Feldsalat

Feldsalat anbauen: Aussaat, Pflege & Ernte-Tipps

Feldsalat, ein beliebtes Blattgemüse für den Herbst- und Winteranbau, überzeugt mit nussigem Aroma und wertvollen Nährstoffen. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung von der Aussaat über die Pflege bis hin zur Ernte und Verwendung.

Pflanzung

Feldsalat, auch bekannt als Rapunzel, Nüsslisalat oder Ackersalat, ist ein klassisches Herbstgemüse und wird ab Juli direkt ins Freiland ausgesät. Einige Sorten eignen sich auch für eine frühere Aussaat im Frühjahr.

Für die Aussaat im Freiland empfehlen sich sonnige bis halbschattige Standorte. Der Boden sollte locker, humos und gut durchlässig sein. Vor der Aussaat kann er mit Kompost oder Hornspänen angereichert werden.

Auch eine Voranzucht unter Glas ist möglich. Nutzen Sie Multitopf- oder Quickpotplatten, in die Sie drei bis fünf Samen pro Topf in eine Mischung aus gesiebtem Kompost, Gartenerde und Sand säen. Nach etwa vier Wochen können die Pflänzchen im Abstand von 8 x 8 Zentimetern ins Freiland umgepflanzt werden.

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Die Aussaat erfolgt entweder in Reihen oder breitwürfig, abhängig von der Unkrautbelastung. Bei der Reihensaat sollte ein Abstand von 10 bis 30 Zentimetern, je nach Sorte, eingehalten werden. Drücken Sie die Samen etwa einen Zentimeter tief in die Erde und bedecken Sie sie vollständig, da Feldsalat ein Dunkelkeimer ist. Anschließend wird das Beet gründlich angegossen.

Die optimale Keimtemperatur liegt zwischen 16 und 18 Grad Celsius, und die Keimlinge erscheinen in der Regel nach acht bis vierzehn Tagen. Bei niedrigeren Temperaturen verzögert sich die Keimung, und bei Temperaturen über 28 Grad Celsius keimen die Samen nicht.

Für den Gewächshausanbau ist die beste Aussaatzeit die erste Septemberhälfte. Feldsalat ist winterhart und übersteht den Winter im Freiland, sollte jedoch bei starkem Frost mit Vlies oder Reisig abgedeckt werden.

Gute Beetpartner für Feldsalat sind Erdbeeren, Kohlgewächse, Kohlrabi, Lauch, Zwiebeln und Stangenbohnen. Feldsalat eignet sich auch hervorragend als Nachkultur nach Tomaten und Gurken, ein jährlicher Wechsel des Beetes hilft dabei, Krankheiten vorzubeugen.

Feldsalat pflegen

Feldsalat ist relativ pflegeleicht, bedarf aber einiger grundlegender Pflegemaßnahmen für eine gesunde Ernte.

Gleichmäßige Bewässerung ist besonders in Trockenperioden entscheidend. Der Boden sollte stets feucht, jedoch nicht nass sein, um Staunässe und damit verbundene Krankheiten zu vermeiden. Hacken Sie während heißer Perioden den Boden regelmäßig, damit Wasser besser eindringen kann.

Feldsalat benötigt normalerweise keine zusätzliche Düngung, da er vorhandene Nährstoffreste aus dem Boden aufnimmt. Eine Ausnahme bilden Wintersorten, die im Herbst ausgesät werden. Diese benötigen eine zusätzliche Stickstoffversorgung durch regelmäßiges Gießen mit verdünntem Bio-Dünger. Überwinternder Feldsalat sollte im Spätwinter mit etwas organischem Gemüsedünger versorgt werden.

Regelmäßiges Jäten ist unerlässlich, da Unkraut dem Feldsalat Nährstoffe entziehen kann. Um das Wachstum von Unkraut zu hemmen und die Feuchtigkeit zu bewahren, ist Mulchen empfehlenswert. Geeignete Mulchmaterialien sind Grasschnitt, Rindenmulch oder Stroh.

Ein präventiver Schutz gegen Frost ist notwendig, besonders wenn die Temperaturen unter -10 bis -15 Grad Celsius fallen. Ein Winterschutzvlies kann hier hilfreich sein.

Zum Schutz vor Krankheiten und Schädlingen ist es ratsam, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Feldsalat ist zwar robust, aber lockere Pflanzungen und das Vermeiden von Staunässe helfen, Pilzerkrankungen vorzubeugen.

Krankheiten & Schädlinge

Feldsalat kann trotz seiner Robustheit von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen betroffen werden. Häufige Probleme und Gegenmaßnahmen umfassen:

  • Falscher Mehltau: Diese Pilzkrankheit zeigt einen weißlichen Belag auf den Blättern. Vorbeugen können Sie durch lockere Pflanzungen und das Vermeiden von Staunässe.
  • Echter Mehltau: Erkennbar an einem weißen Belag, hilft eine gute Belüftung und trockenes Blattwerk.
  • Grauschimmel (Botrytis cinerea): Bräunliche bis graue Beläge auf den Pflanzen sind ein Indikator. Luftige Pflanzungen und das Entfernen befallener Pflanzenreste sind hilfreich.
  • Fusarium: Diese Bodenpilzerkrankung verursacht Wachstumsstörungen. Regelmäßige Fruchtwechsel und die Verwendung gesunden Saatguts wirken vorbeugend.
  • Pythium und Rhizoctonia solani: Diese Pilze führen zu Wurzelfäulen. Eine gute Bodenhygiene und das Vermeiden von Staunässe sind erforderlich.
  • Bakterienkrankheiten (z.B. Acidovorax valerianellae): Diese führen zu Nekrosen und Fäulnis. Verwenden Sie nur gesundes Saatgut und vermeiden Sie Verletzungen der Pflanzen.

Schädlingsbefall kann ebenfalls zu erheblichen Schäden führen:

  • Blattläuse: Diese saugen Pflanzensaft und schwächen die Pflanzen. Ein Wasserstrahl oder Nützlinge wie Marienkäfer schaffen Abhilfe.
  • Minierfliegen: Ihre Larven minieren in den Blättern. Gelbtafeln und Nützlinge wie Nematoden dämmen den Befall ein.
  • Raupen (Erdraupen und andere Schmetterlingsarten): Diese fressen an den Blättern. Absammeln der Raupen und Nematoden können helfen.
  • Schnecken: Diese fressen ganze Pflanzen und können großen Schaden anrichten. Schneckenzäune, Bierfallen oder Absammeln in den frühen Morgenstunden sind effektive Maßnahmen.

Vorbeugende Maßnahmen sind essentiell, um Ausfälle zu vermeiden. Eine gesunde Pflanzenkultur, das Vermeiden von Staunässe und der Einsatz naturnaher Schutzmaßnahmen reduzieren das Risiko für Krankheiten und Schädlinge erheblich.

Sorten & Arten

Feldsalat gibt es in verschiedenen Sorten, die sich in Geschmack, Wuchsform und Erntezeitpunkt unterscheiden. Hier einige beliebte Sorten:

‚Holländischer Breitblättriger‘: Bildet große, breitblättrige Rosetten mit mildem, nussigem Geschmack. Diese Sorte ist anspruchslos, aber weniger winterhart und daher besser für den Herbstanbau geeignet.

‚Verte de Cambrai‘: Eine französische Sorte mit dunkelgrünen, fein gefiederten Blättern und einem würzigen, leicht nussigen Aroma. Sie eignet sich sowohl für den Frühjahrs- als auch für den Herbstanbau und ist winterhart.

‚Vit‘: Diese widerstandsfähige Sorte bildet große, dunkelgrüne Rosetten und hat einen milden Geschmack. Sie ist ideal für den Herbstanbau und kann bis in den Winter hinein geerntet werden.

‚Dunkelgrüner Vollherziger‘: Erkennbar an den dunkelgrünen, herzförmigen Blättern, ist diese Sorte würzig-nussig im Geschmack und sehr aromatisch. Sie ist winterhart und eignet sich für den Anbau im Früh- und Spätherbst.

‚Coquille de Louviers‘: Diese Sorte hat einen kräftigen, an Haselnüsse erinnernden Geschmack. Die mittelgroßen, dunkelgrünen Rosetten sind pflegeleicht und für den Herbstanbau gut geeignet.

‚Elan‘: Besonders durch die frühe Erntezeit überzeugt diese Sorte. Mittelgroße, hellgrüne Rosetten mit mildem Geschmack können ab Ende September geerntet werden. Ideal für den Frühherbst.

‚Feldsalat -Wildform-‚: Diese kleiner wachsende Form ist besonders aromatisch und robust. Sie eignet sich gut für naturnahe Gärten und sät sich selbst aus.

Die Vielfalt der Sorten ermöglicht es, Feldsalat je nach Geschmack, Standortbedingungen und gewünschten Erntezeitpunkten auszuwählen.

Verwendung

Feldsalat ist ein vielseitiges Blattgemüse, das sowohl roh als auch gekocht genossen werden kann. Roh entfaltet er sein nussiges Aroma am besten und eignet sich besonders für:

  • Klassische Salate mit Vinaigrette
  • Salatvariationen mit Obst, Nüssen oder Käse
  • Beilagen zu warmen Gerichten wie Fisch, Fleisch oder Pasta

Neben der Verwendung in Salaten kann Feldsalat auch in verschiedenen Gerichten eingesetzt werden:

  • Pesto: Ein aromatisches Pesto verfeinert Nudelgerichte.
  • Suppen und Eintöpfe: Frisch oder kurz gegart hinzugefügt, liefert Feldsalat Vitamine und Mineralstoffe.
  • Grüne Smoothies: Als Zutat für nahrhafte grüne Smoothies.

Vor der Zubereitung sollte Feldsalat gründlich gewaschen werden, um Erdreste zu entfernen. Gut gewaschen und im Kühlschrank aufbewahrt, bleibt er bis zu zwei Tage frisch. Feldsalat ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen wie Eisen, Folsäure, Kalium, Kalzium, Provitamin A und Vitamin C, und somit eine wertvolle Komponente einer ausgewogenen Ernährung.

So kommt die Pflanze über den Winter

Die meisten Sorten von Feldsalat, mit Ausnahme des ‚Holländischen Breitblättrigen‘, sind winterhart und können im Beet überwintern. Die Pflanzen bilden im Herbst dichte Blattrosetten, die Frost vertragen. Dennoch sollten einige Vorkehrungen getroffen werden, um die Pflanzen vor extremem Frost zu schützen.

Es ist ratsam, das Beet mit einem Winterschutzvlies oder einer Schicht aus Reisig abzudecken. Diese Maßnahmen verhindern, dass die Pflanzen Schaden nehmen. An milden Wintertagen sollte das Vlies entfernt werden, um das Beet zu lüften und Pilzbefall zu vermeiden.

Überwinternder Feldsalat benötigt im Spätwinter etwas Pflege, da er aus dem kalten Boden keine Nährstoffe aufnehmen kann. Ab Februar sollte organischer Gemüsedünger (ca. 50 Gramm pro Quadratmeter) zwischen den Reihen verteilt und leicht eingearbeitet werden.

Es ist wichtig, den Boden gleichmäßig feucht zu halten, ohne jedoch Staunässe zu verursachen, da diese die Pflanzen schädigen könnte.

Im zeitigen Frühjahr treibt der Feldsalat erneut aus und kann bis zum Frühjahr geerntet werden. Bei steigenden Temperaturen schießt der Feldsalat jedoch schnell und bildet Blütenstände; die Blätter werden dann bitter und ungenießbar, was eine zügige Ernte notwendig macht.

Häufig gestellte Fragen

Welche Besonderheiten gibt es bei der Blütenbildung von Feldsalat?

Feldsalat ist eine Langtagpflanze, was bedeutet, dass bei längeren Tageslichtstunden die Pflanzen schneller zum Blühen neigen. Besonders im Frühjahr kann dies ein Problem sein, da die Blätter nach der Blütenbildung bitter und ungenießbar werden. Um dies zu vermeiden, sollte Feldsalat idealerweise in der kälteren Jahreszeit angebaut werden oder im Sommer unter starker Schattierung kultiviert werden.

Welche ökologischen Funktionen erfüllt Feldsalat in der Natur?

Die Wildform des Feldsalats tritt als Unkraut in Wintergetreide auf und wurde seit dem Mittelalter als Blattgemüse kultiviert. In der Natur breitet sich Feldsalat überwiegend durch spontane Selbstbestäubung aus, wobei die winzigen Blüten eine Rolle bei der Bestäubung durch Käfer, Bienen und Schmetterlinge spielen. Die Samen des Feldsalats verbreiten sich unter anderem durch Regen und Wind sowie durch menschliche Aktivitäten.

Wieso ist Feldsalat besonders resistent gegenüber vielen Schaderregern?

Feldsalat hat eine relativ kurze Kulturdauer von der Aussaat bis zur Ernte, was ihm einen natürlichen Vorteil gegenüber vielen Schaderregern verschafft. Aufgrund dieser kurzen Wachstumsphase kommt es seltener zu schweren Krankheitsausbrüchen verglichen mit anderen, länger wachsenden Kulturen. Dennoch sind präventive Maßnahmen, wie der Einsatz von gesundem Saatgut und die Vermeidung von Staunässe, wichtig.

Kann Feldsalat auch in wärmeren Klimazonen angebaut werden?

Ja, der Anbau von Feldsalat hat sich in den letzten Jahren auch in wärmere Jahreszeiten und Klimazonen ausgedehnt. Damit der Feldsalat bei höheren Temperaturen jedoch nicht schießt und blüht, ist es wichtig, ihn unter starker Schattierung zu kultivieren. Die optimalen Bedingungen werden weiterhin durch eine gleichmäßige Bewässerung gewährleistet, um sowohl Hitze- als auch Kältestress zu vermeiden.

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