Gemüse

Wintergemüse lagern: Mit einer Erdmiete geht’s ganz einfach

Frisches Gemüse aus dem eigenen Garten auch im Winter genießen? Die Erdmiete macht es möglich. Erfahren Sie, welches Gemüse sich für die Lagerung eignet, wie Sie die Erdmiete richtig anlegen und welche Tipps die Haltbarkeit verbessern.

Welches Gemüse eignet sich für die Erdmiete?

Für die Lagerung in einer Erdmiete eignet sich besonders Wurzel- und Knollengemüse, da diese von den konstant kühlen Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit profitieren. Geeignet sind unter anderem:

  • Möhren: Lagersorten halten besonders lange.
  • Kartoffeln: Tief lagern, da sie frostempfindlich sind.
  • Rote Bete: Verträgt leichte Minusgrade.
  • Kohlrabi: Gut geeignet.
  • Steckrüben: Bewahren ihre Qualität über Monate.
  • Sellerie: Gut lagerbar.
  • Pastinaken: Bleiben lange haltbar.
  • Petersilienwurzel: Eignet sich gut.
  • Schwarzwurzeln: Ideal für kühle Lagerung.
  • Winterrettich: Eignet sich ebenfalls gut.

Nicht geeignet sind hingegen:

  • Zucchini: Bedarf trockener und warmer Lagerbedingungen.
  • Kürbis: Bevorzugt ebenfalls trocken und warm.

Achten Sie darauf, ungewaschenes und unbeschädigtes Gemüse einzulagern. Lagern Sie verschiedene Gemüsesorten getrennt um die Haltbarkeit zu maximieren.

Der ideale Standort für eine Erdmiete

Der richtige Standort für Ihre Erdmiete ist entscheidend. Wählen Sie eine Stelle im Halbschatten, die vor Staunässe geschützt ist. Ein windgeschützter Platz unter einer Überdachung oder im Gewächshaus bietet zusätzlichen Schutz vor Regen und Schnee. Ein leicht erhöhter Standort ist ebenfalls vorteilhaft.

Geeignete Standorte sind:

  • Unter einer Überdachung: Schützt vor zu viel Regen.
  • Im Gewächshaus: Bietet besseren Wetterschutz. Lüften Sie an warmen Tagen.
  • Frühbeetkasten: Treibhäuser bieten ebenfalls Schutz und ermöglichen das Regulieren der Temperatur.

Schützen Sie die Erdmiete vor Nagerbefall mit Draht und sichern Sie sie gut zugänglich, auch während der kalten Jahreszeit.

Die Erdmiete anlegen: Schritt für Schritt

1. Grube ausheben:

Heben Sie eine 60 bis 80 cm tiefe Grube aus. Die Breite und Länge richten sich nach der Menge des zu lagernden Gemüses. Vermeiden Sie feuchte Standorte.

2. Schutz vor Nagern:

Verkleiden Sie die Grube mit feinmaschigem Drahtgeflecht und verstärken Sie die Seitenwände bei Bedarf mit Holzbrettern.

3. Drainageschicht anlegen:

Legen Sie eine 10 cm dicke Sandschicht als Drainage auf den Grund der Grube, um überschüssiges Wasser abzuleiten.

4. Befüllung der Erdmiete:

Lagern Sie das ungewaschene Gemüse in luftdurchlässigen Behältern wie Holzkisten, getrennt durch Sandschichten.

5. Abdeckung der Erdmiete:

Bedecken Sie die Grube zunächst mit einer dicken Strohschicht (mindestens 20 cm) und darüber mit Holzplatten oder einer Palette. Schützen Sie diese Schichten zusätzlich mit einer Plastikplane vor Feuchtigkeit.

Diese Schritte sichern die optimale Lagerung und Haltbarkeit des Gemüses.

Alternative: Waschmaschinentrommel als Erdmiete

Eine nachhaltige Möglichkeit ist die Verwendung einer alten Waschmaschinentrommel. Sie bietet Schutz vor Nagetieren und eine gute Luftzirkulation.

Vorbereitung der Trommel

  • Trommel reinigen: Verwenden Sie umweltfreundliches Reinigungsmittel.
  • Drainagelöcher bohren: Bohren Sie mehrere Löcher für den Wasserabfluss.
  • Positionierung: Graben Sie eine Grube und bedecken Sie den Boden mit einer Sandschicht.

Einlagerung des Gemüses

  • Gemüse einlegen: Schichten Sie das Gemüse und Sandschichten in die Trommel.
  • Isolierung: Füllen Sie den Raum um die Trommel mit Sand oder Kies.

Abdeckung und Schutz

  • Isolieren: Decken Sie die Trommelöffnung mit Stroh ab.
  • Verschließen: Schützen Sie die Trommel mit einer Holzabdeckung und einer Plastikplane.

So nutzen Sie eine Waschmaschinentrommel als kostengünstige und effektive Lagerlösung.

Zusätzliche Tipps für die Lagerung in der Erdmiete

  • Belüftung sicherstellen: Verwenden Sie ein ringförmiges Drainagerohr zur besseren Luftzirkulation.
  • Feuchtigkeit kontrollieren: Halten Sie den Sand weder zu nass noch zu trocken.
  • Zusätzliche Isolierung bei starken Frösten: Verwenden Sie zusätzliche Strohballen oder Blätter.
  • Regelmäßige Sichtkontrolle: Entfernen Sie schimmelige oder faule Exemplare.
  • Pflanzenreste entfernen: Entfernen Sie überschüssige Blätter und Stiele.
  • Temperaturüberwachung: Nutzen Sie ein Thermometer zur Kontrolle. Optimal sind zwei bis acht Grad Celsius.
  • Schutz vor Nagern: Verwenden Sie feinmaschiges Drahtgeflecht, um die Erdmiete zu sichern.

Diese Tipps helfen Ihnen, die Lagerbedingungen zu optimieren und die Frische des Gemüses zu gewährleisten.

Das Gartenjournal Frische-ABC

Wie läßt sich Obst & Gemüse richtig lagern, damit es möglichst lange frisch bleibt?

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Bilder: PaulSat / Shutterstock