Apfelrose

Kartoffelrose pflanzen und pflegen: So gelingt es

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Lesen Sie hier im kommentierten Steckbrief, ob die Hagebutten einer Kartoffelrose essbar sind. So pflanzen und pflegen Sie Apfelrosen im Kübel oder Beet richtig.

kartoffelrose
Eine Kartoffelrose kann sehr alt werden, wenn sie richtig gepflegt wird
AUF EINEN BLICK
Sind die Hagebutten der Kartoffelrose essbar?
Die Hagebutten der Kartoffelrose (Rosa rugosa) sind essbar und enthalten wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamin C, Vitamin A, Pektine und Mineralstoffe. Sie sind süß-säuerlich im Geschmack und eignen sich für Marmelade oder Tee. Die haarigen Samen sollten jedoch vor dem Genuss entfernt werden.

Steckbrief

  • Wissenschaftlicher Name: Rosa rugosa
  • Synonym: Apfelrose
  • Wuchs: Strauch
  • Herkunft: Ostasien
  • Blatt: unpaarig gefiedert
  • Blüte: einfach, duftend
  • Blütezeit: Juni bis Oktober
  • Frucht: Hagebutte
  • Fruchteigenschaft: essbar
  • Wurzeln: Tiefwurzler/Ausläufer
  • Winterhärte: winterhart
  • Verwendung: Hecke, Zierstrauch, Naturgarten

Fruchteigenschaft

Im September und Oktober verwandeln sich die duftenden Blüten einer Kartoffelrose in Sammelnussfrüchte, auch als Hagebutten bekannt. Wichtige Fruchteigenschaften fasst folgende Übersicht zusammen:

  • Verzehrqualität: essbar (Fruchtfleisch) und nicht essbar (Samen)
  • Farbe: grün (unreif), rot (reif)
  • Form: kugelig bis apfelförmig
  • Größe: 2 cm bis 4 cm
  • Geschmack: säuerlich bis süß-sauer (je reifer, desto süßer)
  • Inhaltsstoffe: Vitamin C, Vitamin A, Pektine, Carotinoide, Gerbstoffe, Mineralstoffe, Spurenelemente
  • Heilwirkung: immunstärkend, appetitanregend, harntreibend, abführend, entgiftend, entzündungshemmend

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Hagebutten können Sie roh verzehren, sofern Sie zuvor die haarigen Samen aus dem Fruchtfleisch entfernen. Gerne wird das saftige Fruchtfleisch zubereitet als erfrischende Marmelade. Getrocknete Hagebuttenschalen und Samen können Sie aufbrühen zu einem aromatischen Tee mit natürlicher Heilwirkung.

Blatt

Kultiviert wird die Kartoffelrose im Hobbygarten vorrangig aufgrund einer unschlagbaren Blattgesundheit. Während bei Kulturrosen Pilzkrankheiten an der Tagesordnung sind, erweist sich die Wildrose als resistent gegenüber Sternrußtau, Mehltau, Rosenrost und anderen Rosenkrankheiten. So sieht das Blatt einer Apfelrose aus:

  • Form: unpaarig gefiedert, fünf- bis neunzählig
  • Größe: 4 cm bis 15 cm lang
  • Farbe: oberseits dunkelgrün, unterseits graugrün
  • Blattrand: doppelt gesägt
  • Blattoberfläche: runzelig, seidig behaart
  • Herbstfärbung: gelblich bis ockergelb

Mit ihrer runzeligen Oberfläche erinnern die Blätter an das Laub einer Kartoffelpflanze, worauf sich der Name Kartoffelrose bezieht. Den roten, kugeligen Hagebutten verdankt die Wildrose ihren Zweitnamen Apfelrose.

Wuchs

Die Kartoffelrose gedeiht als sommergrüner Strauch mit den besonderen Eigenschaften einer Wildrose. Folgende Merkmale kennzeichnen das Wachstum:

  • Wuchsform: straff aufrecht, später bogig überhängend
  • Wuchshöhe: 120 cm bis 150 cm, unter Idealbedingungen bis 200 cm
  • Wuchsbreite: 100 cm bis 150 cm
  • Jahreszuwachs: 20 cm bis 40 cm
  • Besonderheit: Ausbreitung über unterirdische Ausläufer; bildet ohne Rückschnitt ein undurchdringliches Dickicht

Charakteristisch für das Wachstum einer Apfelrose sind zahlreiche, kurze Stacheln auf den Trieben, die sich im Gegensatz zu Dornen leicht abstreifen lassen.

Verwendung

Mit ihren spezifischen Wachstumseigenschaften empfiehlt sich die Kartoffelrose für Verwendungsmöglichkeiten, die andere Rosenarten in dieser Kombination nicht zu bieten haben. Folgende Tabelle gibt einen Überblick:

Hecke Zierstrauch Naturgarten
Einfriedung Solitär im Vorgarten Bienenweide
Sichtschutz Kübelpflanze Balkon Vogelnährgehölz
Windschutz Flächenbegrünung Heilpflanze
Pioniergehölz Topfgarten Nutzpflanze

Mit ihren tiefen Hauptwurzeln und unterirdischen Ausläufern verankert sich die Kartoffelrose fest im jedem Boden. Das macht die Wildrose zur perfekten Heckenpflanze mit Wind- und Sichtschutzfunktion. Als salzverträgliches Pioniergehölz unterbindet der Strauch Bodenerosion auf sandigen Böschungen entlang der Nordseeküste. Im Kübel oder als Solitär im Beet ist die Kartoffelrose eine pflegeleichte Augenweide. Den Naturgarten bereichert die wilde Rosenschönheit als umschwärmte Bienenweide. Naturnahe Hobbygärtner lassen die Hagebutten für hungrige Gartenvögel hängen und naschen selbst gemachte Apfelrosen aus der Küche:

Video: Apfelrosen selber machen - Rezept für Naschkatzen

Kartoffelrose pflanzen

Richtig gepflanzt kann eine Kartoffelrose sehr alt werden, ohne an Blühfreudigkeit einzubüßen. Lassen Sie sich folgende Hinweise rund um Standortwahl, Pflanzzeit und Pflanzung nicht entgehen:

Standort

Von allen Rosenarten kommt die Kartoffelrose mit der vermutlich besten Salz- und Windresistenz daher. Klirrende Kälte oder brütende Hitze können der Wildrose nichts anhaben. Unter diesen Voraussetzungen ist die Standortwahl einfach:

  • Volle Sonne bis Halbschatten
  • Im sandigen bis nährstoffreichen Gartenboden mit saurem bis leicht alkalischem pH-Wert
  • Extra-Tipp: Kartoffelrose mag keinen vollen Schatten, staunassen Boden (23,00€ bei Amazon*) oder extrem heiße Lagen

Schweren Lehmboden akzeptiert die Wildrose als Standort nach einer Aufbesserung mit reifem Kompost und Sand.

Pflanzzeit

Gepflanzt wird die Kartoffelrose idealerweise im Herbst oder Frühjahr. Weil die Wildrose so anspruchslos ist, können Sie preisgünstige, wurzelnackte Jungpflanzen im Fachhandel ganzjährig kaufen und pflanzen.

Pflanzung im Beet

Vor der Pflanzung stellen Sie die Wurzeln in einen Eimer mit Wasser. Derweil heben Sie im Beet geräumige Pflanzgruben aus. In Solitärstellung setzen Sie je Quadratmeter eine Kartoffelrose. Damit sich die Wildrosen in eine blickdichte Windschutzhecke verwandeln, beträgt der richtige Pflanzabstand 3 Sträucher je laufendem Meter, respektive 3 bis 5 Junggehölze pro Quadratmeter. Im kleinen Garten ist die Pflanzung mit Wurzelsperre ratsam, damit sich Kartoffelrosen über ihre Ausläufer nicht unkontrolliert ausbreiten und vermehren.

Pflanzung im Kübel

Der perfekte Kübel für Rosa rugosa bietet den tiefen Hauptwurzeln und Ausläufern ausreichend Platz. Wichtig sind mehrere Bodenlöcher als Wasserablauf. Als Substrat empfehlen wir eine Mischung aus torffreier Rosenerde oder Kübelpflanzenerde, angereichert mit Kokoshum als Torfersatz und Blähton für eine luftig-lockere Durchlässigkeit. So pflanzen Sie eine Kartoffelrose im Kübel richtig:

  1. Kübelboden mit Tonscherben oder Blähtonkugeln auslegen als Drainage.
  2. Substrat einfüllen bis auf halbe Topfhöhe.
  3. Wassergetränkten Wurzelballen einpflanzen unter Wahrung der bisherigen Pflanztiefe mit 5 cm hohem Gießrand.
  4. Rosenerde mit beiden Händen andrücken und durchdringend angießen.
  5. Extra-Tipp: Apfelrose anhäufeln bis auf halbe Wuchshöhe als Schutz vor Trockenstress.

Ein Pflanzschnitt ist bei Wildrosen nicht obligatorisch. Damit eine Kartoffelrose vom Ansatz her schön dicht und buschig verzweigt, können Sie die Triebe um ein Drittel oder die Hälfte zurückschneiden.

Exkurs

Kartoffelrose Hundsrose Unterschied

Die Kartoffelrose stammt aus Ostasien, hat kurze Stacheln und wird 150 Zentimeter hoch. Im Unterschied dazu ist die Hundsrose (Rosa canina) eine einheimische Wildrose mit langen, hackenförmigen Stacheln und einer Wuchshöhe von bis zu 500 Zentimetern. Die Hagebutten einer Kartoffelrose sind fleischiger und größer, als die Früchte einer Hundsrose.

Kartoffelrose pflegen

Die Kartoffelrose ist anspruchslos. Gut verwurzelte Wildrosen begnügen sich mit dem natürlichen Regenaufkommen. Kultiviert im Kübel ist eine Apfelrose auf regelmäßiges Gießen bei Trockenheit angewiesen. Lesen Sie in den folgenden Abschnitten informative Pflege-Tipps für eine Kartoffelrose in Bestform:

Düngen

  • Rosa rugosa im Beet einmal jährlich organisch düngen.
  • Im März je Quadratmeter 3 bis 5 Liter Komposterde und 100 Gramm Hornspäne verteilen, einharken und nachgießen.
  • Apfelrose im Kübel von April bis September monatlich einen Flüssigdünger für Blühpflanzen verabreichen.

Schneiden

Wildrosen erhalten nur selten einen Rückschnitt. Im Gegensatz zu veredelten Rosenarten bleibt ein Bodentrieb bis zu sechs Jahre lang blühfreudig und vital. Die Schnittpflege zielt primär darauf ab, die Ausbreitung zu regulieren und einer Vergreisung vorzubeugen. So schneiden Sie eine Kartoffelrose richtig:

  1. Bester Zeitpunkt ist Mitte/Ende Februar bei mildem Winterwetter
  2. Feste Handschuhe und Schutzbrille anziehen
  3. Zuerst den Strauch gründlich auslichten
  4. Ein Drittel der alten Bodentriebe (dunkles Holz) am Ansatz abschneiden
  5. Überlange und ungünstig stehende Triebe zurückschneiden
  6. Rosenschere wenige Millimeter über den Knospen ansetzen
  7. Wichtig: einjährige, unverzweigte Bodentriebe nicht schneiden

Um eine Kartoffelrose kleinzuhalten, widmen Sie sich jedes Jahr einem Rückschnitt. Eine Sichtschutzhecke sollten Sie alle zwei bis drei Jahre auslichten, damit die Sträucher nicht von unten her verkahlen. Vergreisten Apfelrosen hauchen Sie neues Leben ein mit einem Verjüngungsschnitt auf drei bis fünf Knospen. Weil bei allen radikalen Gehölzschnitten der Gesetzgeber ein Wörtchen mitzureden hat, ist das Zeitfenster lediglich geöffnet von Anfang Oktober bis Ende Februar.

Vermehren

Die einfachste Vermehrung einer Kartoffelrose gelingt mithilfe der Ausläufer. Im Frühjahr stechen Sie mit dem frisch geschärften Spaten ein Stück des Ausläufers mitsamt Wurzeln und sprießenden Jungpflanzen ab. Am neuen Standort setzen Sie den floralen Nachwuchs wieder in die Erde und gießen an. Anspruchsvollere Methoden der Vermehrung sind die Aussaat von Samen und die Anzucht aus Stecklingen.

Beliebte Sorten

Seit im 19. Jahrhundert die Kartoffelrose aus Ostasien nach Europa einwanderte, sind zahlreiche, dekorative Sorten entstanden:

  • Alba: Premium-Sorte mit reinweißen Schalenblüten für Wildrosenhecke und Friesenwall, Wuchshöhe 120-150 cm.
  • Dagmar Hastrup: pflegeleichte Kartoffelrose mit 8 cm großen, pastellrosa Blüten, Wuchshöhe 100 cm.
  • Schneekoppe: öfterblühende Sorte mit halbgefüllten, weißen Blüten und roten Hagebutten, Wuchshöhe 80-100 cm.
  • Gelbe Dagmar Hastrup: schöne Bodendecker-Rose mit gelben, halbgefüllten Blüten, Wuchshöhe 70-90 cm.

FAQ

Gibt es ein einfaches Rezept für Hagebutten-Marmelade?

So zaubern Sie im Handumdrehen eine erfrischende Hagebutten-Marmelade: Entfernen Sie zunächst die Stielenden und schwarzen Blütenansätze. Dünsten Sie die geputzten Hagebutten in einem Topf mit Wasser. Die weichen Früchte passieren Sie durch ein Sieb, um Fruchtfleisch und Samen zu trennen. Geben Sie 500 Gramm Fruchtfleisch mit 125 Milliliter Wasser und dem Saft einer viertel Zitrone in einen Kochtopf. Kochen Sie die Mischung auf und geben unter ständigem Rühren 250 Gramm Gelierzucker (2:1) hinzu. Nach weiteren fünf Minuten leichtem Köcheln ist die Marmelade fertig und kann in saubere Schraubgläser gefüllt werden.

Was ist der Unterschied zwischen Kartoffelrose und Hundsrose?

Die Kartoffelrose (Rosa rugosa) stammt aus Ostasien, wohingegen die Hundsrose (Rosa canina) eine heimische Wildrose ist. Ihre unterschiedliche Herkunft schlägt sich nieder im Wachstum. Eine Kartoffelrose wird 1,50 Meter hoch und breit. Eine Hundsrose demonstriert ihren Heimvorteil in einem majestätischen Wachstum bis in 5 Meter Höhe. Das gelingt ihr mit langen, hakenförmigen Stacheln, die als Kletterorgane geeignet sind. Mit ihren kurzen Stacheln sind einer Apfelrose gewagte Kletterpartien in luftige Höhe verwehrt. Die Hagebutten von Kartoffelrosen sind größer, dicker und saftiger, als die Früchte von Hundsrosen.

Wie ist die Kartoffelrose zu überwintern?

Die Kartoffelrose ist frosthart. Im Freiland sind keine besonderen Vorkehrungen gegen Frost und Schnee zu treffen. Kultiviert im Kübel ist die Wildrose hingegen angreifbar für Frostschäden. Damit der Wurzelballen nicht durchfriert, stellen Sie den Topf auf eine Unterlage aus Holz. Umhüllen Sie das Gefäß mit Vlies oder Noppenfolie und bedecken Sie das Substrat mit Rindenmulch.

Bilder: Przemyslaw Muszynski / Shutterstock