Zierpflanzen

Brandkraut: Pflege, Standort & Arten im Überblick

Brandkräuter (Phlomis) sind eine Bereicherung für jeden Garten. Sie überzeugen durch ihre markanten Blütenstände, ihre Anspruchslosigkeit und ihren ökologischen Wert. Erfahren Sie alles über die vielseitigen Arten, ihre Bedürfnisse und die richtige Pflege.

Blätter

Die Blätter des Brandkrauts (Phlomis) sind eines seiner herausragenden Merkmale. Sie sind oft behaart und haben eine graugrüne bis silbrige Farbe, die ihnen ein filziges Erscheinungsbild verleiht. Diese Behaarung bleibt bis weit in den Herbst hinein bestehen, was die Pflanze auch in den kälteren Monaten attraktiv macht.

Im unteren Bereich der Pflanze sind die Blätter herzförmig und können beträchtliche Größe erreichen. Weiter oben werden die Blätter eiförmig und insgesamt kleiner. Die Blattränder sind gezähnt und die Blätter wachsen gegenständig, das heißt, sie sind paarweise entlang des Stängels angeordnet, was der Pflanze eine gleichmäßige und ansprechende Struktur verleiht.

Blüte

Brandkrautpflanzen zeichnen sich durch ihre markanten Blütenquirle aus, die in regelmäßigen Etagen auf Höhe der gegenständigen Blattansätze erscheinen. Diese Scheinquirle bestehen aus zahlreichen Lippenblüten, die je nach Art in unterschiedlichen Farben wie Rosa, Weinrot oder Gelb blühen.

Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis Juli. Das Syrische Brandkraut (Phlomis russeliana) bildet goldgelbe Blüten und erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 100 cm. Das Knollen-Brandkraut (Phlomis tuberosa) kann bis zu 150 cm hoch werden und trägt violette bis rosafarbene Blüten mit weißen Filzstreifen auf der Außenseite.

Nach der Blütezeit bleiben die Fruchtstände der Brandkrautpflanzen im Garten attraktiv und bieten Schutz für Nützlinge wie Marienkäfer. Die alten Blütenstände eignen sich auch gut für Trockensträuße.

Welcher Standort ist geeignet?

Brandkräuter sind anspruchslose Pflanzen, die in unterschiedlichen Umgebungen gedeihen können. Ein gut durchdachter Standort ist jedoch entscheidend für ihr optimales Wachstum und ihre Blütenentfaltung. Sie bevorzugen sonnige bis leicht halbschattige Standorte und können Trockenperioden gut tolerieren.

Der Boden sollte mäßig fruchtbar und gut durchlässig sein, wobei sandige und nicht zu nährstoffreiche Böden ideal sind. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, da sie den Pflanzen schaden kann. Brandkräuter sind winterhart und vertragen Frost je nach Art bis zu -23°C.

Ein Platz in voller Sonne ist ideal für Arten wie das Knollen-Brandkraut. Das Syrische Brandkraut gedeiht in gut durchlässiger Gartenerde, die nicht zu kalkhaltig sein sollte.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Brandkräuter stellen keine besonderen Ansprüche an den Boden, sind aber dennoch anpassungsfähig. Optimal ist ein lockerer, eher trockener und durchlässiger Boden. Lehmig-sandige Böden gewährleisten eine gute Wasserabführung und verhindern Staunässe. Der Boden sollte mäßig fruchtbar sein, da ein zu nährstoffreicher Boden das Wachstum auf Kosten der Blüten fördern kann.

Ein idealer Boden für Brandkräuter hat folgende Eigenschaften:

  • Locker und durchlässig zur Vermeidung von Staunässe
  • Mäßig nährstoffreich, aber nicht zu fruchtbar
  • Geringer Kalkgehalt

Wuchs

Brandkräuter wachsen horstartig und bilden ein ausgedehntes Wurzelsystem. Die Wuchshöhe variiert je nach Art zwischen 30 und 150 Zentimetern. Sie entwickeln ein dichtes Laubwerk im unteren Bereich, was sie zu guten Bodendeckern macht und zur Stabilität der Pflanze beiträgt.

Die krautigen Stängel sind beim Syrischen Brandkraut behaart und können in der Sonne eine rötlich-purpurne Färbung aufweisen. Während sich das Syrische Brandkraut durch Selbstaussaat verbreitet und größere Flächen erobern kann, breiten sich andere Arten wie das Knollen-Brandkraut eher langsam aus.

Brandkraut pflegen

Brandkräuter sind pflegeleichte Pflanzen. Nach ihrer Etablierung benötigen sie nur wenige Pflegemaßnahmen, um optimal zu gedeihen.

Gießen und Düngen

Brandkräuter sind trockenheitsresistent, jedoch kann gelegentliches Gießen während langer Trockenperioden das Erscheinungsbild der Pflanzen verbessern. Eine jährliche Kompostgabe im Frühjahr reicht normalerweise aus. Zusätzliche Düngung ist meist nicht erforderlich und kann zu Frostschäden führen.

Schneiden

Der Rückschnitt erfolgt am besten im Frühjahr, nachdem der Frost vorbei ist. Die vertrockneten Blütenstände bieten im Winter einen attraktiven Anblick und dienen nützlichen Insekten als Unterschlupf.

Kontrolle der Ausbreitung

Um eine unerwünschte Ausbreitung zu verhindern, können gelegentlich Ausläufer abgestochen oder eine Rhizomsperre eingerichtet werden.

Pflanzenschutz

Brandkräuter sind in der Regel nicht anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Bei nassen Wintern und starkem Schneefall kann Mehltau auftreten. Ein guter Wasserabzug und gelegentliches Wintermulchen mit trockenem Laub oder Reisig können helfen, Frostschäden zu vermeiden.

Verwendung

Brandkräuter sind vielseitig verwendbar und setzen eindrucksvolle Akzente in verschiedenen Gartenbereichen. Sie eignen sich besonders gut für naturnahe Gärten, Steingärten und Staudenrabatten.

Kombinieren Sie das Syrische Brandkraut mit Königskerzen oder Ziergräsern, um interessante Kontraste zu schaffen. Das Knollen-Brandkraut harmoniert gut mit anderen sonnenliebenden Pflanzen wie Lavendel oder Purpursalbei.

Die robusten Blütenstände eignen sich hervorragend als Schnittblumen und behalten auch in der Vase ihre Attraktivität. Zudem bieten die stabilen Blütenstände auch im Winter einen schönen Anblick und dienen Nützlingen als Unterschlupf.

Pflanzung

Die beste Pflanzzeit für Brandkraut ist im Frühjahr nach den Eisheiligen oder im Herbst bis zum ersten Frost. Ein gut vorbereiteter, unkrautfreier Boden ist wichtig, damit die Pflanze gut anwächst.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Standortwahl: Suchen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort.
  2. Boden vorbereiten: Lockern Sie den Boden gründlich und entfernen Sie Unkraut.
  3. Pflanzenabstand: Setzen Sie die Pflanzen mit einem Abstand von etwa einem halben Meter zueinander.
  4. Pflanzung: Graben Sie ein Pflanzloch, das etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen ist. Setzen Sie die Pflanze ein und füllen Sie das Loch mit Erde auf.
  5. Angießen: Gießen Sie die Pflanze gründlich an.

Nach der Pflanzung sollten Brandkräuter regelmäßig gewässert werden, bis sie gut angewachsen sind.

Brandkraut vermehren

Brandkraut lässt sich durch Aussaat, Teilung und Stecklinge vermehren.

Aussaat

Die Aussaat kann im Frühjahr oder Herbst erfolgen. Säen Sie die Samen dünn aus und bedecken Sie sie leicht mit Erde. Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, um die Keimung zu unterstützen.

Teilung

Die Teilung sollte im Frühjahr oder Herbst nach der Blüte erfolgen. Graben Sie die Pflanzen aus, teilen Sie den Wurzelballen und pflanzen Sie die Teilstücke an verschiedenen Stellen neu.

Stecklinge

Halbsträucher können durch Stecklinge vermehrt werden. Schneiden Sie Stängel nahe dem Boden ab und stecken Sie die Stecklinge in feuchte Erde. Sorgen Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit, um die Bewurzelung zu fördern.

Krankheiten & Schädlinge

Brandkräuter sind allgemein robust und selten von Krankheiten und Schädlingen betroffen. Nasse Winter und starker Schneefall können jedoch Mehltau begünstigen. Ein guter Wasserabzug und Wintermulchen mit Laub oder Reisig können dies verhindern.

Dichter Boden, zu viel Wasser oder zu wenig Sonneneinfluss können das Brandkraut anfälliger für Krankheiten wie Mehltau und Wurzelfäule machen.

Sorten & Arten

Verschiedene Arten und Sorten des Brandkrauts bereichern den Garten mit ihren markanten Blütenständen.

Syrisches Brandkraut (Phlomis russeliana)

  • Wuchshöhe: 60 bis 100 cm
  • Blütenfarbe: Leuchtend gelb
  • Blütezeit: Juni bis Juli

Knollen-Brandkraut (Phlomis tuberosa)

  • Wuchshöhe: Bis zu 150 cm
  • Blütenfarbe: Violett bis rosafarben
  • Blütezeit: Mai bis Juli

Strauchiges Brandkraut (Phlomis fruticosa)

  • Wuchshöhe: Etwa 100 cm
  • Blütenfarbe: Gelb
  • Blütezeit: Juni bis August

Samos-Brandkraut (Phlomis samia)

  • Wuchshöhe: Etwa 90 cm
  • Blütenfarbe: Bräunlich bis rosaviolett
  • Blütezeit: Juni bis Juli

So kommt die Pflanze über den Winter

Brandkräuter sind meist winterhart, doch die Winterhärte variiert je nach Art. Das Syrische Brandkraut (Phlomis russeliana) hält Temperaturen bis etwa -34°C stand, während das Strauchige Brandkraut (Phlomis fruticosa) nur bis -15°C frostresistent ist. Geben Sie empfindlicheren Arten in rauen Lagen Winterschutz mit Laub und Reisig.

Ein guter Wasserabzug ist auch im Winter wichtig, um Staunässe zu vermeiden. Schneiden Sie die Pflanzen erst im Frühjahr zurück, damit die vertrockneten Blütenstände den Winter über dekorativ bleiben und Insekten Unterschlupf bieten.

Häufig gestellte Fragen

Wie winterhart ist das Brandkraut und welche Schutzmaßnahmen sind notwendig?

Je nach Art variiert die Winterhärte des Brandkrauts. Das Syrische Brandkraut (Phlomis russeliana) ist besonders robust und verträgt Temperaturen bis zu -34°C, während das Knollen-Brandkraut (Phlomis tuberosa) Temperaturen bis -28°C übersteht. Das Strauchige Brandkraut (Phlomis fruticosa) hingegen ist bis etwa -15°C frostresistent und benötigt in rauen Lagen einen Winterschutz, wie zum Beispiel eine Abdeckung mit Laub oder Reisig. Ein Standort in einem Kübel, der in frostfreien Bereichen überwintert wird, kann ebenfalls eine Alternative sein.

Wann und wie sollte man Brandkraut am besten pflanzen?

Die beste Pflanzzeit für Brandkraut ist nach den Eisheiligen, also ab Mitte Mai. Dies gibt der Pflanze ausreichend Zeit, sich bis zum Herbst zu etablieren und sich auf den Winter vorzubereiten. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein, und der Boden mäßig fruchtbar, gut durchlässig und kalkarm. Ein Pflanzabstand von etwa 50 cm sorgt dafür, dass die Pflanzen sich gut entwickeln können. Es empfiehlt sich, etwa fünf Pflanzen pro Quadratmeter einzuplanen.

Welche Aspekte der Pflege sind für Brandkräuter besonders wichtig?

Brandkräuter benötigen nach ihrer Etablierung nur wenig Pflege. Regelmäßiges Gießen während längerer Trockenperioden im Sommer kann das Erscheinungsbild verbessern. Eine jährliche Kompostgabe im Frühjahr reicht in der Regel aus; zusätzliche Düngung ist nicht notwendig und kann zu Frostschäden führen. Ein bodennaher Rückschnitt der vertrockneten Blütenstände sollte erst im Frühjahr erfolgen, um den Zierwert im Winter zu erhalten und Insekten Unterschlupf zu bieten.

Warum sind Brandkräuter ökologisch wertvoll und wie können sie im Garten verwendet werden?

Brandkräuter bieten ökologischen Nutzen, da sie Nützlingen wie Marienkäfern im Winter Schutz bieten und durch ihre Lippenblüten besonders bienenfreundlich sind. Sie lassen sich gut in naturnahen Gärten, Steingärten und Staudenrabatten einsetzen. Kombinieren Sie zum Beispiel das Syrische Brandkraut mit Königskerzen oder Ziergräsern für interessante Kontraste, oder das Knollen-Brandkraut mit sonnenliebenden Pflanzen wie Lavendel. Die stabilen Blütenstände eignen sich auch hervorragend für Trockensträuße und behalten im Winter ihren dekorativen Wert.

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