Kastanie

Kastanie umpflanzen: So gelingt der Umzug stressfrei

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Kastanien lassen sich durch Umpflanzen an einen neuen Standort versetzen. Dieser Artikel erläutert die optimale Vorgehensweise beim Umpflanzen, von der Standortwahl bis zur Pflege, und gibt wertvolle Tipps für den Erfolg.

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Je kleiner der Baum, desto unproblematischer das Umpflanzen

Optimale Jahreszeit zum Umpflanzen

Die beste Zeit zum Umpflanzen einer Kastanie ist der Spätsommer, von Ende Juli bis Anfang September. In dieser Phase ist das Wachstum des Baumes weitgehend abgeschlossen, wodurch mehr Feuchtigkeit im Boden bleibt und die Belastung für den Baum minimiert wird. Der Kastanienbaum hat zudem genügend Zeit, um bis zum Winter neue Wurzeln zu bilden und am neuen Standort einzuwachsen.

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Vorgehensweise beim Umpflanzen

Das Umpflanzen einer Kastanie erfordert sorgfältiges Vorgehen. Hier sind die wesentlichen Schritte:

Vorbereitung

Der neue Standort sollte genügend Platz für das Wachstum der Kastanie bieten, sonnig bis halbschattig sein und über gut durchlässigen, leicht sauren bis neutralen Boden verfügen. Lockern Sie den Boden spatentief auf und entfernen Sie Unkraut, Wurzeln und Steine.

Ausgraben des Baumes

Graben Sie im Herbst vor dem Umpflanzen einen großzügigen Graben um den Stamm und durchtrennen Sie die Wurzeln. Auch tiefere Wurzeln müssen abgeschnitten werden. Der Wurzelballen sollte so groß wie möglich ausgegraben und vorsichtig verkleinert werden, wenn Sie ungefähr wissen wie man einen Baum ausgräbt.

Transport des Baumes

Transportieren Sie den Baum möglichst schnell an den neuen Standort. Schützen Sie den Wurzelballen während des Transports vor Beschädigungen und Austrocknung, indem Sie ihn in Sackleinen oder eine Plane wickeln.

Einpflanzen am neuen Standort

Heben Sie ein Pflanzloch aus, das doppelt so breit wie der Wurzelballen ist und etwa 60 cm tief. Mischen Sie den Aushub mit Kompost und platzieren Sie den Wurzelballen so, dass seine Oberseite knapp unter der Erdoberfläche liegt. Treten Sie die Erde gut an und stützen Sie den Baum mit einem Pfahl.

Nachsorge

Gießen Sie den Baum nach dem Einpflanzen gründlich an, um den Boden um den Wurzelballen herum zu befeuchten. Gießen Sie in den folgenden Wochen regelmäßig, besonders bei Trockenheit. Eine Schicht Rindenmulch kann helfen, die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten.

Zusätzliche Tipps für das Umpflanzen

Einige weitere Tipps können den Erfolg des Umpflanzens Ihrer Kastanie erhöhen:

  • Wurzelballen schützen: Wickeln Sie den Wurzelballen in Sackleinen oder eine Plane, um ihn vor Austrocknung zu schützen.
  • Schnittmaßnahmen: Kürzen Sie bei größeren Bäumen die Krone leicht, um die Verdunstungsfläche zu verringern und dem Baum beim Einwurzeln zu helfen.
  • Standortvorbereitung: Bereiten Sie den neuen Pflanzort so vor, dass der Boden locker und frei von Unkraut, Wurzeln und Steinen ist.
  • Gießen: Gießen Sie den Baum nach dem Umpflanzen gründlich und regelmäßig, besonders in den ersten Wochen.
  • Mulchen: Eine Mulchschicht aus Rindenmulch hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu bewahren und bietet zusätzlichen Frostschutz für die Wurzeln.
  • Düngung: Im Frühjahr und Herbst fördern Kompost oder Hornspäne das Wachstum und stärken die Widerstandsfähigkeit des Baumes.

Umpflanzen älterer Kastanien

Das Umpflanzen älterer Kastanien ist komplexer als bei jungen Bäumen. Hier ist oft professionelle Hilfe notwendig, um den Baum sicher und erfolgreich umzusiedeln.

Eine bewährte Methode ist das schrittweise Ausgraben des Wurzelballens über zwei Jahre. Im ersten Jahr wird eine Hälfte des Wurzelballens ausgegraben und die Wurzeln beschnitten, danach ist es ähnlich wie beim Verpflanzen großer Bäume. Im folgenden Jahr erfolgt das Gleiche mit der anderen Hälfte, bevor der Baum an den neuen Standort verpflanzt wird. Regelmäßiges Gießen in dieser Phase fördert die Bildung neuer Feinwurzeln und erhöht die Erfolgsrate.

Bilder: Guas / Shutterstock