Himbeere

Himbeeren anbauen: Tipps für eine reiche Ernte im Garten

Artikel zitieren

Frische Himbeeren aus dem eigenen Garten sind ein Genuss. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung für den Anbau von Himbeeren – von der Sortenauswahl bis zur Ernte.

Himbeeren anbauen

Wahl der richtigen Himbeersorte

Die Wahl der richtigen Himbeersorte hängt von den persönlichen Vorlieben und den Bedingungen im Garten ab. Hier sind einige der beliebtesten Typen:

  • Sommerhimbeeren: Diese tragen Früchte an den Ruten des Vorjahres, typischerweise von Ende Juni bis Anfang August. Sie sind für ihre größeren und süßeren Früchte bekannt, aber anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.
  • Herbsthimbeeren: Diese Sorten fruchten an den Trieben des gleichen Jahres und haben ihre Erntezeit von Ende Juli bis Oktober. Sie sind robuster und weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge, was sie pflegeleichter macht.
  • Twotimer-Himbeeren: Diese tragen zweimal im Jahr Früchte, im Frühsommer und im Herbst, und bieten somit eine verlängerte Erntezeit.

Lesen Sie auch

Der ideale Standort für Himbeeren

Himbeeren bevorzugen einen sonnigen und geschützten Standort mit mindestens 6-8 Stunden Sonnenlicht pro Tag. Halbschatten ist möglich, führt aber oft zu einem geringeren Ertrag. Eine gute Belüftung hilft, Pilzkrankheiten zu vermeiden. Der ideale Boden ist humusreich, durchlässig und leicht sauer, mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden. Pflanzen Sie Himbeeren nicht an Orten, an denen in den letzten fünf Jahren Rosengewächse standen, um Bodenkrankheiten zu verhindern.

Bodenvorbereitung und Pflanzung

Himbeeren gedeihen in lockerem, gut durchlässigem Boden. Schwerere Böden können durch Kompost oder Sand verbessert werden. Eine sorgfältige Bodenvorbereitung ist unerlässlich.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Pflanzung:

  1. Boden gründlich auflockern und eventuell einen 20-40 cm hohen Damm aus humusreicher Erde formen.
  2. Pflanzlöcher doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen ausheben.
  3. Wurzelballen leicht einritzen, damit sich die Wurzeln gut ausbreiten können.
  4. Pflanzen im Abstand von etwa 50 cm setzen, mit einem Reihenabstand von 1,5 bis 2 Metern. Grundknospen etwa 5 cm tief in der Erde platzieren.
  5. Pflanzlöcher mit Erde auffüllen und gut andrücken.
  6. Nach dem Pflanzen kräftig wässern.
  7. Eine Schicht Mulch um die Pflanzen verteilen, um Unkraut zu unterdrücken und Bodenfeuchtigkeit zu bewahren.

Die ideale Pflanzzeit ist im Herbst oder Frühjahr.

Pflege und Düngung

Regelmäßige Pflege ist entscheidend für gesunde und ertragreiche Himbeeren:

  • Gießen: Gleichmäßig feucht halten, besonders während der Fruchtbildung. Staunässe vermeiden.
  • Mulchen: Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt, Blättern oder Stroh hält den Boden feucht, unterdrückt Unkraut und reguliert die Bodentemperatur.
  • Düngen: Im Frühjahr bei Austrieb mit Kompost, Hornspänen oder gut verrottetem Mist düngen.
  • Schneiden: Sommerhimbeeren nach der Ernte bis zum Boden zurückschneiden. Herbsthimbeeren im Herbst oder Frühjahr vollständig zurückschneiden.

Rankhilfen und Unterstützung

Himbeerpflanzen benötigen oft eine Rankhilfe, um aufrecht zu wachsen und ein Umfallen zu verhindern:

  • Spalier: Ein einfaches Gerüst aus zwei Balken mit horizontal gespannten Drähten auf etwa 50, 100 und 150 cm Höhe.
  • Zaun: Ein stabiler Zaun kann als flexible Befestigungsmöglichkeit dienen.
  • Holzpfähle: Einzelne Pfähle im Abstand von etwa einem Meter setzen und waagerechte Spanndrähte befestigen.

Rankhilfen fördern die Fruchtentwicklung und erleichtern die Ernte.

Schädlinge und Krankheiten

Himbeeren können von verschiedenen Schädlingen und Krankheiten betroffen sein:

  • Himbeerkäfer: Legt Eier in die Blüten, deren Larven sich von den Früchten ernähren.
  • Spinnmilben: Saugen Pflanzensaft aus den Blättern, was zu Verfärbungen und Wachstumsstörungen führt.
  • Grauschimmel: Pilzkrankheit, die bei feuchten Bedingungen auftritt und die Früchte befällt.
  • Himbeerrutenkrankheit: Verursacht bläuliche Flecken an den Ruten und führt zum Absterben.
  • Phytophthora-Wurzelfäule: Führt zur Verringerung der Neutriebbildung und langfristig zum Absterben der Pflanze.
  • Blattläuse: Übertragen Pflanzenviren und schwächen das Wachstum.

Himbeermaden können ebenfalls ein Problem darstellen. Durch regelmäßige Kontrollen und Maßnahmen bei Bedarf können Schäden minimiert werden. Wichtig sind:

  • Vorbeugung: Regelmäßiges Mulchen und korrekte Pflege stärken die Pflanzen.
  • Entfernen befallener Pflanzenteile: Befallene Triebe oder Früchte rechtzeitig entfernen und über den Hausmüll entsorgen.
  • Gesunde Pflanzen kaufen: Bereits beim Kauf auf robuste und gesunde Pflanzen achten.

Ernte und Lagerung

Himbeeren sind reif, wenn sie sich leicht vom Strauch lösen und eine tiefrote Farbe haben. Regelmäßiges Ernten fördert die Fruchtproduktion. Himbeeren sind empfindlich und sollten vorsichtig geerntet werden. Für eine längere Haltbarkeit empfiehlt es sich, die Früchte frühmorgens zu pflücken und in flachen Körbchen zu sammeln.

Tipps zur Lagerung:

  • Im Kühlschrank lagern und innerhalb von zwei bis drei Tagen verbrauchen.
  • Für längere Lagerung die Beeren ungewaschen einfrieren. Erst einzeln auf einem Blech vorfrieren, dann in Gefrierbeuteln aufbewahren.
  • Alternativ können Himbeeren zu Gelee oder Konfitüre verarbeitet werden.

Durch sorgfältige Ernte und Lagerung können Himbeeren bestmöglich genutzt werden.

Bilder: Liz Leyden / iStockphoto