Bärenklau

Bärenklau erkennen: Merkmale & Gefahren der Pflanze

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Der Riesen-Bärenklau, eine invasive Pflanze mit imposanter Erscheinung, birgt ernstzunehmende Gesundheitsrisiken. Dieser Artikel erläutert die Erkennungsmerkmale, die Verbreitung und die Gefahren des Riesen-Bärenklaus und gibt Hinweise zur sicheren Bekämpfung.

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Riesen-Bärenklau ist schon bei bloßem Hautkontakt giftig

Blattmerkmale: So erkennen Sie den Riesen-Bärenklau

Die Blätter des Riesen-Bärenklaus sind durch ihre Größe und spezielle Form unverwechselbar. Anhand folgender Merkmale können Sie die Pflanze sicher identifizieren:

  • Größe: Die Blätter erreichen eine Länge von bis zu einem Meter, in seltenen Fällen sogar bis zu drei Meter.
  • Form: Sie sind tief eingeschnitten und in drei bis neun einzelne Abschnitte unterteilt, die wiederum fein gefiedert sind.
  • Besonderheiten: Die seitlichen Blattabschnitte sind besonders groß und können über einen Meter lang und 20 Zentimeter breit werden. Die Blattunterseite ist kurz behaart.

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Blütenstand: Imposant und attraktiv

Zwischen Juni und August zeigt der Riesen-Bärenklau seine beeindruckenden Blütenstände. Diese zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:

  • Form: Die Blüten sind in großen Doppeldolden angeordnet.
  • Farbe: Die Blütenfarbe variiert von Weiß bis Zartrosa.
  • Größe: Die Dolden erreichen einen Durchmesser von 50 bis 80 Zentimetern.
  • Attraktivität: Die Blütenstände locken zahlreiche Insektenarten an.

Verbreitung: Vom Ziergewächs zum invasiven Neophyten

Ursprünglich stammt der Riesen-Bärenklau aus dem Kaukasus. Mittlerweile hat er sich jedoch über weite Teile Europas und Nordamerikas ausgebreitet. Die Pflanze bevorzugt naturnahe Standorte mit ausreichend Feuchtigkeit und Nährstoffen. Typische Standorte sind:

  • Waldränder
  • Bachufer
  • Brachflächen
  • Wegränder

Die Ausbreitung erfolgt hauptsächlich über Samen. Eine einzelne Pflanze kann bis zu 50.000 Samen produzieren, die vom Wind, Wasser oder Tieren verbreitet werden. Auch menschliche Aktivitäten, wie beispielsweise der Transport von Erde, können zur Verbreitung beitragen.

Gefahren: Phototoxische Reaktionen und Langzeitfolgen

Der Kontakt mit dem Riesen-Bärenklau kann ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Die Pflanze enthält phototoxische Substanzen, die bei Berührung und Sonneneinstrahlung schwere Hautreaktionen auslösen.

Mögliche Symptome sind:

  • Juckreiz
  • Rötungen
  • Blasenbildung
  • Verbrennungen
  • Pigmentstörungen
  • Narbenbildung

In seltenen Fällen kann es zu systemischen Reaktionen wie Fieber oder Kreislaufschock kommen.

Verwechslungsgefahr: Wiesen-Bärenklau

Der Wiesen-Bärenklau ähnelt dem Riesen-Bärenklau optisch, ist aber deutlich kleiner und ungefährlich. Anhand folgender Merkmale können Sie die beiden Arten unterscheiden:

  • Wuchshöhe: Der Wiesen-Bärenklau erreicht eine Höhe von 60 bis 150 Zentimetern, der Riesen-Bärenklau hingegen bis zu fünf Meter.
  • Stängel: Der Stängel des Wiesen-Bärenklaus ist kantig gefurcht und weist keine rötlichen Flecken auf.
  • Blüten und Blütenstände: Die Blüten sind weiß bis cremefarben und bilden Dolden mit einem Durchmesser von bis zu 25 Zentimetern.

Bekämpfung: Konsequenz und Schutzmaßnahmen

Die Bekämpfung des Riesen-Bärenklaus erfordert konsequentes Vorgehen und entsprechende Schutzmaßnahmen. Bewährte Methoden sind:

  1. Frühzeitiges Entfernen: Junge Pflanzen sollten vor der Blüte und Samenbildung entfernt werden.
  2. Mechanische Entfernung: Einzelpflanzen können ausgegraben oder ausgestochen werden. Achten Sie darauf, die gesamte Pfahlwurzel zu entfernen.
  3. Mähen oder Abschneiden: Zum Beginn der Fruchtreife kann die Pflanze gemäht oder der Blütenstand abgeschnitten werden. Führen Sie diese Arbeiten bei diffusem Licht durch.
  4. Einsatz von Herbiziden: Auf land- und forstwirtschaftlichen Flächen kann der Einsatz von Herbiziden sinnvoll sein.
  5. Nachkontrolle: Kontrollieren Sie die betroffenen Gebiete regelmäßig, um ein erneutes Ausbreiten zu verhindern.

Tragen Sie bei allen Bekämpfungsmaßnahmen Schutzkleidung, Handschuhe und Gesichtsschutz, um den Kontakt mit dem Pflanzensaft zu vermeiden.

Bilder: Sergey Zaykov / Shutterstock