Knoblauch

Knoblauch ziehen: Erfolgreich anbauen und ernten – so geht’s

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Der beste Pflanztermin für dieses, in vielen deutschen Küchen unverzichtbare Zwiebelgewächs, ist der Herbst. Die Knollen werden größer als bei Anpflanzungen im Frühjahr, das Problem mit möglichen Schädlingen erhöht sich allerdings ein wenig, denn die Knoblauchfliege gewinnt dadurch viel Zeit für ihre zerstörerische Arbeit. Wer jetzt Knoblauch in die Beete bringt, sollte seine Pflanzen mit einem Kulturschutznetz oder reichlich Gemüsebauvlies schützen.

Knoblauch setzen
Knollen, die im Herbst gesetzt werden, werden größer
AUF EINEN BLICK
Wie kann man Knoblauch selbst ziehen?
Um Knoblauch selbst zu ziehen, pflanzen Sie unbeschädigte Knoblauchzehen im Herbst 2-3 Zentimeter tief, mit dem Zwiebelboden nach unten und einem Pflanzabstand von mindestens 10 Zentimetern. Bereiten Sie lockere, mit Kompost und Sand angereicherte Böden vor und schützen Sie die Pflanzen im Winter mit Stroh oder Mulch.

Ansonsten ist die tolle Knolle ausgesprochen pflegeleicht und eignet sich auch zur Selbstanpflanzung in Hochbeeten sowie auf dem Balkon und notfalls sogar auf der Küchenfensterbank. Besonders aromatisch, würzig und gesund wird Ihre Knoblauchernte im nächsten Frühjahr ausfallen, wenn Sie für die eigene Anzucht heimischen und natürlich frischen Knoblauch, möglichst aus der Region, verwenden.

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Kaum Aufwand mit der eigenen Knoblauchaufzucht

Ab Mitte September werden die möglichst unbeschädigten Knoblauchzehen, die vorher von der Knolle abgetrennt wurden, ungefähr zwei bis drei Zentimeter und mit dem Zwiebelboden nach unten in das Erdreich gesteckt. Der optimale Pflanzabstand beträgt mindestens zehn Zentimeter, die Einpflanztiefe nicht mehr als drei Zentimeter. Profis stecken die Zehen ein wenig schräg in die vorbereiteten Pflanzlöcher und vermeiden damit eine eventuelle Wurzelfäulnis, die bei übermäßigem Herbstregen besonders den Jungpflanzen schaden kann. Da Knoblauch lockere Böden bevorzugt, geben Sie beim Einpflanzen am besten ein wenig Kompost, gemischt mit etwas Sand, in die Erde. Auch wenn Knoblauch generell als winterhart gilt, kann es nicht schaden, wenn die Pflanzen während der kalten Jahreszeit mit einer Abdeckung aus Stroh oder Mulch vor Minusgraden geschützt werden. Je nachdem, wie sich das Herbstwetter von den Temperaturen her zeigt, trägt regelmäßiges Unkrautjäten von Hand bei gleichzeitiger Auflockerung des Bodens wesentlich dazu bei, dass Ihr Knoblauch zur Ernte nicht nur saftig und groß, sondern auch geschmacklich ein kulinarischer Volltreffer wird.

Vom schwierigen Weg zu den echten Knoblauchpflanzen

Wer regelmäßig unser Gartenportal besucht, kennt sich zumindest bei den gängigen Knoblaucharten schon ein wenig aus. Nur: Wo gibt es eigentlich solche Pflanzen, die sich für den Selbstanbau im Garten eignen? Sucht man im Gartenfachhandel nach Quellen, bemerkt man recht schnell, dass die Knoblauchvielfalt schlicht und einfach verloren gegangen ist. Chinesischer Knoblauch ist mehr als dominant, was bei den Angebotspreisen allerdings kaum verwundert. Wir haben deshalb im deutschsprachigen Raum ein wenig gründlicher recherchiert und im Wesentlichen zwei Bezugsquellen gefunden, die schon fast als Insidertipps durchgehen könnten.

Und es gibt ihn tatsächlich noch, den echten Knoblauchbauern. Zwar nicht hier in Deutschland, sondern in Österreich, aber dafür hat Wolfgang Mayr im Rahmen seines Reinzuchtprogramms mehr als 50 verschiedene Knoblauchsorten gezüchtet, die von ihren aromatischen Eigenschaften her, von mild bis zu sehr scharf reichen. Die 2017er Ernte trocknet er bereits auf seinen Dachböden und ein recht breites Sortiment seiner Köstlichkeiten, kann auf der Seite „Schaetzeausoesterreich“ besichtigt und gekauft werden.

Nicht ganz so groß, aber sicher nicht weniger lecker ist das Angebot der Aromagärtnerei aus Werder an der Havel, bei der auch ältere deutsche Knoblauchpflanzen zu haben sind.