Heckensträucher im naturnahen Garten: Tipps, Arten & Pflege
Hecken gliedern Grünanlagen und dienen als natürlicher Sichtschutz. Im naturnahen Garten sollten Sie sich bei der Anlage bevorzugt für einheimische, für die Tierwelt wertvolle, Gehölze entscheiden. Welche das sind und warum das so ist, erfahren Sie im nachfolgenden Artikel.
Hecken schaffen ein günstiges Kleinklima
Im Schutz einer Hecke lässt sich im Garten wunderbar entspannen, denn die Büsche spenden Schatten und filtern schädliche Abgase, Staub und Lärm. Gleichzeitig sind heimische Sträucher ein kostbarer Lebensraum für Vögel und zahlreiche Nützlinge, die für ein ökologisches Gleichgewicht sorgen.
Anders als viele exotische Gehölze wie Kirschlorbeer, Gefüllter Schneeball oder Rhododendren sind die blühenden und Früchte bildenden Pflanzen auch als Nahrung für die Tiere von großer Bedeutung. Zusätzlich dienen im unteren Bereich der Hecke Stein- und Altholzhaufen als Versteck. Sie können sicher sein: Durch einen derart naturnah gestalteten Lebensraum können Sie sich über einen Garten freuen, in dem die Nützlinge die Schädlinge erfolgreich in Schach halten.
Welche Heckensträucher sind besonders wertvoll?
Einheimische Gehölze überstehen Wind, Kälte, Trockenheit und Regenperioden sehr gut und sind zudem in den Gärtnereien recht günstig zu bekommen. Sie benötigen wenig Pflege und müssen nicht gedüngt werden. Da sie kaum unter Schädlingsbefall leiden, können Sie auf giftige Spritzmittel verzichten, was der Umwelt ebenfalls zugutekommt.
Gehölz | Beschreibung | Höhe |
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Berberitze | Bildet im Mai und Juni gelbe Blüten, aus denen sich rote oder blau-schwarze Beeren bilden, die bei Vögeln beliebt sind. Hart und anspruchslos, gedeihen fast überall. | 1 – 3 Meter |
Eberesche | Hübsch gefiedertes Laub. Ab Mai weiße Blütendolden, im Herbst leuchtend orange Beeren. Diese können zu Saft oder Marmelade verarbeitet werden. | Sortenabhängig 5 bis 15 Meter |
Heckenrose | Sommergrüner Strauch. Blüht ab Juni. Offene, duftende Blüten, die bei Bienen sehr beliebt sind. Die hieraus entstehenden Hagebutten sehen nicht nur attraktiv aus, sie sind auch ein wertvolles Winterfutter für viele Vogelarten. | 2 – 3 Meter |
Holunder | Weiße Blütendolden, die sich ab Ende Mai zeigen. Die violett-schwarzen Beeren dienen zahlreichen Tierarten als Nahrung. Blätter bleiben häufig ohne nennenswerte Herbstfärbung bis Dezember am Busch. | 1 – 15 Meter |
Kornelkirsche, Hartriegel | Blüht bereits im März gelb und ist eine wichtige, frühe Bienenweide. Die roten, essbaren Steinfrüchte reifen ab Ende August heran. Eignen sich für nahezu jedes Klima und jeden Standort. | 2 – 8 Meter |
Gewöhnlicher Liguster | Blüten und Früchte machen den Liguster zu einem wertvollen Vogel- und Insektenschutzgehölz. Hübsche, kleine, ledrige Blätter. Verträgt Trockenheit problemlos. Gut schnittverträglich. | 2 – 4 Meter |
Pfaffenhütchen | Bildet ab Mai außergewöhnlich geformte Blüten, die wie ein Birett aussehen. Diese sind sehr nektarreich und bei Insekten beliebt. Die knallig gefärbten Früchte stehen bei Vögeln hoch im Kurs. Das Pfaffenhütchen ist giftig! | 3 – 4 Meter |
Weißdorn | Dorniger Großstrauch, der im Frühjahr von einem weißen, nektar- und pollenreichen Blütenflor überzogen wird. Die Blätter sind wichtige Nahrung für eine Vielzahl von Raupen. Die Früchte des Weißdorns werden von Drosseln, Seidenschwänzen und anderen Vögeln geliebt. | 3 – 5 Meter |
Obige Liste soll nur als Anregung dienen. Es gibt zahlreiche weitere Gehölze, die sich ebenfalls sehr gut zur Anlage einer ökologisch wertvollen Hecke eignen.
Tipp
Schneiden Sie naturnahe Hecken frühestens ab Ende Juli zurück. Zu einem früheren Zeitpunkt könnten Sie die darin nistenden Vögel bei der Brut stören, sodass diese ihren Nachwuchs zurücklassen. Außerdem sind die nun offen liegenden Nester für Feinde viel besser zu finden.