Zypressen schneiden: So gelingt der perfekte Schnitt
Eine Zypresse, die Sie als Solitärbaum pflegen, müssen Sie gar nicht schneiden. Allerdings verkahlt der Baum unten mit der Zeit. In der Hecke braucht der Baum einen regelmäßigen Rückschnitt, damit der Sichtschutz erhalten bleibt und die Zypressenhecke nicht zu hoch wird.
Zypressen zurückschneiden
Zypressen können problemlos eine Höhe von zehn Metern und mehr erreichen. Bei einer Hecke ist das eher nicht gewünscht, zumal zu hohe Hecken schnell zu Problemen mit den Nachbarn führen.
Wird eine Zypresse gar nicht zurückgeschnitten, verkahlt sie im Inneren mit der Zeit. Bei einem Solitärbaum ist das meist gewünscht, bei einer Hecke jedoch nicht, denn sie ist dann nach einiger Zeit nicht mehr blickdicht.
Da Zypressen nur bedingt winterhart sind, sollten sie zumindest als Jungpflanzen einmal jährlich geschnitten werden. Dadurch werden die Zweige robuster und überstehen Fröste besser. Außerdem regt das Kürzen die Bildung neuer Triebe an, sodass eine Hecke dichter wird und eine Zypresse als Einzelbaum eine gefällige Form erhält.
Wann ist der beste Zeitpunkt zum Kürzen?
Der beste Zeitpunkt zum Schneiden von Zypressen ist direkt vor oder nach der Wachstumsphase. Bei einem einmaligen Schnitt pro Jahr greifen Sie entweder im Frühjahr oder im August oder Anfang September zur Gartenschere. Grundsätzlich dürfen Sie Zypressen aber auch im Winter noch kürzen.
Wählen Sie zum Schneiden einen Tag, der
- frostfrei
- nicht zu sonnig
- nicht zu stark verregnet
ist. Bei starker Sonnenbestrahlung trocknen die Schnittstellen aus und werden unansehnlich braun. Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, besteht die Gefahr, dass Wasser durch die Schnittstellen in das Holz gelangt und die Äste faulen.
Zypressen richtig schneiden
Beim Schneiden von Zypressen müssen Sie vorsichtig vorgehen. Einen falschen Schnitt verzeiht der Baum nicht. Vermeiden Sie es, direkt ins Altholz zu schneiden. Die Zypresse bleibt an diesen Stellen kahl.
Vertrocknete oder kranke Zweige dürfen Sie jederzeit und vollständig entfernen. Gesunde Äste dagegen sollten Sie so sparsam wie möglich kürzen. Damit eine Zypressenhecke nicht zu hoch wird, dürfen Sie sie ruhig kappen. Die neu austreibenden Seitenzweige überdecken die Kahlstellen schnell.
Schneiden Sie Zypressen möglichst mit einer elektrischen Gartenschere (77,00€ bei Amazon*), die sehr scharfe Scherblätter hat. Bei stumpfen Scheren reißen die Triebe. Durch die Verletzungen können Krankheitskeime in den Baum gelangen. Geschnitten wird immer von oben nach unten, da sich sonst die Zweige von der Schere wegbiegen.
Zypressenhecken richtig kürzen
Bereits im zweiten Jahr nach Anpflanzung sollten Sie eine Zypressenhecke das erste Mal zurückschneiden. Das macht die Pflanzen widerstandsfähiger und unempfindlicher gegen Frost. Außerdem verzweigen sie sich dann besser.
Kappen Sie die Hecke auch dann, wenn sie noch nicht die gewünschte Endhöhe erreicht hat. Dafür kürzen Sie die Bäume oben um circa ein Drittel des jährlichen Wachstums.
Da die Zypressen schnellwüchsig sind, werden die Schnittstellen im Laufe des Jahres überdeckt. Wenn Sie die Hecke bei jedem Rückschnitt um ein Drittel zurückschneiden, wird die vorgesehene Höhe innerhalb weniger Jahre erreicht.
So schneiden Sie Zypressen in Form
Die meisten Zypressenarten haben eine schlanke Säulenform. Sie lassen sich aber auch in bestimmte Formen schneiden. Besonders beliebt ist die Wolkenform.
Um die Zypresse in eine bestimmte Form zu bringen, bietet es sich an, Schablonen oder Drahtgeflechte zu nutzen, an denen entlang der Rückschnitt ausgeführt wird.
Ein Formschnitt von Zypressen ist zweimal im Jahr notwendig, und zwar im Frühjahr und im August. Kleine überstehende Zweige dürfen Sie jederzeit abschneiden.
Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie bei der Zypresse niemals das Altholz verletzen.
Zypresse als Bonsai schneiden
Einige Zypressenarten lassen sich sehr gut als Bonsai pflegen und schneiden. Dazu gehören:
- Arizona-Zypresse
- Blaue Arizonica-Zypresse
- Monterey-Zypresse
- Gold-Zypresse
Der Rückschnitt von Zypressen als Bonsai erfolgt laufend, wobei einmal im Frühjahr und einmal zum Sommerende hin stärker gekürzt wird.
Sauberes Werkzeug benutzen
Zypressen sind zwar recht robust, dennoch leiden sie gelegentlich unter Pilzerkrankungen oder Schädlingen. Damit Krankheitserreger nicht auf oder durch Zypressen übertragen werden, verwenden Sie nur Schneidwerkzeuge, die Sie zuvor gründlich gereinigt haben. Auch nach dem Kürzen sollten Sie die Scheren sorgfältig säubern.
Leider sind Zypressen giftig, und zwar in allen Pflanzenteilen. Eine echte Vergiftungsgefahr besteht zwar nur, wenn Pflanzenteile tatsächlich gegessen werden. Empfindliche Menschen vertragen aber auch den beim Schneiden austretenden Pflanzensaft nicht. Ihre Haut reagiert darauf mit Entzündungen. Tragen Sie deshalb beim Kürzen von Zypressen grundsätzlich Handschuhe.
Lassen Sie Schnittreste nicht liegen, wenn Kinder oder Haustiere den Garten nutzen.
Tipp
Einige Zypressenarten wie die Leyland Zypresse sind sehr schnellwüchsig. Sie müssen zweimal im Jahr geschnitten werden, damit sie in Form bleiben und nicht zu hoch werden. Der erste Schnitt erfolgt im Frühjahr, der zweite im August oder September.