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Löcher in den Blättern des Flieders: Ursachen und Abhilfe

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Löcher in Fliederblättern sind ein unschöner Anblick und deuten oft auf einen Schädlingsbefall hin. Dieser Artikel stellt die häufigsten Übeltäter vor und erklärt, wie Sie die Schädlinge effektiv bekämpfen und Ihren Flieder schützen.

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Der Dickmaulrüssler frisst Fliederblätter vom Rand her

Übeltäter: Dickmaulrüssler, Ohrenkneifer und Raupen

Die häufigsten Verursacher von Löchern in Fliederblättern sind Dickmaulrüssler, Ohrenkneifer und Raupen. Jeder dieser Schädlinge hinterlässt charakteristische Fraßspuren, die bei der Identifizierung helfen.

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Dickmaulrüssler

Dickmaulrüssler sind nachtaktive Käfer, die sich an Fliederblättern gütlich tun und entlang der Blattränder halbrunde Fraßspuren hinterlassen. Während der Buchtenfraß meistens nur kosmetisch störend ist, können die im Boden lebenden Larven des Dickmaulrüsslers durch ihren Wurzelfraß erheblichen Schaden anrichten. Die ausgewachsenen Käfer verstecken sich tagsüber im Boden oder unter Laub, weswegen sie selten gesehen werden.

Ohrenkneifer

Ohrenkneifer sind ebenfalls nachtaktive Insekten, die nicht nur tierische, sondern auch pflanzliche Nahrung zu sich nehmen, einschließlich der Blüten und Blätter des Flieders. Die von ihnen verursachten Fraßspuren sind oft ausgefranste Löcher. Ohrenkneifer sind dabei auch nützliche Gartenbewohner, da sie Blattläuse und andere kleine Insekten fressen und so zur Schädlingskontrolle beitragen.

Raupen

Verschiedene Raupenarten, besonders die des Ligusterschwärmers, können Fliederblätter in kurzer Zeit kahl fressen. Diese Raupen sind generell hellgrün mit markanten weißen und violetten Schrägstreifen. Sie sind meist nachts aktiv und daher tagsüber schwer zu entdecken, da sie sich an den Pflanzen gut tarnen.

Durch die Beobachtung der charakteristischen Fraßspuren können Sie den Schädling identifizieren und geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen.

Bekämpfung der Schädlinge

Die effektive Bekämpfung der Schädlinge erfordert eine Kombination verschiedener Methoden. Zunächst ist die Bestimmung der Schädlingsart und des Befallsgrades wichtig.

Mechanische Methoden

  • Inspektion und Entfernung befallener Pflanzen: Kontrollieren Sie regelmäßig den Flieder und entfernen Sie stark befallene Pflanzenteile, um eine Ausbreitung der Schädlinge zu verhindern. Diese Teile sollten idealerweise verbrannt werden.
  • Absammeln: Bei geringem Befall können Sie Schädlinge wie Raupen oder Dickmaulrüssler per Hand absammeln.

Biologische Methoden

  • Einsatz von Nematoden: Diese parasitären Fadenwürmer sind effektiv gegen die Larven des Dickmaulrüsslers. Sie sollten im Frühjahr oder Herbst, bei Bodentemperaturen über 13 °C, angewendet werden.
  • Neemöl: Sprühen Sie Neemöl auf befallene Pflanzen. Es wirkt gegen Dickmaulrüssler und andere Insekten.
  • Ohrenkneiferfallen: Platzieren Sie gefüllte Tontöpfe mit Holzwolle oder Stroh kopfüber in der Nähe des Flieders, damit die nachtaktiven Insekten dort Unterschlupf finden und später umgesiedelt werden können.
  • Schmierseifenlösung: Eine Schmierseifenlösung kann gegen Blattwanzen helfen. Wiederholen Sie die Anwendung nach einer Woche.

Chemische Methoden nur im Notfall

In schweren Befallsfällen kann der Einsatz von chemischen Insektiziden notwendig sein. Beachten Sie hierbei unbedingt die Anwendungshinweise auf dem Etikett und berücksichtigen Sie die Umweltverträglichkeit der Mittel.

Präventive Ansätze

Um zukünftigen Befall zu verhindern:

  • Verwenden Sie zertifiziertes Pflanzmaterial.
  • Entfernen Sie regelmäßig Unkräuter und Pflanzenreste.
  • Pflegen Sie den Boden durch ausgewogene Düngung und angemessene Bewässerung.

Indem Sie ein harmonisches Gleichgewicht im Garten fördern und auf rechtzeitige Maßnahmen setzen, können Sie Schädlinge effektiv in Schach halten.

Vorbeugung

Zum Schutz Ihres Flieders vor Schädlingsbefall sollten Sie mehrere vorbeugende Maßnahmen ergreifen:

  • Bodennähe Blätter entfernen: Entfernen Sie bodennahe Blätter, um die Attraktivität für Fliederdickmaulrüssler zu verringern.
  • Unkraut entfernen: Halten Sie den Bereich um den Flieder unkrautfrei, da Unkraut Schädlinge anzieht.
  • Standortwahl: Pflanzen Sie Flieder an einem sonnigen Standort, da schattige Plätze Schädlinge begünstigen.
  • Frühzeitige Bodenlockerung: Lockern Sie den Boden regelmäßig, besonders früh im Jahr.
  • Abdeckung mit Schädlingsschutznetz: Verwenden Sie Schädlingsschutznetze, um junge Pflanzen zu schützen.
  • Rationelle Bewässerung: Nutzen Sie Tropfsysteme zur Bewässerung, um Staunässe zu vermeiden.
  • Ausgewogene Düngung: Vermeiden Sie übermäßiges Düngen und verwenden Sie organische, ausgewogene Dünger.
  • Förderung des ökologischen Gleichgewichts: Schaffen Sie Lebensräume für natürliche Feinde der Schädlings wie Vögel und Nützlinge.

Durch die Einhaltung dieser Maßnahmen senken Sie das Risiko eines Schädlingsbefalls erheblich und sorgen dafür, dass Ihr Flieder gesund und kräftig bleibt.

Bilder: kazakovmaksim / stock.adobe.com