Osterkaktus

Weihnachts- vs. Osterkaktus: Unterschiede & Merkmale

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Weihnachts- und Osterkakteen erfreuen sich großer Beliebtheit, doch ihre Unterscheidung fällt nicht immer leicht. Dieser Artikel erläutert die Unterschiede zwischen den beiden Kakteenarten anhand ihrer Blüten, Blätter und weiterer Merkmale, um Ihnen die Identifizierung zu erleichtern.

Oster- oder Weihnachtskaktus
Vor allem die Blütezeit unterscheidet den Osterkaktus vom Weihnachtskaktus

Blütenformen im Vergleich

Sowohl der Weihnachts- als auch der Osterkaktus bestechen durch ihre auffälligen Blüten, die jedoch markante Unterschiede aufweisen.

Weihnachtskaktus: Die Blüten des Weihnachtskaktus präsentieren sich in einer faszinierenden, röhrenförmigen Gestalt. Die Blütenblätter sind in mehreren Ebenen angeordnet, was ihnen ein treppenartiges Aussehen verleiht. Sie erreichen eine Länge von bis zu 7 cm und bleiben rund um die Uhr geöffnet. Diese Anpassung ermöglicht die Bestäubung durch Kolibris in ihrem natürlichen Lebensraum. Nach der Blüte entwickeln sich beerenähnliche Früchte mit winzigen Samen.

Osterkaktus: Der Osterkaktus hingegen begeistert mit sternförmigen Einzelblüten. Im Gegensatz zum Weihnachtskaktus besitzen sie weniger Blütenhüllblätter und schließen sich in den Abendstunden. Die saftigen Früchte des Osterkaktus fallen durch ihre intensive Farbigkeit auf und beherbergen ebenfalls kleine Samen.

Blattunterschiede

Die Blattstrukturen der beiden Kakteenarten bieten auf den ersten Blick klare Unterscheidungsmerkmale.

Weihnachtskaktus: Die Blätter des Weihnachtskaktus sind abgeflacht und besitzen charakteristische gezackte Ränder. Kleine, nach oben gerichtete Spitzen säumen den Blattrand, während an den Enden der Blätter zwei hörnerartige Auswüchse hervorstechen. Aus den Areolen, den kleinen polsterartigen Stellen am Blatt, können kurze, borstenähnliche Dornen wachsen oder auch ganz fehlen.

Osterkaktus: Der Osterkaktus präsentiert sich mit runden bis ovalen Blättern, die glatt oder leicht gewellt sind. Seine Blattränder sind frei von Zacken oder Stacheln. Bei intensiver Sonneneinstrahlung kann der Blattrand eine rötliche Färbung annehmen. Gelegentlich sind vereinzelt weiche Dornen an den Gliedern zu finden.

Weitere Unterscheidungsmerkmale

Neben den offensichtlichen Unterschieden in Blättern und Blüten gibt es weitere Aspekte, die die beiden Kakteenarten voneinander unterscheiden.

Toxizität: Der Weihnachtskaktus wird als leicht giftig eingestuft, was insbesondere für Haushalte mit Kindern oder Haustieren relevant ist. Der Osterkaktus hingegen gilt als ungiftig und ist somit eine unbedenkliche Wahl für Pflanzenliebhaber mit Haustieren und kleinen Kindern.

Wuchsform: Der Osterkaktus zeigt einen kompakten Wuchs, der ihn vielseitig in der Gestaltung und Platzierung im Wohnraum macht. Im Gegensatz dazu neigt der Weihnachtskaktus oft zu einem freizügigeren Wuchs, was bei der Auswahl des Standorts und der Gestaltung des Pflanzenumfelds berücksichtigt werden sollte.

Blütezeiten im Überblick

Blühende Kakteen bringen Farbe und Leben in unsere Wohnräume. Doch wann genau dürfen wir uns über die Blütenpracht von Weihnachts- und Osterkaktus freuen?

Weihnachtskaktus: Der Weihnachtskaktus zeigt seine Blütenpracht typischerweise von Dezember bis Februar. Trotz seines Namens und je nach Pflegebedingungen kann er auch außerhalb der Weihnachtszeit, beispielsweise im Vorfrühling, blühen.

Osterkaktus: Der Osterkaktus begrüßt den Frühling mit seinen Blüten. Seine Hauptblütezeit liegt zwischen März und Mai. Auch er kann überraschen und zu anderen Zeiten blühen, wenn die Bedingungen es zulassen.

Die Blütezeiten sind abhängig von verschiedenen Faktoren, darunter die spezifischen Ruhe- und Wachstumsphasen der Pflanze.

Hybriden: Faszinierende Kreuzungen

Die Möglichkeit der Kreuzung zwischen Weihnachts- und Osterkaktus unterstreicht die enge Verwandtschaft dieser beiden Arten. Durch ihre erfolgreiche Kreuzung entstehen interessante Hybriden, die botanisch als × Hatbergera klassifiziert werden. Ein Beispiel für eine solche Kreuzung ist die Sorte × Hatbergera „Japanese Dream“. Obwohl diese Hybriden faszinierende Eigenschaften aufweisen, sind sie nur begrenzt erhältlich und ihre Kultivierung kann eine Herausforderung darstellen.

Vermehrung durch Stecklinge

Die Vermehrung von Weihnachts- und Osterkaktus durch Stecklinge ist eine einfache und effektive Methode, um junge Pflanzen zu kultivieren, die genetisch identisch mit ihrer Mutterpflanze sind.

Anleitung:

  1. Stecklinge gewinnen: Wählen Sie gesunde Sprossglieder der Elternpflanze aus, die etwa fünf bis zehn Zentimeter lang sind. Diese können durch einen sauberen Schnitt oder durch vorsichtiges Abbrechen an der schmalen Stelle gewonnen werden.
  2. Schnittflächen trocknen: Lassen Sie die Schnittflächen einen Tag lang an der Luft trocknen, um das Risiko von Fäulnis zu minimieren.
  3. Stecklinge einpflanzen: Pflanzen Sie die vorbereiteten Stecklinge in Einzeltöpfe, die mit einem gut drainierenden Substrat, idealerweise einem Torf-Sand-Gemisch, gefüllt sind.
  4. Feuchtigkeit halten: Verzichten Sie in der ersten Woche nach dem Einpflanzen auf das Gießen und besprühen Sie die Stecklinge stattdessen leicht, um die Feuchtigkeit zu halten.
  5. Standort wählen: Platzieren Sie die Töpfe an einem hellen Standort, vermeiden Sie jedoch direkte Sonneneinstrahlung, um die jungen Pflanzen nicht zu überfordern.

Zusätzliche Tipps:

  • Osterkaktus: Die Vermehrung durch Stecklinge ist ganzjährig möglich. Wenn die Stecklinge vor August gesetzt werden, können sie im darauffolgenden Frühjahr bereits blühen.
  • Weihnachtskaktus: Für die Vermehrung sind das Frühjahr oder der Frühsommer ideal. Einzelne Blattsegmente, in durchlässige Blumenerde gesteckt und regelmäßig bewässert, schlagen schnell Wurzeln.

Mit etwas Geduld und Pflege können Sie erfolgreich Weihnachts- und Osterkakteen vermehren und die Freude an diesen besonderen Pflanzen teilen.

Bilder: Anna Yu / iStockphoto