Bärenklau im Garten – zeitnah bekämpfen statt melden
In Deutschland gibt es keine Pflanzen, die meldepflichtig sind. Daher unterliegen Vorkommen mit Riesen-Bärenklau oder anderen Giftpflanzen nicht der behördlichen Meldepflicht. Macht sich die Herkulesstaude frech in Ihrem Garten breit, unterliegt es Ihrer persönlichen Entscheidung, wie Sie mit der Pflanze verfahren. In Anbetracht des giftigen Pflanzensaftes und der damit verbundenen gesundheitlichen Gefahren, empfehlen wir Ihnen die zeitnahe Bekämpfung. So handeln Sie richtig:
- Bester Termin: ein bedeckter Tag im März oder April
- Schutz-Overall anlegen einschließlich Gesichts- und Kopfschutz sowie Handschuhe und Stiefel
- Oberirdische Pflanzenstiele abschneiden
- Wurzeln bis mindestens 20 cm Tiefe ausgraben
- Alle Pflanzenreste verbrennen oder in die Mülltonne geben
- Nach 3 Wochen Nachkontrolle durchführen
Da die wuchsstarke Herkulesstaude aus kleinsten Wurzelresten erneut austreibt, wird der Boden für einige Monate von der Lichtzufuhr getrennt. Zu diesem Zweck breiten Sie Unkraut- oder Teichfolie aus, die mit Kies, Erde oder Rindenmulch bedeckt wird.
Vorkommen in Feld und Wald bitte melden
Die Meldungen über schmerzhafte Unfälle von Kindern mit Riesen-Bärenklau häufen sich. Die imposante Pflanze mit ihren schönen Blüten und rot gesprenkelten, hohlen Stängeln zieht kleine Entdecker magisch an. Unbedarfte, erwachsene Wanderer werden ebenfalls zunehmend Opfer der aggressiven Wildstaude. Wir bitten Sie daher, jedes Vorkommen von Herkulesstauden in freier Natur der Umwelt- oder Naturschutzbehörde mitzuteilen. Obschon die Pflanze nicht meldepflichtig ist, verhindern Sie mit dieser umsichtigen, verantwortungsvollen Tat die weitere Ausbreitung des floralen Invasoren und beugen weiteren Unfällen vor.
Tipp
Lassen Sie sich durch die Warnungen vor Bärenklau bitte nicht dazu verleiten, jeden Doldenblütler sogleich zu vernichten. Eine Vielzahl harmloser Pflanzen sieht der Herkulesstaude täuschend ähnlich. Hierzu zählen essbare Wildstauden, wie Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris) oder Süßdolde (Myrrhis odorata) sowie traditionelle Heilpflanzen, wie Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris).