Feuerkäfer

Feuerkäfer – gefährlicher Schädling oder nützlich?

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Feuerkäfer sind spannende Lebewesen, die sich auf ganz bestimmte Lebensräume spezialisiert haben. Die Insekten fliegen in den Sommermonaten. Sie werden sehr häufig mit ähnlichen Arten verwechselt, was zu Missverständnissen führt. Bekämpfungsmaßnahmen sollten Sie daher erst einleiten, wenn Sie die Art genau identifiziert haben.

Pyrochroidae
Feuerkäfer sind zwar alarmierend rot, aber trotzdem total harmlos

Ist eine Bekämpfung notwendig?

Feuerkäfer zu vernichten, macht nur im Falle einer konkreten Schädigung Sinn. Wenn Ihre Pflanzen geschädigt werden, sollte die Ursache bekämpft werden. Da sich die erwachsenen Käfer nicht von lebendem Gewebe ernähren, sondern nur Pflanzensäfte und Nektar verzehren, besteht kein Grund zur Sorge um Ihren Garten. Es ist daher nicht notwendig, die Insekten zu beseitigen. Das trifft auch auf die Larven zu, denn sie ernähren sich ausschließlich von den holzbewohnenden Insekten und Pilzen. Wenn Sie Feuerkäfer loswerden möchten, gefährden Sie das natürliche Gleichgewicht.

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Feuerkäfer sind völlig harmlos und alles andere als schädlich. Ganz im Gegenteil: sie helfen sogar dabei, das Ökosystem im Gleichgewicht zu halten.

Vorsicht beim Einsatz chemischer Mittel

Es gibt zahlreiche Hausmittel, die gegen lästige Insekten eingesetzt werden können. Neben abschreckenden Substanzen wie Kaffeesatz gibt es auch aggressivere Methoden, welche die Schädlinge abtöten. Die meisten Mittel wirken jedoch nicht selektiv. Sie töten alle Insekten ab, die mit den Stoffen in Kontakt kommen. Wenn Sie Blattläuse bekämpfen, können auch Feuerkäfer zu Schaden kommen. Achten Sie daher darauf, welche Substanzen Sie im Garten anwenden und ob diese auch nützliche Lebewesen schädigen können.

Wie Hausmittel wirken:

  • Öl: verhindert die Sauerstoffaufnahme
  • Seife: sorgt für Dehydrierung
  • Duftstoffe: verwirren oder schrecken ab

Giftig und gefährlich?

Alle drei Arten der Feuerkäfer, die Sie in der Natur finden können, sind völlig harmlos. Die Käfer sind nicht in der Lage, die menschliche Haut zu verletzen, denn sie besitzen keine Mundwerkzeuge zum Beißen oder Stechen. Auch von den Larven geht keine Gefahr für den Menschen aus. Lediglich Artgenossen müssen sich in Acht nehmen, wenn die Insekten zu Kannibalismus neigen.

Vorsicht vor feuerroten Insekten?

Es gibt im Tierreich zahlreiche Arten, die potentielle Fressfeinde durch ihre auffälligen Färbungen warnen. Leuchtend rote Farbtöne deuten nicht selten darauf hin, dass das Tier giftig ist. Doch es gibt auch Insekten, die nur das äußere Erscheinungsbild gefährlicher Arten übernommen haben. Feuerkäfer gehören dazu. Ihre Farbe soll abschreckend wirken, obwohl die Insekten keine giftigen Stoffe produzieren. Sie sind auch nicht giftig für Kinder oder verantwortlich für einen plötzlich auftretenden Ausschlag.

Im Haus

Sollte sich versehentlich ein Feuerkäfer in die Wohnung verirrt haben, ist keine Panik notwendig. Die Tiere haben wahrscheinlich mehr Angst als Sie. Sorgen Sie dafür, dass das Insekt schnell wieder in seinen natürlichen Lebensraum kommt. Nutzen Sie ein Glas, das Sie über das Tier stülpen. Anschließend können Sie ein Blatt Papier unter das Glas schieben und so den Käfer in das Glas befördern. Setzen Sie ihn am Waldrand oder auf totem Holz aus.

Schädlich oder nützlich?

Feuerkäfer werden nicht zur Plage. Sie breiten sich nicht massenhaft aus und können auch nicht als Schädlinge bezeichnet werden. Ausgewachsene Käfer sind nicht gefährlich für die Pflanzen, da sie sich nicht vom pflanzlichen Gewebe ernähren und daher keine Fraßschäden hinterlassen.

Sie ernähren sich nur von Pflanzensäften, die durch Blüten abgesondert werden, oder durch offene Wunden an Bäumen zum Vorschein kommen. Zur Eiablage werden keine lebenden Bäume aufgesucht. Die Larven entwickeln sich in totem Holz und ernähren sich ebenfalls nicht von pflanzlichem Gewebe.

feuerkaefer

Feuerkäfer fügen Pflanzen keinen Schaden zu

Verhindern Pilzausbreitung

Die Insekten sind häufig in der Nähe von Pflanzen zu finden, die von Blattläusen befallen sind. Dadurch machen sie nicht selten den Eindruck eines Pflanzenschädlings, doch sie haben es nicht auf die Pflanze abgesehen. Viel attraktiver sind die süßen Absonderungen der Blattläuse, die mit Vorliebe von Feuerkäfern vertilgt werden.

Feuerkäfer schützen Ihre Pflanzen. Honigtau bietet häufig gute Lebensbedingungen für Rußtaupilze. Wenn die Pflanze vollständig von den Ausscheidungen der pflanzensaftsaugenden Läuse überzogen ist, kann ihre Photosyntheseleistung extrem eingeschränkt sein. Feuerkäfer befreien die Pflanzen und sorgen dafür, dass sich keine Pilze auf der klebrigen Masse ansiedeln können.

Beseitigen unerwünschte Insekten

Die Larven leben räuberisch und gehen auf die Jagd nach anderen Insektenlarven. Diese werden getötet und ausgesaugt. Obwohl es auch zu Kannibalismus kommen kann, haben es die Larven in erster Linie auf artfremde Larven abgesehen. Nicht selten stehen Borkenkäferlarven auf ihrem Speiseplan. Deshalb gehören Feuerkäfer mit zu den wertvollen Nützlingen, wenn es um die Bekämpfung von Borkenkäfer geht.

Darum sind Borkenkäfer gefährlich:

  • bohren Gänge in die Rinde gesunder Bäume
  • legen Eier in die Brutgänge
  • können sich bei langen Hitze- und Trockenperioden massenhaft vermehren
  • bringen reine Fichtenbestände zum Absterben

Was fressen Feuerkäfer?

Ausgewachsene Feuerkäfer nehmen nur selten Nahrung zu sich. Sie ernähren sich ausschließlich von süßen Säften wie Blütennektar oder Baumsäfte. Der Honigtau von Blattläusen stellt eine besonders schmackhafte Bereicherung des Speiseplans dar.

Larven fressen verschiedene Pilze, die im Totholz wachsen. Sie ernähren sich außerdem von anderen Insektenlarven, die sie unterhalb der Rinde und im toten Holz finden. Wenn es zur Nahrungsknappheit kommt, kann Kannibalismus beobachtet werden. Das ist allerdings nur die Ausnahme und kommt vermehrt vor, wenn die Bedingungen nicht mehr optimal sind. So führt Trockenheit immer wieder dazu, dass weiterentwickelte Larven jüngere Generationen fressen.

Der Feuerkäfer im Portrait

feuerkaefer

Der Feuerkäfer wird auch als Kardinal bezeichnet


Feuerkäfer (englisch: Fire-coloured beetles) stellen eine Familie von Insekten dar, dessen wissenschaftlicher Name Pyrochroidae lautet. Sie gehören zur Ordnung der Käfer und werden gelegentlich als Kardinäle bezeichnet. Weltweit umfasst die Familie etwa 140 Arten, von denen acht in Europa heimisch sind. Nur drei Arten leben in Mitteleuropa. Die Flugzeit der in Mitteleuropa vorkommenden Arten beschränkt sich auf eine kurze Periode zwischen Mai und Juni. Wenn ein Gewitter naht, suchen die Käfer Schutz in der Vegetation.

Bei diesem Wetter fliegen Feuerkäfer bevorzugt:

  • Windstille
  • hohe relative Luftfeuchtigkeit
  • Temperaturen über 20 Grad Celsius

Allgemeine Merkmale

Kardinäle werden zwischen drei und 20 Millimeter lang, wobei ihr Körper flach und langgestreckt erscheint. Die Oberseite ist fein behaart, was allerdings erst unter dem Mikroskop sichtbar wird. Fast alle Arten sind rot bis ziegelrot gefärbt.

Auffällig ist der große und flache Kopf, der am Übergang zum Hals eingeschnürt ist und in einen schmalen Halsschild übergeht. Im Gegensatz zu anderen Käfern sind die Schläfen bei den Feuerkäfern deutlich erkennbar. Die eigentlichen Flügel werden von Deckflügeln geschützt, die nach hinten verbreitert sind und bei manchen Arten Längsrillen aufweisen.

Paarung

Die Vermehrung der Insekten erfolgt im Frühjahr. Einige Feuerkäfer machen sich die chemische Verbindung Cantharidin bei der Suche nach einem geeigneten Paarungspartner zunutze. Diesem Naturstoff wird eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt, denn die Männchen sollen durch einen besonders hohen Gehalt von Cantharidin attraktiver auf Weibchen wirken. Feuerkäfer können dieses Lockpheromon jedoch nicht selbst herstellen. Sie nehmen den Naturstoff auf, wenn Larven tote Insekten aussaugen. Auf viele andere Insekten hat der Geruch jedoch eine abschreckende Wirkung.

Entwicklung

Die Weibchen legen ihre Eier meist unter die Rinde abgestorbener Laubbäume. Hier schlüpft die Larve unter geschützten Bedingungen in selbst gegrabenen oder fremden Gängen. Sie hat einen stark abgeflachten Körper und legt ein überwiegend räuberisches Verhalten an den Tag.

Insekten und deren Larven gehören zum Speiseplan der Feuerkäferlarven. Sie ernähren sich aber auch von Pilzen, die sich im Totholz angesiedelt haben. Zwischen Holz und Rinde verpuppen sich die Larven, um nach zwei bis drei Jahren als ausgewachsene Käfer an die Oberfläche zu krabbeln. Unter günstigen Bedingungen entwickeln sich bereits nach einem Jahr erwachsene Käfer.

Wo leben Feuerkäfer?

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Feuerkäfer brauchen Totholz für ihre Larven


Feuerkäfer besiedeln Waldränder und Wälder, in denen Laubbäume dominieren. Je natürlicher der Wald ist, desto besser können sich die Insekten ausbreiten. Sie sind auf Totholz angewiesen, welches in holzwirtschaftlich genutzten Wäldern kaum existiert. In Monokulturen, die überwiegend aus Nadelbäumen bestehen, finden Feuerkäfer keine geeigneten Lebensbedingungen.

Ihre Larven benötigen verholztes Material, welches sich bereits im fortgeschrittenen Verrottungsstadium befindet. Dieses bietet Schutz und eine hohe Luftfeuchte, auf welche die Larven angewiesen sind. Wird das Holz aufgedeckt, flüchten die Larven in feuchtere Holzrisse oder in tiefere Rindenschichten.

Ein krautreicher Unterwuchs mit Blühpflanzen ist ebenfalls von Bedeutung, denn ausgewachsene Feuerkäfer beziehen ihre Nahrung aus den Blüten. Dabei sind nektarbildende krautige Pflanzen wichtig. Feuerkäfer halten sich nicht an Blüten auf, die keinen Nektar zu bieten haben.

Diese Bäume werden bevorzugt:

  • Eiche
  • Linde
  • Birke

Überwintern

Ausgewachsene Feuerkäfer überwintern nicht. Ihr einziger Daseinsgrund ist die Paarung, die kurz nach dem Schlüpfen zwischen Mai und Juni stattfindet. Sobald diese abgeschlossen ist und die Eier abgelegt wurden, sterben die Tiere. Lediglich ihre Larven überwintern unter der Rinde abgestorbener Bäume. Wie oft die Larven überwintern, hängt von Faktoren wie der Witterung und Nahrungsangebot ab. Gewöhnlich vergehen ein bis zwei Winterperioden, bevor sie sich verpuppen.

Ob die Larven im Winter aktiv sind, hängt vermutlich von den Bedingungen ab. Je geschützter und isolierter der Lebensraum ist, desto aktiver sind die Larven. Ab welcher Temperatur die Insektenlarven absterben, ist zumindest für die heimischen Arten nicht bekannt.

Exkurs

Dendroides canadensis

Diese in Nordamerika heimische Art aus der Familie der Feuerkäfer brachte Forscher zum Staunen. Sie extrahierten aus den Larven spezielle Proteine, die als natürlicher Gefrierschutz wirken. Die Wassermoleküle bewegen sich weitaus langsamer, wenn sie sich in der Nähe dieser Frostschutzproteine befinden. Je ruhiger die Bewegungen der Wassermoleküle sind, desto niedriger können die Temperaturen fallen, bis sich Wasser in Eis verwandelt.

Wenn sich Eiskristalle gebildet haben, docken die Proteine an die Kristalloberfläche an und verhindern ein weiteres Wachstum der mikroskopisch kleinen Eisklumpen. Wegen dieser Mechanismen sind die Larven dieses Feuerkäfers in der Lage, Temperaturen bis minus 30 Grad Celsius zu überstehen.

Arten

Die artenreiche Familie enthält 21 Gattungen. In Mitteleuropa sind drei Arten heimisch, die sehr ähnliche Lebensräume besiedeln. Es kommt nicht selten vor, dass unter der Rinde toter Bäume Larven verschiedener Feuerkäfer-Arten zusammenleben. Sie sehen sich sehr ähnlich und können leicht miteinander verwechselt werden.

Scharlachroter Feuerkäfer (Pyrochroa coccinea)

Diese Art wird zwischen 13 und 18 Millimeter lang. Der Körper ist flach und breit. Deckflügel und Halsschild sind in kräftige Rottöne getaucht, während der restliche Körper in einem tiefen Schwarz leuchtet. Bei genauerem Hinschauen ist auf der Stirn ein braunroter Schimmer erkennbar. Auffällig ist auch die Klaue an den Beinen, denn diese ist beim Scharlachroten Feuerkäfer rotbraun gefärbt.

Ihre Flugzeit erstreckt sich von Mai bis Juni. Diese Art ist vergleichsweise häufig und kommt auch in den südlichen und mittleren Teilen Skandinaviens vor. Sie besiedelt Waldränder und Lichtungen und ist häufig auf Totholz und an Blüten zu finden.

  Männchen Weibchen
Fühler ab dem dritten Glied gekämmt komplett gesägt
Größe 13 bis 17 mm 14 bis 18 mm

Rotköpfiger Feuerkäfer (Pyrochroa serraticornis)

feuerkaefer

Der Rotköpfige Feuerkäfer ist etwas kleiner als sein Verwandter mit dem schwarzen Köpfchen


Dieser Käfer ist etwas kleiner als der Scharlachrote Feuerkäfer, denn er wird nur zwischen zehn und 14 Millimeter lang. Ähnlichkeiten bestehen in der Färbung von Halsschild und Deckflügel, denn diese sind bei Pyrochroa serraticornis ebenfalls rot gefärbt. Der wichtigste Unterschied ist die rote Kopffarbe, die dieser Art ihren Namen gegeben hat.

Gut zu wissen:

  • kommt in gemäßigten Regionen Europas vor
  • überwiegend in Mitteleuropa
  • lebt an Waldrändern und in Lichtungen
  • deutlich seltener als der Scharlachrote Feuerkäfer

Orangefarbener Feuerkäfer (Schizotus pectinicornis)

Dieser Käfer ist der kleinste aller in Europa heimischen Feuerkäfer, denn er erreicht eine maximale Körperlänge von neun Millimeter. Der Halsschild ist an den Seiten etwas abgerundet und besitzt einen schwarzen Fleck. Die Deckflügel tragen flache Längsrippen, die allerdings sehr schwach ausgeprägt sind. Beide Körperteile sind orangerot gefärbt, während der Rest des Körpers schwarz ist. Vereinzelt kann diese Art auch unter der Borke von Fichten und Kiefern beobachtet werden.

Verbreitung:

  • weite Teile Europas bis über den Polarkreis
  • vorwiegend Laubwälder
  • besonders im Gebirgsvorland und im Gebirge

Larven identifizieren

Alle drei heimischen Arten legen ihre Eier auf totem Holz ab. Die Larven leben unter der Borke und sehen sich sehr ähnlich. Um die Arten zu identifizieren, werden einige Körpermerkmale herangezogen. Auch die Verbreitung gibt einen Hinweis auf die Art, auch wenn sich die Areale häufig überlappen.

  Scharlachroter Feuerkäfer Rotköpfiger Feuerkäfer Orangefarbener Feuerkäfer
Anhänge des Hinterleibs gerade gerade gebogen
Basis der Anhänge bezahnt bezahnt zahnlos
Antennen schlank kräftig unbedeutend
Färbung frischer Käfer helles Braunrot helles Braunrot hell gelblich-braun

Verwechslung mit anderen Arten

Feuerkäfer werden oft mit ähnlich aussehenden Arten verwechselt. Um die Tiere voneinander zu unterscheiden, helfen verschiedene Merkmale weiter. Diese können auch mit bloßem Auge werden.

Darin unterscheiden sich die Arten:

  • Färbung der Flügeldecken
  • Körperform
  • stechend-saugende Mundwerkzeuge bei Schnabelkerfen
  • kauende Mundwerkzeuge bei Käfern

Gemeine Feuerwanze

Diese Art gehört nicht zu den Käfern. Feuerwanzen sind eine eigenständige Familie, die zur Ordnung der Schnabelkerfen gehören. Somit sind die Insekten nur entfernt mit den Feuerkäfern verwandt, welche in die Ordnung der Käfer fallen. Fälschlicherweise werden die deutschen Trivialnamen synonym verwendet. Feuerwanzen werden im Volksmund als Feuerkäfer bezeichnet und umgekehrt.

Die jeweiligen Arten können jedoch sehr einfach unterschieden werden, wenn Sie etwas genauer hinschauen. Feuerwanzen haben ein typisches Farbmuster. Ihre Flügeldecken sind rot gefärbt mit schwarzen Punkten und Dreiecken. Feuerwanzen kommen oft in großen Ansammlungen vor und besiedeln offene Lebensräume wie Friedhöfe mit Laubbäumen.

Lilienhähnchen

Dieser Pflanzenschädling gehört zur Familie der Blattkäfer und zeichnet sich durch eine siegellackrote Färbung von Halsschild und Flügeldecken aus. Dadurch kann das Lilienhähnchen leicht mit Feuerkäfern verwechselt werden, jedoch erreichen diese Insekten nur eine Körperlänge zwischen sechs und acht Millimeter.

Weitere Unterschiede bestehen in Lebensweise und Ernährung. Diese falschen Feuerkäfer sind auf Lilien spezialisiert. Sie legen ihre Eier auf den Blattunterseiten ab. Die geschlüpften Larven ernähren sich wie die ausgewachsenen Insekten von den Blättern. Sie verpuppen sich in der Erde.

Vergleichende Darstellung von Lilienhähnchen, Feuerwanze und Feuerkäfer

Feuerkäfer im Garten

Da Feuerkäfer keine Schäden verursachen und ihre Larven sich sogar als nützlich erweisen, ist eine gezielte Ansiedlung der Tiere im eigenen Garten sehr sinnvoll. Dazu müssen Sie die Lebensbedingungen so gestalten, dass die Käfer genügend Nahrung, Rückzugsmöglichkeiten und Plätze zur Eiablage finden.

Wenn Sie Ihren Garten entsprechend umgestalten möchten, sollten Sie sich an der Lebensweise der Insekten orientieren. Je natürlicher der Lebensraum ist, desto attraktiver wirkt der Garten auf die Feuerkäfer. Um eine Oase zu erschaffen, benötigen Sie nicht viel Platz. Auch auf dem Balkon können Sie durch kleine Veränderungen neue Lebensräume erschaffen.

Totholz

Totes Holz ist ein wertvoller Lebensraum für zahlreiche Organismen. In Mitteleuropa leben mehr als 1.300 verschiedene Insektenarten auf Alt- und Totholz. Darunter fallen die Larven des Feuerkäfers. Diese Insektenvielfalt lockt zahlreiche Singvögel und Spechte an, die sich von den Insekten ernähren. Um sich eine solche artenreiche Oase im Garten anzulegen, können Sie altes Holz nutzen. Umgefallene Bäume, abgestorbene Wurzeln oder herabgefallene Äste eignen sich hervorragend als Totholz.

Schichten Sie das Material in einer Gartenecke auf oder verteilen Sie es gleichmäßig auf der Fläche. Feuerkäferlarven fühlen sich in besonders dicken Stämmen wohl, die sich bereits im fortgeschrittenen Zersetzungsstadium befinden. Im morschen Holz herrscht eine hohe Luftfeuchte, auf welche die Larven angewiesen sind.

So sieht der ideale Totholzhaufen aus:

  • Grube ausheben
  • grobe Aststücke, Baumscheiben und Wurzeln aufschichten
  • Laub und Reisig in die Zwischenräume füllen

Tipp

Achten Sie auf Grundwasserspiegel und Bodenbeschaffenheit! In Mulden und Senken sollte sich kein Wasser ansammeln, da dadurch überwinternde Tiere im Totholz gefährdet werden.

Blühstreifen

Um den Käfern ein reichhaltiges Nahrungsangebot zu bieten, sollten Sie artenreiche Blühstreifen anlegen. Diese können Sie in eine Rasenfläche einarbeiten. Die Blüten werden bevorzugt angeflogen, wenn sie nicht der prallen Sonne ausgesetzt sind. Feuerkäfer mögen halbschattige Bedingungen, die den Verhältnissen von Waldrändern und Lichtungen ähneln.

Tipp

Feldgehölze und Hecken bereichern den Lebensraum zusätzlich. Hier finden außerdem kleinere Singvögel Schutz vor Raubtieren.

Häufig gestellte Fragen

Wo liegt der Unterschied zwischen Feuerkäfer und Feuerwanze?

Feuerwanzen gehören einer anderen Ordnung an als Feuerkäfer. Sie unterscheiden sich durch ihre Färbung. Während die Gemeine Feuerwanze rot gefärbt ist und eine schwarze Zeichnung trägt, sind die drei heimischen Arten der Feuerkäfer einfarbig rot. Wanzen besitzen rüsselähnliche Mundwerkzeuge, die sie zum Saugen nutzen. Feuerkäfer haben dagegen kauende Mundwerkzeuge.

Warum verbinden sich Feuerkäfer?

Viele Insekten verbinden sich zur Paarung. Bei Feuerkäfern können allerdings keine Verbindungen beobachtet werden, die über mehrere Stunden oder sogar Tage anhalten. Gemeint ist hier die Gemeine Feuerwanze, die fälschlicherweise als Feuerkäfer bezeichnet wird. Männchen und Weibchen dieser Insekten sind häufig in einer Stellung zu beobachten, bei welcher die beiden Hinterenden fest miteinander verbunden sind. Da die Männchen verhindern möchten, dass sich Weibchen mit Konkurrenten paaren, wird die Verbindung manchmal für mehrere Tage aufrecht gehalten.

Woher kommen Feuerkäfer?

Die auffälligen Insekten leben im Schutz von Bäumen und Sträuchern in der krautreichen Unterschicht. Sie bevorzugen lichte Verhältnisse und sitzen häufig auf Blüten, da sie sich vom Nektar ernähren. Ihre Eier legen sie in totem Holz ab. Hier schlüpfen die Larven, die sich in die feuchten Holzritzen zurückziehen und Jagd auf andere Insektenlarven machen.

Dass die Tiere auf abgebranntes Holz angewiesen sind, ist ein Irrtum. Es gibt allerdings eine als Feuerkäfer bezeichnete Art, die sich Waldbrände zunutze macht. Hinter dieser Art steckt der Australische Feuer-Prachtkäfer.

Lebensweise des Australischen Feuerkäfers:

  • Eiablage auf glimmenden und rauchenden Stämmen
  • löffelförmige Larven fressen sich in das Holz
  • Harz lebender Bäume gefährdet die Entwicklung der Larven

Woher der Name?

Viele Feuerkäfer haben eine auffällige Färbung, die von Scharlachrot bis Schwarz reicht. Das leuchtende Rot wurde bereits in der Vergangenheit mit dem Feuer assoziiert, wodurch die Käfer ihren Namen bekamen. Die wissenschaftliche Bezeichnung setzt sich aus den griechischen Begriffen „pyros“ für Feuer und „chroma“ für Farbe zusammen. Der deutsche Name ist eine Übersetzung dieser Bezeichnung. Fälschlicherweise werden Feuerkäfer auch als Feuerwanzen bezeichnet, die jedoch einer anderen Familie angehören.

Was brauchen Feuerkäfer zum Überleben?

Die Insekten gehören zu den Lebewesen, die auf Totholz angewiesen sind. Ihre Larven können sich nur im Schutz von Altholz entwickeln, das sich im fortgeschrittenen Zersetzungsstadium befindet. Im Inneren herrscht ein feuchtes Milieu, das optimale Wachstumsbedingungen für Pilze bietet. Diese sind lebensnotwendig für die Larven, da sie neben anderen Insektenlarven mit Vorliebe verspeist werden.

Wozu sind Feuerkäfer gut?

Feuerkäfer erweisen sich als nützliche Lebewesen in der Schädlingsbekämpfung. Ihre Larven machen Jagd auf andere Insektenlarven, die sich im Totholz befinden. Auf ihrem Speiseplan stehen auch die Larven des gefürchteten Borkenkäfers. Ausgewachsene Feuerkäfer ernähren sich hauptsächlich von süßen Pflanzensäften. Doch auch die klebrigen Absonderungen von Blattläusen werden nicht verschmäht. Auf diese Weise sorgen Feuerkäfer dafür, dass sich keine Pilze auf der befallenen Pflanze ausbreiten.