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Erdmiete als Lager für Ihr Wintergemüse: Wie gelingt es?

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Zur Lagerung von Gemüse benötigen Sie nicht zwingend ein Kühlgerät, denn das klappt an einem geschützten Ort im Freien ebenso gut. Bereits unsere Vorfahren lagerten die Wintervorräte in einer speziell zu diesem Zweck gebauten Erdmiete.

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Eine alte Waschmaschinentrommel ist ideal für die Erdmiete

Die Funktionsweise der Erdmiete

In diesem kleinen Lagerraum herrscht das ganze Jahr ein feuchtkühles Klima mit relativ gleichmäßiger Temperatur. Diese steigt selbst an heißen Hochsommertagen nicht über acht Grad an und fällt, ist die Miete tief genug angelegt, auch während längerer Frostperioden nicht unter drei Grad ab.

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Welche Gemüsesorten lassen sich in der Erdmiete lagern?

Viele Wintergemüse, die Sie in den Kühlschrank legen würden, können Sie in der Miete aufbewahren. Das sind beispielsweise:

  • Wurzelgemüse: Möhren, Sellerie, Rote Bete, Petersilienwurzel, Pastinake
  • Kartoffeln
  • Kopfkohl: Weißkohl, Rotkohl, Wirsing
  • Äpfel

Ungeeignet hingegen sind Fruchtgemüse wie Tomaten, Gurken, Kürbis, Zucchini, Paprika und Auberginen.

Der richtige Platz für die Erdmiete

Eine Erdmiete muss einige Voraussetzungen erfüllen:

  • Sie muss absolut mäusesicher sein.
  • Regenwasser darf sich nicht stauen.
  • Eine gewisse Luftzirkulation sollte gewährleistet sein.
  • Sie sollte im Halbschatten oder Schatten liegen.

Die Erdmiete bauen

Nachdem Sie einen passenden Platz gefunden haben, geht es ans Anlegen des Erdkellers:

  • Heben Sie eine Grube aus, die 40 bis 80 Zentimeter tief ist.
  • Verwenden Sie nur eine Kiste als Basis, orientieren sich die Maße der Miete an deren Form.
  • Für eine ganze Familie hat sich eine Breite von neunzig Zentimeter und eine Länge von zwei bis drei Meter bewährt.
  • Kleiden Sie die Grube mit engmaschigem Draht aus. Dieser hindert Mäuse daran, in die Erdmiete einzudringen.
  • Stabilisieren Sie die Seiten mit Holzbrettern, die zudem als Isolierung dienen.
  • Als Drainage bringen Sie nun eine zehn Zentimeter starke Schicht Sand ein.
  • Stellen Sie Holzkisten in das Sandbett.
  • Putzen Sie das einzulagernde Gemüse grob ab, waschen Sie es aber nicht.
  • Schichten Sie nur einwandfreie Stücke in die Miete.
  • Die Zwischenräume werden mit Sand aufgefüllt.
  • Alles mit einer mindestens 15 Zentimeter dicken Strohschicht abdecken.
  • Bespannen Sie ein Holzgitter mit wasserdichter Folie und legen Sie dieses darüber.

Eine alte Waschmaschinentrommel als Erdkeller verwenden

Die Trommel Ihrer ausrangierten Waschmaschine eignet sich hervorragend als Erdkeller. Sie ist rostfrei, durch die Löcher kann Luft eindringen und unliebsame Besucher werden von dem stabilen Material zuverlässig ferngehalten.

  • Bohren Sie zusätzlich einige Löcher in den Trommelboden.
  • Eine Grube ausheben, die zehn Zentimeter tiefer ist als die Waschtrommel.
  • Zehn Zentimeter Sand hineingeben und die Wäschetrommel hineinlegen.
  • Rundherum mit Stroh ausstopfen.
  • Mit Gemüse befüllen, wie beschrieben.
  • Mit Holzbrettern abdecken, die mit Steinen beschwert werden.

Diese kleine Erdmiete eignet sich gut für Singles oder zur Lagerung von Äpfeln. Da die Früchte Ethylen abgeben, dürfen sie nicht zusammen mit dem Wintergemüse in der großen Miete aufbewahrt werden.

Tipp

Kontrollieren Sie das Lagergut im Erdkeller regelmäßig auf faule Stellen und entnehmen Sie verdorbenes Gemüse umgehend.

Bilder: OLIINYK INNA / Shutterstock