Bärenklau

Bärenklau & Co: Doppelgänger erkennen & unterscheiden

Der Wiesen-Bärenklau ähnelt einigen ungiftigen Pflanzen, die für den Garten oder die Küche interessant sind, kann jedoch auch mit giftigen Arten verwechselt werden. Dieser Artikel hilft bei der Unterscheidung und gibt Hinweise zum sicheren Umgang.

Ungiftige Bärenklau-Verwandte

Viele ungiftige Pflanzen bereichern den Garten und sind vielseitig verwendbar

Ungiftige Bärenklau-Verwandte

Neben dem Wiesen-Bärenklau gibt es eine Reihe von ungiftigen Pflanzen, die ihm ähnlichsehen, jedoch eine Bereicherung für Ihren Garten oder Ihre Küche darstellen können. Lassen Sie uns einige dieser Pflanzen genauer betrachten:

  • Schafgarbe: Die Schafgarbe ist mit ihren zarten, federartigen Blättern leicht zu erkennen und wird in der Naturheilkunde aufgrund ihrer heilenden Eigenschaften geschätzt.
  • Wilde Möhre: Die Wilde Möhre, die wilde Verwandte der Karotte, ist an ihrem dichten, weißen Blütenschirm erkennbar und erinnert geschmacklich an Karotten. Sie ist vollständig essbar und kann vielseitig verwendet werden.
  • Wiesen-Kerbel: Der Wiesen-Kerbel ähnelt dem Bärenklau, seine Blüten bilden jedoch lockere Bällchen. Er ist zwar essbar, kann aber bei Berührungen mit empfindlicher Haut zu Reizungen führen.
  • Giersch: Obwohl Giersch oft als Unkraut angesehen wird, ist er ein schmackhaftes Wildgemüse mit dreilappigen Blättern und weißen Blüten, das Ihren Speiseplan bereichern kann.
  • Wald-Engelwurz: Diese Heilpflanze wächst in feuchten Gebieten und weist ähnliche Blattstrukturen wie der Bärenklau auf.
  • Große Bibernelle: Die aromatischen Blätter der Großen Bibernelle verfeinern Salate und können als würziges Kraut in verschiedenen Gerichten verwendet werden.
  • Wilder Fenchel: Der Wilde Fenchel, der Ahne des Gartenfenchels, schmückt mit seinen weißen Blüten naturnahe Gärten und ist ebenfalls essbar.
  • Süßdolde: Die vielseitig einsetzbare Süßdolde eignet sich hervorragend für den Einsatz in der Küche, sei es zum Würzen oder für den Frischverzehr.

Achten Sie bei der Verwendung oder beim Anpflanzen dieser Gewächse darauf, dass Sie sie eindeutig vom giftigen Bärenklau unterscheiden können.

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Giftige Bärenklau-Doppelgänger

Besondere Vorsicht ist bei Begegnungen mit Riesen-Bärenklau und geflecktem Schierling geboten

Giftige Bärenklau-Doppelgänger

Beim Spaziergang durch die Natur oder bei der Gartenarbeit können Sie auf zwei Pflanzenarten treffen, die dem harmlosen Bärenklau ähneln, bei denen jedoch Vorsicht geboten ist:

  • Riesen-Bärenklau (Herkulesstaude): Der Riesen-Bärenklau kann eine Wuchshöhe von bis zu 3,50 Meter erreichen und ist somit deutlich größer als sein harmloser Verwandter. Er zeichnet sich durch große, tief gezackte Blätter und einen Stängel mit purpurfarbenen Flecken aus. Der Saft dieser Pflanze ist phototoxisch und kann in Verbindung mit Sonnenlicht schwere Hautverbrennungen verursachen.
  • Gefleckter Schierling: Diese Pflanze bevorzugt feuchte Standorte und ist hochgiftig. Sie zeichnet sich durch dunkelgrünes, glänzendes Laub und einen glatten, rötlich gefleckten Stängel aus. Besonders charakteristisch ist der unangenehme Geruch, der beim Zerreiben der Pflanzenteile an Mäuseurin erinnert.

Beide Pflanzen stellen eine potentielle Gefahr dar und sollten keinesfalls berührt oder gar mit essbaren Wildpflanzen verwechselt werden.

Unterscheidung von Bärenklau und seinen Doppelgängern

Die spezifischen Merkmale erleichtern die Unterscheidung zwischen sicherem und gefährlichem Bärenklau

Unterscheidung von Bärenklau und seinen Doppelgängern

Um Verwechslungen zu vermeiden, ist es wichtig, bei der Identifizierung von Bärenklau und ähnlichen Pflanzen auf spezifische Merkmale zu achten:

  • Größe: Der Riesen-Bärenklau überragt mit seiner Wuchshöhe von bis zu 4 Metern den heimischen Wiesen-Bärenklau deutlich.
  • Blätter: Während die Blätter des Riesen-Bärenklaus stark kantig, spitzer und mit Haaren versehen sind, präsentiert der Wiesen-Bärenklau eher runde, glatte Blätter ohne Spitzen.
  • Stängel: Die Stängel des Riesen-Bärenklaus zeichnen sich durch eine dichte Behaarung und das Vorhandensein von roten oder dunkelvioletten Flecken aus. Im Gegensatz dazu ist der Stängel des Wiesen-Bärenklaus weniger behaart und ohne Flecken.
  • Blüten: Im Vergleich bilden die Blüten des Riesen-Bärenklaus eine locker angeordnete Dolde, wohingegen die des Wiesen-Bärenklaus dichter zusammensitzen.
  • Geruch: Eine weitere Möglichkeit zur Unterscheidung bietet der Geruch: Der Gefleckte Schierling, ein giftiger Doppelgänger, verströmt beim Zerreiben der Pflanzenteile einen unangenehmen Geruch ähnlich dem von Mäuseurin. Die Wilde Möhre hingegen, die ebenfalls mit dem Wiesen-Bärenklau verwechselt werden könnte, duftet möhrenartig.

Diese spezifischen Merkmale helfen Ihnen dabei, die gefährliche Pflanze vom harmloseren Wiesen-Bärenklau oder anderen ähnlichen, aber ungiftigen Pflanzen zu unterscheiden.

Vorsichtsmaßnahmen

Beim Umgang mit Bärenklau und dessen ähnlichen Pflanzen sind bestimmte Schutzmaßnahmen wesentlich:

  • Berührung vermeiden: Jeder Kontakt mit der Pflanze, insbesondere mit dem Riesen-Bärenklau, sollte vermieden werden. Alle Pflanzenteile enthalten gefährliche Substanzen (Furocumarine), die bei Hautkontakt und anschließender Sonneneinstrahlung Verbrennungen verursachen können.
  • Schutzkleidung tragen: Es ist ratsam, lange Kleidung, Handschuhe, Gummistiefel und Gesichtsschutz zu tragen, um direkten Kontakt zu verhindern. Diese Maßnahmen sind besonders wichtig, wenn die Pflanze entfernt werden soll.
  • Direkte Sonneneinstrahlung meiden: Nach Kontakt mit der Pflanze sollten die betroffenen Hautstellen sofort gründlich mit Wasser gereinigt und für mindestens 48 Stunden vor direktem Sonnenlicht geschützt werden.
  • Medizinische Hilfe in Anspruch nehmen: Bei starker Hautreaktion nach Kontakt, wie Rötung, Schwellung oder Blasenbildung, ist unverzüglich ärztlicher Rat einzuholen.
  • Entfernung der Pflanze: Der Riesen-Bärenklau sollte wegen seines invasiven Charakters und der gesundheitlichen Risiken aus dem heimischen Garten entfernt werden. Die Entfernung ist am besten bei bedecktem Himmel oder abends durchzuführen, um die Reaktion mit UV-Licht zu minimieren. Dabei ist äußerste Vorsicht geboten und die Verwendung von Schutzkleidung unabdingbar.
  • Entsorgung: Die entfernten Pflanzenteile dürfen nicht auf dem Kompost entsorgt werden, da sich die Samen sonst verbreiten könnten. Größere Pflanzen sollten verbrannt und kleinere Exemplare sicher entsorgt werden, sodass sie nicht mehr zugänglich sind.

Diese Schritte tragen wesentlich dazu bei, die Risiken im Umgang mit Bärenklau und ähnlichen Pflanzen zu minimieren und eine sichere Umgebung in Ihrem Garten zu gewährleisten.

Bilder: Savelov Maksim / Shutterstock