Kastanie

Kastanie als Zimmerpflanze: Welche Arten eignen sich?

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Kastanien im Topf? Entdecken Sie die Australische und die Glückskastanie – zwei pflegeleichte Zimmerpflanzen mit exotischer Note. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Kultivierung und Pflege.

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Die Glückskastanie ist die Kastanie für drinnen

Welche Kastanien eignen sich als Zimmerpflanze?

Für die Kultivierung als Zimmerpflanze eignen sich insbesondere zwei nicht verwandte Kastanienarten: die Australische Kastanie (Castanospermum australe) und die Glückskastanie (Pachira aquatica). Beide Arten zeichnen sich durch ihre attraktiven Blattformen und ihre Anpassungsfähigkeit an Innenräume aus.

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Australische Kastanie (Castanospermum australe)

Diese Pflanze stammt ursprünglich aus Australien und ist für ihre glänzend dunkelgrünen, lanzettlichen Blätter bekannt. In Innenräumen erreicht sie eine moderate Höhe von etwa 40 cm. Die Australische Kastanie bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort sowie ein durchlässiges, nährstoffreiches Substrat, was ihre Pflege relativ unkompliziert macht.

Glückskastanie (Pachira aquatica)

Die Glückskastanie, auch unter dem Namen „Geldbaum“ bekannt, stammt aus Mittel- und Südamerika. Sie ist für ihren verdickten, oft geflochtenen Stamm und ihre handförmig geteilten Blätter bekannt. In Zimmerkultur kann sie bis zu zwei Meter hoch werden und bevorzugt einen hellen, aber nicht direkt sonnigen Standort. Aufgrund ihrer Fähigkeit, Wasser im Stamm zu speichern, benötigt sie weniger häufiges Gießen, reagiert jedoch empfindlich auf Pflegefehler. Regelmäßiges Besprühen der Blätter hilft, die benötigte Luftfeuchtigkeit aufrechtzuerhalten.

Die Australische Kastanie (Castanospermum australe)

Die Australische Kastanie, auch als „Bohnenbaum“ bekannt, gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie bleibt als Zimmerpflanze typischerweise um die 40 cm hoch und 30 cm breit.

Pflege der Australischen Kastanie

Standort & Boden

Pflanzen Sie die Australische Kastanie an einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Achten Sie darauf, dass das Substrat durchlässig und nährstoffreich ist, um Staunässe zu vermeiden. Ein Mischsubstrat aus Blumenerde und etwas Sand oder Kakteenerde eignet sich hervorragend.

Gießen

Gießen Sie die Pflanze regelmäßig, aber moderat. Lassen Sie die oberste Erdschicht leicht antrocknen, bevor Sie erneut gießen. Im Sommer benötigt die Pflanze reichlich Wasser, während im Winter die Gießmengen reduziert werden können.

Düngen

Von Frühling bis Herbst sollten Sie alle zwei Wochen einen Flüssigdünger verwenden, um das Wachstum zu unterstützen. Im Winter reicht es, die Pflanze alle vier bis sechs Wochen leicht zu düngen.

Umtopfen

Junge Pflanzen sollten jährlich im Frühjahr umgetopft werden, ältere Exemplare etwa alle zwei bis drei Jahre. Verwenden Sie stets frische, nährstoffreiche Erde.

Besonderheiten

Die Australische Kastanie zeichnet sich durch ihre kastanienartigen Samenkapseln aus, die während des Keimlingsstadiums Nährstoffe speichern. Diese Samenkapseln vertrocknen und fallen nach etwa einem Jahr ab. Gewöhnen Sie sie langsam an direkte Sonneneinstrahlung, besonders wenn Sie planen, die Pflanze im Sommer nach draußen zu stellen.

Die Glückskastanie (Pachira aquatica)

Die Glückskastanie, auch bekannt als Pachira aquatica, ist eine immergrüne Zimmerpflanze, die ursprünglich in Mittel- und Südamerika beheimatet ist. Charakteristisch sind ihr verdickter Stamm und die handförmig geteilten, dunkelgrünen Blätter. Sie kann eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen.

Pflege der Glückskastanie

Standort und Licht

Die Glückskastanie bevorzugt einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Im Sommer kann sie auch an einem schattigen Platz im Freien stehen, sofern sie vor direkter Sonne und Regen geschützt ist.

Gießen

Dank ihres Wasser speichernden Stammfußes benötigt die Glückskastanie nur mäßige Wassergaben. Gießen Sie die Pflanze erst, wenn die oberste Erdschicht angetrocknet ist, und vermeiden Sie Staunässe. Im Winter benötigt sie weniger Wasser, achten Sie aber darauf, dass der Wurzelballen nicht vollständig austrocknet.

Luftfeuchtigkeit

Die Pflanze bevorzugt eine hohe Luftfeuchtigkeit. Besprühen Sie die Blätter regelmäßig mit Wasser, besonders in den trockenen Wintermonaten, oder verwenden Sie einen Luftbefeuchter.

Düngen

Von Mai bis August sollten Sie die Glückskastanie alle zwei Wochen mit einem handelsüblichen Flüssigdünger versorgen. Im Winter benötigt sie kein zusätzliches Düngemittel.

Umtopfen

Damit die Glückskastanie genügend Platz für ihr Wurzelwachstum hat, sollten Sie sie alle ein bis zwei Jahre umtopfen. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr. Verwenden Sie humusreiche, gut durchlässige Blumenerde.

Schneiden

Ein regelmäßiger Rückschnitt ist nicht notwendig. Wenn die Pflanze zu groß wird, können Sie sie im Frühjahr stutzen. Entfernen Sie dabei auch verwelkte oder trockene Blätter.

Überwintern

Im Winter sollte die Glückskastanie an einem hellen, aber kühlen Standort bei Temperaturen zwischen 12 und 15 Grad Celsius stehen. Achten Sie darauf, dass sie nicht unter Zugluft leidet und die Raumluft nicht zu trocken ist.

Probleme bei der Pflege von Kastanien als Zimmerpflanzen

Obwohl die Australische Kastanie und die Glückskastanie im Allgemeinen als pflegeleicht gelten, können gelegentlich Probleme auftreten.

Gelbe Blätter

Gelbe Blätter können durch verschiedene Faktoren verursacht werden:

  • Überwässerung: Zu viel Wasser kann zu Wurzelfäule führen. Stellen Sie sicher, dass das Substrat zwischen den Wassergaben antrocknet und es keine Staunässe gibt.
  • Unterwässerung: Trocknet der Wurzelballen aus, reagieren die Blätter ebenfalls mit Gelbfärbung. Achten Sie darauf, dass die Pflanze konstant, aber moderat feucht gehalten wird.
  • Mangelndes Licht: Zu wenig Licht beeinträchtigt die Photosynthese. Platzieren Sie die Pflanze an einem hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung.

Braune Blätter

Braune Blätter oder Blattspitzen sind meist ein Hinweis auf unzureichende Wasserversorgung oder ungünstige Luftfeuchtigkeit:

  • Trockenheit: Vor allem trockene Heizungsluft im Winter kann dazu führen, dass die Blattspitzen braun werden. Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Besprühen der Blätter oder die Verwendung eines Luftbefeuchters.
  • Überdüngung: Eine zu häufige oder zu hoch dosierte Düngergabe kann ebenfalls zu braunen Blättern führen. Reduzieren Sie die Düngermenge und spülen Sie bei Bedarf die Erde mit klarem Wasser aus, um überschüssige Salze zu entfernen.

Blattfall

Blattfall kann durch mehrere Ursachen bedingt sein:

  • Zugluft und Temperaturschwankungen: Vermeiden Sie es, die Pflanze in der Nähe von Türen oder Fenstern zu platzieren, die oft geöffnet werden. Temperaturschwankungen stressen die Pflanze und führen zu Blattfall.
  • Zu trockene Luft: Trockene Luft kann zum Abwurf der Blätter führen. Sprühen Sie die Pflanze regelmäßig mit Wasser ein oder stellen Sie eine Schale mit Wasser in die Nähe der Pflanze.
  • Schädlingsbefall: Untersuchen Sie die Pflanze regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingen wie Spinnmilben oder Blattläuse. Entfernen Sie befallene Blätter und behandeln Sie die Pflanze gegebenenfalls mit einem geeigneten Mittel gegen Schädlinge.

Vermehrung von Kastanien als Zimmerpflanzen

Die Vermehrung von Kastanien als Zimmerpflanze kann auf verschiedene Arten erfolgen. Hier sind die zwei bewährtesten Methoden für die Australische Kastanie und die Glückskastanie.

Vermehrung durch Stecklinge

Die Vermehrung durch Stecklinge ist besonders im Frühjahr oder Sommer erfolgversprechend.

Stecklinge schneiden

Schneiden Sie einen gesunden, gut entwickelten Trieb mit einer Länge von etwa 10-15 cm von der Mutterpflanze ab, möglichst knapp unter einem Knotenpunkt. Entfernen Sie die unteren Blätter des Stecklings.

Bewurzeln

Stecklinge können entweder in Wasser oder direkt in ein Substrat gesetzt werden. Stellen Sie das Behältnis an einen hellen, warmen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Decken Sie den Steckling optional mit einer durchsichtigen Plastikfolie ab, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten.

Umtopfen

Sobald sich nach etwa zwei bis drei Wochen Wurzeln gebildet haben, können Sie die Stecklinge umtopfen. Verwenden Sie eine nährstoffreiche, gut durchlässige Blumenerde.

Vermehrung durch Samen

Eine alternative Methode zur Vermehrung, besonders bei der Glückskastanie, ist die Aussaat von Samen.

Vorbereitung und Aussaat

Die Samen sollten im Frühjahr in ein feuchtes Substrat wie Anzuchterde oder ein Torf-Sand-Gemisch ausgesät werden. Legen Sie die Samen flach auf die Erde und bedecken Sie sie leicht mit Substrat.

Keimung und Pflege

Die Keimung dauert in der Regel einige Wochen. Halten Sie das Substrat konstant feucht und stellen Sie das Gefäß an einen warmen Standort mit einer Bodentemperatur von etwa 25 bis 30 Grad Celsius. Sobald die Sämlinge groß genug sind, können sie in einzelne Töpfe umgesetzt werden.

Diese Anleitungen bieten Ihnen eine solide Grundlage für die erfolgreiche Vermehrung Ihrer Kastanien als Zimmerpflanzen. Mit Geduld und den richtigen Bedingungen können Sie so neue, kräftige Pflanzen heranziehen.

Bilder: KPG_Payless / Shutterstock