Kompost

Kompostwürmer anlocken: Bio-Köder richtig einsetzen

Kompostwürmer sind wertvolle Helfer im Garten, die organische Abfälle in nährstoffreichen Humus verwandeln. Dieser Artikel beleuchtet ihre Lebensweise, gibt Tipps zur Ansiedlung und erläutert die Vorteile für Ihren Garten.

Kompostwürmer anlocken mit Ködern

Um Kompostwürmer erfolgreich anzulocken, können Sie gezielt verschiedene Bio-Köder verwenden. Ideal sind eine Mischung aus Obst- und Gemüseschalen sowie Kaffeesatz. Legen Sie hierfür mehrere Handvoll organisches Material, wie Laub oder Stroh, an einem schattigen und feuchten Platz im Garten aus. Fügen Sie eine Handvoll Kaffeesatz hinzu und mischen Sie alles gut. Verteilen Sie diese Mischung auf einer tellergroßen Fläche und befeuchten Sie sie leicht.

Decken Sie das ausgelegte Ködermaterial mit Pappe, Laub oder Vlies ab, um die Feuchtigkeit zu halten und die Würmer vor Licht zu schützen. Beschweren Sie die Abdeckung gegebenenfalls mit Steinen, damit sie nicht wegweht. In den folgenden Wochen sollten Sie alle zwei bis drei Tage frisches Ködermaterial nachlegen und sicherstellen, dass der Bereich feucht bleibt. Sobald sich eine ausreichende Anzahl an Kompostwürmern eingefunden hat, können Sie die Köderstelle vorsichtig bis etwa fünf bis zehn Zentimeter Tiefe ausheben und die Würmer in Ihren Komposthaufen umsetzen.

Kompostwürmer im Komposthaufen ansiedeln

Um Kompostwürmer effektiv in Ihrem Komposthaufen anzusiedeln, müssen Sie zunächst ihren idealen Lebensraum schaffen. Ein gut strukturierter Komposthaufen zieht nicht nur Würmer an, sondern sorgt auch dafür, dass sie sich dauerhaft wohlfühlen und vermehren. Achten Sie dabei besonders auf folgende Punkte:

  • Komposthaufen auflockern und belüften: Kompostwürmer benötigen eine gut belüftete Umgebung. Vermeiden Sie daher dichte, kompakte Schichten und durchmischen Sie regelmäßig Rasenschnitt und Küchenabfälle.
  • Für Feuchtigkeit sorgen: Kompostwürmer bevorzugen eine feuchte Umgebung. Halten Sie den Komposthaufen daher stets leicht feucht, aber nicht zu nass.
  • Schattigen Standort wählen: Der Komposthaufen sollte an einem halbschattigen Platz stehen, etwa unter einem Baum oder einer größeren Pflanze.
  • Abdeckung empfehlen: Decken Sie den Komposthaufen mit Pappe, Laub oder einer Schicht Stroh ab. Dies hilft, die Feuchtigkeit zu halten.
  • Organisches Material hinzufügen: Geben Sie regelmäßig eine Mischung aus stickstoffreichen und kohlenstoffreichen Materialien in den Komposthaufen. Stickstoffreiche Materialien sind Gemüsereste, Obstschalen und Kaffeesatz, während Stroh, trockenes Laub und Pappe kohlenstoffreich sind.
  • Strategischer Zeitpunkt: Der beste Zeitpunkt zur Ansiedlung liegt zwischen April und Oktober bei Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad Celsius.

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Wenn Sie diese Bedingungen schaffen, werden sich die Kompostwürmer dauerhaft in Ihrem Komposthaufen ansiedeln und effektiv zur Zersetzung des organischen Materials beitragen.

Kompostwürmer in einer Wurmkiste vermehren

Wurmkisten sind ideal für Balkonbesitzer oder Stadtgärtner, um natürlichen Dünger zu produzieren. Damit Kompostwürmer sich in einer Wurmkiste erfolgreich vermehren, sollten einige grundlegende Schritte beachtet werden:

  • Wurmkiste vorbereiten: Verwenden Sie eine Kiste aus unbehandeltem Holz oder robustem Kunststoff. Bohren Sie kleine Löcher in den Boden, um überschüssiges Wasser abzuführen und eine gute Belüftung zu gewährleisten.
  • Grundlage schaffen: Beginnen Sie mit einer Schicht aus Kokoserde, ungedüngter Blumenerde oder bereits fertigem Kompost. Diese Basis bietet den Würmern einen geeigneten Lebensraum.
  • Würmer einsetzen: Kaufen Sie etwa 500 Kompostwürmer der Arten Eisenia fetida oder Eisenia andrei, die Sie in die vorbereitete Kiste einsetzen.
  • Fütterung: Füttern Sie die Würmer mit ungekochten Küchenabfällen wie Obst- und Gemüseschalen, Kaffeesatz und Pappeschnipseln.
  • Feuchtigkeit und Belüftung: Kompostwürmer bevorzugen eine feuchte Umgebung. Besprühen Sie das Substrat regelmäßig mit Wasser, um die notwendige Feuchtigkeit zu gewährleisten.
  • Abdeckung: Decken Sie die Wurmkiste mit einer Hanfmatte, Pappe oder einem feuchten Tuch ab, um die Feuchtigkeit zu halten und den Würmern eine dunkle, schützende Umgebung zu bieten.

Indem Sie diese Schritte befolgen, schaffen Sie optimale Bedingungen für die Vermehrung der Kompostwürmer und die Produktion von nährstoffreichem Wurmhumus.

Lebensraum und Bedürfnisse von Kompostwürmern

Kompostwürmer benötigen spezifische Bedingungen, um gesund zu leben und sich zu vermehren. Der ideale Lebensraum für Kompostwürmer sollte gut belüftet, feucht und dunkel sein. Eine feuchte Umgebung mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von etwa 70 bis 90 Prozent ist optimal. Die Temperatur sollte zwischen 15 und 25 Grad Celsius liegen.

Kompostwürmer bevorzugen eine nährstoffreiche Nahrung aus organischem Material. Ihre Nahrung besteht aus stickstoffreichen und kohlenstoffreichen Materialien. Stickstoffreiche Materialien sind Küchenabfälle wie Obst- und Gemüsereste, Kaffeesatz und Grasschnitt. Kohlenstoffreiche Materialien umfassen Papier, Pappe, Stroh und abgestorbene Blätter.

Wichtige Aspekte des Lebensraums und der Bedürfnisse

  • Feuchtigkeit: Halten Sie das Substrat feucht, aber nicht nass. Ein gutes Indiz ist ein leicht feuchtes, aber nicht tropfendes Gefühl beim Zusammendrücken des Substrats.
  • Belüftung: Sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation, indem Sie das Substrat locker und gut durchlüftet halten.
  • Dunkelheit: Kompostwürmer meiden Licht.
  • pH-Wert: Der pH-Wert des Substrats sollte zwischen 6,5 und 7,5 liegen. Ein leicht alkalisches Milieu kann durch Beigabe von Eierschalen oder Kalk erreicht werden.
  • Eierablage: Kompostwürmer legen ihre Eier in Kokons ab, die eine geschützte Umgebung zur Entwicklung der Jungwürmer bieten.

Indem Sie diese Bedingungen schaffen und pflegen, sorgen Sie dafür, dass Ihre Kompostwürmer gesund und aktiv bleiben.

Worauf man bei der Fütterung von Kompostwürmern achten sollte

Die Fütterung von Kompostwürmern erfordert Aufmerksamkeit und Sorgfalt, um optimale Bedingungen für ihre Aktivität und Gesundheit zu gewährleisten. Hier sind einige spezifische Richtlinien, die Ihnen dabei helfen können:

  • Schrittweises Einführen von Futter: Beginnen Sie mit geringen Mengen organischer Abfälle und erhöhen Sie die Futtermenge schrittweise.
  • Vermeiden von Überfütterung: Ein übermäßiges Angebot an Futter kann zu anaeroben Bedingungen führen. Halten Sie die Futterhöhe etwa bei zehn Zentimetern.
  • Futterarten: Kompostwürmer bevorzugen eine abwechslungsreiche Ernährung aus Obst- und Gemüseschalen, Kaffeesatz, Teebeuteln, zerkleinerten Eierschalen und kohlenstoffhaltigen Materialien wie Pappe und Zeitungspapier.
  • Zu vermeidende Lebensmittel: Verzichten Sie auf Fleisch- und Fischreste, Milchprodukte, ölige und stark gewürzte Speisen, Zitrusfrüchte und Zitrusschalen sowie Zwiebeln und Knoblauch.
  • Zerkleinern des Futters: Schneiden Sie die Abfälle vor der Fütterung klein. Das fördert die Zersetzung und verhindert unangenehme Gerüche.
  • Mineralische Zusatzstoffe: Ergänzen Sie das Futter einmal monatlich mit einem mineralischen Zusatzstoff, um den pH-Wert zu regulieren und die Verdauung der Würmer zu unterstützen.
  • Kontrolle der Futtermenge: Prüfen Sie regelmäßig, ob die Würmer das Futter vollständig verzehrt haben.

Indem Sie diese Richtlinien befolgen, schaffen Sie eine gesunde Umgebung für Ihre Kompostwürmer.

Die Bedeutung von Kompostwürmern für den Garten

Kompostwürmer leisten einen bedeutenden Beitrag zur Bodengesundheit und Nährstoffversorgung in Ihrem Garten. Diese Helfer verarbeiten organische Abfälle und produzieren dabei wertvollen Wurmhumus, der reich an Nährstoffen und Mikroorganismen ist. Der so entstehende Humus verbessert die Bodenstruktur, fördert die Wasserspeicherfähigkeit und trägt zur Fruchtbarkeit des Bodens bei.

Vorteile von Wurmhumus für den Garten

  • Nährstoffreicher Dünger: Wurmhumus enthält eine höhere Konzentration an wichtigen Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Kalium im Vergleich zu herkömmlichem Kompost.
  • Verbesserte Bodenstruktur: Der Boden wird aufgelockert und belüftet, was die Durchwurzelung der Pflanzen und die Luftzirkulation fördert.
  • Förderung der Bodenorganismen: Wurmhumus ist reich an Mikroorganismen, die die Bodenqualität verbessern und das Pflanzenwachstum unterstützen.
  • Erhöhte Wasserspeicherfähigkeit: Böden, die mit Wurmhumus angereichert sind, können Wasser effizienter speichern.
  • Reduktion von Pflanzenerkrankungen: Der Einsatz von Wurmhumus kann dazu beitragen, das Risiko von Pflanzenkrankheiten zu verringern.

Indem Sie Kompostwürmer in Ihren Garten integrieren, schaffen Sie einen nachhaltigen Kreislauf der Abfallverwertung und verbessern die Gesamtkonditionen für Ihre Gartenpflanzen erheblich.

Bilder: Mary Elise Photography / Shutterstock