Hortensien

Hortensie überdüngt: Erkennen und richtig handeln

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Hortensien reagieren empfindlich auf eine Überversorgung mit Nährstoffen. Dieser Artikel beschreibt die Anzeichen, Ursachen und Folgen einer Überdüngung und zeigt Maßnahmen zur Rettung der Pflanze.

Hortensie Überdüngung
Geringe Blüte ist ein Anzeichen für eine Überdüngung der Hortensie

Anzeichen einer Überdüngung

Eine Überdüngung kann sich bei Hortensien auf verschiedene Weise bemerkbar machen. Zum ersten können gelbe oder braune Blattspitzen und -ränder auftreten, hierin zeigt sich häufig der sogenannte Nährstoffbrand. Dies geht oft mit einem unnatürlichen Welken oder Einschlagen der Blätter einher. Zusätzlich können die unteren Blätter gelb werden und braune Ränder entwickeln, was deutlich sichtbar ist, vor allem bei Zimmerpflanzen.

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Eine weitere Erscheinung ist die Verformung der Blätter: Sie können sich wellen oder einrollen, während die Wurzeln dunkel und schlaff erscheinen. In gravierenden Fällen kann eine sichtbare Kruste auf der Bodenoberfläche entstehen, die durch abgelagerte Salze aus dem Dünger verursacht wird.

Typische Anzeichen sind außerdem Wachstumsstörungen: Die Pflanze wächst zwar insgesamt üppiger, bildet jedoch weniger Blüten. Dies führt dazu, dass sich Schädlinge oder Pilzkrankheiten leichter ansiedeln, da die Pflanze geschwächt ist.

Ursachen der Überdüngung

Die Ursachen der Überdüngung von Hortensien sind vielfältig. Eine häufige Ursache ist das Missverständnis, dass mehr Dünger zu einem besseren Wachstum führt, was dazu verleitet, zu häufig oder in zu großen Mengen zu düngen. Die Bedürfnisse der Pflanzen variieren jedoch je nach Wachstumsphase.

Auf die Auswahl des Düngemittels sollte ebenfalls geachtet werden. Universaldünger enthalten häufig zu viel Phosphor, was für Hortensien schädlich sein kann. Klima und Wetterbedingungen beeinflussen zudem die Nährstoffaufnahme der Pflanzen, was eine Anpassung des Düngers an die aktuellen Bedingungen notwendig macht.

Versäumte Bodenanalysen erhöhen ebenfalls die Gefahr einer Überdüngung. Ohne Kenntnis des aktuellen Nährstoffgehalts im Boden besteht das Risiko, dass zu viel Dünger angewandt wird, insbesondere wenn der Boden bereits reich an bestimmten Nährstoffen ist. Hier können sich überschüssige Nährstoffe im Boden anreichern und durch Niederschläge ins Grundwasser gelangen, was zu Umweltproblemen führt.

Folgen der Überdüngung

Eine Überdüngung von Hortensien kann erhebliche Schäden an den Pflanzen und der Umwelt verursachen. Zu viel Dünger kann folgendes bewirken:

  • Wachstumsverzögerungen und Deformierungen: Übermäßiger Dünger beschleunigt das Wachstum, führt jedoch zu schwachen und weichen Trieben, was gesundes und stabiles Wachstum verhindert.
  • Blütenreduktion: Hortensien bilden unter übermäßigen Nährstoffbedingungen verstärkt Blätter und Triebe statt Blüten.
  • Erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge: Überdüngte Pflanzen sind anfälliger für Pilzinfektionen und Schädlinge wie Blattläuse und Milben.
  • Boden- und Umweltbelastungen: Überschüssiger Dünger kann ins Grundwasser gespült werden und erhöhte Nitratwerte verursachen. Dies fördert das Algenwachstum und senkt den Sauerstoffgehalt in Gewässern, gefährdet damit die Wasserqualität und die Biodiversität.
  • Auswirkungen auf die Bodenfauna: Das Gleichgewicht der Bodenmikroorganismen kann gestört werden, was langfristig die Bodenstruktur und -fruchtbarkeit beeinträchtigen kann.

Maßnahmen bei Überdüngung

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihre Hortensie überdüngt wurde, ist schnelles Handeln notwendig, um die Pflanze zu retten und weitere Schäden zu vermeiden. Hier sind einige konkrete Maßnahmen:

  1. Boden ausspülen: Spülen Sie die Pflanze gründlich und mehrfach mit reichlich Wasser, um überschüssige Salze auszuwaschen. Vermeiden Sie jedoch Staunässe.
  2. Ersatz der Bodenschicht: Falls das Ausspülen nicht ausreicht oder die Überdüngung sehr intensiv ist, tragen Sie die obere Schicht des Bodens ab und ersetzen Sie diese durch frische, ungedüngte Erde.
  3. Umtopfen: Bei extremen Fällen, besonders bei Kübelpflanzen, kann ein Umtopfen in frische Erde notwendig sein. Entfernen Sie dabei so viel der alten Erde wie möglich.
  4. Organische Düngemittel: Verwenden Sie organische Düngemittel wie Kompost, Hornspäne oder Kaffeesatz, die Nährstoffe langsamer freisetzen und das Risiko einer Überdüngung verringern.
  5. Zukunftsweisende Maßnahmen: Führen Sie regelmäßig Bodenanalysen durch, um den Nährstoffbedarf der Hortensie besser einschätzen zu können und die Düngemenge optimal anzupassen. Hortensien bevorzugen einen sauren, humusreichen Boden.

Vorbeugung der Überdüngung

Um Ihre Hortensien vor Überdüngung zu schützen, sollten folgende Schritte beachtet werden:

  1. Regelmäßige Bodenuntersuchungen: Lassen Sie den Boden alle zwei Jahre analysieren, um den Nährstoffgehalt und den pH-Wert des Bodens zu bestimmen.
  2. Langzeitdünger: Verwenden Sie Langzeitdünger, die Nährstoffe gleichmäßig und langsam freisetzen, wodurch das Risiko der Überdüngung minimiert wird.
  3. Kombination von Düngemitteln: Setzen Sie sowohl organische als auch spezielle Hortensiendünger ein. Organische Düngemittel wie Kompost oder Hornspäne verbessern langfristig den Boden.
  4. Wetterbedingungen beachten: Düngegaben sollten bei bewölktem Wetter oder in den frühen Morgenstunden vorgenommen werden, um die Pflanzen nicht zusätzlich zu stressen.
  5. Kombination mit Bodenverbesserern: Nutzen Sie Kompost oder Humus zur Verbesserung der Bodenstruktur und zur Versorgung mit wichtigen Nährstoffen.

Durch diese Maßnahmen stellen Sie sicher, dass Ihre Hortensien nur die Nährstoffe erhalten, die sie tatsächlich benötigen, und beugen einer Überdüngung vor. So fördern Sie nicht nur die Gesundheit Ihrer Pflanzen, sondern tragen auch zum Schutz der Umwelt bei.

Bilder: inxti / iStockphoto