Husarenknöpfchen

Husarenknöpfchen: Die heitere Mini-Sonnenblume im Garten

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Husarenknöpfchen haben nicht nur einen niedlichen Namen, auch ihr Charakter ist durch ihre schlichte, fröhliche Erscheinung und ihre anspruchslose Art einfach allerliebst. Ob als zünftige Kübelbepflanzung, als trostspendende Grabbepflanzung oder als vergnügter Bodendecker – hier erhalten Sie in jeden Fall ein dankbares Pflänzchen.

husarenknoepfchen
Die Miniatursonnenblume ist bei uns die am weitesten verbreitete Husarenknöpfchenart
AUF EINEN BLICK
Was zeichnet Husarenknöpfchen als Gartenpflanzen aus?
Husarenknöpfchen, botanisch Sanvitalia, sind einjährige Pflanzen, die sich durch unkomplizierte Pflege und sonnenliebenden Wuchs auszeichnen. Mit sonnengelben, Miniatursonnenblumen-ähnlichen Blüten sind sie ein hübscher Blickfang in Gärten, Kübeln oder Ampeln und gut als Bodendecker geeignet.

Herkunft

Die Husarenknöpfchen, botanisch Sanvitalia, bilden eine eigene Gattung mit 7 verschiedenen Arten, von denen bei uns in Mitteleuropa vor allem die Sanvitalia procumbens, die sogenannte Miniatursonnenblume, kultiviert wird. Sie und ihre Artgenossinnen kommen ursprünglich aus dem mittelamerikanischen Bereich, vor allem aus Mexiko, wo sie vor allem etwas höhere Lagen um die 1000 m besiedeln. Das Verbreitungsgebiet der Sanvitalia procumbens reicht aber auch ein wenig über die südliche Grenze Mexikos hinaus bis nach Guatemala und Costa Rica. In ihren Heimatgebieten gelten Husarenknöpfchen eher als Unkraut.

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Andere Sanvitalia-Arten sind auch in weiter nördlichen Gebieten, in den südlichen und westlichen Teilen der USA wie in Texas, New Mexico, Arizona und Kalifornien verbreitet.

Entsprechend ihrer warmen und sonnenreichen Herkunft lassen sich Husarenknöpfchen hierzulande auch am besten unter warmen, sonnigen Bedingungen kultivieren. Auch die Freilandkultur ist problemlos möglich, da es sich ohnehin um eine einjährige Pflanze handelt.

Herkunft im Überblick:

  • Die 7 Arten der Husarenknöpfchen kommen aus Mittelamerika und den Süd- und West-USA
  • Entsprechend warmes, sonniges Ursprungshabitat
  • Hierzulande problemlos auch im Freiland kultivierbar (sowieso einjährig)

Wachstum

Die verschiedenen Arten der Sanvitalia-Gattung wachsen entweder als Stauden oder sind einjährig. Die ausdauernden Arten haben allerdings auch keine besonders hohe Lebensdauer. Bei der hierzulande am häufigsten anzutreffenden Husarenknöpfchenart der Sanvitalia procumbens, volkstümlich auch Miniatursonnenblume genannt, handelt es sich um eine einjährige Art. Sie stirbt also zum Winter hin ab.

Ihr Wuchs ist von einem niederliegenden, reich verzweigten Habitus geprägt. Die Sanvitalia procumbens bildet ein dichtes Pflanzenpolster mit leicht überhängenden Trieben. Daher ist sie auch eine beliebte Bodendeckervariante. Insgesamt erreicht die Pflanze eine Höhe von 15 bis 30 Zentimetern.

Wuchseigenschaften in Stichworten:

  • Hierzulande zumeist kultivierte Art einjährig
  • Niederliegender, verzweigter Wuchs
  • Bildet dichtes Pflanzenpolster, daher bodendeckergeeignet
  • Wuchshöhe 15-30 cm

Blätter

Die Blätter des Husarenknöpfchens sitzen gegenständig und an kurzen Blattstielen an den Trieben an. Ihre Form ist länglich oval bis lanzettlich und vorn zugespitzt, außen sind sie ganzrandig. Farblich zeigen sie sich in einem satten, tiefen Grün.

Blüten

Die Blüten sind der schönste Schmuck des Husarenknöpfchens und auch Namensgeber für die Trivialbezeichnung Miniatursonnenblume. In der Tat erinnern sie mit ihrer sonnengelb leuchtenden Farbe, dem bräunlich-schwarzen Stempel und ihrer tellerfömigen, offenen Erscheinung an die großen Sonnenanbeterinnen. Außerdem wirken sie mit ihren strahlenartig aufgefächerten Blütenblättern auch wie kleine Sonnen. Vor allem heben sie sich sehr attraktiv von dem sattgrünen Laub ab und bekommen dadurch ihren so fröhlichen Charakter. Die Blüten sind körbchenförmig und setzen endständig an den Stielen an.

Blütencharakteristika in Kürze:

  • Kleine, sonnengelbe Körbchenblüten
  • Erinnern etwas an Sonnenblumenblüten
  • Weit geöffnete, tellerförmige Erscheinung

Wann ist Blütezeit?

An der sonnengelben Blütenpracht kann man sich lange erfreuen: Die Blüten öffnen sich ab Juni und bleiben meist bis in den Oktober hinein bestehen. Daher bieten sie auch für den Herbstgarten einen wertvollen Farbschmuck, insbesondere für Sommernostalgiker. Um die Blütezeit möglichst üppig und ansehnlich zu halten, sollten Sie das Husarenknöpfchen regelmäßig ausputzen.

Frucht

Im Herbst bilden sich aus den Blüten kleine, bräunliche Schließfrüchte aus.

Welcher Standort ist geeignet?

Am liebsten ist dem Husarenknöpfchen gemäß seiner Herkunft ein warmer, sonniger Platz. Sowohl in der Balkonkasten- und Kübelkultur, als auch ausgepflanzt im Freiland sollten Sie ihm also einen Standort verschaffen, an den viel Sonne herankommt und sie auch gespeichert werden kann. Sehr wohl fühlt sich ein Husarenknöpfchen zum Beispiel auch im Steingarten, wo Steine als wohliger Wärmeakku dienen können. Aber auch im Halbschatten kommt es ganz gut zurecht, wird dort nur weniger Blüten ausbilden. Gegen Wind und Regen ist das Husarenknöpfchen erfreulich unempfindlich.

Wenn Sie das Sanvitalia procumbens in einem Pflanzarrangement im Kübel kultivieren möchten, ist es ratsam, es an den Rand zu pflanzen. So kommen seine leicht überhängenden Triebe gut zur Geltung. Außerdem bildet es durch seinen niedrigen Wuchs eine strukturell attraktive Umrandung.

Zum Merken:

  • Husarenknöpfchen braucht sonnigen, warmen Standort
  • Kommt aber auch mit Halbschatten zurecht
  • Empfehlenswert: Platz im Steingarten
  • Im Kübel-Arrangement an den Rand pflanzen

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Welche Erde braucht die Pflanze?

In Sachen Pflanzsubstrat ist das Husarenknöpfchen noch genügsamer als beim Standort. Es hat keinen übermäßig hohen Nährstoffbedarf und benötigt auch ansonsten keine speziellen Bedingungen wie besonders hohe oder niedrige ph-Werte. Sie können für die Pflanzung im Kübel oder Balkonkasten handelsübliche Blumenerde verwenden, die entweder von vornherein eine etwas humusreichere ist oder die Sie mit etwas Kompost anreichern. Überdies sollte das Substrat einen gewissen Sandanteil haben – eine gute Durchlässigkeit sollte gegeben sein, um Staunässe zu vermeiden.

Bei der Pflanzung im Freiland ist das umso wichtiger, wenn der Pflanzgrund eher schwer und lehmig ist. Arbeiten Sie hier gegebenenfalls auch etwas gröberen Kies in das Erdbett unter.

Zum Merken:

  • Husarenknöpfchen insgesamt recht anspruchslos in puncto Substrat
  • Relativ hoher Nährstoffbedarf – etwas Kompost in handelsüblicher Blumenerde reicht aber aus
  • Sowohl im Kübel, als auch in Freilandpflanzung Drainange aus Sand bzw. Kies einarbeiten

Husarenknoepfchen gießen

Das Husarenknöpfchen sollten Sie regelmäßig und recht gründlich mit Wasser versorgen. Insbesondere wenn Sie es im Kübel halten, darf das Substrat nicht völlig austrocknen. Wenn es im Sommer zu längeren heißen Trockenphasen kommt, ist also der tägliche Griff zur Gießkanne unentbehrlich. Staunässe ist aber zu vermeiden – gießen Sie also nicht, wenn das Substrat noch nass ist oder gar Wasser im Untersetzer steht.

Im Freiland ist der Wasserbedarf freilich nicht ganz so akut. Aber auch hier sollten Sie gerade im Sommer darauf achten, dass das Husarenknöpfchen keinen Durst leiden muss.

Gießpraxis in Kürze:

  • Regelmäßig und relativ reichlich gießen, vor allem bei der Kübelkultur
  • Im Freiland weniger dringlich, hier vor allem in sommerlichen Trockenphasen
  • Staunässe vermeiden

Husarenknoepfchen richtig düngen

Düngen ist bei dem nicht besonders hungrigen Husarenknöpfchen nicht unbedingt nötig. Um es gut in Schuss zu halten und die Blüte üppig zu halten, reicht in aller Regel ein regelmäßiges Ausputzen, das der Pflanze die Versorgung absterbender Pflanzenteile erspart. Wenn Sie möchten, können Sie bei der Balkonkastenkultur über die Sommermonate hinweg mit etwas Flüssigdünger nachhelfen. Allerdings sollte hier ein Zeitabstand von etwa 2 bis 3 Wochen eingehalten werden.

Husarenknoepfchen im Topf

Husarenknöpfchen sind einerseits durch ihren niedrigen, polsterbildenden Wuchs sehr gut als Bodendecker geeignet. Andererseits lassen sie sich aber auch wunderbar im Kübel oder im Balkonkasten halten – entweder allein oder als Begleitung in einem größeren Pflanzarrangement. Letzteres ist vor allem durch die Genügsamkeit des Husarenknöpfchens an das Substrat gut möglich. Bei einem Arrangement mit mehreren Pflanzen im großen Kübel eignet sich das Husarenknöpfchen vor allem als niedrige Randbepflanzung. Es ringt andere, höhere Zierpflanzen mit seinem dichten, grünen Blattwerk und dem sommerlichen Blütenteppich anmutig ein.

Durch seinen überhängenden Wuchs ist auch die Pflanzung im Ampelarrangement zusammen mit anderen kaskadierenden Balkonpflanzen wie Hängepetunien empfehlenswert.

Der Stell- bzw. Hängeplatz des Kübels sollte natürlich ein sonniger, warmer sein. Ideal sind nach Süden ausgerichtete Terrassen oder Balkone.

Zum Merken:

  • Husarenknöpfchen neben Bodendeckereinsatz auch gut für Kübel- und Balkonkastenkultur geeignet
  • Vor allem auch als Randbegleitung in großen Pflanzarrangements
  • Prima auch für Ampelarrangements zusammen mit anderen kaskadierenden Pflanzen

Winterhart

Wdie Sanvitalia procumbens ist eine einjährige Pflanze – die Frage nach Winterhärte stellt sich bei ihr also erst gar nicht. Im Herbst stirbt sie ab und muss im Frühjahr, wenn gewünscht, immer wieder neu gepflanzt bzw. gesät werden. Andere Arten der Gattung sind zwar mehrjährig, aber im Handel schwer zu bekommen. Am ehesten gibt es Chancen im britischen Netz.
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Überwintern

Die Überwinterung einer Sanvitalia procumbens-Pflanze ist angesichts ihrer Einjährigkeit also nicht möglich. Wohl aber können Sie natürlich im Herbst die Samen Ihres Exemplars einsammeln und über den Winter einlagern. Im folgenden zeitigen Frühjahr können diese dann ausgesät und vorgezogen werden.
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Husarenknoepfchen vermehren

Die Vermehrung eines Husarenknöpfchens erfolgt ausschließlich über die Samenanzucht. Samen bekommen Sie entweder, indem Sie im Herbst rechtzeitig daran denken, sie aus den ausgereiften Früchten einzusammeln oder indem Sie sie im Fachhandel erwerben. Selbst gesammelte Samen lagern Sie über den Winter hinweg kühl und trocken ein.

Aussäen können Sie ab Ende Februar. Setzen Sie die Samen in eine Pflanzschale mit einem Torf-Sand-Gemisch oder Anzuchterde und stellen es an einen hellen Ort. Die Umgebungstemperatur muss nicht übermäßig hoch sein, um die 18°C sind ideal. Für ein gleichmäßig feuchtes und geschütztes Mikroklima überziehen Sie das Pflanzgefäß mit einer Folie, ein Minigewächshaus ist noch besser. Nach etwa 1 bis 2 Wochen sollten sich die Keimlinge zeigen.

Diese kultivieren Sie auf der Fensterbank weiter. Ausgepflanzt werden können die Jungpflanzen etwa ab Mai, wenn die Eisheiligen vorüber sind.

Samenanzucht im Überblick:

  • Samen im Herbst selbst aus ausgereiften Früchten ernten oder im Fachhandel erwerben
  • Selbstgesammelte Samen über den Winter hinweg kühl und trocken einlagern
  • Aussaat ab Ende Februar
  • Keimung innerhalb von 1-2 Wochen unter Folie oder Minigewächshaus-Deckel, Temperatur ca. 18°C
  • Vorzucht auf Fensterbank
  • Auspflanzung im Mai nach der letzten Frostgefahr

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Krankheiten

Auch in Sachen Krankheiten und Schädlingsbefall gibt das Husarenknöpfchen dem Hobbygärtner kaum Anlass zur Sorge. Es wird quasi gar nicht von Wehwehchen heimgesucht, was seinen dankbaren, unbekümmerten Charakter vollkommen macht. Selbst Schnecken zeigen sich wenig interessiert an seinem Blattgrün. Was der Pflanze höchstens zusetzen kann, ist übermäßige Staunässe. Wenn Sie zu viel gießen oder über längere Zeit hinweg vergessen, vollgeregnete Untersetzer auszuleeren, kann es zur Wurzelfäule oder gar zur Ansiedlung von Pilzen, etwa dem Botrytispilz, kommen. Das passiert allerdings wirklich nur selten.

Ist Husarenknoepfchen giftig?

So gutmütig und zutraulich das Husarenknöpfchen wirkt, so ist es auch in seinem Wesen. Es enthält keinerlei Giftstoffe und ist daher völlig unbedenklich für die Anpflanzung in Haushalten mit kleinen Kindern und neugierigen Katzen oder Hunden.
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Sorten

Von der Art Sanvitalia procumbens werden im Pflanzenhandel recht viele unterschiedliche Sortenzüchtungen angeboten. Diese unterscheiden sich aber weniger in der Blütenfarbe, als in ihrem Wuchs. Schließlich ist das fröhliche Sonnengelb der Blüten auch eines der charakteristischsten Merkmale des Husarenknöpfchens. Dennoch gibt es vereinzelte Sorten mit etwas dunklerer, ins Orange gehender Tönung.

Sanvitalia procumbens ‚Goldteppich‘

Diese Sorte zeigt Husarenknöpfchen-typisch sonnengelbe, kleine und sehr zahlreiche Blüten. Eine Besonderheit ist, dass sie sich etwas früher zeigen als bei anderen Sorten, bei guter Witterung schon im Mai.

Wie ihr Name schon sagt, ist die Sorte von einem dichten, kriechenden Wuchs gekennzeichnet, bei dem sich ein polsteriger Pflanzenteppich – über den Sommer mit herrlich gelbem Flor – ausbildet. Daher eignet sie sich sehr gut als Bodendecker. Ihre Höhe liegt bei etwa 15 bis 20 Zentimetern.

Sanvitalia procumbens ‚Starbini‘

Auch die Sorte S. p. Starbini hat leuchtend gelbe Blüten, die im Juni erscheinen und bis Oktober bestehen bleiben. Insofern bietet sie den typisch sonnig-fröhlichen Anblick der Husarenknöpfchen.

Charakteristisch für diese Sorte ist ihr stark überhängender Wuchs, weswegen sie sich sehr gut für die Ampelbepflanzung eignet.

Sanvitalia procumbens ‚Superbini‘

In schönem Sonnengelb erstrahlen auch die Blüten der Sorte S. p. Superbini. Sie öffnen sich ab Juni und bleiben bis in den Herbst hinein, wenn man sie regelmäßig von verblühten Blüten und altem Zweigwerk befreit.

Anders als die meisten anderen Sorten wächst diese Sorte eher aufrecht und buschig. Sie lässt sich daher gut für die Randbepflanzung in Beeten und Rabatten einsetzen.

Sanvitalia procumbens ‚Mandarin‘

Der Name dieser Sorte legt es schon nahe: Hier handelt es sich um eine Variante, deren Blüte sich in sattem, in der Tat mandarinenfarbigem Ton zeigt. Dadurch strahlt sie ein sehr warmes, südliches Flair aus. Außerdem sind die Blüten hier zungenrandig. Die Blütezeit beginnt wie bei den meisten Sorten im Juni und bleibt bis in den Oktober hinein bestehen.

Vom Wuchs her ist die S. p. Mandarin buschig und erreicht eine Höhe von etwa 20 bis 30 Zentimetern.

Sanvitalia procumbens ‚Plena‘

Eine kleine Attraktion noch zum Schluss: Die Sorte S. p. Plena hat nämlich noch etwas Besonderes im Angebot, und das sind gefüllte Blüten. Zwar verliert sie dadurch ein wenig den so typischen Minisonnen-Charakter, wirkt dafür aber etwas kunstvoller und eleganter. Sie ist also etwas für diejenigen, die sich von außergewöhnlichen Blütenstrukturen faszinieren lassen können. Die Blüten erscheinen im Juni und können ebenfalls bis in den Frühherbst verbleiben.

Der Wuchs der Sorte S. p. Plena ist recht buschig und kompakt, also auch gut geeignet für Rabatteneinfassungen oder als Bodendecker.

Bilder: ChWeiss / Shutterstock