Fleischfressende Pflanzen

Fleischfressende Pflanzen im Glas: So gelingt die Kultivierung

Fleischfressende Pflanzen faszinieren durch ihre außergewöhnlichen Fangmechanismen. Dieser Artikel erläutert die optimale Kultivierung in Glasgefäßen und bietet einen Leitfaden von der Gefäßauswahl bis zur Fütterung.

Auswahl des Gefäßes

Ein Glasgefäß mit guter Luftzirkulation ist für die Pflege wichtig

Auswahl des Gefäßes

Für die Kultivierung von fleischfressenden Pflanzen im Glas ist die Wahl des richtigen Gefäßes entscheidend. Achten Sie darauf, ein Glasgefäß mit einem Volumen von mindestens 1,5 Litern zu wählen. Dies bietet genügend Platz für die Pflanzen und das notwendige Substrat und erleichtert die Pflege.

Geeignet sind Gefäße wie bauchige Vasen, Aquarien und recycelte oder handgefertigte Gläser. Bauchige Vasen ermöglichen eine gute Luftzirkulation und unterstützen die Feuchtigkeitsregulierung. Aquarien eignen sich besonders gut aufgrund ihrer Größe und Transparenz, die eine visuelle Überwachung des Wasserstandes ermöglicht. Recycelte und handgefertigte Gläser sind umweltfreundlich und verleihen Ihrer Pflanzenwelt eine individuelle Note.

Eine gute Luftzirkulation im Inneren des Gefäßes ist essentiell, da zu hohe Feuchtigkeit und mangelnde Belüftung zu Staunässe und Überhitzung führen können. Gefäße mit einer Öffnung oder einem abnehmbaren Deckel sind ideal, da sie eine bessere Steuerung der Luftfeuchtigkeit ermöglichen und die Bildung von Kondenswasser verhindern.

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Geeignete Arten für die Kultivierung im Glas

Für die Kultivierung im Glas sind diese Pflanzenarten besonders gut geeignet

Geeignete Arten für die Kultivierung im Glas

Bei der Auswahl von fleischfressenden Pflanzen für die Kultivierung im Glas sollten Sie Arten bevorzugen, die gut mit den spezifischen Bedingungen eines Glasgefäßes harmonieren. Hier sind einige geeignete Pflanzenarten:

Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula)

Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula)

Ein verschlossenes Glasgefäß schafft ein ideales Mikroklima für die Venusfliegenfalle

Die Venusfliegenfalle ist bekannt für ihre zahnartig gezackten Fangblätter, die sich schnell schließen, sobald sie Beute erkennen. Sie benötigt ein feuchtes Mikroklima, das in einem verschlossenen Glasgefäß ideal nachgebildet werden kann.

Sonnentau (Drosera)

Sonnentau-Arten wie der Kap-Sonnentau (Drosera capensis) und der Rundblättrige Sonnentau (Drosera rotundifolia) sind hervorragend für Glasbehälter geeignet. Diese Pflanzen haben klebrige, mit Tautropfen bedeckte Blätter, die Insekten anziehen und fangen.

Schlauchpflanze (Sarracenia)

Schlauchpflanze (Sarracenia)

Ein geräumiges Glasgefäß bietet Schlauchpflanzen ausreichend Platz und ideale Bedingungen

Schlauchpflanzen wie Sarracenia purpurea und Sarracenia flava zeichnen sich durch ihre röhrenartigen Fangvorrichtungen aus, die Insekten anlocken und festhalten. Diese Pflanzen profitieren von der hohen Luftfeuchtigkeit in einem Glasgefäß. Das Glas sollte jedoch groß genug sein, damit die Schläuche ausreichend Platz haben.

Zwergkrug (Cephalotus follicularis)

Der Zwergkrug bildet kleine Kannen, die Insekten fangen. Er benötigt ein gut belüftetes Glasgefäß und eine hohe Luftfeuchtigkeit, um optimal zu gedeihen.

Fettkraut (Pinguicula)

Fettkräuter sind klein und passen somit hervorragend in kleinere Glasbehälter. Ihre Blätter sind mit einer klebrigen Substanz überzogen, die Insekten anzieht und festhält.

Achten Sie bei allen genannten Arten auf das passende Substrat und überprüfen Sie regelmäßig den Wasserbedarf.

Substrat und Erde

Eine gute Mischung von Substraten fördert das Wachstum fleischfressender Pflanzen erheblich

Substrat und Erde

Für die Kultivierung fleischfressender Pflanzen im Glas ist die Wahl des richtigen Substrats von essenzieller Bedeutung. Diese Pflanzen gedeihen besonders gut in nährstoffarmen Böden, weshalb herkömmliche Blumenerde ungeeignet ist. Stattdessen sollten Sie ein speziell zusammengesetztes Substrat verwenden oder selbst mischen, was das Umtopfen erleichtert.

Empfohlen wird eine Mischung aus ungedüngtem Torf oder Sphagnum-Moos, Perlite und kalkfreiem Sand. Diese Materialien sorgen für eine natürliche Nährstoffarmut und ein leicht saures Milieu, was den Pflanzen entspricht. Perlite verbessert die Belüftung des Bodens und vermeidet Staunässe, während kalkfreier Sand zur Drainage beiträgt und die Verdichtung des Substrats verhindert.

Um Staunässe zu vermeiden, können Sie eine Drainageschicht aus kleinen Kieseln oder Blähton am Boden des Glasgefäßes einfügen. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, idealerweise mit kalkfreiem Wasser wie Regenwasser oder destilliertem Wasser. Achten Sie darauf, dass das Substrat nicht zu trocken wird, aber auch keine dauerhafte Nässe entsteht.

Gießen und Luftfeuchtigkeit

Für fleischfressende Pflanzen im Glas ist es entscheidend, das richtige Maß an Wasser und Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Diese Pflanzen bevorzugen ein stets feuchtes Substrat, jedoch ohne Staunässe. Verwenden Sie kalkfreies Wasser, idealerweise Regenwasser oder destilliertes Wasser, um die empfindlichen Wurzeln nicht zu schädigen.

Platzieren Sie einen Untersetzer unter das Glasgefäß und füllen Sie ihn gelegentlich mit Wasser, um das Gießen von unten zu ermöglichen. So vermeiden Sie, dass die Oberflächenwurzeln beschädigt werden. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht und vermeiden Sie Staunässe. Kurzzeitiges Antrocknen zwischen den Gießintervallen ist akzeptabel.

Die ideale Luftfeuchtigkeit für fleischfressende Pflanzen liegt bei 50 bis 80 Prozent. Ein geschlossenes Glasgefäß unterstützt die Bildung eines konstant feuchten Mikroklimas. Besprühen Sie die Pflanzen und die Innenwände des Glases regelmäßig mit kalkfreiem Wasser und überwachen Sie die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer (17,00€ bei Amazon*). Öffnen Sie das Glas gelegentlich, um frische Luft hereinzulassen und Kondenswasser zu reduzieren.

Beleuchtung

Eine ausreichende Beleuchtung ist für die Gesundheit und das Wachstum Ihrer fleischfressenden Pflanzen im Glas essenziell. Platzieren Sie das Glas an einem hellen Standort, der viel natürliches Licht bietet, aber vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, um Verbrennungen an den empfindlichen Blättern zu verhindern.

Falls das natürliche Licht nicht ausreicht, sollten Sie über den Einsatz von speziellen Pflanzenlampen nachdenken. Diese Lampen sollten eine Farbtemperatur zwischen 7500 und 8000 Kelvin haben, um das benötigte Spektrum an Tageslicht abzudecken. Eine tägliche Beleuchtungsdauer von etwa 10 bis 14 Stunden ist optimal, um das bestmögliche Wachstum Ihrer pflanzlichen Schützlinge zu gewährleisten. Achten Sie darauf, dass die Lichtquelle gleichmäßig verteilt ist, um Schattenbildung zu vermeiden, die das Wachstum beeinträchtigen könnte.

Fütterung

Eine moderate Fütterung trägt wesentlich zur Gesundheit der fleischfressenden Pflanzen bei

Fütterung

Fleischfressende Pflanzen beziehen ihre Nährstoffe überwiegend durch den Fang und die Verdauung von Insekten. In einem Glasgefäß, wo das natürliche Nahrungsangebot begrenzt ist, kann es notwendig sein, die Pflanzen gelegentlich zu füttern.

Verwenden Sie kleine Insekten wie Fliegen, Mücken oder Spinnen. Größere Beutetiere oder Fleischreste sollten Sie niemals anbieten, da sie schwer zu verdauen sind und Fäulnis verursachen können. Füttern Sie die Pflanzen nicht übermäßig. Eine zu häufige Fütterung kann zu Stress und Schäden an den Fangorganen führen. Ein Betrag von etwa ein bis zwei Insekten pro Monat ist ausreichend.

Füttern Sie nur, wenn die Fangorgane Ihrer fleischfressenden Pflanze aktiv wirken. Ein Zeichen dafür ist, wenn die Fangorgane offen und bereit sind. Nach einer erfolgreichen Jagd sollten die Fallen wieder in ihren Ursprungszustand zurückkehren, bevor Sie erneut zufüttern. So gewährleisten Sie ein gesundes Gleichgewicht und können das faszinierende Verhalten Ihrer fleischfressenden Pflanzen beobachten.

Bilder: &#169 Norman Chan / iStockphoto