Bärenklau

Bärenklau: Heimische und invasive Arten im Vergleich

Bärenklau-Arten beeindrucken mit ihrer Größe und ihren Blütenständen, doch Vorsicht: Einige Arten sind giftig. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Arten, ihre Merkmale, die Gefahren und gibt Tipps zur Unterscheidung und zum Umgang mit ihnen.

Artenvielfalt und Verbreitung

Die Gattung Bärenklau (Heracleum) umfasst etwa 70 verschiedene Arten, die hauptsächlich in Asien und Europa vorkommen. Einige dieser Arten haben sich auch nach Nordamerika und ins östliche Afrika ausgebreitet. Innerhalb Europas reicht das Verbreitungsgebiet von Zentralrussland bis Frankreich und den Britischen Inseln sowie von Norwegen bis in die Alpenregion und entlang der Küste. Besonders in Deutschland ist der Riesen-Bärenklau weit verbreitet, vor allem in Ballungsräumen und an Bauflächen, wo er vegetationsfreie Plätze bevorzugt. Trotz systematischer Bekämpfung bleibt der Riesen-Bärenklau in vielen Regionen ein verbreitetes Problem.

Eine Differenzierung der verschiedenen Bärenklau-Arten kann durch ihre nahe Verwandtschaft und morphologische Ähnlichkeit erschwert werden. Die Pflanzen passen sich unterschiedlichen Standorten an, von Wiesen und Parks bis zu Waldrändern und Gewässerufern, was ihre vielseitige Anpassungsfähigkeit unterstreicht.

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Bekannte Bärenklau-Arten

Es gibt zahlreiche Bärenklau-Arten, von denen einige besonders bekannt und weit verbreitet sind:

  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium): Diese heimische Art kommt in Eurasien und Nordafrika vor und erreicht eine Höhe von 60 bis 150 cm. Charakteristisch sind die rundlichen Blattspitzen und der unbehaarte Stängel ohne Flecken.
  • Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum): Ursprünglich aus dem Kaukasus, kann diese invasive Art bis zu 3,5 Meter hoch werden. Sie besitzt dicke Stängel mit purpurnen Flecken und stark geteilte, behaarte Blätter.
  • Sosnowski-Bärenklau (Heracleum sosnowskyi): Diese Art aus Aserbaidschan, Georgien und Dagestan ähnelt dem Riesen-Bärenklau und kann bis zu 3 Meter hoch werden. Sosnowski-Bärenklau ist ebenfalls stark giftig.
  • Persischer Bärenklau (Heracleum persicum): Diese invasive Art aus dem Iran und der östlichen Türkei fällt durch ihren anisartigen Geruch auf und bildet oft mehrere Stängel pro Pflanze.

Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)

Der Wiesen-Bärenklau ist eine robuste, ausdauernde Staude und gedeiht bevorzugt auf feuchten und nährstoffreichen Böden.

Erkennungsmerkmale

Die Blätter erinnern im Umriss an Bärentatzen und sind mit einer großen Blattscheide ausgestattet. Der kantig gefurchte, hohle Stängel ist mit steifen Borsten besetzt. Die weiß bis grünlich-gelben Blüten stehen in imposanten Doppeldolden, die von Juni bis September blühen. Die Früchte sind geflügelte Doppelachänen, die durch Wind oder Tiere verbreitet werden.

Bedeutung für die Tierwelt

Der Wiesen-Bärenklau ist eine wichtige Nahrungsquelle für verschiedene Insekten, insbesondere Schmetterlinge und Wildbienen.

Vorsichtshinweise

Der Wiesen-Bärenklau enthält Furanocumarine, die bei Hautkontakt und Sonnenbestrahlung phototoxische Reaktionen verursachen können. Tragen Sie bei der Pflege Handschuhe und vermeiden Sie direkten Hautkontakt.

Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum)

Der Riesen-Bärenklau, auch als Herkulesstaude bekannt, stammt ursprünglich aus dem Kaukasus und Georgien und wurde als Zierpflanze nach Europa eingeführt.

Gefahrenpotenzial und Gesundheitsschutz

Der Riesen-Bärenklau ist hochgradig giftig. Alle Pflanzenteile enthalten Furanocumarine, die bei Hautkontakt und Sonnenexposition phototoxische Reaktionen auslösen können. Tragen Sie bei der Bearbeitung Schutzkleidung und vermeiden Sie direkten Hautkontakt.

Verbreitung und Bekämpfung

Der Riesen-Bärenklau bevorzugt nährstoffreiche, feuchte Standorte und verbreitet sich vor allem entlang von Flüssen, Brachflächen sowie Weges- und Waldrändern. Bekämpfungsmaßnahmen umfassen unter anderem mehrmaliges Mähen oder Ausgraben der Pflanzen vor der Samenreife. Chemische Methoden sollten nur als letzter Ausweg und unter fachlicher Anleitung durchgeführt werden.

Sosnowski-Bärenklau (Heracleum sosnowskyi)

Diese invasive Pflanze stammt aus Regionen wie Aserbaidschan, Georgien und Dagestan und wurde in der Sowjetunion als Futterpflanze eingeführt.

Erkennungsmerkmale

Der Sosnowski-Bärenklau erreicht Höhen von 1 bis 3 Metern. Der kräftige, hohle, gefurchte Stängel weist purpurne Flecken auf. Die weißen bis leicht rosa Blüten stehen in großen, doldenförmigen Blütenständen.

Gesundheitliche Gefahren

Der Sosnowski-Bärenklau enthält Furanocumarine, die bei Hautkontakt und Sonnenlicht phototoxische Reaktionen hervorrufen können. Tragen Sie geeignete Schutzkleidung und vermeiden Sie Hautkontakt. Bei Kontakt spülen Sie die betroffene Stelle sofort mit Wasser und suchen gegebenenfalls einen Arzt auf.

Persischer Bärenklau (Heracleum persicum)

Diese mehrjährige krautige Pflanze stammt aus dem Iran und der östlichen Türkei und erreicht Wuchshöhen von 100 bis 300 cm.

Erkennungsmerkmale

Die Stängel sind grob behaart und purpurn gefärbt. Der Persische Bärenklau hat doppeldoldige Blütenstände mit weißen Blüten, die von Juli bis September blühen. Ein Bereich, der besonders für diese Art charakteristisch ist, ist der auffällige Anisgeruch.

Gesundheitliche Gefahren

Auch der Persische Bärenklau enthält Furanocumarine, die phototoxische Reaktionen auslösen können. Tragen Sie Schutzkleidung und vermeiden Sie direkten Hautkontakt.

Unterscheidung der Bärenklau-Arten

Um Bärenklau-Arten zu unterscheiden, können Sie auf spezifische Merkmale wie Größe, Blattform, Stängel und Blütenduft achten. Der Riesen-Bärenklau und Sosnowski-Bärenklau sind mit ihren Höhen von bis zu 3,5 Metern und ihren purpurnen Flecken an den Stängeln auffällig. Der Persische Bärenklau verströmt einen anisartigen Geruch, was ihn deutlich von anderen Arten abhebt. Der Wiesen-Bärenklau hingegen ist kleiner und hat furchige, borstige Stängel ohne auffällige Flecken.

Durch genaue Beobachtungen dieser spezifischen Merkmale können Sie die einzelnen Bärenklau-Arten besser auseinanderhalten und mögliche Verwechslungen vermeiden.

Merkmale der Bärenklau-Pflanzen

Bärenklau-Arten zeichnen sich durch ihre beeindruckende Wuchshöhe und die charakteristischen Blütenstände aus. Diese Pflanzen sind meist ausdauernde, krautige Gewächse, die je nach Art zwischen 30 cm und 3,5 m hoch werden können.

Stängel

Die hohlen und fein gerippten Stängel sind oft kantig gefurcht und im oberen Bereich verzweigt. Besonders auffällig sind die purpurnen Flecken bei einigen Arten wie dem Riesen-Bärenklau. Die Stängel sind meist mit steifen Haaren besetzt.

Laubblätter

Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind groß und ein- bis dreifiedrig mit tief eingeschnittenen Fiederblättchen. Die unteren Blätter sind typischerweise gestielt und können eine beträchtliche Länge erreichen.

Blütenstände

Die Blütenstände bestehen aus großen Doppeldolden mit Blüten, die von Juli bis September blühen und in der Farbe von weiß bis rosa variieren. Die äußeren Blüten der Dolden sind oft größer und rein männlich, während die inneren Blüten zwittrig sind.

Früchte

Nach der Blüte bilden die Pflanzen stark zusammengedrückte Früchte, Doppelachänen, die sich durch Wind oder Tiere verbreiten. Diese Früchte haben eine flache, ovale Form.

Duft und Öl

Einige Bärenklau-Arten verströmen einen charakteristischen Duft. Der Persische Bärenklau kann durch einen anisähnlichen Geruch erkannt werden. Die Pflanzen enthalten ätherische Öle, die oft in kleineren Drüsen in den Blättern gespeichert sind.

Giftigkeit der Bärenklau-Arten

Bärenklau-Arten, insbesondere der Riesen-Bärenklau und der Wiesen-Bärenklau, enthalten Furanocumarine. Diese chemischen Verbindungen können bei Hautkontakt in Verbindung mit Sonnenexposition phototoxische Reaktionen auslösen.

Vorsichtsmaßnahmen und Erste Hilfe

Um das Risiko einer Vergiftung zu minimieren:

  1. Tragen Sie Schutzkleidung wie Handschuhe und lange Ärmel.
  2. Vermeiden Sie Sonnenlicht, falls Sie mit Pflanzensaft in Kontakt gekommen sind.
  3. Reinigen Sie die Haut sofort mit Seife und viel Wasser.
  4. Konsultieren Sie einen Arzt bei Symptomen wie Hautrötungen oder Blasenbildung.

Durch diese Maßnahmen können Sie sicherstellen, dass der Kontakt mit den giftigen Bärenklau-Arten keine schweren gesundheitlichen Folgen nach sich zieht.

Bilder: GALLEY JOELLE / Shutterstock