Pfingstrose

Baumpfingstrose pflanzen: Standort, Boden & Pflanzzeitpunkt

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Baumpfingstrosen, auch Strauchpfingstrosen genannt, bestechen durch ihre imposante Größe und ihre opulenten Blüten. Dieser Artikel gibt umfassende Einblicke in die idealen Standortbedingungen, Bodenbeschaffenheit und Pflege von Baumpfingstrosen, um deren erfolgreiche Kultivierung in Ihrem Garten zu gewährleisten.

Baumpfingstrosen Anbau
Baumpfingstrosen mögen Sonne

Standortbedingungen

Die Wahl des richtigen Standorts ist entscheidend für das Gedeihen Ihrer Baumpfingstrosen. Berücksichtigen Sie dabei folgende Faktoren:

  • Sonneneinstrahlung: Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort, der mindestens 5 Stunden Sonne täglich bietet. Leichter Schatten zur Mittagszeit schützt die zarten Blütenblätter vor dem Welken.
  • Wind- und Frostschutz: Ein windgeschützter Platz fördert die Robustheit der Pflanze. Vermeiden Sie jedoch einen zu geschützten Standort, um eine zu frühe Austreibung und damit verbundene Spätfrostgefahr zu vermeiden.
  • Bodenqualität: Der ideale Boden ist humos, gut durchlässig und nicht zu nährstoffreich. Staunässe kann Wurzelschäden und Pilzkrankheiten verursachen, daher ist ein guter Wasserabzug unerlässlich.
  • Standortänderung: Baumpfingstrosen sind langlebig und ihr Bedarf an Licht, Wasser und Nährstoffen wächst mit der Zeit. Sollte sich das Umfeld negativ verändern, etwa durch zunehmende Trittbelastung oder Konkurrenz, kann eine Umpflanzung notwendig sein, um Schäden und Krankheiten vorzubeugen.

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Bodenbeschaffenheit

Schaffen Sie ein optimales Wachstumsumfeld für Ihre Baumpfingstrosen, indem Sie folgende Aspekte beachten:

  • Struktur und Durchlässigkeit: Ein gut durchlässiger Lehmboden ist ideal. Lockern Sie schweren, lehmigen Boden mit grobem Sand oder Blähton auf, um Staunässe und damit verbundenen Wurzelschäden vorzubeugen.
  • Nährstoffgehalt: Ein humoser und nährstoffreicher Boden fördert das Wachstum. Kompost kann die Nährstoffversorgung verbessern, insbesondere bei schweren Böden.
  • pH-Wert: Baumpfingstrosen bevorzugen einen leicht sauren bis leicht alkalischen pH-Wert für eine optimale Nährstoffaufnahme.
  • Humusanteil: Vermeiden Sie einen zu hohen Humusanteil, da dieser Pilzkrankheiten begünstigen kann. Leichtere Sandböden können mit Steinmehl angereichert werden, um die Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit zu erhöhen.

Pflanzabstand

Der richtige Pflanzabstand ist entscheidend für die gesunde Entwicklung Ihrer Baumpfingstrosen. Beachten Sie folgende Richtlinien:

  • Junge Pflanzen benötigen etwa 60 x 60 bis 80 x 80 cm Platz, um sich in den ersten Jahren ungehindert zu entwickeln.
  • Ausgewachsene Strauchpfingstrosen benötigen bis zu 1,50 m Durchmesser. Planen Sie diesen Platzbedarf von Anfang an ein, um ein Umpflanzen zu vermeiden.
  • Niedrig wachsende Stauden können in der Nähe junger Baumpfingstrosen als Platzhalter und optische Aufwertung dienen.

Pflanztiefe

Die korrekte Pflanztiefe ist essentiell für ein gesundes Wachstum. Beachten Sie bei veredelten Pflanzen Folgendes:

  • Positionieren Sie die Veredelungsstelle 10-15 cm unter der Bodenoberfläche, um die Bildung eigener Wurzeln des Edelreises zu fördern.
  • Eine zu flache Pflanzung kann das Wachstum einschränken.
  • Eine leichte Schräglage bei der Pflanzung kann einen dichteren Austrieb und eine buschigere Erscheinung fördern.

Düngung

Eine sorgfältige Düngung im Frühjahr und Spätsommer unterstützt das Wachstum und die Blütenbildung:

  • Im Frühling (März/April): Verwenden Sie einen stickstoffarmen, organischen Langzeitdünger, um das Wachstum von Blättern und Stängeln zu fördern, ohne die Gefahr von Pilzinfektionen zu erhöhen.
  • Im Spätsommer (Ende Juli): Düngen Sie mit einem phosphor- und kaliumbetonten Dünger, um die Ausreifung des Holzes und die Blütenbildung im kommenden Jahr zu fördern.
  • Vermeiden Sie mineralische Stickstoffdünger: Baumpfingstrosen benötigen nur wenig Stickstoff und eine Überdüngung kann schädlich sein.
  • Kompost: Reifer Kompost verbessert die Bodenstruktur und das Mikrobiom des Bodens und kann als Dünger verwendet werden. Achten Sie jedoch auf eine ausgeglichene Zusammensetzung.

Schnittmaßnahmen

Ein sachgerechter Schnitt fördert die Gesundheit und das Wachstum Ihrer Baumpfingstrosen:

  • Entfernen Sie nach dem Winter abgestorbenes und vertrocknetes Holz. Schneiden Sie alle Pflanzenteile ab, an denen keine Knospen erkennbar sind.
  • Führen Sie im November/Dezember oder im zeitigen Frühjahr einen Reinigungsschnitt durch. Kürzen Sie die Triebe bis zur ersten gesunden Knospe ein und schneiden Sie kranke oder erfrorene Triebe tief ins gesunde Holz zurück.
  • Entfernen Sie nicht mehr als ein Drittel des Triebes, um die Pflanze nicht zu schwächen.
  • Düngen Sie nach dem Schnitt mit einem Langzeitdünger.

Winterschutz

Frisch gepflanzte oder junge Exemplare sowie jene mit spröden Trieben benötigen besonderen Schutz vor Winterbedingungen:

  1. Zusammenbinden der Triebe: Binden Sie die Triebe im Herbst locker zusammen, um die Gefahr des Abbrechens unter Schneelast zu verringern.
  2. Zusätzlicher Schutz für junge Pflanzen: Decken Sie frisch gepflanzte oder junge Exemplare mit Laub und Tannenreisig ab.
  3. Spätfrostschutz: Decken Sie die Pflanzen bei Spätfrostgefahr temporär mit Strohmatten oder Jutesäcken ab.
  4. Entfernung des Winterschutzes: Entfernen Sie den Winterschutz, sobald keine Frostrisiken mehr bestehen.

Verwendung im Garten

Baumpfingstrosen sind beeindruckende Gartenpflanzen und eignen sich hervorragend als Schnittblumen. Berücksichtigen Sie folgende Gestaltungstipps:

  • Einzelstellung: Platzieren Sie Baumpfingstrosen bevorzugt einzeln, um ihre volle Schönheit zur Geltung zu bringen.
  • In Gruppen: In größeren Gärten können Sie Baumpfingstrosen in lockeren Gruppen pflanzen.
  • Japanischer Garten: Baumpfingstrosen entfalten in einem japanisch inspirierten Garten ihre volle Wirkung, besonders in Kombination mit Pflanzen wie Fächerahorn, Japanischem Ahorn oder Funkien.

Sorten

Die Vielfalt der Baumpfingstrosen bietet eine breite Palette an Farben und Formen:

  • Paeonia delavayi: Kleine, dunkelrote, ungefüllte Blüten mit gelber Mitte, Wuchshöhe ca. 1,2 Meter.
  • Paeonia-Lutea-Hybriden ‚High Noon‘: Gelbe, halbgefüllte Blüten mit Zitrusduft, Wuchshöhe 1,5 Meter.
  • Paeonia-Rockii-Hybriden ‚Shu Sheng Peng Mo‘: Weiße Blüten mit auberginefarbenen Innenflächen und gelber Mitte, Wuchshöhe 1,5 Meter.
  • Paeonia suffruticosa ‚Hana-kisoi‘: Sehr große, halbgefüllte, rosa Blüten mit gelber Mitte, Wuchshöhe ca. 1,5 Meter.
  • Paeonia suffruticosa ‚Shima Daijin‘: Gefüllte, dunkelpurpurrote Blüten, Wuchshöhe ca. 1,2 Meter.

Vermehrung

Baumpfingstrosen lassen sich auf verschiedene Weisen vermehren:

  • Aussaat: Ein langwieriger Prozess, der Geduld erfordert. Frisch geerntete Samen haben die höchste Keimrate.
  • Teilung: Eine effektive Methode zur Verjüngung und Vermehrung älterer Pflanzen. Die Teilung erfolgt im Herbst.
  • Veredelung: Im Frühjahr können Sorten durch Veredelung auf Wurzelstücke von Paeonia lactiflora vermehrt werden. Veredelte Pflanzen blühen in der Regel nach 2-3 Jahren.

Krankheiten und Schädlinge

Baumpfingstrosen sind robust und widerstandsfähig, jedoch gibt es einige Herausforderungen:

Der Grauschimmel (Botrytis) kann bei zu humusreichem Boden oder langer Feuchtigkeit auftreten. Braune oder gelbe Flecken auf Blättern könnten auf die Blattfleckenkrankheit hindeuten. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile und achten Sie auf eine angemessene Bodenbeschaffenheit. Nematoden können das Wachstum beeinträchtigen und erfordern eine vorsichtige Bodenbehandlung.

Schädlinge stellen meist keine Gefahr dar. Ameisen können zwar auf Blüten und Triebe angelockt werden, schädigen die Pflanze aber nicht.

Um Ihre Baumpfingstrosen zu schützen, beachten Sie folgende Hinweise:

  • Sorgen Sie für eine ausgeglichene Bodenbeschaffenheit und vermeiden Sie zu humusreiche Erdmischungen.
  • Entfernen und entsorgen Sie befallenes Laub und Pflanzenteile umgehend über den Hausmüll.
  • Überprüfen Sie die Pflanzen regelmäßig auf Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingen.
Bilder: caizier / iStockphoto