Zitronen

Zitronenbaum: Erfolgreicher Anbau & Pflege im eigenen Garten

Der Zitronenbaum, ein Hauch von mediterranem Flair, verwandelt Terrasse und Garten in grüne Oasen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für den Anbau und die Pflege dieser beliebten Zitruspflanze – von der Auswahl der richtigen Sorte bis zur erfolgreichen Überwinterung.

Wuchs

Der Zitronenbaum (Citrus limon), auch als Echte Zitrone bekannt, wächst in der Regel rundlich und tendenziell etwas sparrig, wobei er eher in die Breite geht. Die Krone lässt sich durch regelmäßiges Schneiden formen, sodass ein kompakterer Wuchs gefördert werden kann. Ohne regelmäßigen Schnitt wächst der Baum ausladender und lichter.

Die typische Bäumchenform entsteht oft durch die Veredelung auf eine Unterlage, wobei die Höhe der Veredelungsstelle den Ansatz der Krone bestimmt. Die Endhöhe des Zitronenbaums variiert je nach Veredelungsunterlage und kann maximal vier bis fünf Meter erreichen. Manche Sorten sind auf kleinere Wuchshöhen gezüchtet und eignen sich ideal als Kübelpflanzen für Terrassen oder Wintergärten.

Wichtige Merkmale des Wuchses:

  • Aufrechter, buschiger Wuchs
  • Maximale Wuchshöhe von 400 bis 500 cm
  • Veredelung beeinflusst den Wuchs und die Kronenbildung
  • Junge Triebe haben oft Dornen
  • Möglichkeit zur Kultivierung am Spalier

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Am Spalier gezogen, kann der Zitronenbaum auch auf Balkon oder Terrasse nicht nur effektiv, sondern zugleich optisch ansprechend wachsen.

Blätter

Die immergrünen Blätter des Zitronenbaums sind äußerst dekorativ und tragen zum mediterranen Flair der Pflanze bei. Sie sind oft glänzend, länglich-oval und zugespitzt. Der Blattrand ist leicht gesägt, und die Blätter sitzen an deutlich ausgeprägten Stielen.

Wichtige Merkmale der Blätter:

  • Oberseite dunkelgrün, Unterseite heller gelb-grün
  • Dick und ledrig in der Struktur
  • Hauptader in der Blattmitte hervortretend, netzartige Aderung auf den Seiten
  • Enthalten ätherische Öle, die bei Sonneneinstrahlung einen angenehmen Zitronenduft freisetzen

Bei Sonneneinstrahlung setzen die im Laub enthaltenen ätherischen Öle einen angenehmen Zitronenduft frei, der den ganzen Baum umhüllt. Die Blätter verfügen über Öldrüsen, die hauptsächlich am Rand und an der Blattspitze konzentriert sind und im Gegenlicht als kleine helle Punkte sichtbar werden.

Die Blätter sind spiralig an den Zweigen angeordnet, wobei nach drei Umdrehungen das neunte Blatt wieder direkt über dem ersten sitzt. Bei jedem neuen Austrieb kann sich die Richtung dieser Spiraligkeit ändern.

Blüte

Charakteristisch für die Blüten des Zitronenbaums sind ihre rosafarbenen Knospen, die sich von Mai an den ganzen Sommer über in strahlend weiße Blüten öffnen. Während ihrer gesamten Blütezeit verströmen die Blüten einen intensiven, fruchtigen Duft. Die Blüten sind in Doldentrauben angeordnet und erreichen eine Größe von etwa 1 bis 5 Zentimetern.

Ein bemerkenswertes Merkmal des Zitronenbaums ist, dass Blüten und Früchte oft gleichzeitig am Baum zu sehen sind. Dies führt zu einer langen und kontinuierlichen Blütezeit über das ganze Jahr hinweg.

Die Bestäubung erfolgt durch:

  • Wind
  • Insekten
  • Selbstbefruchtung

Früchte

Der Zitronenbaum trägt auch im kühlen mitteleuropäischen Klima zahlreiche Früchte. Diese Sonderform der Beere ist länglich-oval und färbt sich bei Reife von grün zu gelb, das Fruchtfleisch ist ebenfalls gelb. Zitronen sind gesund, schmecken aufgrund ihres hohen Gehalts an Zitronensäure sauer und enthalten wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamin C, Pektin und ätherische Öle.

Zitronen zählen zu den Obstsorten mit wenig Zucker und sind vielseitig verwendbar, sei es roh, für Säfte oder als Zesten in Speisen und Getränken.

Die Fruchtausbeute alterniert bei Zitronenbäumen, was bedeutet, dass sie in einem Jahr viele Früchte tragen können, im darauffolgenden Jahr hingegen weniger. Dies ist ein natürliches Verhalten und kein Zeichen schlechter Pflege.

Einige Sorten tragen das ganze Jahr über Früchte, sodass ständig reife Zitronen zur Verfügung stehen.

Sorten & Arten

Die Vielfalt der Zitronensorten ist groß, jede mit besonderen Merkmalen. Hier einige Varianten:

Klassische Sorten:

  • Eureka: Weltweit am häufigsten angebaut, durch dornenlose Äste und kernarme Früchte charakterisiert.
  • Meyer-Zitrone: Beliebt als Kübelpflanze, kompakte Wuchsform, weniger saure Früchte.

Dekorative Sorten:

  • ‚Foliis Variegatis‘: Besitzt bunt gemusterte Blätter.
  • Vier-Jahreszeiten-Zitrone (Citrus limon ‚Lunario‘): Blüht und fruchtet das ganze Jahr über, blassgelbe längliche Früchte.

Exotische Sorten:

  • Rote Zitrone: Gelb-rot melierte Schale, Geschmack roter Orangen mit einem Hauch von Clementine.
  • Buddhas Hand: Markante Form, hauptsächlich als Dekoration und wegen des Dufts genutzt.

Besondere Sorten wie die Amalfi-Zitrone sind selten im Handel, schätzenswert aufgrund ihres intensiven Aromas.

Welcher Standort ist geeignet?

Der Zitronenbaum benötigt einen hellen, sonnigen und vor Regen und Wind geschützten Platz. Ideale Standorte sind nach Süden ausgerichtete Balkone und Terrassen sowie kalte und temperierte Wintergärten.

Im Sommer kann der Kübel im Beet eingegraben werden, sollte jedoch vor starkem Wind geschützt sein. Zitronenbäume sind nicht winterhart und müssen drinnen überwintern, vorzugsweise in hellen und kühlen Räumen zwischen 5 und 10 Grad Celsius.

Substrat

Pflanzen Sie den Zitronenbaum in hochwertige, torffreie Kübelpflanzenerde oder spezielle Zitruserde. Diese Substrate sind humusreich und besonders durchlässig, was den Wurzeln zugutekommt. Eine Drainageschicht aus Kies oder anderem Drainagematerial im Topf verhindert Staunässe.

Ein leicht saurer Boden mit einem pH-Wert von 5,5 bis 6 ist optimal. Am besten gießen Sie mit Regenwasser, da kalkhaltiges Leitungswasser den pH-Wert des Bodens anheben kann.

Zitronenbaum pflegen

Der Zitronenbaum ist relativ pflegeleicht, verlangt jedoch Aufmerksamkeit bei Gießen, Düngen und dem richtigen Standort.

Gießen

Gießen Sie den Zitronenbaum selten, aber gründlich. Besonders in heißen Sommermonaten kann tägliches Gießen nötig sein. Die obersten drei bis vier Zentimeter der Erdoberfläche sollten vor dem nächsten Gießen abgetrocknet sein. Kalkhaltiges Leitungswasser deckt den hohen Calcium-Bedarf des Baums.

Düngen

Zitronenbäume haben einen hohen Stickstoffbedarf, benötigen jedoch weniger Phosphat. Düngen Sie im Frühjahr alle zwei Wochen, und von Juni bis September wöchentlich mit speziellem Zitrusdünger.

Welcher Standort ist geeignet und weitere Pflegetipps?

Ein sonniger, geschützter Standort ist ideal. Sobald die Temperaturen nachts nicht mehr unter 5°C fallen, kann der Baum ins Freie gestellt werden. Abgestorbene Blätter und Blüten sollten im Topf belassen werden, um das Bodenleben zu fördern. Besprühen Sie die Blätter regelmäßig mit kalkfreiem Wasser, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und Schädlingen vorzubeugen.

Pflanzung

Der ideale Zeitpunkt zum Umtopfen von jungen Zitronenbäumen liegt im Frühjahr oder Frühsommer. Junge Pflanzen sollten etwa alle zwei Jahre, ältere Pflanzen alle vier Jahre umgetopft werden.

Schritte zum Umtopfen:

  1. Wählen Sie einen größeren Pflanztopf.
  2. Bedecken Sie die Abzugslöcher mit Tonscherben.
  3. Füllen Sie eine Drainageschicht aus Kies ein.
  4. Geben Sie aufgelockerte Zitruserde in den Topf.
  5. Lockern Sie den Wurzelballen und entfernen Sie alte Erde.
  6. Setzen Sie den Baum so, dass die Veredelungsstelle über der Erdoberfläche bleibt.
  7. Füllen Sie den Topf mit der restlichen Erde auf und drücken Sie diese leicht an.
  8. Gießen Sie gründlich.

Zitronenbaum richtig schneiden

Ein Zitronenbaum benötigt regelmäßigen Schnitt, um eine schöne Krone zu entwickeln. Der ideale Zeitraum für stärkere Schnitte ist das Frühjahr.

Beim Erziehungsschnitt wird die Krone des jungen Zitronenbaums geformt:

  1. Wählen Sie einen kräftigen Mitteltrieb als Haupttrieb.
  2. Befestigen Sie diesen an einem Stab.
  3. Entfernen Sie alle anderen Mitteltriebe bis auf drei oder vier.
  4. Kürzen und formen Sie die seitlichen Triebe bei Bedarf.

Der Erhaltungsschnitt dient dazu, die bestehende Kronenstruktur zu pflegen:

  • Entfernen von zu langen oder störenden Trieben
  • Rückschnitt alter Fruchttriebe um etwa die Hälfte

Regelmäßig verwelkte, kranke oder abgestorbene Zweige entfernen. Radikaler Rückschnitt bei überalterten Bäumen auf etwa 15 cm Höhe.

Zitronenbaum vermehren

Zitronenbäume (Citrus limon) lassen sich am einfachsten durch Stecklinge vermehren. Diese Methode ist für Hobbygärtner besonders geeignet.

Stecklingsvermehrung

Schneiden Sie im Frühjahr oder Herbst einjährige, halb verholzte Triebe. Entfernen Sie die unteren Blätter und tauchen Sie die Schnittstelle in Bewurzelungspulver.

Einpflanzen der Stecklinge

Pflanzen Sie die Stecklinge in Anzuchterde, die mit Sand und Algenkalk gemischt wurde. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Decken Sie die Stecklinge ab oder stellen Sie sie an einem hellen, warmen Standort. Tägliches Lüften verhindert Schimmelbildung.

Nach vier bis sechs Wochen bilden sich Wurzeln. Sobald die Stecklinge austreiben, kann die Abdeckung entfernt werden.

Krankheiten & Schädlinge

Zitronenbäume sind anfällig für Schädlinge, besonders im warmen, trockenen Winterquartier.

Häufige Schädlinge:

  • Blattläuse: Verursachen Rußtaupilze, verkümmerte Blätter
  • Spinnmilben: Silbrige Gespinste auf Blattunterseiten
  • Schildläuse: Braune Höcker auf Blättern und Blattstielen
  • Woll- und Schmierläuse: Weiße, wollartige Gespinste

Mangelerscheinungen:

  • Chlorose: Gelbe Blätter durch Calcium- oder Eisenmangel
  • Gelbe Blätter durch Pflegefehler wie Überdüngung

Vorbeugung und Bekämpfung:

  • Ausreichend Licht, optimale Bewässerung, gute Nährstoffversorgung
  • Biologische Pflanzenschutzmittel bei ersten Anzeichen eines Befalls bevorzugen

So kommt die Pflanze über den Winter

Vor den ersten Nachtfrösten sollte der Zitronenbaum ins Winterquartier verlagert werden.

Dunkle, kühle Überwinterung

Ideal sind Temperaturen zwischen 3 und 13 Grad Celsius in wenig belichteten Räumen wie unbeheizte Treppenhäuser oder frostfreie Gartenhäuser. Gießen Sie weniger; vermeiden Sie jedoch, dass der Wurzelballen austrocknet.

Warme, helle Überwinterung

Über 20 Grad Celsius in hellen Wohnräumen oder Wintergärten. Verwenden Sie Pflanzenlampen für mindestens sechs Stunden Beleuchtung täglich. Die Pflanze wächst weiter und benötigt regelmäßiges Gießen und leichtes Düngen.

Regelmäßige Kontrolle auf Schädlingsbefall während der Wintermonate ist wichtig, um die Pflanze gesund zu halten.

Häufig gestellte Fragen

Warum haben Zitronenbäume Dornen?

Zitronenbäume tragen an ihren jungen Trieben oft Dornen. Diese Dornen dienen in der Natur als Schutzmechanismus gegen Pflanzenfresser, die sonst möglicherweise an den jungen, saftigen Trieben knabbern würden. Im Garten oder auf der Terrasse können sie jedoch lästig sein und sollten beim Beschneiden des Baumes nach Bedarf entfernt werden.

Wie kann man Zitronenbäume am besten am Spalier ziehen?

Das Ziehen eines Zitronenbaums am Spalier ist eine hervorragende Möglichkeit, ihm eine attraktive Form zu geben und gleichzeitig Platz zu sparen. Dazu sollten Sie junge, flexible Triebe verwenden und diese gleichmäßig entlang des Spaliers befestigen. Achten Sie darauf, die Triebe regelmäßig zu überprüfen und nachzubinden, damit sie in der gewünschten Position bleiben und gleichmäßig wachsen.

Warum verlieren Zitronenbäume im Winter ihre Blätter?

Zitronenbäume sind immergrün, können jedoch im Winter ihre Blätter verlieren, wenn die Überwinterungsbedingungen nicht stimmen. Die häufigsten Ursachen sind unzureichendes Licht, zu viel oder zu wenig Wasser und Temperaturschwankungen. Insbesondere bei einer warmen Überwinterung in Wohnräumen sollte auf ausreichende Beleuchtung mit Pflanzenlampen und regelmäßiges Besprühen zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit geachtet werden.

Was ist die „Vier-Jahreszeiten-Zitrone“ und warum ist sie besonders?

Die Vier-Jahreszeiten-Zitrone, botanisch Citrus limon ‚Lunario‘, ist dafür bekannt, das ganze Jahr über zu blühen und Früchte zu tragen. Diese Eigenschaft macht sie besonders attraktiv für Gärtner, da stets frische Zitronen zur Verfügung stehen können. Ihre langgezogenen, blassgelben Früchte und der relativ geringe Dornenwuchs machen sie zudem zu einer pflegeleichten Sorte für den Anbau im Kübel.

Bilder: inacio pires / stock.adobe.com