Bärenklau

Getrockneter Bärenklau: Giftig oder unbedenklich?

Getrockneter Bärenklau birgt ebenso gesundheitliche Risiken wie frische Pflanzen. Erfahren Sie mehr über die Giftstoffe, Vorsichtsmaßnahmen und Unterschiede zwischen den Arten.

Giftigkeit von getrocknetem Bärenklau

Getrocknete Teile des Bärenklaus, einschließlich Blüten, Blätter und Samen, behalten ihre Giftstoffe, die Furocumarine, unverändert bei. Diese toxischen Verbindungen zersetzen sich nicht durch das Trocknen oder Lagern und bleiben stabil. Daher ist getrockneter Bärenklau ebenso gefährlich wie frische Pflanzen. Ein Kontakt mit diesen getrockneten Pflanzenteilen kann phototoxische Reaktionen hervorrufen, wenn die entsprechenden Hautstellen UV-Strahlen ausgesetzt werden.

Vermeiden Sie daher den direkten Hautkontakt mit getrocknetem Bärenklau und lagern Sie ihn nicht an Orten, an denen er versehentlich berührt werden könnte. Insbesondere bei der Entsorgung sollten Schutzvorkehrungen wie Handschuhe und lange Kleidung getragen werden, um Hautreaktionen zu verhindern. Verzehren Sie getrockneten Bärenklau nicht, da die Furocumarine auch innerlich zu gesundheitlichen Problemen führen können.

Phototoxische Reaktion

Wenn die Haut mit den Furocumarinen des Bärenklaus in Kontakt kommt und anschließend UV-Strahlen ausgesetzt wird, kann es zu einer phototoxischen Reaktion kommen. Diese Reaktion ähnelt Verbrennungen und beginnt bereits nach wenigen Minuten. Sie äußert sich in Symptomen wie Rötungen, Blasenbildung und Schwellungen. Innerhalb von 24 Stunden können sich die Hautreizungen verstärken, und die entstandenen Brandblasen benötigen mehrere Wochen, um vollständig abzuheilen. In manchen Fällen bleibt die Haut im betroffenen Bereich monatelang hypersensitiv gegenüber UV-Strahlen. Hohe Temperaturen und Feuchtigkeit, wie Schweiß, können die negativen Auswirkungen weiter verstärken.

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Um diese Reaktionen zu vermeiden, sollten Sie den Hautkontakt mit Bärenklau meiden und bei unvermeidbarem Kontakt sofort Maßnahmen ergreifen, wie das gründliche Abwaschen der Haut und das Meiden von Sonnenlicht.

Unterschiede zwischen den Bärenklau-Arten

Es existieren hauptsächlich zwei Arten von Bärenklau, die in Deutschland vorkommen und besondere Beachtung verdienen:

Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum)

  • Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich aus dem Kaukasus, hat sich diese Art invasiv in Teilen Europas verbreitet.
  • Größe und Erscheinung: Die Pflanze erreicht Höhen von bis zu drei Metern und besitzt riesige, schirmförmige Blütendolden mit bis zu 50 Zentimetern Durchmesser. Der behaarte Stängel zeigt oft rote Flecken.
  • Giftigkeit: Der Riesenbärenklau enthält hohe Mengen an Furocumarinen, die bei Kontakt mit Sonnenlicht schwere Hautreaktionen verursachen können.

Wiesenbärenklau (Heracleum sphondylium)

  • Herkunft und Verbreitung: Diese Art ist in Europa heimisch und bevorzugt naturnahe Standorte wie Wiesen und Naturschutzgebiete.
  • Größe und Erscheinung: Mit einer maximalen Höhe von etwa 1,5 Metern ist sie deutlich kleiner. Die Blätter sind eher rundlich, und der Stängel zeigt keine Flecken.
  • Giftigkeit: Enthält ebenfalls Furocumarine, jedoch in deutlich geringeren Mengen als der Riesenbärenklau, was bedeutet, dass die Hautreizungen weniger schwerwiegend sind.

Das Wissen um die Unterschiede zwischen diesen beiden Arten ist essenziell, um die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen treffen zu können und eine Verwechslung zu vermeiden.

Verwechslung mit anderen Pflanzen

Bärenklau, insbesondere der Riesenbärenklau, kann leicht mit anderen Pflanzen wie der Engelwurz verwechselt werden. Beide haben ähnlich große, schirmförmige Blütendolden. Während der Riesenbärenklau Höhen von bis zu drei Metern erreicht und auffällige rote Flecken am Stängel aufweist, bleibt die Engelwurz kleiner und hat keine solchen Stängelmerkmale.

Schafgarbe und Giersch stellen ebenfalls Verwechslungsgefahren dar. Die Schafgarbe hat gefiederte Blätter, die an Federn erinnern, und bildet kleinere, oft weißlich-rosa Blütendolden. Giersch besitzt dreiteilige Blätter mit gezackten Rändern. Beide unterscheiden sich stark in Größe und Blattstruktur vom Bärenklau, doch die Unterscheidung wird für Laien oft schwieriger wegen der ähnlichen Blütenformen.

Ärztliche Hilfe

Sollten Sie Symptome wie Hautrötungen, Blasenbildung oder starken Juckreiz bemerken, nachdem Sie mit getrocknetem Bärenklau in Kontakt gekommen sind, ist eine ärztliche Untersuchung wichtig. Unbedingt einen Arzt aufsuchen sollten Sie, wenn:

  • Massive Hautreaktionen auftreten, wie großflächige Verbrennungen oder intensiv schmerzende Blasen.
  • Systemische Symptome wie Fieber, Übelkeit oder Kreislaufprobleme hinzukommen.
  • Atemprobleme oder Schwellungen im Gesicht und Hals auftreten, was auf eine allergische Reaktion hinweisen könnte.

In einer medizinischen Einrichtung wird die betroffene Hautpartie gründlich gereinigt und gekühlt. Bei schweren Reaktionen können kutane Salben und systemisch wirkende Medikamente verabreicht werden, um Entzündungen zu reduzieren und den Heilungsprozess zu unterstützen.

Vorbeugung

Um gesundheitlichen Risiken durch Bärenklau vorzubeugen, sollten Sie den direkten Kontakt mit der Pflanze strikt vermeiden. Besonders im Garten oder bei Ausflügen in die Natur ist es wichtig, geeignete Schutzkleidung zu tragen. Langärmeliges Oberteil, lange Hosen und geschlossene Schuhe bieten Schutz. Bei der Pflege und Entfernung von Bärenklau sollten zusätzlich robuste Handschuhe und eine Schutzbrille getragen werden. Führen Sie solche Arbeiten nach Möglichkeit abends oder bei bedecktem Himmel durch, um UV-bedingte Reaktionen zu minimieren.

Erklären Sie Kindern die Gefahren des Bärenklaus, insbesondere des Riesenbärenklaus, und bitten Sie sie, einen Sicherheitsabstand zu halten. Auch beim Mähen des Rasens ist Vorsicht geboten, da der Pflanzensaft leicht auf die Haut spritzen kann.

Beseitigung von Bärenklau

Um Bärenklau sicher zu entfernen, sollten Sie unbedingt Schutzkleidung wie lange Ärmel, Hosen, Handschuhe und eine Schutzbrille tragen, um Hautkontakt mit dem Pflanzensaft zu vermeiden. Am besten beginnen Sie im Frühjahr oder Herbst damit, die Pflanze zu beseitigen, bevor sie Samen ausbildet. Schneiden Sie zunächst die Pflanze etwa 15 Zentimeter über dem Boden ab und entfernen Sie dann den Wurzelstock. Besonders wichtig ist es, die Wurzeln bis zu einer Tiefe von etwa 20 Zentimetern auszugraben, um sicherzustellen, dass die Pflanze komplett entfernt wird.

Entsorgen Sie das Pflanzenmaterial sicher im Hausmüll oder bei einer professionellen Entsorgungsanlage. Das Pflanzenmaterial sollte nicht auf dem Kompost oder im Gartenabfall landen, da die Samen des Bärenklaus auch nach Jahren noch keimfähig bleiben können.

Hier sind die Schritte zur sicheren Beseitigung von Bärenklau zusammengefasst:

  • Schutzkleidung tragen: Lange Ärmel, Hosen, Handschuhe und Schutzbrille.
  • Pflanze abschneiden: Etwa 15 Zentimeter über dem Boden.
  • Wurzelstock entfernen: Bis zu einer Tiefe von 20 Zentimetern ausgraben.
  • Sichere Entsorgung: Nicht auf den Kompost, sondern im Hausmüll oder bei einer geeigneten Entsorgungsanlage entsorgen.

Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass sich der Bärenklau nicht weiter ausbreiten kann und minimieren das Risiko von Hautreizungen und anderen gesundheitlichen Problemen.

Zusammenfassung

Da Informationen zusammengefasst werden sollte hier ein auflistung zur Vorsicht durchgeführt werden.

  • Vorbeugen: Schutzkleidung, sonnenärmliche Bedingungen bevorzugen
  • Beseitigung: Abschneiden und Wurzelstock entfernen, sichere Entsorgung
  • Ärztliche Hilfe: bei schweren Symptomen sofort ärztliche Hilfe aufsuchen
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