Kompost

Asche auf Kompost: Sinnvoll oder gefährlich für den Garten?

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Wer in den Wintermonaten mit Holz und/oder Kohle heizt, kann sich nicht nur über mollige Wärme freuen, sondern muss auch jede Menge Verbrennungsrückstände entsorgen. Schon unsere Großeltern verwendeten Asche direkt als Dünger und gaben das feine Pulver auf den Kompost. Doch ist dies heute noch zeitgemäß und hat Asche tatsächlich einen düngenden Nutzen?

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Ein wenig Asche auf dem Kompost wirkt sich positiv auf diesen aus
AUF EINEN BLICK
Kann man Asche als Dünger auf Kompost verwenden?
Asche im Kompost kann in kleinen Mengen düngenden Nutzen haben, solange sie von unbehandeltem Holz stammt. Allerdings sollte man bei größeren Mengen vorsichtig sein, da Schwermetalle und hohe pH-Werte den Gartenboden ungewollt belasten können.

Holzasche im Naturdünger ist nicht unkritisch zu sehen

Nach Expertenmeinung ist die Entsorgung von größeren Mengen Holzasche im Kompost nicht ganz unproblematisch. Das liegt an der Zusammensetzung des grauen Pulvers.

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Holzasche besteht aus:

  • 25 bis 45 Prozent Brandkalk (Calcium),
  • 3 bis 6 Prozent Magnesium und Kaliumoxid,
  • 2 bis 3 Prozent Phosphorpentoxid,
  • sowie Spuren von Eisen, Mangan, Natrium und Bor.
  • Hinzu kommen, abhängig von der Herkunft des Brennmaterials, unter Umständen Schwermetalle wie Kadmium, Blei und Chrom. Teilweise sogar in kritischen Mengen.

Deshalb sollte Asche als Dünger im Garten nur sehr sparsam ausgebracht werden. Kompostieren Sie die gesamte in Ihrem Haushalt anfallende Asche, reichert sich der wertvolle Dünger zwangsläufig einseitig mit den oben genannten Stoffen an.

Welche Auswirkungen hat das?

Aufgrund des hohen pH-Werts wäre dieser Dünger für den Garten nicht mehr optimal. Das Ausbringen des Komposts gleicht dann einer Kalkung des Bodens. In der Landwirtschaft werden derartige Düngemittel nur noch zur Verbesserung unbewachsener, sehr lehmiger Böden verwendet.

Zudem kennen Sie ohne Analyse weder die genauen Anteile an Spurenelementen, noch wie hoch der Schwermetallanteil ist. Dies kann dazu führen, dass Sie den Gartenboden ungewollt mit giftigen Substanzen anreichern.

Weniger ist mehr

Wie so oft gilt auch in diesem Fall: Etwas Asche im Kompost kann die Qualität verbessern. Ein Zuviel jedoch muss unbedingt vermieden werden. Es gilt:

  • Ausschließlich Asche von unbehandelten Hölzern auf den Kompost geben. Lack, Leim oder die Kunststoffbeschichtungen von Hochglanzmagazinen können gefährliche, toxische Substanzen enthalten.
  • Verwenden Sie nur Brennholz, dessen Herkunft Sie kennen. Stand der Baum an einer vielbefahrenen Straße oder in einem Industriegebiet, haben sich in der Rinde und im Holz unter Umständen giftige Schwermetalle angesammelt.
  • Mit Holzasche angereicherter Naturdünger ist ideal für lehmige oder tonige Böden. Hier kann es gelingen, durch diesen Dünger die hohen pH-Werte in den Griff zu bekommen.
  • Streuen Sie nur eine feine Schicht des grauen Pulvers in den Kompost und bedecken Sie diese mit einer dicken Lage Grünmaterial.

Tipp

Asche vom Holzkohlengrill sollten Sie in jedem Fall über den Hausmüll entsorgen. Diese Asche enthält Fettrückstände, beispielsweise das in Verruf geratene Acrylamid. Diese Stoffe haben im Gartenboden nichts zu suchen.

Bilder: glebchik / Shutterstock