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Kiefer umpflanzen: Vorbereitung, Durchführung und Pflege

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Kiefern bestechen durch ihre natürliche Schönheit, doch ihr tiefreichendes Wurzelsystem macht das Umpflanzen zu einer Herausforderung. Dieser Artikel beleuchtet die optimale Vorgehensweise und zeigt, wann ein Umpflanzen sinnvoll ist und welche Aspekte berücksichtigt werden sollten.

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Kleine Kiefern lassen sich bestens umpflanzen

Die Kiefer – ein Tiefwurzler

Kiefern sind Tiefwurzler, deren Wurzeln tief in den Boden reichen, um Wasser und Nährstoffe aufzunehmen und dem Baum Stabilität zu verleihen. Die Tiefe und Form des Wurzelsystems variiert je nach Baumhöhe, Bodenbeschaffenheit und der Nähe zu anderen Bäumen.

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In lockerem und tiefgründigem Boden entwickelt die Kiefer eine Pfahlwurzel, die senkrecht wächst. In schweren Lehmböden bildet sich eine Herzwurzel, die sich horizontal ausbreitet. Auf flachgründigem und steinigem Untergrund entsteht ein verzweigtes Wurzelwerk.

Umpflanzen – nur bei jungen Kiefern empfehlenswert

Wegen ihres tiefreichenden Wurzelsystems ist das Umpflanzen von Kiefern anspruchsvoll und riskant. Beim Ausgraben können Wurzeln beschädigt werden, was die Wasser- und Nährstoffversorgung beeinträchtigt. Jüngere Kiefern, die weniger als fünf Jahre alt sind, haben ein weniger ausgedehntes Wurzelsystem und somit bessere Chancen, das Umpflanzen erfolgreich zu überstehen.

Der richtige Zeitpunkt zum Umpflanzen

Der optimale Zeitpunkt für das Umpflanzen einer Kiefer liegt im Herbst oder im zeitigen Frühjahr. In diesen Perioden ist das Wurzelwachstum noch nicht aktiv und der Wasserbedarf des Baums ist geringer, was den Stress für die Kiefer minimiert. Im Sommer sollte das Umpflanzen vermieden werden, da der Baum viel Wasser verliert und die Wurzeln wachsen, was die Belastung erhöht und das Risiko des Absterbens steigert.

Vorbereitung des Umpflanzvorgangs

Bevor Sie Ihre Kiefer umpflanzen, wählen Sie einen geeigneten neuen Standort mit sonniger Lage und durchlässigem Boden.

  1. Graben Sie ein Jahr vor dem geplanten Umpflanzen einen 50 cm tiefen Graben in einem Abstand von etwa 30 cm zum Baumstamm.
  2. Füllen Sie den Graben mit Kompost (12,00€ bei Amazon*) und lockerer Erde, um die Wurzeln zu lösen und die Bildung eines kompakten Wurzelballens zu fördern.
  3. Bereiten Sie den neuen Standort vor, indem Sie den Boden des Pflanzlochs auflockern und mit Kompost mischen.
  4. Das Pflanzloch sollte den doppelten Durchmesser des Wurzelballens haben, um ausreichend Platz für die Wurzeln zu bieten.

Ausgraben des Wurzelballens

Gießen Sie die Kiefer am Tag vor dem Umpflanzen gründlich. Graben Sie den Wurzelballen vorsichtig aus und achten Sie darauf, die Wurzeln so wenig wie möglich zu beschädigen. Verkleinern Sie den Wurzelballen mit einer Grabegabel, durchtrennen Sie die umliegenden Wurzeln und die Unterseite des Wurzelballens mit dem Spaten. Binden Sie kleinere Äste zusammen, um Transportschäden zu vermeiden. Heben Sie den Wurzelballen auf Sackleinen oder eine große Decke und schlagen Sie ihn ein, um die Erde um die Wurzeln zu bewahren.

Einpflanzen der Kiefer

Platzieren Sie den Wurzelballen im vorbereiteten Pflanzloch.

  1. Setzen Sie den Wurzelballen in das Loch und achten Sie darauf, dass die Kiefer gerade steht.
  2. Füllen Sie das Loch mit Erde auf, die mit Kompost angereichert ist.
  3. Treten Sie die Erde leicht an, um Lufteinschlüsse zu vermeiden.
  4. Gießen Sie die Kiefer gründlich, um die Erde an die Wurzeln zu bringen.
  5. Verteilen Sie eine Mulchschicht um die Baumscheibe, um die Feuchtigkeit zu halten und Unkrautwachstum zu verhindern.

Pflege nach dem Umpflanzen

Nach dem Umpflanzen benötigt die Kiefer besondere Pflege, um sich gut an ihrem neuen Standort zu etablieren.

  • Gießen: In den ersten Wochen regelmäßig und reichlich gießen, um den Boden gleichmäßig feucht zu halten. Besonders während Trockenperioden darauf achten, dass die Erde nicht austrocknet.
  • Schatten: Bei starker Sonneneinstrahlung in den ersten Tagen ein Schattiernetz verwenden, um Sonnenbrand an den Nadeln zu verhindern.
  • Düngen: Im Frühjahr mit Kompost oder speziellem Nadelbaumdünger düngen, um Wachstum und Vitalität zu unterstützen. Weitere Düngergaben sind normalerweise nicht notwendig.
  • Schutz vor Wildverbiss: In waldreichen Gebieten Kiefern mit Maschendraht oder Wildmanschetten schützen, um sie vor Fressschäden zu bewahren.

Diese Pflegemaßnahmen unterstützen Ihre Kiefer dabei, sich gut einzuleben und kräftig weiterzuwachsen.

Bilder: SERGEI PRIMAKOV / Shutterstock