Hortensien

Hortensien-Pilzbefall: Erkennen, Bekämpfen und Vorbeugen

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Hortensien, bekannt für ihre üppigen Blüten, sind leider anfällig für verschiedene Pilzkrankheiten. Dieser Artikel stellt die häufigsten Pilzerkrankungen bei Hortensien vor, erläutert ihre Symptome und bietet effektive Bekämpfungs- und Präventionsmaßnahmen.

Hydrangea Pilzbefall
Braunfärbung der Blätter kann auf einen Pilzbefall der Hortensie hindeuten

Echter Mehltau: Weißer Belag auf Blättern und Blüten

Echter Mehltau, ausgelöst durch einen Pilz, ist ein weit verbreitetes Problem, das auch vor Hortensien keinen Halt macht. Erkennbar ist die Krankheit an einem weißen bis grau-braunen, mehlartigen Belag auf den Blattoberseiten und Blüten. Die befallenen Blätter verfärben sich braun, vertrocknen und sterben im weiteren Verlauf ab. Besonders bei feucht-warmer Witterung breitet sich der Pilz aus, wobei er paradoxerweise als „Schönwetterpilz“ gilt, da er bei Wärme und Trockenheit gedeiht.

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Ursachen und Symptome

Ursachen und Symptome

Warme Tage fördern das Wachstum des Echten Mehltaus auf Hortensien

Der Pilz Oidium hortensiae ist der Verursacher des Echten Mehltaus. Seine Sporen werden durch Wind und Insekten verbreitet und beginnen bei günstigen Bedingungen, wie warme Tage, kühle Nächte und hohe Luftfeuchtigkeit, zu wachsen. Betroffene Hortensien zeigen folgende Symptome:

  • Weißen, später grau-braunen, mehlartigen Belag auf Blättern und Blüten
  • Kräuselung und Braunfärbung des Laubes
  • Deformation der Blätter und Blüten

Bekämpfung

Bekämpfung

Das rasche Entfernen befallener Pflanzenteile verhindert die Ausbreitung der Mehltau-Sporen

Bei Echtem Mehltau ist schnelles Handeln gefragt. Die folgenden Maßnahmen helfen, den Pilzbefall zu kontrollieren:

  1. Entfernen Sie befallene Blätter und Pflanzenteile umgehend und entsorgen Sie diese über den Hausmüll. Dies verhindert die Verbreitung der Sporen.
  2. Bei ersten Anzeichen kann die Anwendung eines Fungizids mit Schwefel als Wirkstoff die Ausbreitung stoppen. Beachten Sie die Anweisungen auf der Packung.
  3. Ein Hausmittel gegen leichten Befall ist ein Gemisch aus Milch und Wasser (Verhältnis 1:8), das über mehrere Tage hinweg auf die betroffenen Bereiche gesprüht wird.
  4. Alternativ können Sie 10 g Backpulver, 10 ml Rapsöl und einen Tropfen Spülmittel in 1 Liter Wasser lösen und die Lösung im Abstand von 10 Tagen auf die Pflanze sprühen, vorzugsweise abends.

Um ein erneutes Auftreten zu vermeiden, halten Sie den Boden rund um die Pflanze trocken und verbessern Sie die Luftzirkulation durch ausreichenden Pflanzabstand.

Falscher Mehltau: Grauer Belag auf Blattunterseiten

Falscher Mehltau: Grauer Belag auf Blattunterseiten

Feuchtes Klima und Temperaturschwankungen begünstigen die Ausbreitung des Pilzes

Falscher Mehltau ist eine Pilzerkrankung, die sich durch einen grauen bis grauvioletten Pilzbelag auf den Blattunterseiten bemerkbar macht. Auf den Blattoberseiten zeigen sich gelbliche bis bräunliche Verfärbungen. Der Pilz tritt vor allem in Perioden mit feuchtem Klima und starken Temperaturschwankungen auf.

Ursachen und Symptome

Falscher Mehltau weist folgende Merkmale auf:

  • Auf den Blattunterseiten bildet sich ein weißer bis grauer, teilweise grauvioletter Pilzbelag.
  • Die Blattoberseiten zeigen gelbe bis bräunliche, mosaikartig verteilte Flecken.
  • Im fortgeschrittenen Stadium führt der Pilzbefall zum Absterben des Blattwerks.

Bekämpfung

Um Falschen Mehltau effektiv zu bekämpfen, können Sie folgende Schritte unternehmen:

  1. Entfernen und entsorgen Sie befallene Pflanzenteile im Hausmüll, um eine weitere Verbreitung der Pilzsporen zu verhindern.
  2. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung Ihrer Pflanzen, insbesondere mit Kalium, stärkt deren Widerstandskraft und kann einem Pilzbefall vorbeugen.
  3. Natürliche Brühen, wie Ackerschachtelhalmsud, Knoblauchsud oder Rainfarnsud, haben sich als wirksame Mittel gegen Falschen Mehltau erwiesen. Die regelmäßige Anwendung stärkt die Resistenz der Hortensien und hilft, den Pilz zu bekämpfen.
  4. Als vorbeugende Maßnahme sollten Sie einen ausreichenden Pflanzabstand einhalten und darauf achten, dass die Blätter Ihrer Hortensien möglichst trocken bleiben. Gießen Sie daher idealerweise am Morgen direkt am Boden, um die Blattoberflächen trocken zu halten und die Luftzirkulation zu verbessern.

Eine angemessene Kulturpflege und die Verwendung widerstandsfähiger Sorten sind wichtige Elemente in der Prävention gegen Falschen Mehltau.

Grauschimmel: Graue, Puderige Ablagerungen

Grauschimmel: Graue, Puderige Ablagerungen

Feucht-warme Witterung fördert das Auftreten von Grauschimmel

Grauschimmel, verursacht durch den Pilz Botrytis cinerea, ist eine weitere Herausforderung für Hortensien. Erkennbar ist er an grauen, puderigen Belägen, die sowohl Laub als auch Blüten überziehen können. Die Anfälligkeit der Pflanze steigt bei feucht-warmer Witterung und zu dichtem Pflanzenbestand.

Ursachen und Symptome

Ursachen und Symptome

Schlechte Luftzirkulation begünstigt den Grauschimmel-Befall

Grauschimmel findet ideale Bedingungen in feucht-warmer Umgebung und bei schlechter Luftzirkulation. Der Pilz führt zu folgenden Symptomen:

  • Graue, puderige Beläge auf Blättern und Blüten
  • Verwelken und Braunfärbung der betroffenen Pflanzenteile
  • Bei hoher Feuchtigkeit Ausbildung eines grauen Sporenflaums
  • Absterben der Pflanzenteile im fortgeschrittenen Stadium

Bekämpfung

Bekämpfung

Regelmäßiges Auslichten fördert die Luftzirkulation und verhindert Grauschimmel an Hortensien

Um Grauschimmel effektiv zu bekämpfen, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  1. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile direkt bei den ersten Anzeichen und entsorgen Sie diese über den Hausmüll.
  2. Sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation zwischen den Pflanzen durch ausreichenden Pflanzabstand und regelmäßiges Auslichten.
  3. Vermeiden Sie Überwässerung und gießen Sie die Hortensien vorzugsweise am Morgen, damit Feuchtigkeit im Laufe des Tages verdunsten kann.
  4. Bei starkem Befall kann eine Behandlung mit Fungiziden notwendig werden. Beachten Sie dabei die Gebrauchsanweisung und wählen Sie möglichst umweltschonende Präparate.

Präventive Maßnahmen, wie eine standortgerechte Pflanzung in gut durchlüfteten Bereichen und eine angepasste Gießpraxis, sind entscheidend, um Hortensien gesund zu erhalten und die Anfälligkeit für Grauschimmel zu minimieren.

Blattfleckenkrankheit: Dunkle Flecken auf Blättern

Die Blattfleckenkrankheit tritt auf, wenn Pilze, wie Cercospora, Alternaria oder Septoria, dunkle Flecken auf den Blättern verursachen. Diese Flecken variieren in der Farbe von gelblich bis bräunlich und schwärzlich und können im Verlauf der Krankheit das Blattgewebe schädigen.

Ursachen und Symptome

Die verschiedenen Pilzarten, die die Blattfleckenkrankheit hervorrufen, gedeihen besonders gut unter Bedingungen hoher Luftfeuchtigkeit und schlechter Nährstoffversorgung der Pflanze. Symptome der Krankheit sind:

  • Dunkle Flecken mit einem gelben Rand auf den Blättern
  • In schweren Fällen reißt das Blattgewebe an diesen Stellen
  • Flecken können rund sein oder konzentrische Kreise um die Infektionsstelle bilden
  • Betroffene Blätter können abfallen, begleitet von Wachstumshemmung der Pflanze

Bekämpfung

Frühzeitiges Handeln kann helfen, die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern:

  1. Entfernen Sie betroffene Blätter umgehend und entsorgen Sie diese im Hausmüll.
  2. Stellen Sie sicher, dass die Hortensien gut genährt sind, um deren Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Verwenden Sie gegebenenfalls spezielle Hortensiendünger.
  3. Sorgen Sie für ausreichenden Pflanzabstand, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten und nasses Laub schnell zu trocknen.
  4. Vermeiden Sie, Blätter beim Gießen zu befeuchten und wässern Sie stattdessen direkt am Boden, vorzugsweise morgens.

Um einem Befall vorzubeugen, ist ein luftiger Standort essenziell und Staunässe sollte vermieden werden.

Bilder: brozova / iStockphoto