Apfelrose

Kartoffelrose: Pflege, Standort & Verwendung der Hagebutten

Die Kartoffelrose (Rosa rugosa) ist eine robuste und vielseitige Wildrose, die mit ihren attraktiven Blüten und Hagebutten überzeugt. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Eigenschaften der Pflanze, von den Standortansprüchen über die richtige Pflege bis hin zu ihren vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten im Garten.

Steckbrief

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Pflanzenart
Strauch
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Mehrjährig
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Wuchs
Aufrecht, später bogig, bildet Ausläufer
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Wuchshöhe
120 cm bis 200 cm
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Blütenfarbe
Rot, purpurn, rosa, weiß
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Blütenform
Einfach, fünf Blütenblätter
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Wuchs

Die Kartoffelrose, auch bekannt als Apfelrose, Japan-Rose, Sylter Rose oder Kamtschatka-Rose, wächst als straff aufrechter Strauch, der mit zunehmendem Alter bogig überhängende Triebe bildet. Die Pflanze erreicht eine Höhe von 120 bis 150 Zentimetern, unter optimalen Bedingungen sogar bis zu zwei Meter. Pro Jahr vergrößert sie sich um etwa 10 bis 30 Zentimeter. Die Triebe sind dick, filzig behaart und graugrün gefärbt.

Ein tiefreichendes Wurzelsystem mit einer kräftigen Hauptwurzel und ausgedehnten Seitenwurzeln sorgt für Stabilität und Windresistenz. Typisch ist die Ausläuferbildung, durch die sie schnell dichte Bestände und Dickichte bilden kann. Ohne Kontrolle der Ausläufer kann sie große Flächen einnehmen.

Blüte

Die Blüten der Kartoffelrose erscheinen von Ende Mai bis in den Herbst hinein. Sie sind meist rot, purpurn, rosa oder weiß und haben einen Durchmesser von sechs bis zehn Zentimetern. Die einfache Blütenform mit fünf Blütenblättern verströmt einen intensiven Duft, der zahlreiche Bestäuber wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge anzieht.

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Die Naturform bezaubert hauptsächlich in Rosa- und Purpurtönen, während gezüchtete Sorten auch weiße und gelbe Blüten hervorbringen. Die Blütenstiele sind kurz und borstig, während der Blütenbecher glatt und die Kelchblätter ungefiedert und blattartig erweitert sind.

Blätter

Die Blätter der Kartoffelrose sind dunkelgrün, glänzend und haben eine runzelige Oberfläche. Sie bestehen aus fünf bis neun Fiederblättchen und sind unpaarig gefiedert. Die Blätter erreichen eine Länge von 5 bis 15 Zentimetern. Die Fiederblättchen sind meist spitz und zwei bis fünf Zentimeter lang. Im Herbst verfärben sie sich leuchtend gelb und sorgen für einen hübschen Blattschmuck.

Früchte

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Frucht der Kartoffelrose (Rosa rugosa) im Oktober auf Spiekeroog.
Foto: Jürgen Howaldt | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Hagebutten der Kartoffelrose reifen ab September. Sie sind besonders groß, flach kugelig und variieren farblich von Orange über Scharlachrot bis Ziegelrot. Die Früchte enthalten ovale und kantige Samen und haben einen hohen Vitamin-C-Gehalt. Sie sind essbar und eignen sich zur Herstellung von Marmelade, Gelee und Tee. Auch Vögel erfreuen sich an den Hagebutten, was zur Samenverbreitung beiträgt und die Biodiversität im Garten fördert.

Welcher Standort ist geeignet?

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Kartoffelrose (Rosa rugosa) im Jindai Botanical Garden, Tokyo.
Foto: Qwert1234 | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Kartoffelrose bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und ist außerordentlich anpassungsfähig. Sie gedeiht besonders gut in windigen Küstengebieten, sandigen Böden und verträgt hohe Salzkonzentrationen. Diese Eigenschaften machen sie ideal für extreme Standortbedingungen wie Windexponierung und Salzluft. Ein sonniger Standort fördert die Blütenbildung am besten.

Kartoffelrose pflegen

Die Pflege der Kartoffelrose ist einfach. Nach der Pflanzung sollten Sie regelmäßig gießen, später nur noch in längeren Trockenperioden. Eine Düngung ist selten notwendig. Wenn gewünscht, kann im späten Winter oder zeitigen Frühjahr eine Portion Volldünger ausgebracht werden. In verdichteten Böden ist gelegentliches Auflockern empfehlenswert. Ein Schnitt ist nicht regelmäßig erforderlich, kann jedoch für einen gleichmäßigen Wuchs und zur Entfernung alter Triebe und Wildtriebe sinnvoll sein. Eine regelmäßige Kontrolle der Ausläuferbildung ist ratsam.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Die Kartoffelrose ist anpassungsfähig und bevorzugt durchlässige, sandige bis lehmige Böden. Vermeiden Sie Staunässe und bereiten Sie schwere Böden gut vor, indem Sie diese auflockern und mit Kompost anreichern. Sandige und magere Substrate sowie salzhaltige Böden eignen sich hervorragend für die Kartoffelrose. Kalkreiche Böden sollten mit Kompost oder Rhododendronerde verbessert werden, um Eisenmangel zu vermeiden.

Kartoffelrose richtig pflanzen

Die beste Pflanzzeit ist im Frühjahr oder Herbst. Pflanzen Sie drei bis fünf Exemplare pro Quadratmeter mit einem Abstand von mindestens 50 bis 100 Zentimetern. Bereiten Sie ein Pflanzloch vor, das tief und breit genug ist, um die Wurzeln aufzunehmen. Füllen Sie das Loch mit aufgelockerter Erde und Kompost, setzen Sie die Pflanze ein und drücken Sie die Erde leicht an. Gießen Sie anschließend gründlich.

Kartoffelrose vermehren

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Samen der Kartoffelrose (Rosa rugosa) für die Vermehrung im Garten.
Foto: Gmihail | Lizenz: CC BY-SA 3.0 rs | Quelle: Wikimedia

Die Kartoffelrose kann leicht durch Ausläufer, Stecklinge oder Aussaat vermehrt werden. Im Frühjahr können Ausläufer von der Mutterpflanze abgetrennt und eingepflanzt werden. Auch die Aussaat ist möglich, erfordert jedoch Geduld. Stecklinge sollten im Sommer von krautigen Trieben entnommen und in ein Anzuchtsubstrat gesetzt werden.

Kartoffelrose richtig schneiden

Ein Rückschnitt ist nicht regelmäßig notwendig, kann aber im späten Winter oder frühen Frühjahr erfolgen. Entfernen Sie kranke, tote oder störende Triebe sowie Wildtriebe bei veredelten Pflanzen. Auch ein starker Rückschnitt bis auf den Stock kann durchgeführt werden, um den Neuaustrieb zu fördern.

Sorten & Arten

Die Kartoffelrose ist in vielen Sorten erhältlich:

  • Rosa rugosa ‚Alba‘: Strahlend weiße Blüten.
  • Rosa rugosa ‚Pink Grootendorst‘: Halb gefüllte, rosa Blüten.
  • Rosa rugosa ‚Mrs. Anthony Waterer‘: Intensiv kirschrote Blüten.
  • Rosa rugosa ‚Rugelda‘: Zitronengelbe Blüten mit rosa Akzenten.
  • Rosa rugosa ‚Dagmar Hastrup‘: Einfache, zartrosa Blüten.
  • Rosa rugosa ‚Blanc Double de Coubert‘: Gefüllte, reinweiße, stark duftende Blüten.
  • Rosa rugosa ‚Agnes‘: Gelbe, nostalgische Blüten.
  • Rosa rugosa ‚Schneekoppe‘: Weiße Blüten.
  • Rosa rugosa ‚Rotes Meer‘: Lila-rote Blüten.
  • Rosa rugosa ‚White Roadrunner‘: Halbgefüllte, weiße Blüten.

Verwendung

Die Kartoffelrose eignet sich für vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Garten:

  • Heckenpflanze: Ideal für blühende und dichte Hecken.
  • Flächenbepflanzung: Zur Begrünung von Böschungen oder großen Flächen.
  • Küstenbepflanzung: Dank Salzresistenz für Küstengebiete geeignet.
  • Naturnahe Gärten: Bietet Nahrung und Lebensraum für Insekten und Vögel.

Die Hagebutten sind essbar und können zu Marmelade, Tee und anderen Küchenprodukten verarbeitet werden. Auch die Blütenblätter können kulinarisch genutzt werden, beispielsweise für Sirup oder Limonade.

Krankheiten & Schädlinge

Die Kartoffelrose bleibt weitgehend verschont von typischen Rosenkrankheiten und Schädlingen:

Pflegefehler wie falsches Gießen oder zu kalkhaltige Böden können jedoch zu Problemen führen. Achten Sie darauf, Staunässe zu vermeiden und den Boden bei Bedarf mit Kompost oder Rhododendronerde zu verbessern.

Häufig gestellte Fragen

1. Warum wird die Kartoffelrose auch als invasive Pflanze betrachtet?

Die Kartoffelrose, ursprünglich aus Ostasien stammend, verbreitet sich in vielen Regionen der Welt sehr aggressiv durch unterirdische Ausläufer und Samenverbreitung. Insbesondere in Dünen- und Küstenheiden verdrängt sie heimische, lichtbedürftige Pflanzenarten und verändert die lokalen Ökosysteme. In einigen Ländern, wie in Dänemark, ist der Verkauf und Austausch der Pflanze aufgrund dieser invasiven Eigenschaften seit Januar 2022 verboten.

2. Welche besonderen Schädlinge und Krankheiten betreffen die Kartoffelrose?

Obwohl die Kartoffelrose als sehr robust gegenüber typischen Rosenkrankheiten und Schädlingen gilt, kann sie dennoch gelegentlich von einigen befallen werden. Zu den potenziellen Schädlingen gehören Blattläuse, Spinnmilben, Schildläuse und Zwergzikaden. Krankheiten wie Mehltau und Rostpilze können auch auftreten, bleiben jedoch meistens in einem erträglichen Rahmen. Eine Herausforderung stellt jedoch der falsche Standort dar, der die Pflanze anfällig für Befall macht.

3. Welche Rolle spielen Vögel bei der Verbreitung der Kartoffelrose?

Vögel tragen wesentlich zur Verbreitung der Kartoffelrose bei. Sie verzehren die Hagebutten, und die Samen werden anschließend unverdaut wieder ausgeschieden, was zur Verdauungsausbreitung (Endochorie) führt. Arten wie die Silbermöwe sind dafür bekannt, die Samen über große Distanzen zu verbreiten. Diese Verbreitungsmechanismen unterstützen das Wachstum der Pflanze in verschiedenen Vegetationstypen, besonders in Küstenregionen.

4. Wie kann die Ausbreitung der Kartoffelrose im Garten kontrolliert werden?

Um die Ausbreitung der Kartoffelrose im eigenen Garten zu kontrollieren, empfiehlt sich die Nutzung einer Wurzelsperre (11,00€ bei Amazon*). Dies verhindert die Bildung von unterirdischen Ausläufern und damit die unkontrollierte Vermehrung der Pflanze. Regelmäßiges Entfernen von Ausläufern und das Ausgraben von frisch etablierten Pflanzen sind ebenfalls wirksame Methoden zur Eindämmung ihres Wachstumspotentials.

Bilder: Przemyslaw Muszynski / Shutterstock