Ranunkelstrauch

Ranunkelstrauch im Garten: Giftgefahr oder harmlos?

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Der Ranunkelstrauch (Kerria japonica) ist eine beliebte Gartenpflanze, deren Samen jedoch giftige Substanzen enthalten. Dieser Artikel informiert über die Giftigkeit, Symptome einer Vergiftung, notwendige Vorsichtsmaßnahmen und Erste-Hilfe-Maßnahmen.

Ranunkelstrauch gefährlich
Weder Blätter noch Blüten des Ranunkelstrauchs sind giftig, aber die Samen haben's in sich

Giftigkeit des Ranunkelstrauchs

Der Ranunkelstrauch (Kerria japonica) ist im Allgemeinen ungiftig. Eine Ausnahme bilden jedoch die Samen, die cyanogene Glykoside wie Amygdalin enthalten. Diese Substanz setzt bei Verzehr Blausäure frei und kann in größeren Mengen Vergiftungssymptome hervorrufen.

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Teile des Strauchs

  • Ungiftig: Blüten, Blätter und Triebe
  • Toxisch: Samen enthalten Amygdalin

Symptome einer Vergiftung

Die Symptome einer Vergiftung durch Verzehr der Samen können folgende sein:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Kopfschmerzen und Schwindel
  • Atemnot

In schweren Fällen kann es zu Krämpfen und Bewusstlosigkeit kommen, tödliche Vergiftungen sind jedoch selten.

Vorsichtsmaßnahmen

Um das Risiko einer Vergiftung zu minimieren, sollten Sie darauf achten:

  • Kinder über die Giftigkeit der Samen zu informieren.
  • Welke Blüten abzuschneiden, um die Samenbildung zu verhindern.
  • Bei der Gartenarbeit Handschuhe zu tragen und sich die Hände gründlich zu waschen.

Cyanogene Glykoside und Amygdalin

Cyanogene Glykoside sind natürliche chemische Verbindungen, die Pflanzen als Schutzmechanismus produzieren. Im Ranunkelstrauch finden sich diese Glykoside hauptsächlich in den Samen in Form von Amygdalin. Bei mechanischer Verletzung der Pflanzenteile setzen diese Verbindungen Blausäure frei, ein starkes Gift, das die Zellatmung blockiert.

Wirkungsweise von Amygdalin

Im menschlichen Körper wird Amygdalin im Darm durch Enzyme gespalten und setzt Blausäure frei. Diese blockiert das Enzym Cytochrom c-Oxidase, wodurch die Zellatmung beeinträchtigt wird. Symptome einer Vergiftung durch Blausäure umfassen:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Kopfschmerzen und Schwindel
  • Atemnot

Bei der Aufnahme größerer Mengen können lebensbedrohliche Symptome wie Krämpfe und Bewusstlosigkeit auftreten. Der bittere Geschmack der Samen verhindert jedoch meistens einen größeren Verzehr.

Erste Hilfe bei Vergiftungserscheinungen

Falls jemand Samen des Ranunkelstrauchs verzehrt hat und Vergiftungserscheinungen zeigt, sollten Sie schnell handeln:

  1. Kontaktieren Sie den Giftnotruf: Beschreiben Sie die Situation und Symptome.
  2. Flüssigkeitszufuhr: Geben Sie reichlich stilles Wasser oder Tee in kleinen Schlucken.
  3. Kohlepräparate: Falls verfügbar, können Aktivkohle-Tabletten verabreicht werden, um Giftstoffe zu binden.
  4. Kein Erbrechen auslösen: Vermeiden Sie, dass die betroffene Person erbricht, um Verätzungen zu verhindern.
  5. Schockbekämpfung: Sorgen Sie dafür, dass die Person in einer stabilen Seitenlage ruht bei Anzeichen von Schock.
  6. Notruf: Wählen Sie den Notruf 112 bei schweren oder sich verschlimmernden Symptomen.

Überwachen Sie die Lebensfunktionen der betroffenen Person genau und informieren Sie die eintreffenden Rettungskräfte so umfassend wie möglich.

Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit dem Ranunkelstrauch

Um die Risiken einer Vergiftung durch die Samen des Ranunkelstrauchs zu minimieren, sollten Sie Folgendes beachten:

  • Kinder und Haustiere schützen: Informieren Sie Kinder darüber, dass die Samen nicht verzehrt werden dürfen und halten Sie Haustiere fern.
  • Handschuhe tragen: Verwenden Sie bei der Gartenarbeit Handschuhe.
  • Hände waschen: Waschen Sie sich nach dem Umgang mit dem Strauch gründlich die Hände.
  • Vermeidung der Samenbildung: Schneiden Sie welke Blüten regelmäßig ab.
  • Sicherer Standort: Platzieren Sie den Ranunkelstrauch an einem schwer zugänglichen Ort für Kinder und Haustiere.
  • Gartenabfälle richtig entsorgen: Entsorgen Sie abgeschnittene Pflanzenteile und Samen sachgerecht.

Diese Maßnahmen helfen, das Risiko einer Vergiftung durch den Ranunkelstrauch zu minimieren und die Pflanze sicher in Ihrem Garten zu halten.

Bilder: jnerad / iStockphoto