltfreundlicher.

Praktische Hinweise

Praktische Hinweise

Eine regelmäßige Kontrolle schützt das Holz vor Insektenbefall und Schäden

  • Lagerung: Vermeiden Sie die Lagerung der Stämme in der Nähe von waldnahen Gebieten.
  • Abdeckung: Decken Sie das Holz wetterfest ab und fördern Sie eine gute Luftzirkulation.
  • Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie regelmäßig den Zustand der gelagerten Holzstämme und reagieren Sie frühzeitig auf Anzeichen von Insektenbefall.

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Bilder: Agarianna76 / Shutterstock