Gazanie

Mittagsgoldblumen: Gazanien richtig pflanzen und überwintern

Gazanien, auch als Mittagsgold oder Mittagsgoldblume bekannt, öffnen ihre farbenprächtigen Blüten nur an sonnigen Tagen – daher auch ihr deutscher Name. Die hübschen Beet- und Balkonblumen sind bei uns nicht winterhart, können aber mehrjährig kultiviert werden. Dazu braucht es eine sorgfältige Pflege und eine frostfreie Überwinterung. Gazanien sind nicht zu verwechseln mit den botanisch verwandten Mittagsblumen (bot. Dorotheanthus).

AUF EINEN BLICK
Was sind Gazanien und wie pflegt man sie?
Gazanien, auch Mittagsgold genannt, sind farbenfrohe, buschig wachsende Sommerblumen, die ihre Blüten nur an sonnigen Tagen öffnen. Sie sind nicht winterhart, können jedoch mehrjährig kultiviert werden, wenn sie frostfrei überwintert und sorgfältig gepflegt werden. Gazanien eignen sich für Beet- und Balkonbepflanzungen sowie als Zierbepflanzung in Gärten und Parks.

Herkunft und Verbreitung

Die Gazanien (bot. Gazania) sind eine rund 19 verschiedene Arten umfassende Gattung innerhalb der Familie der Korbblütler (bot. Asteraceae). Wegen ihrer Eigenschaft, die farbenprächtigen Blüten nur an sonnigen Tagen vom Vormittag bis zum frühen Nachmittag zu öffnen, werden sie manchmal fälschlicherweise den Mittagsblumen zugeordnet. Die buschig wachsenden Sommerblumen haben ihre Heimat in Südafrika, wo sie vornehmlich in niedrigen Lagen sowie an sandigen Standorten vorkommen. Die bei uns unter der Bezeichnung „Mittagsgold“ erhältlichen Exemplare sind mehrheitlich Hybridzüchtungen aus den Arten Gazania rigens, Gazania nivea und Gazania krebsiana.

Verwendung

Wegen ihrer mangelnden Winterhärte werden Gazanien vor allem als einjährig zu kultivierende Sommerblumen für eine Kübel- und Balkonbepflanzung verkauft. Sie machen aber auch in bunten Sommerblumenbeeten im Garten eine gute Figur, vor allem, wenn sie in farblich zueinander passenden Gruppen gepflanzt werden. Besonders gut harmonieren die südafrikanischen Schönheiten mit in ebenso kräftig leuchtenden Farben blühenden Blumen und Stauden wie beispielsweise Tagetes (Studentenblumen), Rudbeckien, Lobelien, Zinnien oder Ringelblumen. Die zahlreichen Sorten – wobei es sich häufig um Hybride handelt – finden weltweit Anwendung als Zierbepflanzung in Gärten und Parks.

Aussehen und Wuchs

Die meisten Gazanien-Arten sind mehrjährige, krautig wachsende Pflanzen. Sie bleiben in ihrer Wuchshöhe recht niedrig und werden, je nach Art und Sorte, lediglich zwischen 15 bis 30 Zentimeter hoch und ebenso breit. Die kleinen Büsche verbreiten sich jedoch sehr schnell und bilden regelrechte Polster aus, deren Triebe leicht überhängen. Die schmalen, lanzettlich geformten Laubblätter sitzen an den sich verholzenden Sprossachsen, die wiederum häufig eine Rosette bilden. Das Laub ist auf der Oberseite frischgrün, an der Unterseite leicht silbrig gefärbt. Da das Mittagsgold nicht winterhart ist, sich dafür aber leicht aus Samen vermehren lässt, werden die Pflanzen hierzulande in der Regel lediglich einjährig kultiviert.

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Blüten und Blütezeit

Die margaritenähnlichen, im Durchmesser bis zu zehn Zentimeter großen Blütenköpfe sitzen zahlreich an den 15 bis 30 Zentimeter hohen Blütenstielen. Es gibt viele Sorten in verschiedenen Farben von Weiß über Rosa bis hin zu Rot und dunkleren rotbraunen Tönen. Besonders attraktiv wirken hybride Züchtungen mit gestreiften Blütenblättern. Charakteristisch für viele Arten und Varietäten sind zudem die schwarzen Flecken auf den Röhrenblüten. Gazanien sind, sofern sie an einem passenden Standort stehen, unermüdliche Dauerblüher und zeigen ihre Pracht den ganzen Sommer hindurch ab Juni bis weit in den September hinein.

Giftigkeit

Die prächtig blühenden Gazanien sind nicht giftig.

Welcher Standort ist geeignet?

Da Gazanien ihre prachtvollen Blüten nur an sonnigen Tagen öffnen, brauchen sie einen vollsonnigen und warmen Standort. Ist der ausgewählte Platz zu schattig oder der Sommer trüb und verregnet, fällt die Blüte eher spärlich aus. Kombinieren Sie das Mittagsgold daher immer mit anderen, blühfreudigen Sommerblumen – ansonsten könnte das Blumenbeet mit etwas Pech kahl bleiben. Meint es die Sonne jedoch gut und strahlt vom Himmel, sind Gazanien leicht zu pflegende Dauerblüher. Die Pflanzen eignen sich prima nicht nur für die Bepflanzung von Blumenrabatten und Balkonkästen, sondern fühlen sich auch im Steingarten sehr wohl.

Boden / Substrat

Da Gazanien an ihrem Naturstandort auf eher kargen, sandigen Untergründen wachsen, sollten Sie auch im Garten einen mageren und gut durchlässigen Boden bekommen. Besonders gut geeignet ist ein lockerer, lehmig-sandiger Gartenboden mit hoher Wasserdurchlässigkeit – die Blumen vertragen Trockenheit sehr gut, aber keine Feuchtigkeit. Ist der Standort dagegen zu nährstoffreich (was etwa bei humosen Böden der Fall ist), wird vermehrt Laub ausgebildet. Blüten lassen sich hingegen nur wenige sehen.

Steht das Mittagsgold im Kübel, so mischen Sie eine gute Einheitserde auf Humusbasis etwa hälftig mit grobem Sand. Wichtig ist zudem die Topfdrainage, damit Staunässe gar nicht erst entsteht. Pflanzgefäße aus Ton sehen nicht nur attraktiv aus, sondern unterbinden durch ihr atmungsaktives Material ein Überhitzen der Wurzeln.

Gazanien richtig pflanzen

An Standorten mit sandiger, magerer Erde können Sie das Mittagsgold gleich anpflanzen: Stein- oder Präriegärten sowie Trockenbeete sind für die Schönheiten optimal. Sollen die Blumen dagegen in Rabatten mit dunklem, humosem Boden, so sollten Sie diesen für ein gesundes Wachstum gründlich umgraben, auflockern und zudem einen hohen Anteil an Kies oder Sand untermischen. Böden mit hoher Wasserspeicherfähigkeit benötigen zudem eine fünf bis zehn Zentimeter dicke Drainageschicht, damit die Anpflanzung Erfolg hat. Setzen Sie die Gazanien ab Ende Mai – Spätfrost darf es nicht geben – grüppchenweise zu je vier bis fünf Pflanzen ins Beet. Halten Sie einen Pflanzabstand von etwa 15 bis 20 Zentimetern ein.

Kübelpflanzung

Auf einem sonnigen Balkon oder einer ebensolchen Terrasse fühlt sich das Mittagsgold auch in Balkonkästen, Schalen oder anderen geeigneten Pflanzgefäßen wohl. Legen Sie eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton an und sorgen Sie dafür, dass überschüssiges Wasser aus einem Abflussloch am Boden des Gefäßes abfließen kann. Setzen Sie die Pflanzen in mit reichlich Sand abgemagerter Pflanzerde (alternativ können Sie auch Kakteenerde nehmen) und vergesellschaften Sie sie mit Blumen, die ähnliche Bedürfnisse hinsichtlich Standort, Substrat und Pflege haben. Gut eignen sich beispielsweise Wandelröschen, Zauberglöckchen oder Husarenknöpfchen.

Gießen und Düngen

In puncto Pflege sind Gazanien wenig aufwändig: Eine Düngung sollte auch bei Kübelexemplaren unterbleiben, da zu viele Nährstoffe höchstens das Wachstum der Blätter anregt – dafür aber die Blühfreudigkeit untergräbt. Grundsätzlich gilt die Regel: Je karger der Untergrund, desto üppiger die Blütenpracht. Auch Wassergaben sind nur dann notwendig, wenn die Erde / das Substrat auszutrocknen droht. Gießen Sie auch an heißen Tagen eher wenig – dafür aber vielleicht öfter. So sind wenige Wassermengen morgens und abends verabreicht für die an trockene Standorte gewöhnte Pflanze leichter zu verkraften als eine größere Gießmenge auf einmal.

Gazanien richtig schneiden

Schnittmaßnahmen sind nicht notwendig. Lediglich Verblühtes sollten Sie regelmäßig ausputzen, damit die Pflanze laufend neue Knospen ausbildet und umso länger blüht. Bei passender Witterung und reichlich Sonnenschein können Sie auf diese Weise die hübschen Blüten bis zum ersten Frost genießen.

Gazanien vermehren

Ab Januar bis Anfang April können Sie das Mittagsgold aus selbst gesammelten oder im Fachhandel gekauften Samen vorziehen. Doch Vorsicht: Da die hierzulande kultivierten Arten oftmals hybrid sind – es sich also um Kreuzungen handelt – sind ihre Samen häufig nicht keimfähig. Des Weiteren zeigt sich die schöne Blütenfärbung bei aus Samen vermehrten Blumen nicht mehr. Aus diesen Gründen sollten Sie hochwertigen Samenmischungen (3,00€ bei Amazon*) aus dem Fachhandel den Vorzug geben oder vegetativ Nachkömmlinge aus Stecklingen ziehen.

So gelingt die Vermehrung aus Samen:

  • Anzuchterde mit hohem Sandanteil verwenden
  • Samen nicht mit Erde bedecken, da Lichtkeimer
  • lediglich etwas andrücken und leicht mit Wasser aus Sprühflasche befeuchten
  • warmer und heller Standort
  • optimale Keimtemperatur: zwischen 18 und 22 °C
  • keine direkte Sonne, dennoch viel Licht
  • optimal ist helles Ostfenster
  • Keimdauer: ca. 15 Tage
  • pikieren, sobald Jungpflanzen vier bis sechs Blätter haben
  • ab Mai tagsüber im Topf ins Freie stellen und ans Licht gewöhnen
  • ab Ende Mai ins Freie pflanzen

Stecklinge nehmen Sie entweder von jungen Trieben im Frühsommer (die Sie dann überwintern müssen, da diese Pflanzen erst im Folgejahr blühen) oder aber im frühen Herbst. Die Stecklinge lassen sich leichter überwintern als erwachsene Pflanzen.
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Überwintern

In ihrer Heimat entwickeln sich die mehrjährigen Gazanien häufig zu kleinen Büschen, die an ihrer Basis leicht verholzen. Sie haben eine Lebenserwartung von wenigen Jahren. Bei uns sind die hübschen Blumen nicht winterhart und zudem schwierig zu überwintern. Die sonnenhungrigen Pflanzen leiden unter der Lichtarmut im mitteleuropäischen Winter und entwickeln deshalb im Folgejahr häufig deutlich weniger Blüten. Wer es dennoch versuchen möchte, sollte ausgepflanzte Gazanien unbedingt ausgraben, eintopfen und wie folgt überwintern:

  • heller, aber nicht direkt sonniger Standort (Ostfenster o. ä.)
  • Temperatur zwischen fünf und zehn Grad Celsius
  • wenig gießen, nicht düngen
  • ab April allmählich abhärten und tagsüber ins Freie stellen
  • bei Frost und über Nacht ins Haus holen
  • auspflanzen ab Ende Mai

Übrigens lassen sich im Herbst geschnittene Stecklinge leichter überwintern als erwachsene Pflanzen.

Krankheiten und Schädlinge

Die pflegeleichte Gazanie ist in Hinblick auf Krankheiten und Schädlingsbefall eher unempfindlich. Problematisch wird vor allem ein feuchter Standort bzw. ein zu großzügiges Gießverhalten: Ist es zu nass, entwickelt sich sehr schnell Grauschimmel oder gar eine Wurzelfäule. In diesem Fall ist die betroffene Pflanze häufig nicht mehr zu retten und muss entsorgt werden. Bei ausgepflanzten Exemplaren gehört unbedingt ein Schneckenschutz ins oder ums Beet, da die hungrigen Kriechtiere die zarten Blümchen ebenfalls zum Fressen gern haben. An ungünstigen Standorten werden geschwächte Pflanzen des Öfteren von Blattläusen oder Spinnmilben befallen.

Tipp

Wer eine kahle Trockenmauer im Garten stehen kann, kann diese auch mit Gazanien bepflanzen und damit farbenprächtige Akzente setzen.

Arten und Sorten

Die botanisch reinen Arten der Gazanien werden bei uns nicht als Garten- oder Topfpflanzen angeboten. Stattdessen ist eine große Auswahl verschiedener hybrider Sorten in großer Farbvarietät erhältlich, die von einfarbigen bis hin zu mehrfarbigen Blüten reicht. Bei der Serie ‚Daybreak‘ etwa erwerben Sie weiß, rosa, goldgelb und orange blühende Sorten mit einem ausladendem Wachstum. Legen Sie dagegen viel Wert auf besonders große Blüten, so sind die verschiedenen Sorten der Serie ‚Big Kiss‘ mit ihren im Durchschnitt bis zu zwölf Zentimeter großen Blütenkörben genau richtig. Die wahrscheinlich längste Blütezeit und -dauer von allen Sorten hat die Sorte ‚Talent‘, deren Blüten in weiß, gelb, orange, rosa oder braun erscheinen können. Eher kompakt wirkt dagegen die Varietät ‚Mini Star‘.

  • Gelbe Blüten: ‚Chansonette Yellow‘, ‚Daybreak Orange Cream‘, ‚Kiss Yellow Flame‘
  • Orangefarbene Blüten: ‚Mini Star Tangerine‘, ‚Daybreak Bright Orange‘, ‚Kontiki Orange‘
  • Rosafarbene Blüten: ‚Chansonette Plus Pink‘, ‚Daybreak Pink‘
  • Weiße Blüten: ‚Mini Star Weiß‘, ‚Kiss Frosty White‘
Bilder: ShooterAlex / Shutterstock