Mangobaum: Anbau & Pflege im eigenen Garten
Der Mangobaum, ein Exot aus den Tropen, begeistert mit seinen aromatischen Früchten und seinem dekorativen Wuchs. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Kultivierung und Pflege des Mangobaums im heimischen Garten oder Wintergarten.
- Wuchs
- 🌱 Große Ernte leicht gemacht: Gemüsebeet-Planer
- Blätter
- Blüte
- Früchte
- Welcher Standort ist geeignet?
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Mangobaum pflegen
- Mangobaum richtig pflanzen
- So kommt die Pflanze über den Winter
- Mangobaum richtig schneiden
- Mangobaum vermehren
- Sorten & Arten
- Krankheiten & Schädlinge
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Wuchs
Mangobäume (Mangifera indica), auch als Mangobaum oder Mangifera bezeichnet, sind immergrüne Bäume, die in ihrer natürlichen Umgebung Höhen von bis zu 40 Metern erreichen können. Ihre Krone ist breit und dicht verzweigt und kann bis zu 30 Meter im Durchmesser betragen. Der Stamm dieser langlebigen Pflanze kann einen Durchmesser von über einem Meter erreichen und mehr als 300 Jahre Früchte tragen.
In der Kübelkultur bleiben Mangobäume deutlich kleiner und erreichen Höhen von etwa 2,5 bis 4 Metern, was sie zu idealen Kandidaten für Balkone und Terrassen macht.
Einige charakteristische Merkmale des Mangobaums im Wuchs sind:
- Verzweigung und Krone: Besonders gut verzweigte, dichte und oft rundliche Krone.
- Rinde: Junge Bäume haben eine glatte, grüne Rinde, die mit der Zeit grau-braun und rissig wird. Bei Verletzungen sondert der Stamm einen weißen, gummiartigen Saft ab.
- Laubausschüttung: Neue Blätter erscheinen zunächst rötlich bis lachsfarben und werden später dunkelgrün.
- Pfahlwurzeln: Der Mangobaum bildet tiefreichende Pfahlwurzeln für Stabilität und Zugang zu tiefen Wasserquellen.
In optimalen Bedingungen wachsen Mangobäume schnell und müssen in den ersten Jahren oft umgetopft werden. Sie sind daher sowohl eindrucksvolle Kübelpflanzen als auch exotische Blickfänger in großen Gärten.
Blätter
Die Blätter des Mangobaums sind länglich-lanzettlich und ledrig, mit einer glatten Oberfläche. Sie sind wechselständig angeordnet und bieten mehrere auffällige Merkmale:
- Größe und Form: Blätter können bis zu 30 Zentimeter lang und etwa sieben Zentimeter breit werden.
- Farbe: Die Oberseite der Blätter ist dunkelgrün glänzend, die Unterseite heller mit einer auffälligen hellgrünen Mittelrippe.
- Blattstiele: Hellgrüne Blattstiele sind basal verdickt und etwa 2 bis 8 Zentimeter lang.
- Jugendform: Der Austrieb der jungen Blätter ist rötlich bis lachsfarben und hängt zunächst schlaff herab, bevor sie dunkelgrün und fest werden.
- Lauberneuerung: Regelmäßige Lauberneuerung sorgt für ein interessantes Farbspiel zwischen alten und neuen Blättern.
Diese Merkmale machen die Blätter des Mangobaums besonders attraktiv und funktional, da sie optimal an das tropische Klima angepasst sind.
Blüte
Die Blüten des Mangobaums sind zarte und duftende Einzelblüten, die im späten Frühjahr in dichten, pyramidalen Rispen am Ende der Zweige erscheinen.
- Kronblätter: Blütenblätter sind weißlich oder rötlich, teils mit gelben Anteilen.
- Stiele: Die Blüten stehen auf roten Stielen.
- Duft: Die Blüten verbreiten einen leichten Duft, der an Lilien erinnert.
Die Blüten sind sowohl zwittrig als auch rein männlich, wodurch der Fruchtansatz auch bei nur einer Pflanze möglich ist. Verschiedene Insekten erledigen die Bestäubung, aber auch Wind trägt vereinzelt dazu bei.
Früchte
Mangofrüchte (Mangifera indica) sind Steinfrüchte, deren Größe und Gewicht stark variieren. In unseren Breitengraden erreichen sie ein Gewicht von 200 bis 400 Gramm und haben eine bunte Schale, die zur Vollreife gelb, rot oder rötlich-gelb ist.
Die Merkmale der Mangofrüchte umfassen:
- Fruchtfleisch: Faserig, saftig und süß mit intensivem Aroma.
- Farbe: Meist tief orange bis gelblich.
- Stein: In der Mitte der Frucht liegt ein großer, flacher Stein, der schwer vom Fruchtfleisch zu trennen ist.
Die Reifezeit der Mangos beträgt etwa vier bis fünf Monate. Besonders veredelte Sorten tragen schnell und liefern schon im zweiten bis dritten Jahr nach der Veredelung Früchte.
Welcher Standort ist geeignet?
Der Mangobaum benötigt einen warmen, hellen Standort mit Temperaturen zwischen 24°C und 28°C. Vollsonnige Plätze sind optimal, jedoch vertragen junge Pflanzen keine direkte Sonneneinstrahlung und sollten halbschattig stehen.
In unseren Breitengraden ist ein beheiztes Gewächshaus oder ein sonniger Wintergarten ideal, wo eine hohe Luftfeuchtigkeit durch tägliches Besprühen oder Wasserschalen gewährleistet wird. Ein Platz vor einem Südfenster mit mindestens 6-8 Stunden direkter Sonneneinstrahlung pro Tag eignet sich ebenfalls.
Von Mai bis September kann der Mangobaum draußen auf einem Balkon oder einer Terrasse an einem warmen, windgeschützten und halbschattigen Ort stehen. Im Winter muss der Baum frostfrei bei Temperaturen zwischen 5°C und 15°C überwintert werden.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Mangobäume bevorzugen humosen, gut durchlässigen Boden. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Eine optimale Bodenmischung kann aus folgenden Komponenten bestehen:
- Kübelpflanzenerde: Bildet die Basis und bietet Struktur.
- Sand: Verbessert die Durchlässigkeit.
- Tongranulat, Lava oder Kieselsteine: Sorgt für bessere Drainage.
- Humus: Liefert wichtige Nährstoffe.
- Torf: Fördert die Wasserspeicherung, sparsam verwenden.
Alternativ kann Kokoserde verwendet werden, die mit Humus und Gartenerde gemischt wird. Gute Drainage ist essentiell, daher empfiehlt sich eine Schicht Drainagematerial am Topfboden.
Mangobaum pflegen
Ein Mangobaum benötigt regelmäßige Pflege, insbesondere beim Gießen und Düngen.
Gießen
- Sommer: Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe.
- Winter: Passen Sie die Gießmenge der Temperatur an. Bei warmen Winterquartieren regelmäßig gießen, in kühleren weniger.
Düngen
Wachstumsphase (April bis September): Wöchentlich mit einem Volldünger versorgen, entweder als Flüssigdünger, wasserlösliches Pulver oder als Stäbchen.
Luftfeuchtigkeit
- Sommer: Besprühen Sie die Blätter täglich mit kalkarmem Wasser.
- Winter: Achten Sie auf ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit, besonders bei trockener Heizungsluft.
Umtopfen
- Junge Pflanzen: Jährlich in einen größeren Topf umsetzen.
- Ältere Pflanzen: Alle ein bis zwei Jahre mit frischer Erde versorgen.
Schnitt
Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht notwendig, jedoch können zu lange, unverzweigte Triebe nach der Ernte oder am Ende der Winterruhe zurückgeschnitten werden.
Mangobaum richtig pflanzen
Die beste Pflanzzeit ist das Frühjahr. Beim Pflanzen eines Mangobaums sind einige Schritte zu beachten:
Vorbereitung des Kerns und Anzucht
- Fruchtfleisch vom Kern ablösen.
- Kern zwei Tage trocknen.
- Samen vorsichtig aus dem Kern entnehmen.
- Anzuchterde in ein Pflanzgefäß füllen, ein drei Zentimeter tiefes Loch graben.
- Samen flach hineinlegen, mit Erde bedecken und leicht angießen.
- Gefäß mit Plastikfolie abdecken und an einen warmen Ort stellen. Täglich lüften.
Pflanzung in einen Topf
- Verwenden Sie tiefe Pflanzgefäße mit guter Drainage.
- Füllen Sie eine Schicht Drainagematerial am Topfboden ein.
- Verwenden Sie durchlässige, nährstoffreiche Erde.
- Setzen Sie die Pflanze mittig ein, drücken Sie die Erde leicht fest und gießen Sie gut an.
Welcher Standort ist geeignetauswahl und Pflege nach der Pflanzung?
- Stellen Sie den Baum an einen warmen, hellen und windgeschützten Platz.
- Schützen Sie junge Bäume vor direkter Sonne.
- Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe.
- Düngen Sie vom Frühjahr bis Spätsommer alle zwei bis drei Wochen.
Umtopfen
Junge Pflanzen jährlich in einen größeren Topf umsetzen, ältere Pflanzen alle zwei Jahre frische Erde geben.
So kommt die Pflanze über den Winter
Da Mangobäume nicht winterhart sind, müssen sie frostfrei überwintert werden. Bringen Sie ihn ins Winterquartier, wenn die Nachttemperaturen unter 12°C fallen. Die optimale Temperatur liegt zwischen 5°C und 15°C. Ein heller, zugfreier Standort ist essenziell.
- Temperatur: 5 °C bis 15 °C
- Standort: Hell, aber zugfrei; gute Standorte sind helle, kühle Räume wie Wintergärten.
- Luftfeuchtigkeit: Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit durch Besprühen oder Luftbefeuchter.
- Gießen: Reduzieren Sie die Gießmenge entsprechend den Temperaturen, Staunässe vermeiden.
- Schrittweise Gewöhnung: Gewöhnen Sie den Baum schrittweise an das Winterquartier.
Mit Beginn des Neuaustriebs im April oder Mai kann der Mangobaum bei konstanten Temperaturen über 15°C wieder ins Freie gestellt werden. Schützen Sie ihn anfangs vor direkter Sonneneinstrahlung.
Mangobaum richtig schneiden
Ein regelmäßiger Schnitt ist für den Mangobaum nicht notwendig, aber ein gezielter Rückschnitt kann die Verzweigung und den Lichteinfall fördern. Der beste Zeitpunkt ist im späten Winter oder frühen Frühling.
- Schneiden Sie zu lange, unverzweigte Triebe direkt über einem nach außen zeigenden Astauge.
- Entfernen Sie vertrocknete oder kranke Äste bis zur gesunden Basis.
- Entfernen Sie Äste, die quer oder nach innen wachsen.
- Führen Sie leichte Auslichtungs- und Pflegeschnitte ganzjährig durch.
Verwenden Sie stets scharfes und sauberes Werkzeug, um die Pflanze nicht zu schädigen.
Mangobaum vermehren
Die Vermehrung des Mangobaums kann durch Samen oder Veredelung erfolgen.
Samenanzucht
- Den Kern von einer reifen Mango befreien.
- Zwei Tage trocknen lassen.
- Vorsichtig den Samen entnehmen.
- Anzuchterde in ein Gefäß füllen und den Samen in ein drei Zentimeter tiefes Loch legen.
- Leicht angießen und mit Plastikfolie abdecken.
- Warm stellen und täglich lüften.
Die Keimung erfolgt nach etwa 14 Tagen. Mangopflanzen aus Samen tragen erst nach mehreren Jahren Früchte, die nicht immer der Mutterpflanze entsprechen.
Veredelung
Die Vermehrung durch Veredelung ist effizienter:
- Veredelte Mangobäume sind sortenecht und tragen Früchte, die den Eigenschaften der Mutterpflanze entsprechen.
- Die Fruchtbildung setzt bereits im zweiten oder dritten Jahr ein.
Veredelte Mangobäume eignen sich besonders für die Kübelkultur, da sie schneller und zuverlässiger Früchte tragen.
Sorten & Arten
Es gibt zahlreiche Mangosorten, die sich in Geschmack, Farbe und Größe unterscheiden:
- ‚Kent‘: Rundliche Form, grün-rote Schale, faserarmes und aromatisches Fruchtfleisch.
- ‚Tommy Atkins‘: Große Früchte mit fast violetter Schale, festes, leicht faseriges Fruchtfleisch.
- ‚Keitt‘: Grüne bis rosige Schale, süßes und faserarmes Fruchtfleisch.
- ‚Haden‘: Rote und grüne Schale, saftiges und aromatisches Fruchtfleisch.
- ‚Alphonso‘: Intensiv süße und aromatische Früchte mit glatter, gelboranger Schale.
- ‚Kaew Sawei‘: Schlanke, gelbgrüne Früchte, erfrischend süß.
- ‚Ataulfo‘: Kleine, gelbe Früchte mit cremigem, faserfreiem Fruchtfleisch und honigartigem Geschmack.
Veredelte Sorten tragen bereits früh Früchte und sind besonders ertragreich.
Krankheiten & Schädlinge
Mangobäume können von verschiedenen Schädlingen und Krankheiten befallen werden. Häufige Schädlinge sind:
- Schildläuse: Bekämpfung mit ölhaltigen Pflanzenschutzmitteln oder Spirituslösung.
- Spinnmilben: Überziehen Pflanzenteile mit Gespinsten, können durch Abwaschen oder Sprühlösung bekämpft werden.
- Weichhautmilben: Bekämpfung durch den Einsatz von Raubmilben.
- Blattläuse: Saugen Pflanzensaft an jungen Trieben, führen zu verformten und vergilbten Blättern.
- Mango-Blattzikaden: Saugen Phloemsaft aus Blütenständen und Blättern, verursachen Rußschimmel auf abgesondertem Honigtau.
- Mangobohrer: Nagen die Rinde an, Larven fressen sich in Hauptstämme und Äste, was zum Absterben des Baumes führen kann.
Häufige Krankheiten sind:
Xanthomonas axonopodis pv. Mangiferaeindicae: Verursacht eckige, schwarze Blattflecken, die Bäume schwächen und Erträge mindern können.
Um Schädlingen und Krankheiten vorzubeugen, sollten Mangobäume unter optimalen Bedingungen gepflegt werden. Regelmäßige Kontrollen und ein achtsamer Umgang mit der Bewässerung verhindern Stress und stärken die Pflanze.
Häufig gestellte Fragen
Welche typischen Krankheiten können Mangobäume befallen und wie kann man sie erkennen?
Mangobäume sind relativ robust, jedoch können sie unter bestimmten Bedingungen von Krankheiten befallen werden. Ein häufiges Problem ist die Bakterienkrankheit Xanthomonas axonopodis pv. Mangiferaeindicae, die sich durch eckige, schwarze Flecken auf den Blättern zeigt. Diese Flecken können von einem chlorotischen Halo umgeben sein und trocknen im Laufe der Zeit aus, wobei sie hellbraun oder grau werden. Um solche Krankheiten zu vermeiden, sollte auf optimale Pflegebedingungen und Stressvermeidung geachtet werden. Zusätzlich können Biokontroll- oder Biopestizidprodukte verwendet werden, um das Risiko zu minimieren.
Was sollte man beachten, wenn der Mangobaum braune Flecken auf den Blättern zeigt?
Braune Flecken auf den Blättern des Mangobaums sind oft ein Zeichen für Sonnenbrand und nicht für eine Krankheit. Dies passiert, wenn die Pflanze plötzlicher, direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt wird, ohne sich daran gewöhnen zu können. In diesem Fall sollte der Baum an einen halbschattigen Ort umgestellt werden, um weitere Schäden zu verhindern.
Welche Schädlinge treten häufig bei Mangobäumen auf und wie kann man sie bekämpfen?
Mangobäume können von einer Reihe von Schädlingen befallen werden, insbesondere wenn sie unter Stress stehen. Zu den häufigsten gehören:
- Schildläuse: Diese werden mit ölhaltigen, biologischen Pflanzenschutzmitteln bekämpft.
- Spinnmilben: Diese treten vor allem an zu trockenen Standorten auf. Sie sind durch ihre feinen Gespinste an der Blattunterseite erkennbar. Eine Behandlung kann mit einer Mischung aus Wasser, einem Spritzer Spülmittel und einem Teelöffel Rapsöl erfolgen.
- Weichhautmilben: Bekämpft durch den Einsatz von Raubmilben.
- Mango-Blattzikaden: Diese verursachen Schäden durch das Saugen von Phloemsaft und die Ablagerung von Honigtau, der Rußschimmel hervorrufen kann.
- Mangobaumbohrer: Diese Käfer nagen die Rinde an und ihre Larven fressen sich in die Stämme, was oft zum Absterben des Baumes führt.
Wie kann man Mangobäume erfolgreich im Wintergarten oder in Wohnräumen überwintern?
Mangobäume benötigen im Winter spezielle Pflege, um gesund zu bleiben. Ideal sind helle Standorte mit Temperaturen zwischen 5°C und 15°C. Eine gleichmäßige Feuchtigkeit des Bodens ist wichtig, wobei Staunässe vermieden werden muss. Bei wärmerer Überwinterung erhöht sich der Wasserbedarf. Es sollte darauf geachtet werden, dass der Baum vor Zugluft geschützt ist und eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, weshalb regelmäßiges Besprühen empfohlen wird. Eine schrittweise Gewöhnung an das Winterquartier kann ebenfalls helfen, Stress für die Pflanze zu reduzieren.