Flieder

Flieder in Gefahr? Die 4 häufigsten Schädlinge & Abhilfe

Artikel zitieren

Auch wenn der beliebte Zierstrauch Flieder als widerstandsfähig und robust gilt, ist der doch nicht gefeit vor Krankheiten und Schädlingen. Insbesondere beim Auftreten von braunen Flecken auf den Fliederblättern sollten Sie zunächst an einen Schädlingsbefall denken und den Strauch daraufhin absuchen. Welche Schädlinge besonders häufig am Flieder vorkommen und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie in dieser übersichtlichen Zusammenfassung.

flieder-schaedlinge
Die Fliedermotte hat den Flieder zum Fressen gern
AUF EINEN BLICK
Welche Schädlinge können den Flieder befallen?
Die häufigsten Schädlinge am Flieder sind die Fliederminiermotte (Gracillaria syringella), der Fliederblattrüssler (Otiorhynchus rotundatus), Hornissen (Vespa crabro) und Gallmilben (Eriophyes loewi). Zur Bekämpfung empfiehlt sich Absammeln, Neem-Anwendungen oder Austriebspritzungen.

Fliederminiermotte, Miniermotte oder Fliedermotte (Gracillaria syringella)

Bei der Miniermotte handelt es sich um einen unauffälligen, kleinen Schmetterling, dessen Puppen direkt am Flieder überwintern. Im Mai schlüpfen schließlich die Larven, die sich vornehmlich von den Blättern ernähren. Seltener sind sie auch in den weichen Triebachsen zu finden. Miniermotten sind nicht nur am Flieder sehr häufig, wobei die erste Generation in der Regel kaum Schäden hinterlässt.

  • Symptome: olivbraune Flecken auf Blättern, absterbende und sich braun verfärbende Blattpartien, zerstörtes Blattgewebe, gelbliche Larven im Blatt
  • Bekämpfung: im Normalfall nicht notwendig, Spritzung bei Austrieb

Lesen Sie auch

Fliederblattrüssler, Dickmaulrüssler (Otiorhynchus rotundatus)

Hierbei handelt es sich um einen bis zu sechs Millimeter langen, rotbraunen Käfer, der nur nachts frisst und sich tagsüber unter Laub und anderen Verstecken am Boden aufhält. Auch seine Larven leben im Boden und können durch ihren Hunger die Wurzeln stark beschädigen. Ein Befall lässt sich nur durch Tricks feststellen: Stellen Sie einen mit Holzwolle gefüllten Tontopf unter dem Flieder auf, die Dickmaulrüssler werden diesen als Versteck nutzen und Sie können sie einsammeln.

  • Symptome: abgefressene Blattränder
  • Bekämpfung: Absammeln, bei starkem Befall Behandlung mit Neem möglich, Einsatz von Nematoden wie beispielsweise Fadenwürmer der Gattung Heterorhabditis

Hornissen (Vespa crabro)

Hornissen verwenden für den Bau ihrer Nester vor allem Holz bzw. Rinde, die sie selbst von den Bäumen schälen – beispielsweise beim Flieder.

  • Symptome: Schäl- bzw. Fraßstellen an den Trieben, sehr selten welkende Blätter und absterbende Äste
  • Bekämpfung: nur bei einem großflächigen Befall sinnvoll. Hornissen stehen unter Naturschutz und sollten daher in Ruhe gelassen werden

Gallmilben (Eriophyes loewi)

Hierbei handelt es sich um winzige, nur etwa 0,2 bis 0,5 Millimeter große Milben, die zu den Spinnentieren gehören und sich von Pflanzensäften ernähren.

  • Symptome: hellgrün verfärbte Blätter, verdickte Knospen, kurze Triebe, Ausbildung von „Hexenbesen“
  • Bekämpfung: befallene Blätter entfernen, im zeitigen Frühjahr Austriebspritzung mit Rapsöl-Präparat (Neem), Wurzelscheibe auflockern, Bärlauch pflanzen

Tipp

Sind trotz offensichtlicher Schäden am Flieder keine Schädlinge zu finden, so steckt in vielen Fällen eine Pilzinfektion dahinter.

Bilder: IanRedding / Shutterstock