Johannisbeere

Blutjohannisbeere: Giftig oder essbar?

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Die Blutjohannisbeere (Ribes sanguineum) ist eine beliebte Zierpflanze, die für ihre auffälligen Blüten und ihre Robustheit bekannt ist. Dieser Artikel klärt über mögliche Verwechslungsgefahren mit anderen Ribes-Arten auf und gibt Einblicke in die Eigenschaften, den Standort sowie die Pflege der Pflanze.

Blutjohannisbeere giftig

Warum werden Blutjohannisbeeren als giftig angesehen?

Die Annahme, dass Blutjohannisbeeren giftig sein könnten, beruht oft auf einer Verwechslung mit anderen Arten innerhalb der Ribes-Gewächse. Während einige Vertreter dieser Familie, wie die Alpen-Johannisbeere, in ihren rohen Beeren leichte Giftstoffe enthalten, sind Blutjohannisbeeren, ebenso wie die bekannten roten, schwarzen und weißen Johannisbeeren und Stachelbeeren, für den Verzehr unbedenklich. Die optische Ähnlichkeit zwischen den verschiedenen Ribes-Arten führt jedoch dazu, dass die ungiftige Blutjohannisbeere fälschlicherweise als gefährlich eingestuft wird.

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Ein weiterer Faktor ist der Geschmack der Beeren. Obwohl sie nicht giftig sind, laden der saure Geschmack und das geringe Aroma der Blutjohannisbeeren nicht zum Naschen ein. Sie werden eher von Vögeln geschätzt, die die Beeren gerne fressen. Im Garten werden Blutjohannisbeeren vor allem wegen ihrer attraktiven Blüten und weniger wegen der Früchte kultiviert.

Verwechslungsgefahr mit anderen Ribes-Arten?

Die Blut-Johannisbeere (Ribes sanguineum) mit ihren auffälligen roten Blüten kann leicht mit anderen Mitgliedern der Ribes-Familie verwechselt werden. Besonders die Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinum) weist trotz optischer Ähnlichkeiten einige Unterscheidungsmerkmale auf:

  • Blütenfarbe und -form: Die Blut-Johannisbeere besticht durch ihre markanten roten Blüten, während Ribes alpinum eher unauffällige, grünliche Blüten besitzt.
  • Wuchsform und Höhe: Beide Arten wachsen aufrecht, doch Ribes sanguineum erreicht mit 1,5 bis 2,5 Metern eine größere Maximalhöhe als Ribes alpinum.
  • Blätter: Die sommergrünen, drei- bis fünflappigen Blätter der Blut-Johannisbeere unterscheiden sich in Textur und Färbung von denen ihrer Verwandten, die meist kleinere und weniger auffällige Blätter haben.
  • Fruchtattribute: Die Beeren beider Arten sind essbar, doch die von Ribes sanguineum zeichnen sich durch einen saureren Geschmack und eine dunkelrote, blau bereifte Erscheinung aus.

Diese Merkmale helfen bei der korrekten Identifikation und Verwendung im Garten. Die Alpen-Johannisbeere eignet sich beispielsweise gut für niedrige Hecken und Wildgärten, während die Blut-Johannisbeere vor allem wegen ihrer dekorativen Blüten geschätzt wird.

Sind Blutjohannisbeeren essbar?

Blutjohannisbeeren, auch bekannt als Ribes sanguineum, sind essbar und ungiftig. Damit sind sie zwar für den Verzehr geeignet, doch der Geschmack der Beeren ist, im Gegensatz zu ihren dekorativen Blüten, weniger beliebt. Die Früchte reifen im Juli und weisen einige Besonderheiten auf, die bei der Entscheidung für oder gegen eine Ernte berücksichtigt werden sollten:

  • Größe und Farbe: Die Beeren erreichen eine Größe von ca. 1 cm, sind blau bis schwarz gefärbt und haben eine charakteristische blaue Bereifung.
  • Geschmack: Im Vergleich zu anderen Johannisbeerarten sind Blutjohannisbeeren deutlich saurer und besitzen weniger Aroma. Ihr Geschmacksprofil wird nicht jedem zusagen, besonders wenn man den fruchtigen Geschmack der gängigeren Johannisbeerarten erwartet.
  • Nährwert: Trotz ihres sauren Geschmacks enthalten sie Vitamine, insbesondere Vitamin C, was sie zu einer potenziell gesunden Ergänzung der Ernährung macht, falls man den Geschmack mag oder die Beeren verarbeitet.

Neben Menschen schätzen auch Vögel die Beeren sehr. Dies macht die Blutjohannisbeere zu einer wertvollen Pflanze für die heimische Tierwelt, da sie eine Nahrungsquelle für Vögel darstellt.

Zusammenfassend sind die Früchte der Blutjohannisbeere essbar und unbedenklich, allerdings sollte man aufgrund des sauren Geschmacks und des geringen Aromas keine hohen Erwartungen an den Genuss stellen. Wer sich an den Geschmack gewöhnt oder Freude am Experimentieren mit verschiedenen Beerenarten hat, kann durchaus Gefallen an ihnen finden.

Blutjohannisbeere als Zierpflanze

Die Blutjohannisbeere, ein imposanter Kleinstrauch, begeistert mit ihren farbenprächtigen Blütenständen, die nicht nur das Auge erfreuen, sondern auch ein wertvolles Nahrungsangebot für bestäubende Insekten im Frühjahr darstellen. Ursprünglich aus Nordamerika stammend, hat sie sich seit ihrer Einführung im 19. Jahrhundert zu einer beliebten Wahl für naturnahe sowie Ziergärten in Europa entwickelt. Ihre leuchtend roten, rosaroten oder selbst weißen Blüten fügen sich harmonisch in verschiedenste Gartengestaltungen ein.

Die Einsatzmöglichkeiten der Blutjohannisbeere sind vielfältig:

  • Als Solitärgewächs setzt sie besonders im Frühling mit ihren blühenden Trauben eindrucksvolle Akzente.
  • In Gruppenpflanzungen erzeugt sie ein lebendiges Farbspiel und bietet durch ihre Dichte einen natürlichen, halbhohen Sichtschutz.
  • In Blütenhecken zusammen mit anderen frühblühenden Sträuchern bildet sie einen attraktiven und zugleich nützlichen Windschutz, der verschiedenen Insekten früh im Jahr Nahrung liefert.

Die Blutjohannisbeere ist pflegeleicht und schnittverträglich. Ein Rückschnitt fördert nicht nur einen buschigeren Wuchs, sondern auch eine reichere Blüte im folgenden Jahr. Ihre Robustheit gegenüber Krankheiten und Schädlingen macht sie zu einer unkomplizierten Bereicherung für jeden Garten.

Infolge züchterischer Bemühungen stehen heute zahlreiche Sorten mit Blüten in unterschiedlichsten Farbschattierungen, von strahlendem Weiß bis hin zu tiefem Dunkelrot, zur Verfügung. Diese Vielfalt erlaubt es, die Blutjohannisbeere gezielt nach persönlichen Vorlieben oder gestalterischen Bedürfnissen auszuwählen und in das Gartenbild zu integrieren. Besonders hervorzuheben ist ihr Wert für die heimische Fauna: Die nektarreichen Blüten locken im Frühjahr Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an, während die sauren, bereiften Beeren insbesondere bei Vögeln beliebt sind und diesen als Nahrungsquelle im Spätsommer bis Herbst dienen.

Standort und Pflege der Blutjohannisbeere

Für eine erfolgreiche Kultivierung der Blutjohannisbeere sind Standortwahl und regelmäßige Pflege entscheidend. Diese robuste Zierpflanze bevorzugt einen vollsonnigen bis halbschattigen Standort, um ihre volle Blütenpracht zu entfalten. Der Boden sollte nährstoffreich, frisch bis feucht, sowie sandig-lehmig sein. Achten Sie darauf, dass der Boden gut durchlässig ist, um Staunässe zu vermeiden, welche die Pflanze nicht verträgt.

Die wichtigsten Pflegeaspekte im Überblick

  • Standort: Vollsonnig bis halbschattig, windgeschützt, um eine frühere und längere Blütezeit zu fördern.
  • Boden: Nährstoffreich, leicht feucht, durchlässig, mit einem gewissen Sandanteil; pH-Wert kann leicht sauer sein.
  • Gießen: Besonders in den ersten Jahren nach der Pflanzung und bei längerer Trockenheit bedarf es einer regelmäßigen Wasserversorgung. Vermeiden Sie jedoch Staunässe.
  • Düngen: Eine Düngung im Frühjahr mit einem organischen Dünger unterstützt das Wachstum und die Blütenbildung. Eine zusätzliche Gabe von gut verrottetem Kompost im Herbst fördert die Bodenaktivität und verbessert die Struktur.
  • Schnitt: Die Blutjohannisbeere ist gut schnittverträglich. Ein Auslichtungsschnitt nach der Blüte fördert den buschigen Wuchs und ein kräftiges Zurückschneiden älterer Triebe alle paar Jahre unterstützt eine reiche Blütenbildung im Folgejahr.

Regelmäßige Pflegemaßnahmen belohnt die Blutjohannisbeere mit einer üppigen Blüte und stärkt ihre Resistenz gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Ihre Anspruchslosigkeit und Winterhärte machen sie zu einer beliebten Wahl für Gartenfreunde, die Wert auf eine pflegeleichte und dennoch eindrucksvoll blühende Pflanze legen.

Krankheiten und Schädlinge

Blutjohannisbeeren (Ribes sanguineum) sind für ihre Robustheit bekannt und selten von Krankheiten oder Schädlingen betroffen. Dennoch gibt es einige Schädlinge und Krankheiten, die gelegentlich auftreten können. Eine rechtzeitige Identifikation und angemessene Maßnahmen sind entscheidend, um die Gesundheit und Vitalität der Pflanzen zu erhalten. Hier eine Übersicht der häufigsten Bedrohungen:

  • Blattfallkrankheit (Drepanopeziza ribis): Charakterisiert durch das vorzeitige Abfallen der Blätter. Bei starkem Befall können betroffene Blätter entfernt und mit geeigneten biologischen Mitteln behandelt werden.
  • Johannisbeerblasenlaus: Verursacht Blasen an den Blattunterseiten und vermindertes Wachstum. Ein frühzeitiges Entfernen befallener Blätter und natürliche Schädlingsbekämpfungsmethoden sind empfehlenswert.
  • Maulbeerschildlaus: Diese Schädlinge saugen an den Trieben und Blättern, was zu Schwächung der Pflanze führt. Nützlinge wie Marienkäfer können bei der Kontrolle helfen.
  • Mehltau: Führt zu einem weißen Belag auf Blättern und Trieben. Befallene Pflanzenteile sollten entfernt und umweltfreundliche Fungizide eingesetzt werden.
  • Welkepilze: Können einzelne Triebe zum Absterben bringen. Betroffene Pflanzenteile sind zu entfernen und die Pflanze sollte umsorgt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Ein gesundes Wachstumsumfeld und die richtige Pflege sind essentiell, um das Risiko von Krankheiten und Schädlingen zu minimieren. Sorgen Sie für gut durchlüftete Standorte, vermeiden Sie Staunässe und fördern Sie nützliche Insekten in Ihrem Garten.

Bilder: MiaZeus / iStockphoto