Wilder Wein & Wespen: So vermeiden Sie ungebetene Gäste
Wilder Wein schmückt viele Gärten, kann aber im Spätsommer vermehrt Wespen anlocken. Erfahren Sie mehr über die Gründe für den Wespenbesuch, die damit verbundenen Probleme und wie Sie mit einfachen Maßnahmen dem Befall entgegenwirken können.
Anziehungskraft von wildem Wein auf Wespen
Wilder Wein entfaltet insbesondere im Spätsommer eine besondere Anziehungskraft auf Wespen. Die Kletterpflanze bildet in dieser Zeit ihre kleinen, blau-schwarzen Beeren aus, die eine reiche Nahrungsquelle für die Insekten darstellen. Wespen werden hauptsächlich von den süßen Fruchtansätzen sowie dem reifen Fruchtfleisch angelockt. Zudem bietet die dichte Belaubung des Wilden Weins den Insekten Unterschlupf und Nistgelegenheit, was zur verstärkten Präsenz der Wespen in der Nähe der Pflanze führt.
Probleme durch Wespen an wildem Wein
Wespen, die sich auf wildem Wein niederlassen, können verschiedene Probleme verursachen, die sowohl die Pflanzen als auch die Nutzung des Gartens beeinträchtigen.
Schäden an den Beeren
Wenn Wespen die Beeren des Wilden Weins anknabbern, öffnen sie die schützende Schale, wodurch das Fruchtfleisch anfällig für Krankheiten wie Fäulnis und Schimmel wird. Pilze und Bakterien können sich dadurch leichter ausbreiten und größeren Schaden anrichten.
Verringerung des Zierwertes
Der Wespenfraß an den Beeren führt zu optischen Beeinträchtigungen und verringert den dekorativen Wert der Pflanze, was besonders ärgerlich für Hobbygärtner ist, die viel Wert auf die ästhetische Wirkung ihrer Pflanzen legen.
Wespenstiche – eine unterschätzte Gefahr
Wespenstiche sind nicht nur schmerzhaft, sondern bergen auch ernsthafte gesundheitliche Risiken. Besonders Menschen, die allergisch auf Wespenstiche reagieren, sind gefährdet. Ein Stich kann starke allergische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock auslösen. Auch das Risiko, eine Wespe versehentlich zu verschlucken, kann durch Stiche im Mund- oder Rachenraum gefährliche Schwellungen und Atemnot verursachen.
Auswirkungen auf die Nahrungsversorgung von Vögeln
Für viele Vogelarten stellen die Beeren des Wilden Weins eine wichtige Nahrungsquelle im Herbst dar. Wespen, die die Beeren beschädigen oder aushöhlen, reduzieren somit die Verfügbarkeit dieser Nahrung, was speziell für Vögel problematisch sein kann, die sich auf ein reichhaltiges Nahrungsangebot zur Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit verlassen.
Maßnahmen gegen Wespenbefall
Um einem Wespenbefall an wildem Wein vorzubeugen oder ihn zu reduzieren, können verschiedene Strategien angewendet werden.
Präventive Maßnahmen
- Früchte frühzeitig ernten: Ernten Sie die Früchte des Wilden Weins bereits vor der vollen Reife, um die Anziehungskraft auf Wespen zu verringern.
- Alternative Nahrungsquellen bieten: Platzieren Sie reife, süße Früchte entfernt im Garten, um Wespen von Ihrem Wilden Wein abzulenken. Eine Schale mit überreifen Früchten kann dabei hilfreich sein.
Natürliche Abwehrmethoden
- Ätherische Öle nutzen: Tränken Sie Tücher mit ätherischen Ölen wie Pfefferminze, Eukalyptus oder Zitronengras und platzieren Sie diese in der Nähe der Pflanzen. Diese Düfte schrecken Wespen ab.
- Natürliche Barrieren: Pflanzen Sie Minze, Basilikum oder Zitronenmelisse nahe Ihrem Wilden Wein. Diese Pflanzen wirken abschreckend auf Wespen.
Mechanische Maßnahmen
- Fliegengitter anbringen: Engmaschige Fliegengitter (9,00€ bei Amazon*) können effektiv verhindern, dass Wespen in die Nähe Ihres Wilden Weins gelangen und gleichzeitig vor weiteren Insekten schützen.
- Netzabdeckungen: Decken Sie Ihre Pflanzen mit dichtem Netzgewebe ab, um Wespen fernzuhalten, insbesondere kurz vor der Reife der Beeren.
Zusammenarbeit mit Fachkräften
In Fällen starker Wespenpopulationen, die eine erhebliche Bedrohung darstellen, sollten Sie einen spezialisierten Kammerjäger hinzuziehen. Diese Experten können die Wespen umsiedeln, ohne ihnen zu schaden und sorgen für gesetzeskonforme Maßnahmen.
Natürliche Feinde von Wespen
Viele Tiere tragen dazu bei, die Wespenpopulation auf natürliche Weise zu regulieren und spielen eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht.
Vögel
Mehrere Vogelarten machen Wespen zu ihrer Beute:
- Wespenbussard: Gräbt Wespennester auf und frisst die Larven.
- Bienenfresser: Jagd Wespen im Flug.
- Neuntöter: Spießt Wespen auf Dornen auf, um sie später zu fressen.
Säugetiere
Auch einige Säugetiere nutzen Wespen als Nahrungsquelle:
- Igel: Durchsuchen den Boden nach herabgefallenen Nestern oder toten Wespen.
- Dachs: Gräbt Wespennester auf, ähnlich wie der Wespenbussard.
Insekten
Verschiedene Insektenarten jagen Wespen oder nutzen sie als Wirt für ihren Nachwuchs:
- Schlupfwespen: Legen ihre Eier in die Larvenkammern der Wespen.
- Raubfliegen: Fangen Wespen im Flug und saugen sie aus.
- Libellen: Fangen Wespen im Flug und konsumieren sie.
Spinnen
Bestimmte Spinnenarten nutzen ihre Netze zur Wespenjagd:
Gartenkreuzspinne: Fängt Wespen in ihren stabilen Netzen und tötet sie mit Gift.
Durch die Förderung dieser natürlichen Feinde können Sie auf chemische Bekämpfungsmittel verzichten und gleichzeitig den Artenreichtum in Ihrem Garten erhöhen. Pflanzen Sie beispielsweise blütenreiche Gehölze, um Vögel anzulocken, oder schaffen Sie Unterschlüpfe für Igel, um deren Ansiedlung zu unterstützen. So schaffen Sie einen harmonischen Lebensraum für Mensch und Tier.