Bärenklau

Riesenbärenklau: Invasiver Neophyt und Gefahr in Deutschland

Der Riesen-Bärenklau ist eine invasive Pflanze, die sich in Deutschland rasant ausbreitet. Dieser Artikel beleuchtet die Merkmale, die Verbreitung und die Gesundheitsgefahren des Riesen-Bärenklaus und gibt Tipps zu seiner Bekämpfung.

Verbreitung und Vorkommen des Riesen-Bärenklaus in Deutschland

Der ursprünglich aus dem Kaukasus stammende Riesen-Bärenklau hat sich in Deutschland als invasiver Neophyt etabliert. Im 19. Jahrhundert als Zierpflanze eingeführt, verwilderte er ab Mitte des 20. Jahrhunderts stark und breitete sich in ganz Mitteleuropa und Teilen Nordamerikas aus. Heute findet man ihn in zahlreichen Lebensräumen in Deutschland, wo er wegen seiner Widerstandsfähigkeit und hohen Samenproduktion erfolgreich Fuß gefasst hat.

Typische Standorte des Riesen-Bärenklaus sind Straßenränder, Ufer von Bächen und Flüssen, Brachflächen, Waldränder, Hecken und Naturschutzgebiete. Die Samen können durch Wind, Wasserläufe und tierische Transportwege verbreitet werden, wodurch die Pflanze besonders an Fließgewässern häufig vorkommt. Ihre Samen sind mehrere Jahre keimfähig, und die Pflanze gedeiht sowohl an feuchten als auch an trockenen Standorten, meidet aber stark saure Böden.

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Merkmale und Aussehen des Riesen-Bärenklaus

Der Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) ist leicht an seiner imposanten Größe und markanten Erscheinung zu erkennen. Diese Pflanze, die bis zu fünf Meter hoch werden kann, hat einen kräftigen, hohlen Stängel, der an seiner Basis purpurne Flecken und eine leichte Behaarung aufweist.

Die Blätter des Riesen-Bärenklaus sind tief eingeschnitten und können bis zu einem Meter lang werden. Die Blattunterseite ist kurz behaart. Im Frühsommer erscheinen große, weiße Blütendolden mit einem Durchmesser von 50 bis 80 Zentimetern, die bis zu 1.500 Einzelblüten tragen. Die Blütezeit reicht von Juni bis August, manchmal bis in den September.

Die ovalen, flachen Achänen (Früchte) sind etwa 10 bis 14 Millimeter lang und keimfähig. Eine Pflanze kann bis zu 50.000 Samen produzieren, die sich durch Wind und Wasser über große Entfernungen verbreiten.

Giftigkeit und Gesundheitsgefahren

Der Riesen-Bärenklau enthält phototoxische Furocumarine, die bei Hautkontakt und Sonneneinstrahlung zu schweren Reaktionen führen können. Bereits Minuten nach dem Kontakt können Hautrötungen und Flüssigkeitsansammlungen auftreten, die innerhalb von 24 Stunden Blasen bilden. Diese Verbrennungen ähneln denen ersten und zweiten Grades, und die betroffenen Hautstellen bleiben oft monatelang lichtempfindlich. Hohe Temperaturen und Feuchtigkeit können die Reaktionen verstärken. In extremen Fällen und bei Augenkontakt kann es zur Erblindung kommen.

Das Einatmen der Furocumarine kann zudem Atemprobleme, Schweißausbrüche, Fieber und Kreislaufschocks verursachen. Schutzmaßnahmen wie das Tragen von Schutzkleidung, Handschuhen und Gesichtsschutz sind beim Umgang mit der Pflanze unerlässlich. Kinder sollten besonders gewarnt werden, da sie oft die Gefahren nicht erkennen.

Maßnahmen zur Bekämpfung des Riesen-Bärenklaus

Die Bekämpfung des Riesen-Bärenklaus erfordert eine gut durchdachte Strategie und konsequentes Handeln. Tragen Sie bei jeglichem Umgang mit der Pflanze Schutzkleidung, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.

Für großflächige Bestände eignen sich mechanische und biologische Methoden sowie der Einsatz von Herbiziden. Wiederholtes Abmähen, zwei- bis dreimal pro Jahr, kann die Blüten- und Samenproduktion verhindern. Beweidung durch Schafe oder Ziegen kann ebenfalls wirksam sein, sofern die Tiere eng eingepfercht werden.

Bei kleineren Beständen empfiehlt sich das manuelle Entfernen der Pflanzen. Stechen Sie die Wurzeln mindestens 15 Zentimeter tief ab, idealerweise im Frühjahr oder Herbst, wenn die Pflanze weniger gefährlich ist. Regelmäßige Nachkontrollen sind notwendig, um neu aufkommende Jungpflanzen zu entfernen.

Ein weiteres Verfahren besteht im Absammeln und Entsorgen der Blütendolden vor der Samenreife. Schneiden Sie die Blütendolden ab, bevor sie vollständig reifen, und entsorgen Sie diese sicher. Dies verhindert die ungewollte Verbreitung der Samen.

Effektive Maßnahmen zur Bekämpfung umfassen:

  • Wiederholtes Abmähen.
  • Beweidung durch Schafe oder Ziegen.
  • Ausgraben der Pflanzenwurzeln im Frühjahr oder Herbst.
  • Absammeln und sichere Entsorgung der Blütendolden.

Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen kann die Ausbreitung des Riesen-Bärenklaus kontrolliert und langfristig eingedämmt werden.

Bilder: Arthur / stock.adobe.com