Flieder

Flieder mit braunen Blättern? Ursachen und Behandlung

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Schon seit vielen hundert Jahren wächst und gedeiht der robuste Flieder (Syringa vulgaris) auch hierzulande in Gärten und Töpfen. Der Strauch oder kleine Baum gilt als wenig krankheitsanfällig und pflegeleicht – allerdings müssen Sie insbesondere bei Pilzen aufpassen, vor allem nach ungünstiger Witterung oder einem falschen Schnitt droht eine fungizide Infektion.

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Braune Blätter sind oft ein Hinweis auf eine Pilzerkrankung
AUF EINEN BLICK
Warum bekommt der Flieder braune Blätter?
Braune Blätter am Flieder können durch Pilzerkrankungen wie Fliederseuche oder Blattfleckenkrankheit sowie durch den Befall der Fliederminiermotte entstehen. Eine frühzeitige Bekämpfung, z.B. durch Rückschnitt und Neem-Besprühung, kann helfen, das Problem in den Griff zu bekommen.

Flieder ist anfällig für Pilzerkrankungen

Vor allem Pilze haben es auf den in dieser Hinsicht anfälligen Flieder abgesehen: Eine Infektion droht nach einem starken Rückschnitt, wenn die frischen Wunden sich nicht schnell genug schließen können oder wenn das Schnittwerkzeug vor Gebrauch nicht desinfiziert wurde. Aber auch ein zu feuchter Standort (vielleicht dazu noch mit stark verdichteter Erde), feuchte Witterung, winterlicher Starkfrost oder eine stark stickstoffbetonte Düngung können das Eindringen und Wachsen von Pilzen begünstigen. Braune Blätter verursachen dabei vor allem diese Erreger:

  • Fliederseuche oder Fliederbrand (Pseudomonas syringae)
  • Blattfleckenkrankheit (Ascochyta syringae)

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Bei beiden Verursachern hilft nur ein starker Rückschnitt bis tief ins gesunde Holz. Schneiden Sie nur mit desinfiziertem Werkzeug an einem trockenen, frostfreien und möglichst warmen Tag.

Braune Flecken stammen oft von der Fliederminiermotte

Die Fliederminiermotte oder Fliedermotte (Gracillaria syringella oder Caloptilia syringella) tritt nicht nur am Flieder, sondern auch an anderen Gehölzen auf. Ein Befall ist durch die Fraßstellen an den Blättern, die schwarzbraun gefärbt und unregelmäßig sind, auf. Wenn Sie genau hinschauen, sollten im Frühsommer auch Raupen zu erkennen sein. Später vertrocknen die Blätter und fallen ab. Eine Bekämpfung ist vornehmlich bei Blattaustrieb möglich, dann sollten Sie den Flieder mehrfach mit Neem (10,00€ bei Amazon*) besprühen.

Tipp

Wenn Sie Ihren Flieder in einem Kübel kultivieren, sollten Sie ihn etwa alle zwei Jahre nicht nur oberirdisch zurückschneiden: Auch die Wurzeln benötigen einen Rückschnitt um ca. ein Drittel. Anderenfalls hat die Pflanze bald nicht mehr ausreichend Platz im Kübel und quittiert dies mit einem mickerigen Wachstum, fehlender Blüte und braunen Blättern.

Bilder: ZayacSK / Shutterstock