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Fischreiher im Porträt – Tipps für die erfolgreiche Abwehr am Gartenreich

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Fischreiher begeistern mit majestätischer Eleganz zu Lande und in der Luft. Leider werden die anmutigen Naturschönheiten viel zu oft auf ihre unliebsame Nahrungspräferenz reduziert. Lernen Sie hier in informativen Kurz-Porträts die häufigsten Fischreiher-Arten in Deutschland näher kennen. Wie Sie die edlen Schreitvögel als ungebetene Gäste vom Gartenteich fernhalten, verraten Ihnen praxiserprobte Tipps & Tricks.

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Fischreiher sind schöne, aber nicht überall gern gesehene Vögel
AUF EINEN BLICK
Wie werde ich den Fischreiher los?
Spannen Sie über den Fischteich ein Netz oder installieren Sie einen leichten Zaun am Teichufer, um den Fischreiher fern zu halten. Ebenso wirksam sind reflektierende Folie und ein Nylondraht mit Glöckchen. Alternativ stellen Sie eine Reiherattrappe neben den Fischteich.
  • Bekanntester Fischreiher ist der Graureiher mit 95-98 cm Größe und grau-weißem Federkleid, dicht gefolgt vom ebenso großen Silberreiher mit weißen Federn.
  • Als Fischreiher auf dem Vormarsch sind die mit 55-65 cm kleineren Arten Seidenreiher mit weißem und Nachtreiher mit überwiegend schwarzem Gefieder.
  • Fischreiher abschrecken gelingt mit Wasserstrahl, Reflektor, Ultraschall, Teichnetz, Attrappe und Vogelscheuche.

Wie sieht ein Fischreiher aus? – Steckbrief

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Der Graureiher macht mit seinem grauen Federkleid seinem Namen alle Ehre

Der wohlbekannte, graue Fischreiher hat in Deutschland Konkurrenz bekommen. In den letzten Jahren sind Fischreiher in Weiß oder Schwarz keine Seltenheit mehr. Demzufolge gibt es auf die Frage nach dem Aussehen mehrere Antworten. Aus der facettenreichen Familie der Reiher sind die folgenden 4 Arten in unseren Regionen häufig zu bewundern:

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  Fischreiher/Graureiher Silberreiher Nachtreiher Seidenreiher
Größe 90-98 cm 85-100 cm 58-65 cm 55-65 cm
Gewicht 1-2 kg 1-1,5 kg 0,7-1 kg 0,3-0,7 kg
Federkleid grauweiß bis aschgrau weiß schwarz-weiß-grau weiß
Gestalt schlank gertenschlank untersetzt schlank
Schnabel gelblicher Pinzettenschnabel gelblich, dolchartig schwarz, dick schwarz, dolchförmig
besonderes Merkmal 3 lange, schwarz Schopffedern smaragdgrüne Augenringe sehr lange Nackenfedern gelbe Füße
botanischer Name Ardea cinerea Ardea alba Nycticorax nycticorax Egretta garzetta

Die geflügelten Schönheiten dieser Übersicht stellen wir Ihnen im Folgenden näher vor, einschließlich aussagekräftiger Fischreiher-Bilder.

Der Fischreiher: Vier deutsche Arten

Fischreiher – Kurz-Porträt

Der Graureiher ist eine in Mitteleuropa weit verbreitete Reiher-Art. Aufgrund seiner besonderen Vorliebe für Fische, wird er zumeist als Fischreiher bezeichnet. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 195 Zentimetern und S-förmig gekrümmtem Hals ist der majestätische Vogel am Himmel kaum zu übersehen. In stehender Ruheposition präsentiert sich die Naturschönheit mit einem langen, schlanken, grau-weißen Hals. Stirn und Oberkopf sind weiß, geprägt durch schwarze Augenstreifen und drei schwarze Federn. Sein aschgraues Rückengefieder zieren weiße Bänder. Auf langen, dünnen, grau-schwarzen Beinen schreitet der Fischreiher elegant durch ein bis zu 25 Jahre langes Leben.

Silberreiher – Kurz-Porträt

Silberreiher machen ihrem Namen alle Ehre mit einem leuchtend weißen Federkleid vom Kopf bis zu den Beinen. Aus diesem Grunde wird die Art häufig als weißer Fischreiher tituliert. Einzige Farbtupfer im malerischen Erscheinungsbild sind gelbe Augen und ein gelber Schnabel mit dunkler Spitze. Während der Brutzeit trägt ein Silberreiher smaragdgrüne Augenringe und der dolchförmige Schnabel nimmt eine schwarze Farbe an. Die langen, staksigen Beine sind schwarz mit schwarzen Zehen. Seit einigen Jahren ist der weiße Fischreiher auch in Deutschland auf dem Vormarsch, wo er sich gerne unter die Kolonien der Graureiher mischt.

Nachtreiher – Kurz-Porträt

Seiner Neigung für die nächtliche Nahrungssuche hat der Nachtreiher den Namen zu verdanken. Während der Brutzeit oder bei Nahrungsknappheit ist die kleine Fischreiher-Art auch bei Tag zu beobachten. Schwarze Haube, schwarzer Rücken und schwarze Schultern haben den Volksmund bewogen zum Zweitnamen schwarzer Fischreiher. Daran ändern aschgraue Flügel, hellgrauer Bauch und ein weißes Gesicht nichts. Auf blass-gelb-grünen Beinen schreitet der Nachtreiher umher und trägt seine markanten Schmuckfedern im Nacken zur Schau.

Seidenreiher – Kurz-Porträt

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Der Silberreiher hat strahlend weiße Federn

Der Seidenreiher findet zusehends Gefallen an deutschen Flachwasserregionen und Feuchtgebieten. Aus diesem Grunde rundet der wunderschöne Zugvogel im weißen Seidenfedergewand unsere Liste häufiger Arten sinnvoll ab. Einzig Beine und Schnabel sind schwarz. Wenn ein männlicher Seidenreiher um seine Herzensdame wirbt, erstrahlen seine Augenringe im Eifer der Balz leuchtend purpurrot. Aufgrund seiner seidig weißen Federn wird der Seidenreiher häufig verwechselt mit dem Silberreiher und ebenfalls als weißer Fischreiher bezeichnet.

Tipp

Sind Sie neugierig, wie der Gesang vom Fischreiher klingt? Dann hören Sie hinein in die Hitparade von Graureiher, Silberreiher und Nachtreiher bei deutsche-vogelstimmen.de oder Wikipedia.

Wie jagt der Fischreiher?

Geselliges Leben in der Kolonie endet für Fischreiher dort, wo die Nahrungssuche beginnt. Steht die Jagd nach Beute auf dem Programm, werden Graureiher sowie ihre weißen und schwarzen Artgenossen zum Einzelgänger. Jagdreviere sind Gewässer mit Flachwasserzonen, die nicht zufrieren. Zu diesem Zweck fliegen Graureiher gezielt Schilfgürtel, Seeufer, Überschwemmungsgebiete und Sümpfe an. Seit Pestizide und Gülle die Wasserqualität ruinieren, sind Fischreiher anzutreffen an Gartenteichen, weil hier noch gesunde Fische zu ergattern sind. Folgender Ablauf ist typisch für das Jagdverhalten:

  1. Landung in der Uferzone
  2. langsames Schreiten ins flache Gewässer
  3. ruhiges Waten durchs seichte Wasser mit gesenktem Kopf und aufmerksamem Blick
  4. alternativ bewegungsloses Verharren im Flachwasser, bis die Beute angeschwommen kommt
  5. blitzschnelles Vorschnelles des Schnabels, um einen Fisch zu fangen

Fischreiher jagen nach dem Motto: In der Ruhe liegt die Kraft. Stundenlanges Waten oder Stehen macht den geduldigen Vögeln nichts aus. Ewig hält der Geduldsfaden freilich nicht. Lässt sich überhaupt kein Fisch blicken, ändern Graureiher ihre Strategie. Dann laufen sie mit schlagenden Flügeln durchs Wasser, scheuchen die Fische auf und schlagen pfeilschnell zu. Wann Fischreiher jagen, hängt von der Vogelart ab. Graureiher und weißer Reiher sind tagsüber auf Fischfang. Nachtreiher halten sich an ihren Namen und jagen ab Einbruch der Dämmerung.

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Fischreiher legen beim Fischen viel Geduld an den Tag

Graureiher überlisten Silberreiher

Zu Beginn der Ansiedlung weißer Fischreiher in unseren Regionen, gingen Graureiher wutentbrannt gegen die Nahrungskonkurrenten vor und versuchten, sie zu verjagen. Nach einiger Zeit besannen sich die cleveren Vögel eines Besseren und entwickelten eine listige Strategie. Graureiher überlassen Silberreihern die zeitaufwändige, mühsame Nahrungssuche. Zu diesem Zweck bleibt ein grauer Reiher seinem weißen Artgenossen auf den Fersen. Wurde ein weißer Fischreiher fündig, wendet der Graureiher den Überraschungseffekt an und fliegt den arglosen Silberreiher von hinten an. Dieser lässt vor Schreck die Beute fallen, direkt vor die Füße des grauen Banditen. Spannende Bilder über diese trickreiche Jagd-Variante sind auf den Seiten des bekannten Naturschützers und Tierfotografen Gerhard Brodowski zu bewundern.

Wann kommt der Fischreiher?

Abhängig von seinem Standort ist der Fischreiher ein Zugvogel, Teilzieher oder Standvogel. Als Kurzstreckenzieher legt der Vogel nicht mehr als 2000 Kilometer zurück. Graureiher leben vorzugsweise in Kolonien hoch oben in Baumkronen und pflegen monogame Partnerschaften, die ein Leben lang bestehen bleiben. Aus diesem Grunde treffen Fischreiher in großen Schwärmen bei uns ein. Unter normalen Witterungsbedingungen verläuft ihr Aufenthalt nach diesem Zeitplan:

  • Ankunft: Ende Februar/Anfang März (nach der letzten harten Frostperiode)
  • Balz und Nestbau: Anfang bis Mitte März
  • Aufzucht: Gelege mit 4-5 Eiern, Brutzeit 25-26 Tage, Ausflug der Nesthocker Mitte/Ende Juni
  • Abflug zum Winterquartier: September

In gemäßigten Regionen Deutschlands sind Fischreiher im Winter mittlerweile ein vertrautes Bild. Seit sich die fortschreitende Klimaerwärmung auswirkt in Gestalt milder Winter ohne klirrenden Frost und dicke Schneedecken, überwintern Fischreiher in unmittelbarer Nähe ihrer Brutplätze.

Fischreiher abschrecken – Wie geht das

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Teichnetze halten Fischreiher fern

Haben Sie schon einmal einen Fischreiher am Gartenteich auf frischer Tat ertappt? Seine Reaktion liefert wichtige Rückschlüsse, wie Sie den Fischräuber erfolgreich verjagen können. Für Sekundenbruchteile erstarrt der überraschte Eindringling zur gefiederten Salzsäule, fixiert Sie mit seinen aufmerksamen Augen, erkennt einen übermächtigen Gegner und sucht sein Heil in Flucht. Um einen Fischreiher effektiv abzuschrecken, sollte die Methode seiner blitzschnellen Prüfung standhalten. Gute Resultate versprechen Abwehr-Strategien, die dem Fischdieb suggerieren, dass ein Beutezug am Teich zwecklos ist. Folgende Tabelle gibt einen Überblick, wie Sie Fischreiher vom Teich fernhalten:

Fischreiher-Schreck Fischreiher-Abwehr
Wasserstrahl Teichnetz
Reflektor Attrappe
Ultraschall Vogelscheuche

Unter Naturfreunden verpönt ist eine einzeln aufgespannte Angelschnur gegen Fischreiher. Die Vögel erkennen den Stolperdraht nicht oder viel zu spät. Fatales Resultat sind schwerste Verletzungen an den staksigen Beinen. Gleiches gilt für dünne Nylonschnur, die kreuz und quer über dem Teich verlaufen. Ein Landeversuch kostet den Graureiher häufig das Leben.

Fischreiher-Schreck – Tipps für die Anwendung

Ein effektiver Fischreiher-Schreck attackiert die schwachen Nerven, irritiert die Wahrnehmung oder löst mit akustischen Reizen den Fluchtinstinkt aus. Verantwortungsvolle Hobbygärtner selektieren aus allen denkbaren Methoden diejenigen Mittel, die den hungrigen Fischdieben nichts zuleide tun. Die Auslese ergibt folgende drei Vorgehensweisen, deren sachkundige Anwendung beste Resultate verspricht:

Wasserstrahl mit Bewegungsmelder

Der Fischreiher-Schreck mit Wasserstrahl verfügt über einen Bewegungsmelder, der auf größere Tiere reagiert. Aus einer Düse schießt eine Ladung kühles Nass in Richtung Vogel, dem daraufhin ein gehöriger Schreck in die Glieder fährt und er das Weite sucht. Gut geeignet ist die tierschonende Methode für einen Garten mit Wasseranschluss. Für die erforderliche Energieversorgung sorgen Batterien oder ein integriertes Solarmodul. Positiver Nebeneffekt: Der Gartenwächter mit der Spritzdüse wehrt auch vierbeinige Eindringlinge ab, wie Marder oder Katzen.

Reflektor

Fischreiher haben scharfe Augen, mit denen sie auch aus der Luft potenzielle Beute erspähen. Diesen Vorteil macht sich ein reflektierendes Objekt zunutze und wendet das gute Sehvermögen gegen die geflügelten Wilderer an. Spiegelnde Flächen werfen das Sonnenlicht zurück, was die spähenden Reiheraugen verwirrt. Alarmiert dreht das räuberische Federvieh bereits in der Luft ab oder fliegt nach einer Landung sogleich wieder davon. Die Umsetzung erlaubt verschiedene Variationen, die sich dekorativ in die Teichgestaltung einfügen:

  • Edelstahlkugeln
  • Pyramide aus Spiegeln
  • schwimmende Teichdeko mit Spiegelfolie beklebt

Permanente Bewegung nimmt eine Schlüsselfunktion ein, damit Pyramide oder Edelstahlkugeln gegen Fischreiher helfen. Das Objekt muss auf der Wasserfläche platziert sein.

Ultraschall

Ein akustischer Fischreiher-Schreck sendet Schallwellen aus, die Menschen nicht wahrnehmen. In Reiher-Ohren erschallt hingegen ein lautes Getöse mit nachhaltigem Vergrämungseffekt. Die Ultraschall-Methode ist bekannt als wirksame Vertreibung von lästigen Tauben und frechen Spatzen. Nachteilig ist zu bewerten, dass es nicht lange dauert, bis die Vögel die Schallwellen als harmlos entlarven.

Fischreiher-Abwehr – So gelingt es

Damit eine Fischreiher-Abwehr ihren Zweck erfüllt, sollte sie dem prüfenden Blick geschulter Reiheraugen standhalten und überzeugend sein. Wie obige Tabelle aufzeigt, stehen drei schlagkräftige Methoden zur Wahl, die dem Langfinger kein Leid zufügen. Folgende Anleitungen erklären die korrekte Anwendung:

Teichnetz

Das Teichnetz gegen Fischreiher ist ein überzeugender und wirksamer Schutz. Es unterbindet die Landung des Fischräubers im Wasser, um sich auf Beutezug zu begeben. Fernerhin macht das aufgespannte Teichnetz dem Graureiher einen Strich durch die Rechnung, wenn er im Anflug aus der Luft einen Fisch fangen will. Im Gegensatz zu einzeln aufgespannten Schnüren erkennt der Vogel bereits von ferne die Abwehr-Konstruktion und dreht rechtzeitig ab. Folgende Aspekte sind wichtig für eine optimale Wirkung:

  • die gesamte Teichfläche mit dem Netz überspannen und nicht nur die Flachwasserzone
  • ein engmaschiges Netz verwenden mit Maschenweiten von 12×12 mm bis 15×15 mm
  • auf reißfestes, UV-beständiges Material achten, wie Polyethylen

Ein Teichnetz punktet mit weiteren Vorteilen. Herbstlaub wird aufgefangen, bevor es den Teich verunreinigt. Im Familiengarten leistet das Netz einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit und verhindert, dass neugierige Kinder versinken, wenn sie ins Wasser fallen.

Attrappe

Im Porträt ist nachzulesen, dass ein Fischreiher vorzugsweise als Einzelgänger auf Beutezug geht. Beansprucht bereits ein Artgenosse den Teich als Jagdrevier, gehen Graureiher in der Regel einer Konfrontation aus dem Weg und fliegen weiter. Diesen Umstand macht sich eine Attrappe zunutze, die die Präsenz eines Fischreihers suggeriert. Damit die cleveren Vögel auf das Plagiat hereinfallen, kommt es auf diese Anwendung an:

  • naturgetreue Attrappe mit einer Größe um 100 cm und authentischer Körperform sowie Gefiederzeichnung
  • Position alle paar Tage wechseln
  • idealerweise kombinieren mit Edelstahlkugel oder Teichnetz auf dem Wasser

Damit der obligatorische Standortwechsel ohne viel Aufwand gelingt, empfehlen wir eine Reiher-Attrappe mit Erdspieß.

Vogelscheuche

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Fischreiher haben Angst vor Menschen – und vor überzeugenden Vogelscheuchen

Menschliche Gestalten am Gartenteich lassen beim Fischreiher die Alarmglocken schrillen, sodass er lieber eine Kehrtwendung macht. Traditionell macht sich die Vogelscheuche nützlich, um Graureiher und anderes Federvieh vom Garten und Teich fernzuhalten. Sparfüchse unter den Teichbesitzern wissen zu schätzen, dass man die klassische Vogelabwehr selber basteln kann. Folgende Tipps mögen Sie inspirieren für eine kreative Vogelscheuche Marke Eigenbau:

  • Gestell: 2 Holzlatten (2 m und 1 m lang) kreuzförmig zusammen nageln
  • Kopf und Hände aus Stroh und bunten, wetterfesten Bändern formen und mit Bindfaden fixieren
  • Sackleinen über den Kopf ziehen mit 2 großen Knöpfen als Augen
  • Vogelscheuche einkleiden mit ausgedienten Kleidungsstücken

Stopfen Sie die Kleidung aus mit Stroh für mehr Körperfülle. Ein ausgefranster Strohhut auf dem Kopf verleiht der Vogelscheuche gärtnerischen Charme. Stilechte Accessoires runden das dekorative Erscheinungsbild ab, wie eine alte Brille, Krawatte oder Fliege sowie einige Trockenblumen. Je mehr bunte Bänder an der Vogelscheuche flattern, desto angsteinflössender die Wirkung auf dreiste Graureiher im Anflug. Indem Sie die Figur regelmäßig umsetzen, beugen Sie dem Gewöhnungseffekt vor.

Exkurs

Vom Fischdieb zum Nützling

Zerstörung seiner Lebensräume, Trockenlegung von Feuchtgebieten und rigoroser Teichschutz haben den Fischreiher veranlasst, seinen Speiseplan zu erweitern. Fische, Frösche und Wasserinsekten sind nicht mehr seine einzige Nahrung. Zum Beuteschema zählen fernerhin Mäuse, Ratten, Schlangen, Larven und anderes Kleingetier. Auf den weitläufigen Grünflächen am Niederrhein sind zahlreiche Fischreiher zu beobachten auf der Jagd nach Wühlmäusen. Clever suchen sie dabei die Nähe zu Wildgänsen, die das Gras kurz fressen und die Jagdbedingungen auf Kleinsäuger für Grau- und Silberreiher optimieren. Naturnahe Gärtner mit einem Schädlingsproblem, wie Schermäuse oder Ratten im Garten heißen Fischreiher daher als Nützling herzlich willkommen, statt ihn zu bekämpfen.

Welche Feinde hat ein Fischreiher?

Dem Fischreiher steht eine ganze Armada an Feinden gegenüber. Angeführt wird diese Liste vom Menschen mit Straßen- und Flugverkehr, Windrädern und rücksichtsloser Zerstörung seiner Lebensräume. Es folgen zahlreiche Beutegreifer, die es abgesehen haben auf Eier im Nest, Küken oder geschwächte Graureiher. Hierzu zählen primär Katzen, Waschbären, Marder, Wiesel oder Eichhörnchen. Seit sich Fischreiher vom Bodenbrüter zum Baumbrüter entwickeln, gehen sie Füchsen und Wildschweinen als Feinde aus dem Weg.

Tipp

Krafttier Fischreiher demonstriert eindrucksvoll die Vorzüge von besonnener Gelassenheit. Geduldig, mit klarem Blick und vollkommen in sich ruhend hält der majestätische Vogel Ausschau nach seiner Nahrung. Statt den Graureiher als Fischdieb zu verteufeln, sollten wir uns seine kraftvolle Ruhe zum Vorbild nehmen im Stress-geplagten Alltag.

Stehen Fischreiher unter Naturschutz?

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Fischreiher stehen unter Naturschutz

Fischreiher zählen als europäische Vogelarten gemäß § 7 Bundesnaturschutzgesetz zu den besonders geschützten Arten. Die Vögel in ihrem Lebensraum zu stören, zu fangen oder gar zu töten, ist bei Strafe verboten. Noch in den 1970er Jahren waren Graureiher in Deutschland massiv vom Aussterben bedroht. Einzig strenge Schutzregelungen haben die wunderschönen Vögel gerettet mit eindrucksvollem Erfolg. Heute zählt der Graureiher zu den am weitesten verbreiteten Reiher-Arten in Deutschland.

Naturschützer beklagen, dass dessen ungeachtet der Fischreiher immer noch als Wild im Sinne des Bundesjagdgesetzes gilt. Erfreulicherweise ist lediglich in Bayern eine Jagdzeit festgesetzt. Von Mitte September bis Ende Oktober sind die Vögel im Umkreis von 200 Metern um künstlich angelegte Fischteiche zum Abschuss freigegeben. In allen anderen Bundesländern sind Fischreiher ganzjährig geschont. Für einen Abschuss bedarf es der Einzelerlaubnis durch die Untere Jagdbehörde. Ebenso ist eine Sondergenehmigung zwingend erforderlich, wenn Sie eine Fischreiher-Falle bauen wollen, um den Vogel zu fangen und fernab vom Gartenteich freizulassen.

Häufig gestellte Fragen

Was frisst ein Fischreiher?

Sein Name nimmt Bezug auf seine Lieblingsspeise Fische. Für Abwechslung auf dem Speiseplan sorgen Frösche, Wasserinsekten, Molche und kleine Schlangen. Sind die Gewässer zugefroren oder belastet mit Pestiziden und Gülle, suchen Fischreiher weitläufige Grünflächen auf. Hier halten sie Ausschau nach Feldmäusen und Insekten. Seit Graureiher menschliche Wohngebiete mit Gartenteichen als Jagdrevier entdeckt haben, hat sich das Beutespektrum erweitert um Ratten, Wühlmäuse und wirbellose Kleintiere.

Können Fischreiher schwimmen?

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Fischreiher können nur ganz kurz schwimmen, sie waten lieber durch flache Gewässer

Der Fischreiher ist ein begabter Ansitzjäger. Im Zeitlupentempo schreitet er mit gesenktem Kopf ins Wasser oder durch die Feuchtwiese. Hat er ein Beutetier erspäht, stößt der mit seinem Schnabel blitzschnell zu. Nur in Ausnahmefällen kann ein Fischreiher auf dem Wasser landen, um ein bis drei Sekunden zu schwimmen, einen fetten Fisch zu erbeuten und sich wieder in die Luft zu erheben. Über einen längeren Zeitraum vermögen Graureiher nicht zu schwimmen.

Was hilft gegen Fischreiher?

Fischreiher sind schreckhafte Geschöpfe. Um den Teich zu schützen, hat sich ein Bewegungsmelder mit Wasserstrahl in der Praxis gut bewährt. Empfehlenswert sind spiegelnde Objekte, die das Sonnenlicht reflektieren und spähende Vogelaugen irritieren. So sind schwimmende Spiegel-Pyramiden oder Edelstahlkugeln ein guter Schutz gegen Fischreiher. Kurzfristig fungieren Ultraschall-Geräte als Fischreiher-Schreck, büßen allerdings nach einiger Zeit an Wirksamkeit ein. Als effektive Abwehr am Gartenreich spannen Sie ein Netz über die Wasserfläche, um den Fischbesatz zu schützen.

Jagen Fischreiher nachts?

Die zahlenmäßig häufigsten Fischreiher jagen bei Tageslicht. Hierzu zählen Graureiher, Silber- und Seidenreiher. Das bedeutet nicht, dass sich Fische, Mäuse und Kröten bei Dunkelheit in Sicherheit wiegen können. Wenn graue und weiße Fischreiher schlafen, begibt sich ein schwarzer Fischreiher auf Beutezug mit dem treffenden Namen Nachtreiher.

Was ist die beste Methode, um Fischreiher vom Gartenreich zu verjagen?

Aus der Kategorie Fischreiher-Schreck wird von betroffenen Teichbesitzern dem Wasserstrahl mit Bewegungsmelder beste Wirksamkeit attestiert. Im Vergleich zu anderen Methoden ist kein Gewöhnungseffekt zu befürchten. Aus der Kategorie Fischreiher-Abwehr ist das Teichnetz zu empfehlen, weil es Fischfang aus der Luft und am Boden effektiv unterbindet.

Ist ein Schwachstromzaun sinnvoll, um Fischreiher am Teich abzuwehren?

Der Einsatz von Stromfallen gegen Fischreiher ist mit zahlreichen negativen Begleiterscheinungen behaftet. In erster Linie sind Experimente mit Strom für Hobbygärtner ein riskantes Unterfangen, selbst wenn es sich um Schwachstrom handelt. Umgibt den Teich ein Schwachstromzaun wird die paradiesische Wasserwelt bei Kontakt mit den Drähten für Kinder, Haustiere und unaufmerksame Erwachsene zu einem schmerzhaften Erlebnis. Nicht zuletzt ist die Abwehr von Fischreihern mit einem Elektrozaun kaum in Einklang zu bringen mit einem ökologisch-reinen Gewissen und dem Bundesartenschutzgesetz.

Was kann man machen gegen einen Nachtreiher?

Weil Nachtreiher bei Dunkelheit auf Nahrungssuche unterwegs sind, laufen verschiedene Abwehr-Methoden ins Leere, die gegen tagaktive Graureiher wirksam sind. Damit ein schwarzer Reiher bei Nacht den Gartenteich meidet, empfehlen wir eine Variante des Wasserstrahls. Ein starker Scheinwerfer mit Bewegungsmelder verjagt den nächtlichen Eindringling mit Soforteffekt. Fernerhin dient ein über der Wasseroberfläche aufgespanntes Netz als Teichschutz bei Tag und bei Nacht.

Tipp

Wussten Sie, dass es zwischen Kranich und Fischreiher einen unverkennbaren Unterschied gibt? Wenn die riesigen Vögel durch die Lüfte schweben, richten Sie bitte Ihren Blick auf den Hals. Ein Kranich fliegt mit gestrecktem Hals. Ein Fischreiher segelt hingegen mit S-förmig gekrümmtem Hals durch die Luft.

Bilder: matushaban / Shutterstock