Riesen-Bärenklau und Wiesen-Bärenklau unterscheiden – so gelingt es
Je früher Sie gefährlichen Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) identifizieren, desto einfacher gelingt die Bekämpfung. Tritt hingegen Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium) in Ihrem Garten in Erscheinung, besteht kein Grund zur Beunruhigung. Da diese beiden Arten in Mitteleuropa häufig vorkommen, verdeutlicht die folgende Tabelle die wichtigsten Unterscheidungskriterien:
Erkennungsmerkmale | Riesen-Bärenklau | Wiesen-Bärenklau |
---|---|---|
Giftig | ja | nein |
Wuchshöhe | 150 bis 300 cm | 50 bis 150 cm |
Stengel-Wachstum | hohl, wenig gefurcht mit roten Flecken | hohl, kantig gefurcht, ohne rötliche Färbung |
Blätter | 3- bis 5-teilig, 100 bis 300 cm lang | ungleich gelappt, blau-grün, leicht behaart |
Blütenform | Doppeldolden mit 30 bis 50 cm Durchmesser | tellerförmige Einzelblüten als Doppeldolden mit 25 cm Durchmesser |
Blütenfarbe | weiß bis zart-rosa | weiß bis creme |
Blütezeit | Juni bis Juli | Juni bis September |
Riesen-Bärenklau ist durchströmt von einem giftigen Pflanzensaft, der in Wiesen-Bärenklau nicht enthalten ist. Kommen die Toxine in Kontakt mit der Haut, wird der natürliche UV-Schutz außer Kraft gesetzt. Schon wenige Sonnenstrahlen oder das Licht einer Lampe führen zu Verätzungen und Verbrennungen. Die Beschwerden erstrecken sich von Juckreiz bis zu heftiger Blasenbildung.
Giftigen Bärenklau bekämpfen mit Schutzkleidung
Wird Ihr Garten heimgesucht von Riesen-Bärenklau, sollten Sie den ungebetenen Gast möglichst rasch entfernen. Mit bis zu 30.000 Samen breitet sich die Pflanze invasiv aus. So bekämpfen Sie die Herkulesstaude richtig:
- Schutzkleidung anlegen und an einem bedeckten Tag zu Werke gehen
- Über jeden Blüten- oder Samenstand eine Plastiktüte stülpen
- Riesen-Bärenklau mitsamt seiner Wurzeln ausgraben
- Pflanzenreste verbrennen oder in die Mülltonne geben
Konzentrieren Sie sich auf den Vegetationskegel, weil daraus die Giftpflanze immer wieder austreibt. Mit dem Spaten stechen Sie die Wurzeln etwa 10 cm unterhalb der Oberfläche ab und heben sie aus dem Boden. Verbliebene Wurzelreste verrotten in der Erde.
Tipps
Konnten Sie bei einem Spaziergang einen giftigen Riesen-Bärenklau anhand der erläuterten Merkmale identifizieren? Dann melden Sie den Standort bitte beim zuständigen Ordnungs- oder Umweltamt. Die Meldung ist zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben, könnte hingegen gesundheitlichen Schaden bei unbedarften Kindern verhindern und die weitere Ausbreitung unterbinden.