Beet an Hauswand: Schäden vermeiden & richtig bepflanzen
Die Gestaltung eines Beetes direkt an der Hauswand erfordert besondere Aufmerksamkeit, um potenzielle Feuchtigkeitsschäden und optische Beeinträchtigungen der Fassade zu vermeiden. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung, wie Sie ein solches Beet richtig anlegen und welche Pflanzen sich dafür eignen.
Feuchtigkeitsschäden an der Hauswand vermeiden
Ein Beet in direkter Nähe zur Hauswand birgt die Gefahr von Feuchtigkeitsschäden, wenn nicht fachgerecht angelegt. Die permanente Erdreichnähe kann dazu führen, dass Feuchtigkeit in das Mauerwerk eindringt und verschiedene Probleme verursacht:
- Schimmelbildung: Dauerhafte Feuchtigkeit schafft ideale Bedingungen für Schimmelpilze, die nicht nur unschön aussehen, sondern auch die Raumluftqualität beeinträchtigen und gesundheitsschädlich sein können.
- Abplatzender Putz: Durch die Feuchtigkeit im Mauerwerk kann der Putz seine Haftung verlieren und abplatzen. Dies mindert nicht nur die Optik, sondern auch den Schutz der Wand vor Witterungseinflüssen.
- Risse im Mauerwerk: Starke und anhaltende Feuchtigkeitsbelastung kann zu Spannungen im Material führen, die sich in Rissen äußern. Diese beeinträchtigen die Stabilität des Gebäudes und erfordern kostspielige Sanierungen.
Schutz vor Spritzwasser
Bei Regen oder Bewässerung kann Spritzwasser aus dem Beet die Fassade verschmutzen. Diese Verschmutzungen beeinträchtigen nicht nur das Erscheinungsbild, sondern können langfristig auch die Bausubstanz schädigen.
Maßnahmen gegen Spritzwasser
Um die Fassade vor Spritzwasser zu schützen, sind verschiedene Vorsorgemaßnahmen und regelmäßige Pflege wichtig:
- Drainagezone einrichten: Ein etwa 40 bis 50 cm breiter Streifen aus Kies oder Splitt entlang der Hauswand verhindert, dass Regen- oder Gießwasser Erdreich an die Fassade spritzt. Die groben Steine werden von den Wassertropfen nicht hochgeschleudert und minimieren so die Verschmutzung.
- Trockenheitsverträgliche Pflanzen wählen: Die Wahl von Pflanzen, die wenig Wasser benötigen, reduziert den Bedarf an Bewässerung und somit auch die Menge an Spritzwasser.
- Fassade regelmäßig reinigen: Bei ersten Anzeichen von Algen- oder Schimmelbildung sollte die Fassade schonend gereinigt werden, zum Beispiel manuell oder mit einer Gartenspritze. Bei stärkeren Verschmutzungen kann ein Hochdruckreiniger (104,00€ bei Amazon*) eingesetzt werden. Natürliche Reinigungsmittel wie Essigessenz oder Soda helfen, das Wachstum von Mikroorganismen einzudämmen.
Schutzmaßnahmen für die Hauswand
Um Feuchtigkeitsschäden und optische Beeinträchtigungen der Fassade vorzubeugen, sollten Sie bei der Gestaltung von Beeten an der Hauswand folgende Maßnahmen berücksichtigen:
- Ausreichender Abstand: Zwischen Beet und Hauswand sollte ein Freiraum von mindestens 30 cm eingeplant werden, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten und die direkte Berührung von Erdreich mit der Fassade zu vermeiden.
- Dränschicht anlegen: Eine Dränschicht aus Kies oder Splitt unterhalb der Erde verbessert die Wasserableitung, minimiert Staunässe und schützt die Wand vor Feuchtigkeit.
- Noppenbahn einbauen: Die Installation einer Noppenbahn zwischen Beet und Fassade verhindert, dass Feuchtigkeit direkt in die Wand eindringen kann. Alternativ kann eine Teichfolie verwendet werden.
- Spritzschutzsockel installieren: Ein Spritzschutzsockel im unteren Bereich der Fassade verhindert, dass aufspritzendes Wasser und Schmutz die Wand verunreinigen.
- Trockenheitstolerante Pflanzen wählen: Pflanzen mit geringem Wasserbedarf, wie Lavendel, Thymian oder Salbei, reduzieren die Feuchtigkeitsbelastung für die Wand und minimieren den Pflegeaufwand.
Gestaltungsmöglichkeiten für Beete an der Hauswand
Ein Beet an der Hauswand kann mit der richtigen Planung und Ausführung sowohl ästhetisch als auch praktisch sein. Hier einige Ideen:
- Kräuter- und Aromagarten: Ein Kräuterbeet bereichert nicht nur die Küche, sondern sorgt auch für einen angenehmen Duft am Haus. Lavendel, Thymian und Rosmarin gedeihen gut in sonnigen, trockenen Lagen und benötigen wenig Pflege.
- Vertikale Gärten: Nutzen Sie die Höhe für einen vertikalen Garten mit hängenden Beeten oder Kletterpflanzen. Hier finden Küchenkräuter, Erdbeeren oder sogar kleine Gemüsesorten wie Buschtomaten Platz.
- Bunte Staudenbeete: Lebendige Stauden wie Johanniskraut oder Fächer-Zwergmispel, kombiniert mit Bodendeckern und saisonaler Bepflanzung, bringen Farbe und Struktur in das Beet.
- Trockenheitstolerante Pflanzungen: Für sonnige und trockene Standorte an der Südseite eignen sich trockenheitsverträgliche Pflanzen wie Euphorbien oder bestimmte Gräser.
- Schattenliebende Bepflanzung: An der Nordseite der Hauswand, wo weniger Sonne hinkommt, fühlen sich Schattenstauden und -sträucher wohl. Ein automatisches Bewässerungssystem kann hier für die notwendige Feuchtigkeitsversorgung sorgen.
- Splitt- oder Kiesbeet als Spritzwasserschutz: Ein bis zu 50 cm breiter Streifen aus Kies oder Split entlang der Fassade minimiert Spritzwasser. Zwischen Kies und Wand kann eine Noppenbahn oder ähnliches als zusätzliche Barriere eingebaut werden.
Diese Gestaltungsoptionen bieten vielfältige Möglichkeiten, den Platz an der Hauswand sinnvoll und schön zu nutzen. Die Wahl der Pflanzen und die Art der Gestaltung hängen von den Lichtverhältnissen, persönlichen Vorlieben und dem praktischen Nutzen ab.