Gartengestaltung

Aschedüngung im Garten: Vorteile, Risiken und Anwendung

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Es ist naheliegend, die Asche aus dem Ofen im eigenen Garten zu verteilen. Das reduziert den Müll und das Naturprodukt Asche bekommt einen weiteren Sinn. Damit es als Naturprodukt durchgeht, müssen verschiedene Anforderungen erfüllt sein.

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Asche wirkt basisch und sollte mit Bedacht eingesetzt werden
AUF EINEN BLICK
Kann ich Asche als Dünger im Garten verwenden?
Asche ist als Dünger geeignet, wenn sie von reinem Holz stammt und keine Schwermetalle enthält. Sie ist reich an Kalk, Kalium, Eisen und Phosphat und besonders für Pflanzen geeignet, die kalkhaltige Böden bevorzugen. Asche wirkt basisch und sollte in geringen Mengen ausgebracht werden, um Boden und Pflanzen nicht zu schädigen.

Ist Asche als Dünger geeignet?

Asche ist ein natürliches Düngemittel, welches einfach herzustellen ist. Jeder Hobbygärtner kann es mit Holz- oder Kaminofen herstellen. Asche ist reich an Kalk und Kalium. Zudem enthält sie Eisen und Phosphat, die wesentlich sind für ein gesundes und kräftiges Pflanzenwachstum. Aschedünger wird hauptsächlich zum Kalken von übersäuerten Böden genutzt. Da Asche mit einem pH-Wert zwischen 11,0 und 13,0 stark basisch wirkt, sollte sie nicht uneingeschränkt für alle Pflanzen genutzt werden.

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Holzasche enthält:

  • 25 bis 45 Prozent Brandkalk (Calciumoxid)
  • drei bis sechs Prozent Magnesium- und Kaliumoxid
  • zwei bis sechs Prozent Phosphorpentoxid
  • mineralische Spurenelemente (Eisen, Mangan, Bor und Natrium)

Welche Asche kann ich verwenden?

Nicht jede Asche sollte zum Düngen der Pflanzen genutzt werden. Geeignet ist Kaminasche aus Holz oder verbrannter Holzkohle, doch auch hier sollten Sie die Herkunft des Holzes genau kennen. Sowohl Laub- als auch Nadelhölzer werden zu Holzkohle verarbeitet. Dieses kann je nach Quelle unterschiedlich belastet sein.

Exkurs

Holzkohle

Der feste Brennstoff entsteht, wenn luftgetrocknetes Holz unter Sauerstoffausschluss stark erhitzt wird. In verschiedenen Phasen der Erhitzung kommt es zur Entweichung von Gasen und letztendlich zur Verkohlung. Bei diesen Prozessen werden Temperaturen zwischen 150 und 500 Grad Celsius erreicht. Gute Holzkohle glänzt schwarz, wobei die Struktur des Holzes noch deutlich erkennbar ist. Dagegen haben schlecht verkohlte Kohlen eine rote bis braunrote Färbung. Bei der Herstellung dieser sogenannten Rotkohlen werden Temperaturen von 300 Grad Celsius nicht überschritten.

Darauf sollten Sie achten

Beim Verbrennen von Zusatzstoffen im Holz können gesundheitsschädliche Substanzen entstehen und in der Asche zurückbleiben, die den Boden vergiften. Sie kann Dioxin oder andere toxische Stoffe enthalten. Stammt das Holz aus einer Industrieregion oder aus der Nähe einer Autobahn, kann es mit Schwermetallen belastet sein.

So stellen Sie einwandfreie Holzasche her:

  • unbehandeltes und naturbelassenes Holz verbrennen
  • Holz ohne Lackierungen und Lasuren nutzen
  • zum Anzünden trockene Äste, Laub oder Nussschalen verwenden

Nutzen Sie kein bunt bedrucktes Zeitungspapier zum Anzünden, denn diese enthalten chemische Substanzen und können die Asche kontaminieren. Selbst schwarz-weißes Zeitungspapier, Eierschachteln oder Toilettenpapierrollen sollten nicht verwendet werden. Oft wird das Material aus recyceltem Papier hergestellt, welches mit Mineralölbestandteilen von bunten Prospekten belastet sein kann. Achten Sie auch darauf, dass Sie Holzasche nicht mit Asche aus Kohle vermischen.

Ungeeignete Asche

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Asche von Kohlebriketts sollte nicht als Dünger verwendet werden

Je nach Herkunft des Holzes kann die Asche gesundheitsschädliche Schwermetalle enthalten, die auch Boden und Pflanzen vergiften. Blei, Cadmium oder Chrom sind häufig in kritischen Konzentrationen nachweisbar. Asche, die aus Braun- und Steinkohle oder Kohlebriketts entsteht, ist wegen der Belastung durch Schwermetalle ebenfalls nicht als natürlicher Dünger geeignet.

Schwermetalle sind von Natur aus im Holz enthalten, da der Baum während seines Wachstums Stoffe aus der Umgebung aufnimmt. Die toxischen Metalle stammen auch vom Werkzeugverschleiß während der Produktion durch Holzschlagmaschinen.

Sicherheitshalber sollten Sie die Rückstände von verbrannter Grillkohle im Hausmüll entsorgen, denn hier ist die Herkunft oft unbekannt. Zudem enthält Asche vom Grill Fettrückstände, die beim Verbrennen entstanden sind. Abbauprodukte wie Acrylamid sind gesundheitsschädlich und haben im Boden genauso wenig verloren wie Zigarettenasche.

  Herkunft Nachteil
Pellets Holzabfälle hohe Schwermetallbelastung
Briketts Braun- oder Steinkohle enthält Spuren radioaktiver Elemente
Tabak Laubblätter der Tabakpflanze giftige Rußstoffe und Schwermetalle, kaum Nährstoffe
Kohle fossile Pflanzenreste enthält Schwermetalle und radioaktive Substanzen

Wo kann ich Aschedünger einsetzen?

Wenn Sie sicherstellen können, dass Ihre Asche rein und ist, können Sie das Naturprodukt vielseitig im Garten anwenden. Es verbessert den Rasen und kann in Beeten und unter Sträuchern verteilt werden. Nebenbei profitieren Sie von positiven Nebeneffekten.

Das bewirkt eine Aschedüngung:

  • beseitigt Moos und Algenbewuchs
  • lässt Wurzelunkräuter absterben
  • desinfiziert offene Wunden

Verwenden Sie nur Holzasche, die einwandfrei ist. Ansonsten riskieren Sie, dass giftige Substanzen von Nutzpflanzen aufgenommen werden.

Welche Pflanzen vertragen Asche?

Asche verhindert einen Kalium-Mangel. In geringen Mengen können Sie verschiedene Pflanzen mit reiner Asche düngen. Die Partikel werden durch Regen in den Boden gespült und lösen sich innerhalb kurzer Zeit auf. So sind die Stoffe schnell pflanzenverfügbar. Moorbeetpflanzen und Gewächse, die einen sauren Boden bevorzugen, sollten nicht mit Asche versorgt werden.

Besonders geeignete Pflanzen:

  • Gemüsegarten: Tomaten, Rosenkohl, Porree
  • Stauden und Sträucher: Rosen, Gladiolen, Phlox
  • Blumenbeete: Geranien, Fuchsien
  • Obstgehölze: Weinreben, Stachelbeeren, Himbeeren
  • Zimmerpflanzen: alle kalktoleranten Gewächse
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Obstgehölze freuen sich über eine gute Portion Asche

Tipp

Grundsätzlich können Sie auch Kartoffeln mit Asche düngen. Allerdings ist Vorsicht geboten, denn die Aschedüngung fördert Kartoffelschorf.

Im Wald

Wenn Sie einen eigenen Wald besitzen, wissen Sie den hohen Kalkgehalt der Holzasche zu schätzen. Der Großteil aller deutschen Waldböden ist zu sauer. In wohldosierter Konzentration kann Holzasche auf längere Sicht zur Verbesserung des Bodens beitragen. Folglich können die Bäume tiefer wurzeln, wodurch ihre Standfestigkeit steigt.

Vorteile der Aschedüngung:

  • Verlängerung der Vegetationsperiode bei Laubbäumen
  • verringerter Nadelfall bei Koniferen
  • erhöhte Feinwurzelbildung im Oberboden

Probleme durch Aschedüngung

Wenn Asche in zu hohen Konzentrationen oder bei ungünstigem Wetter ausgebracht wird, kann es zu negativen Folgen kommen. Diese betreffen sowohl das Bodenleben als auch die Pflanzen. Eine falsche Düngung kann großen Schaden verursachen, sodass Sie Asche in geringen Konzentrationen verwenden sollten.

Pflanzenschäden

Der hohe Gehalt an Calcium, welches als Brandkalk in seiner aggressivsten Form vorliegt, sorgt für eine Kalkung des Bodens. Dieser stark alkalische Brandkalk kann Blattverbrennungen verursachen, wenn Rückstände auf den Pflanzen zurückbleiben. In der Landwirtschaft wird Calciumoxid ausschließlich auf unbewachsene Flächen verteilt, die einen lehmigen bis tonigen Untergrund haben.

Wundertüte

Ein weiteres Problem ist die oft unbekannte Zusammensetzung der verschiedenen Stoffe in Holzasche. Der Mengenanteil an Mineralien kann genauso wie der Schwermetallgehalt stark schwanken. Ohne genaue Analyse der Asche ist keine auf den Boden abgestimmte Düngung möglich. Sie laufen Gefahr, dass die Erde mehr mit giftigen Substanzen angereichert als verbessert wird.

Bodenschädigung

Wird Brandkalk auf leichten Sandböden verteilt, kann er wegen des geringen Puffervermögens das Bodenleben massiv schädigen. Nicht verfestigte Holzasche löst sich besonders schnell, wenn nach der Ausbringung Niederschläge auftreten. Dadurch kann sich die Bodenchemie verändern, sodass die dort wachsenden Pflanzen kurzfristig keine Nährstoffe mehr aufnehmen können. Ihr Wachstum stagniert und empfindliche Pflanzen können eingehen. Damit sich die Löslichkeit reduziert und Sie die Veränderungen des pH-Werts im Boden besser steuern können, sollte die Asche vor der Ausbringung pelletiert werden.

Tipp

Lassen Sie Holzasche in Wasser aufquellen, sodass sich die feinkörnigen Partikel vollsaugen. Stellen Sie den Topf anschließend auf den Ofen und warten Sie, bis sich Ascheklumpen gebildet haben. Diese lösen sich langsamer.

Asche testen lassen

Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, können Sie Ihre Asche in einem Labor analysieren lassen. Es gibt quantitative Tests, welche die Asche auf zehn bis zwölf häufige Schwermetalle prüfen. Für eine genaue Analyse reichen bereits zehn Gramm Holzasche aus.

Sollten Sie verschiedene Baumarten verbrennen, können Sie die Asche als Mischprobe einsenden. Allerdings ist danach keine Zuordnung der Inhaltsstoffe zu der jeweiligen Asche möglich. Bei der Einsendung mehrerer Proben müssen Sie mit höheren Kosten rechnen. Ein Test kostet je nach Labor zwischen 100 und 150 Euro.

Häufig gestellte Fragen

Eignet sich Asche für Pflanzen, die saure Böden bevorzugen?

Asche erhöht den pH-Wert des Bodens und sollte nur für Pflanzen eingesetzt werden, die kalkhaltige Böden bevorzugen. Hortensien, Farne, Rhododendren oder Pfingstrosen mögen einen eher sauren Humusboden, weswegen sich Asche nicht als Dünger eignet. Diese Pflanzen können Sie stattdessen mit Kaffeesatz düngen.

Wie dünge ich mit Asche?

Wählen Sie einen windstillen Tag, damit sich die staubfeine Asche nicht im Garten verbreitet. Zur Sicherheit können Sie die Asche etwas befeuchten. Der hohe pH-Wert kann die Haut schädigen, sodass Sie Handschuhe tragen sollten. Nach der Ausbringung wird der Boden gewässert. Asche sollte nie mit ammoniumhaltigen Düngern wie Mist oder Jauche gemischt werden, da sich gasförmiges Ammoniak bilden kann. Verzichten Sie auch auf eine Mischung von Asche mit Phosphat. Dabei können sich schwer lösliche und nicht pflanzenverfügbare Calciumphosphate entwickeln.

Wie viel Asche sollte ich zum Düngen verwenden?

Zur Kalkung und Bodenverbesserung können Sie Böden alle drei bis vier Jahre mit Asche düngen. Für schwere Böden mit einem pH-Wert von 4,0 reichen pro Quadratmeter 200 bis 400 Gramm aus. Bei weniger sauren Böden reduzieren Sie die Menge auf 100 bis 200 Gramm. Leichte Böden können schnell überkalkt werden und sollten daher nicht mit Asche gedüngt werden. Hier reichen gemahlene Eierschalen aus.

Kann ich Asche auf den Kompost geben?

Viele Mikroorganismen werden bei einem hohen pH-Wert aktiver. Eine Zugabe von Asche kann die Zersetzungsprozesse auf dem Kompost beschleunigen, besonders wenn es sich um saures Kompostgut handelt. Allerdings sollten Sie die Asche nur in geringen Mengen auf den Kompost streuen, um eine Überkalkung zu vermeiden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, aus welcher Quelle die Holzasche stammt, sollten Sie diese wegen möglicher Belastungen im Hausmüll entsorgen.

Bilder: Grandpa / Shutterstock