Kapuzinerkresse

Kapuzinerkresse Aussaat: So gelingt der Anbau

Die Kapuzinerkresse ist eine farbenfrohe und pflegeleichte Pflanze, die sowohl im Garten als auch auf dem Balkon gedeiht. Dieser umfassende Leitfaden bietet detaillierte Anweisungen zur Aussaat, Pflege und Ernte der Kapuzinerkresse und deckt alle Aspekte von der Keimung bis zur Schädlingsbekämpfung ab.

Direktsaat ins Freiland

Wenn Sie Kapuzinerkresse direkt im Garten aussäen möchten, sollten Sie die Frostgefahr abwarten und einen Zeitpunkt zwischen Mitte Mai und Ende Juni wählen. So geben Sie den Samen die besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Keimen und Gedeihen. Hier sind einige Schritte, die Sie bei der Direktsaat beachten sollten:

  1. Warten Sie auf frostfreie Tage: Bevor Sie die Samen ausbringen, vergewissern Sie sich, dass keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind.
  2. Standortwahl: Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Platz mit mäßig nährstoffreichem Boden. So fördern Sie sowohl die Blütenbildung als auch ein gesundes Blattwachstum.
  3. Saattiefe: Pflanzen Sie die Samen etwa 1 bis 2 cm tief in die Erde ein.
  4. Pflanzabstand: Achten Sie auf einen Abstand von ca. 30 x 40 cm zwischen den einzelnen Pflanzen, um ihnen ausreichend Platz zum Wachsen und Ausbreiten zu geben.
  5. Bodenfeuchtigkeit: Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, bis die Samen keimen. Vermeiden Sie jedoch Staunässe, um Wurzelfäule vorzubeugen.

Vorziehen in Anzuchttöpfen

Wenn Sie die Wachstumsphase der Kapuzinerkresse beschleunigen möchten, beispielsweise in kühleren Regionen oder für einen früheren Start, können Sie die Samen bereits ab März in Anzuchttöpfen vorziehen. So haben die Pflanzen einen Wachstumsvorsprung und können kräftig ins Freiland starten, sobald die Temperaturen steigen.

  1. Geeignete Gefäße wählen: Verwenden Sie kleine Töpfe oder nutzen Sie umweltfreundliche Alternativen wie Pappschalen aus dem Obst- und Gemüseeinkauf.
  2. Befüllen der Gefäße: Verwenden Sie spezielle Anzuchterde oder Kräutererde, um die Wurzelentwicklung und Keimung zu fördern.
  3. Aussaat: Säen Sie die Samen etwa 1 bis 2 cm tief in die Erde.
  4. Heller Standort: Stellen Sie die Anzuchtgefäße an einen hellen Platz, z.B. auf ein Fensterbrett.
  5. Optimale Temperatur: Die ideale Keimtemperatur liegt zwischen 15 und 18 Grad Celsius.
  6. Feuchtigkeit: Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.

Nach etwa 7 bis 10 Tagen sollten die ersten Samen keimen. Sobald die Eisheiligen Mitte Mai vorbei sind, können Sie die vorgezogenen Kapuzinerkressen ins Freiland oder in größere Töpfe umpflanzen. Achten Sie dabei auf einen hellen Standort, um eine maximale Blütenbildung zu gewährleisten.

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Keimung der Kapuzinerkresse

Die Keimung der Kapuzinerkresse dauert in der Regel 10 bis 14 Tage. In dieser Zeit ist es wichtig, für eine gleichbleibende Feuchtigkeit und Wärme zu sorgen, um den Samen optimale Keimbedingungen zu bieten. Vermeiden Sie Staunässe, da dies die Samen schädigen und ihre Keimfähigkeit beeinträchtigen kann.

  1. Gleichmäßige Feuchtigkeit: Halten Sie das Pflanzsubstrat feucht, ohne die Samen zu überschwemmen.
  2. Optimale Temperatur: Die ideale Keimtemperatur liegt zwischen 18 und 21 °C.
  3. Verkrustungen vermeiden: Halten Sie das Pflanzsubstrat locker, um den Keimlingen das Durchstoßen zu erleichtern.
  4. Saattiefe: Da Kapuzinerkresse zu den Dunkelkeimern zählt, sollten die Samen etwa 0,5 bis 1 cm tief in das Substrat eingebracht werden.
  5. Luftzirkulation: Lüften Sie das Anzuchtgefäß regelmäßig, um Schimmelbildung vorzubeugen.

Standort und Bodenbeschaffenheit

Kapuzinerkresse ist eine anspruchslose Pflanze, die an verschiedenen Standorten gedeiht, von sonnig bis schattig. Ihre volle Blütenpracht entfaltet sie jedoch am besten an sonnigen bis halbschattigen Plätzen. Die Pflanze passt sich auch verschiedenen Bodenverhältnissen an, wobei eine optimale Blütenbildung auf mageren, nicht zu nährstoffreichen Böden erfolgt.

  • Lichtverhältnisse: Ein vollsonniger bis halbschattiger Standort wird bevorzugt, wobei mehr Licht eine reichhaltige Blütenbildung fördert.
  • Bodenbeschaffenheit: Der Boden sollte mäßig nährstoffreich und gut durchlässig sein. Vermeiden Sie Staunässe und extrem nährstoffreiche Erde.
  • Bodenverbesserung: Bei schweren Böden können Sie Sand beimischen, um die Durchlässigkeit zu verbessern. Bei sandigen Böden kann die Zugabe von reifem Kompost die Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit optimieren.

Pflanzabstand und Rankhilfen

Der richtige Pflanzabstand und die Verwendung von Rankhilfen sind wichtig für ein gesundes Wachstum und eine reiche Blüte Ihrer Kapuzinerkresse.

Pflanzabstand:

  • Halten Sie beim Auspflanzen der Jungpflanzen oder der Direktsaat einen Pflanzabstand von etwa 30 x 40 cm ein.
  • Bei der Bepflanzung von größeren Töpfen sollten Sie 2 bis 3 Pflanzen pro Topf setzen, wobei diese mindestens 5 Liter Erde zur Verfügung haben sollten.

Rankhilfen:

  • Rankende Sorten der Kapuzinerkresse entwickeln sich am besten mit einer passenden Rankhilfe, wie z.B. Spaliere, Gitter, Zäune oder auch benachbarte Pflanzen.
  • Achten Sie darauf, dass die Rankhilfe stabil genug ist, um das Gewicht der wachsenden Pflanze zu tragen.
  • Für besonders kräftig wachsende Sorten kann es hilfreich sein, ein zweites, höheres Gerüst hinter dem ersten zu platzieren, um die Pflanze optimal zu stützen.

Pflege der Kapuzinerkresse

Kapuzinerkresse ist eine pflegeleichte Pflanze, die mit wenig Aufmerksamkeit auskommt.

  1. Gießen: Aufgrund ihrer großen Blattmasse hat die Pflanze einen hohen Wasserbedarf. Achten Sie auf eine ausreichende Wasserversorgung, besonders an heißen Tagen.
  2. Düngen: Düngen Sie sparsam und wählen Sie einen Dünger mit niedrigem Stickstoffgehalt, um die Blütenbildung zu fördern.
  3. Rückschnitt und Ausputzen: Entfernen Sie regelmäßig verblühte Blüten und welke Pflanzenteile.
  4. Samenansätze entfernen: Wenn Sie nicht möchten, dass sich die Pflanze selbst aussät, entfernen Sie die Samenansätze regelmäßig.
  5. Ernte: Ernten Sie Blätter und Blüten regelmäßig, um das Wachstum neuer Blüten zu stimulieren.
  6. Schädlingskontrolle: Sollten Blattläuse auftreten, können Sie diese mit einem Wasserstrahl abspritzen oder natürliche Präparate aus Brennnesseln einsetzen.

Schädlinge und Krankheiten

Kapuzinerkresse ist robust und widerstandsfähig gegenüber den meisten Krankheiten und Schädlingen. Jedoch können gelegentlich Blattläuse, Schnecken, der Große Kohlweißling oder der Japankäfer auftreten.

Um diese Schädlinge zu kontrollieren, können folgende Maßnahmen hilfreich sein:

  1. Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie Ihre Pflanzen regelmäßig und entfernen Sie Schädlinge per Hand oder durch Abspritzen mit Wasser.
  2. Natürliche Fressfeinde: Setzen Sie natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer gegen Blattläuse ein.
  3. Schneckenkorn: Verwenden Sie Schneckenkorn sparsam und umweltbewusst.
  4. Befall durch Kohlweißling: Entfernen und vernichten Sie befallene Pflanzenteile.
  5. Ablenkung: Pflanzen Sie Kapuzinerkresse in der Nähe von empfindlicheren Pflanzen, um Schädlinge von diesen fernzuhalten.

Ernte der Kapuzinerkresse

Die Erntezeit der Kapuzinerkresse erstreckt sich von Juni bis Oktober.

  • Blüten: Ernten Sie die Blüten kontinuierlich, sobald sie sich öffnen.
  • Blätter: Ernten Sie junge Blätter bevorzugt vor der Blüte.
  • Unreife Samen: Die noch nicht ganz ausgereiften Samen können als Alternative zu Kapern verwendet werden.

Ernten Sie alle Teile der Kapuzinerkresse am besten direkt vor der Verwendung, um ihren frischen Geschmack zu genießen.

Bilder: Angelafoto / iStockphoto