Flieder

Flieder: Flachwurzler oder Tiefwurzler? Ein Überblick

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Flieder ist aus deutschen Gärten schon seit Jahrhunderten nicht mehr wegzudenken. Das bis zu vier Meter hoch wachsende Blütengehölz begeistert nämlich nicht nur mit seinem dichten Wuchs und der dunkelgrünen Belaubung, sondern vor allem auch durch seine üppige, duftende Blüte. Dabei ist das aus Südeuropa stammende Gewächs auch noch robust und pflegeleicht – was sich unter anderem an den Wurzeln bemerkbar macht. Diese breiten sich praktisch überall hin aus.

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Fliederwurzeln wachsen sowohl in die Breite als auch in die Tiefe
AUF EINEN BLICK
Ist Flieder ein Flachwurzler oder Tiefwurzler?
Flieder (Syringa vulgaris) ist sowohl Flach- als auch Tiefwurzler, da er sich sowohl in der Nähe der Oberfläche als auch in der Tiefe ausbreitet, abhängig von Bodenbeschaffenheit und Nährstoffverfügbarkeit. Um unerwünschte Ausbreitung zu vermeiden, sollte eine stabile Rhizomsperre bei der Pflanzung verwendet werden.

Tiefwurzler oder Flachwurzler? Oder sogar beides?

So genau lässt sich gar nicht sagen, ob der Gewöhnliche Flieder (Syringa vulgaris) nun zu den Tief- oder Flachwurzlern gehört. Tatsächlich breitet der Strauch sich unterirdisch sowohl fächerförmig und dicht unter der Oberfläche als auch in die Tiefe aus – je nachdem, wie der Boden an seinem Standort zusammengesetzt ist und in welcher Tiefe sich Nährstoffe und Wasser befinden. Die in die Tiefe reichenden Wurzeln versorgen den Flieder mit allem, was er braucht – und die meterweit ringförmig wachsenden sorgen für reichlich Ausläufer, über die sich zahlreiche Sorten vermehren. Übrigens: Pflanzen wurzeln im Allgemeinen nur so tief, wie sie unbedingt müssen. Befindet sich eine nährstoff- und wasserreiche Schicht an der Oberfläche, reichen auch die Wurzeln eines klassischen Tiefwurzlers nicht meterweit in die Tiefe.

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Wichtig: Pflanzstände unbedingt einhalten

Da Fliederwurzeln sich so stark ausbreiten, sollten Sie die empfohlenen Pflanzabstände nicht nur zu benachbarten Gewächsen, sondern auch zu Mauern etc. unbedingt einhalten. Üblicherweise wird empfohlen, für stark wüchsige Sorten einen Abstand zwischen einen und anderthalb Metern zu wählen. Fliederhecken können natürlich dichter gepflanzt werden.

Flieder restlos ausgraben – sonst droht eine Flieder-Invasion

Viele Fliedersorten – nicht alle – bilden so genannte Wurzelausläufer aus, die auch noch im Abstand von mehreren Metern vom Hauptstamm in Erscheinung treten können. Dies sollten Sie beachten, wenn Sie einen Flieder entfernen wollen – das bloße Absägen des Stammes führt meist nur dazu, dass plötzlich hunderte Wurzelschösslinge hervorbrechen. Aus diesem Grund sollten Sie immer auch die Wurzeln möglichst vollständig ausgraben. Aus demselben Grund ist schon bei der Pflanzung das Anbringen einer Wurzelsperre sinnvoll, um das Wachstum des Flieders sowie seine Verbreitung zu kontrollieren.

Tipp

Eine simple Teichfolie (36,00€ bei Amazon*) o. ä. ist als Wurzelsperre nicht ausreichend, da die starken Wurzeln diese einfach durchbohren. Stattdessen sollten Sie eine stabilere Rhizomsperre einsetzen.

Bilder: Albina.Sh / Shutterstock