Wiesen-Bärenklau – eine Naturschönheit stellt sich vor
In Naturschutzgebieten ist Wiesen-Bärenklau inzwischen wieder ein vertrautes Bild. Nachdem der exzessive Gebrauch von Pestiziden die heimische Wildstaude in Vergessenheit geraten ließ, bahnt sie sich überall dort den Weg zurück, wo auf giftige Herbizide verzichtet wird. Der folgende Steckbrief fasst die wichtigsten Eigenschaften der Naturschönheit zusammen:
- Botanische Bezeichnung: Heracleum sphondylium
- Verbreitungsgebiet: Europa, vornehmlich in Fettwiesen, Auwäldern und Staudenfluren
- Wuchshöhe: 50 bis 100 cm, selten bis 150 cm
- Kräftige, hohle Stängel, kantig gefurcht und behaart
- Weiße bis hellrosa Scheibenblüten in Doppeldolden von Juni bis Oktober
- Grüne, große Blätter, zumeist dreifach fiederschnittig
Die jungen Blätter sind ein wichtiger Bestandteil der osteuropäischen Suppen-Spezialität Borschtsch. Die traditionelle Verwendung als Wildgemüse ist ein wichtiger Hinweis auf die Unbedenklichkeit der Pflanze. Lediglich empfindliche Menschen können auf eine Berührung mit den behaarten Stielen mit Hautirritationen reagieren.
Riesen-Bärenklau – ornamental und garstig zugleich
Während Wiesen-Bärenklau sich zunehmender Beliebtheit erfreut, kursieren eindringliche Warnhinweise auf einen Artgenossen. Riesen-Bärenklau vereint ornamentales Wachstum mit giftigen Inhaltsstoffen und einer aggressiven Ausbreitung. Herausragende Charakteristika bündelt der folgende Steckbrief:
- Botanische Bezeichnung: Heracleum mantegazzianum
- Verbreitungsgebiet: Kaukasus, in Europa eingewanderter Neophyt
- Wuchshöhe: 150 bis 300 cm, selten bis 400 cm
- Bis zu 10 cm dicker, hohler, behaarter Stängel mit roten Flecken
- Weiße bis weißlich-grüne Scheibenblüten mit 30 bis 50 cm Durchmesser von Juni bis Juli
- Große, grüne Blätter, drei-, fünf- oder neunteilig mit bis zu 300 cm Länge
- Giftig
Der hohe Giftgehalt von Riesen-Bärenklau basiert auf verschiedenen Inhaltsstoffen, die in Kombination mit Sonnenlicht schwerste Hautverbrennungen verursachen können. Ein einzelnes Exemplar bringt bis zu 80.000 Samen hervor, was zu einer invasiven Ausbreitung geführt hat. Gärtner sind daher aufgerufen, die Pflanze zeitnah wieder zu entfernen.
Tipp
Ungeachtet der deutschen Namensgebung Wahrer Bärenklau, zählt diese Pflanze nicht zu den Bärenklau-Arten. Vielmehr handelt es sich um eine mediterrane Wildstaude, die der Gattung Akanthus zugeordnet wird unter der botanischen Bezeichnung acanthus mollis.