Goji Beere

Goji Beeren Krankheiten: So schützen Sie Ihre Pflanze

Goji-Beeren sind widerstandsfähige Pflanzen, die jedoch anfällig für Mehltau und andere Krankheiten sein können. Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten Probleme, bietet vorbeugende Maßnahmen und beschreibt effektive Behandlungsmethoden für gesunde Goji-Beerensträucher.

Widerstandsfähigkeit von Goji-Beeren

Die Goji-Beere, botanisch als Lycium barbarum oder Lycium chinense bekannt und häufig als Chinesische Wolfsbeere bezeichnet, ist bemerkenswert widerstandsfähig gegenüber vielen Krankheiten und Schädlingen. Diese Robustheit kann aber je nach Sorte und Standort variieren.

Natürliche Widerstandsfähigkeit

Goji-Beeren gedeihen am besten an sonnigen Standorten mit gut durchlässigen Böden. Ein optimaler Standort trägt zur Gesundheit der Pflanzen bei und stärkt ihr Immunsystem. Insbesondere Sorten mit orangefarbenen Früchten sind weniger anfällig für Krankheiten als rote Varianten.

Krankheitsresistenz

Goji-Sträucher besitzen eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber vielen Pflanzenkrankheiten. Ihr hoher Siliziumgehalt in den Zellwänden bietet einen gewissen Schutz gegen Pilzinfektionen und Insekten. Regelmäßige Standort- und Pflegekontrollen sind dennoch wichtig, um die Gesundheit der Pflanzen sicherzustellen.

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Vorbeugende Maßnahmen

Zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit Ihrer Goji-Beeren können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Sonniger Standort: Sorgen Sie für ausreichende Sonneneinstrahlung, um die Trocknung der Blätter zu fördern und die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren.
  • Gute Bodendurchlässigkeit: Verwenden Sie gut durchlässige Böden oder mischen Sie bei schweren Böden Sand hinzu, um Staunässe zu vermeiden.
  • Einsatz von Stärkungsmitteln: Pflanzenstärkungsmittel wie Schachtelhalmbrühe können die Zellwände stärken und die Anfälligkeit für Pilzbefall verringern.
  • Regelmäßiger Rückschnitt: Ein regelmäßiger Rückschnitt fördert die Belüftung der Pflanzen und beugt Krankheiten vor.

Die Gefahr durch Mehltau

Mehltau, insbesondere Echter Mehltau (Erysiphaceae), kann eine ernstzunehmende Bedrohung für Goji-Beeren darstellen. Diese Pilzerkrankung zeigt sich durch einen weißlichen, mehlartigen Belag auf den Blättern, Triebspitzen und gelegentlich auch auf den Früchten der Pflanze. Der Befall kann die Photosynthese beeinträchtigen, was die Vitalität der Pflanze mindert und die Ernte reduziert.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Mehltau

Um Ihre Goji-Beeren vor Mehltau zu schützen, sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Lockerer Pflanzabstand: Ein ausreichend großer Pflanzabstand fördert die Luftzirkulation.
  • Regelmäßiger Beschnitt: Regelmäßiger Schnitt verbessert die Belüftung der Pflanzen.
  • Optimale Standortwahl: Ein sonniger, gut belüfteter Standort sorgt für schnelles Abtrocknen der Blätter nach Regenfällen.
  • Bodenbeschaffenheit verbessern: Gut durchlässige Böden verhindern Staunässe.
  • Pflanzenstärkungsmittel: Stärkungsmittel wie Schachtelhalmbrühe können die Pflanzen widerstandsfähiger machen.

Sofortmaßnahmen bei Befall

Stellen Sie einen Mehltaubefall fest, sollten Sie schnell handeln:

  • Entfernen befallener Pflanzenteile: Schneiden Sie betroffene Zweige und Blätter ab und entsorgen Sie diese über den Hausmüll.
  • Einsatz biologischer Bekämpfungsmittel: Natürliche Mittel wie eine Milch-Wasser-Mischung (1:8) oder eine Backpulverlösung können den Pilz bekämpfen.
  • Periodische Kontrollen: Regelmäßige Inspektionen helfen, einen beginnenden Befall frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.

Weitere Krankheiten und Schädlinge

Neben Mehltau können auch andere Krankheiten und Schädlinge Ihre Goji-Beerensträucher beeinträchtigen. Ein verbreiteter Schädling ist die Gallmilbe, die charakteristische Wucherungen oder Gallen auf den Blättern und Trieben verursacht. Regelmäßiger Rückschnitt und das Entfernen betroffener Pflanzenteile sind effektive Methoden zur Bekämpfung.

Auch Blattläuse und Spinnmilben können Probleme verursachen. Blattläuse saugen an Blattunterseiten und jungen Trieben, während Spinnmilben feine Netze spinnen. Beide Schädlinge lassen sich durch die Förderung natürlicher Feinde wie Marienkäfer und Schlupfwespen sowie durch biologische Präparate bekämpfen.

Schutzmaßnahmen wie regelmäßige Kontrolle der Pflanzen und Förderung von Nützlingen sind empfehlenswert. Auch der Schutz vor der Kirschessigfliege ist wichtig, da diese besonders bei feuchten und warmen Bedingungen auftritt. Eine Abdeckung der Sträucher mit Netzen und der Einsatz von Obstfliegenfallen sind hilfreich.

Gallmilben

Gallmilben sind winzige Schädlinge, die charakteristische Gallen an den Blättern und Trieben der Pflanzen verursachen. Diese Deformationen beeinträchtigen das Wachstum der Pflanzen.

Vorbeugung und Bekämpfung

Um einen Befall zu verhindern und bestehende Probleme zu bekämpfen, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Entfernung befallener Pflanzenteile: Schneiden Sie betroffene Blätter und Triebe ab und entsorgen Sie diese im Hausmüll.
  • Förderung von Nützlingen: Der Einsatz von Raubmilben kann helfen, Gallmilben zu bekämpfen.
  • Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln: Besprühen Sie die Pflanzen regelmäßig mit Brennnesseljauche.

Durch diese Maßnahmen können Sie den Befall durch Gallmilben minimieren und die Gesundheit Ihrer Goji-Beerensträucher fördern.

Invasive Art

Die Goji-Beere kann sich stark ausbreiten und in bestimmten Regionen als invasive Art auftreten. Um eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern, sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Wurzelsperren installieren: Eine Wurzelsperre kann das Wachstum der Wurzeln einschränken.
  • Regelmäßiger Rückschnitt: Ein regelmäßiger Rückschnitt kontrolliert die Wuchskraft und reduziert die Samenbildung.
  • Kontrolliertes Pflanzen: Eine Kultivierung in großen Containern oder Hochbeeten kann hilfreich sein.

Allergische Reaktionen

Goji-Beeren können ein hohes allergenes Potenzial haben und bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen auslösen. Symptome reichen von Hautausschlägen und Juckreiz bis hin zu Atembeschwerden und Anaphylaxie.

Besonders wichtig ist die Möglichkeit von Kreuzallergien. Personen mit Allergien gegen Nüsse, Tomaten, Pfirsiche oder Kiwis könnten auch auf Goji-Beeren empfindlich reagieren. Eine seltene, aber dokumentierte Reaktion ist die Photoallergie, bei der nach dem Genuss von Goji-Beeren Hautveränderungen nach Sonnenexposition auftreten.

Wenn Sie anfällig für Lebensmittelallergien sind, verzehren Sie Goji-Beeren bitte nur in geringen Mengen und beobachten Sie genau Ihren Körper. Konsultieren Sie im Zweifel Ihren Arzt.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Goji-Beeren können Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten verursachen. Menschen, die blutverdünnende Mittel wie Warfarin oder Phenprocoumon einnehmen, sollten Vorsicht walten lassen, da die Beeren den Abbau dieser Medikamente verzögern und das Risiko gefährlicher Blutungen erhöhen können.

Auch die Inhaltsstoffe der Goji-Beeren greifen in den Cytochrom-Stoffwechsel der Leber ein, was die Wirkungen verschiedener Medikamente unvorhersehbar machen kann. Konsultieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie Goji-Beeren in Ihre Ernährung aufnehmen, besonders wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen.

Besonders bei folgenden Arzneimitteln ist Vorsicht geboten:

  • Blutverdünner (z.B. Warfarin, Phenprocoumon)
  • Medikamente, die über den Cytochrom-P450-Weg metabolisiert werden

Durch die Beachtung dieser Vorsichtsmaßnahmen können Sie gesundheitliche Risiken minimieren.

Bilder: Ingrid Balabanova / Shutterstock