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Flieder im Frühling: So pflegen Sie Ihren Strauch richtig

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Vielen Gärtnern dürfte bei „Flieder“ vor allem der im Frühjahr üppig violett blühende und charakteristisch duftende Strauch einfallen, der bereits seit vielen Jahrhunderten unsere Gärten schmückt. Tatsächlich gibt es rund 30 verschiedene Arten – und eine schier unübersehbare Sortenfülle, mit denen sich die Blütezeit verlängern lässt. Damit Ihr Flieder besonders schön austreibt, können Sie ihn im zeitigen Frühjahr verwöhnen.

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Damit der Flieder viele Blüten schiebt, sollte er mit Kompost gedüngt werden
AUF EINEN BLICK
Wie pflegt man Flieder im Frühling für eine üppige Blüte?
Zur Fliederpflege im Frühling gehört eine Kompostgabe vor dem Austrieb, Hornspäne für mageren Boden, kein Schnitt vor der Blüte und Schutz vor Spätfrösten durch Gartenvlies. So steht einer üppigen Fliederblüte im Frühjahr nichts im Wege.

Verwöhnen Sie Ihren Flieder zum Austrieb mit einer Kompostgabe

Zu diesem Zweck versorgen Sie Ihren Fliederstrauch noch vor dem Austrieb mit einer großzügigen Schaufel reifen Komposts. Steht der Strauch zudem auf eher magerer Erde, mischen Sie zudem noch eine Handvoll Hornspäne (14,00€ bei Amazon*) hinzu – jedoch nicht mehr, denn dieser Dünger enthält viel Stickstoff, was wiederum der Blütenbildung nicht zuträglich ist – dafür aber für die Ausbildung einer dichten Belaubung unerlässlich. Arbeiten Sie den Dünger vorsichtig (die Wurzeln verlaufen dicht unter der Erdoberfläche und sollten nicht verletzt werden!) in die Wurzelscheibe ein und gießen Sie, falls notwendig, mit abgestandenem oder Regenwasser.

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Wenn der Flieder blüht, beginnt der Frühling erst so richtig

Zum Zeitpunkt der Fliederblüte sind die eigentlichen Frühjahrsblüher wie Schneeglöckchen, Märzenbecher und Narzissen längst verblüht, dafür fängt nun das Gartenjahr erst so richtig an. Der am häufigsten angepflanzte Flieder, Syringa vulgaris, zeigt seine Blütenpracht je nach Witterung ab Anfang Mai, in manchen Jahres jedoch auch schon früher oder später. Manche Sorten jedoch blühen deutlich später: Der Königsflieder ‚Saugeana‘ (Syringa chinensis) öffnet seine duftende hellviolette Pracht zwischen Mai und Juni, der Bogenflieder (Syringa reflexa) dagegen erst im Juni. Eine besonders lange Blütezeit hat Syringa microphylla ‚Superba‘, auch als Herbstflieder bezeichnet, der nach einer Frühjahrsblüte im Sommer / Herbst noch einmal nachblüht.

Vorsicht: Flieder erst nach der Blüte schneiden

Damit Ihr Flieder seine Blüten auch tatsächlich im Frühling zeigt, dürfen Sie ihn auf keinen Fall vorher schneiden – dann entfernen Sie nämlich die bereits im Vorjahr angelegten Blütenknospen. Stattdessen sollte der Blütenstrauch immer direkt nach der Blüte zurückgeschnitten werden.

Blütenknospen vor Spätfrösten schützen

Im manchen Regionen Deutschlands sind spät auftretende Nachtfröste selbst im Mai keine Seltenheit. Damit der Frost weder Blüte noch Austrieb zerstört, sollten Sie den Flieder – insbesondere wenn er noch jung ist – mit einem Gartenvlies schützen.

Tipp

Die zahlreichen kleinen, an den Rispen sitzenden Fliederblüten haben in der Regel nur vier Blütenblätter. Manchmal finden Sie jedoch welche mit fünf oder sogar noch mehr – diese bringen, so der Aberglaube, ähnlich wie vierblättrige Kleeblätter ihrem Finder Glück.

Bilder: Pictures_for_You / Shutterstock