Walnuss

Alles über die Frucht des Walnussbaums: Aussehen und Ertrag

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Die Walnussfrucht, von der Fruchthülle bis zur harten Schale, durchläuft einen faszinierenden Entwicklungsprozess. Dieser Artikel beleuchtet den Aufbau, die Entwicklung, die Nutzung und die interessante Geschichte dieser wertvollen Nussfrucht.

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Walnüsse sind von einer weichen Fruchtschale umgeben, die aufplatzt, wenn die Nüsse reif sind

Aufbau und Entwicklung der Walnussfrucht

Die Walnussfrucht gehört botanisch gesehen zu den Nussfrüchten und besteht aus mehreren Schichten. Außen befindet sich die grüne, fleischige Fruchthülle, die aus Blattorganen wächst und die eigentliche Frucht umschließt. Darunter liegt die holzige Schale, das Perikarp, das den wertvollen Kern schützt.

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Die Entwicklung der Walnussfrucht startet mit der Blüte des Walnussbaums im Frühjahr. Der Baum trägt sowohl männliche als auch weibliche Blüten. Die Bestäubung erfolgt meist durch Wind. Nach der Befruchtung beginnt die Fruchthülle zu wachsen und umhüllt die sich entwickelnde Nuss. Im Sommer reift die Frucht heran, die Fruchthülle verändert ihre Farbe und die Schale verhärtet sich. Im Herbst, etwa ab September, sind die Früchte reif. Die Fruchthülle platzt auf und gibt die Nuss frei, die dann gesammelt werden kann.

Varietäten und Sorten der Walnuss

Die Echte Walnuss (Juglans regia) ist in Europa weit verbreitet. Innerhalb dieser Art gibt es zahlreiche Varietäten und Sorten, die sich in ihren Eigenschaften unterscheiden. Einige bekannte Sorten sind:

  • Lange van Lod: Hohe Erträge.
  • Franquette: Widerstandsfähig, ideal für frostgefährdete Regionen, trägt große, schmackhafte Früchte.
  • Mars: Selbstbefruchtend, für späte Frostlagen geeignet, liefert hochwertige Nüsse nach wenigen Jahren.
  • Buccaneer: Gut für kalte Lagen, bringt gute Erträge.
  • Geisenheimer Walnuss: Kleinkronige Sorte mit guter Ernte und geschmackvollen Nüssen, selbstbestäubend.

Ernte und Verarbeitung der Walnuss

Die Walnussernte beginnt meist im Herbst, wenn die Früchte reif sind und die Fruchthülle aufplatzt. Traditionell werden die Nüsse vom Baum geschüttelt oder mit Stangen heruntergeschlagen, anschließend gesammelt und von den Resten der Fruchthülle befreit. Danach werden sie zum Trocknen ausgebreitet, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Nach der vollständigen Trocknung, die entscheidend für die Haltbarkeit ist, können die Walnüsse weiterverarbeitet werden. Sie durchlaufen mehrere Schritte: Reinigung, Sortierung nach Größe und Qualität sowie eventuelles Knacken der Schale. Die Kerne werden je nach Bedarf roh verzehrt, weiterverarbeitet oder gemahlen.

Kulinarische Verwendung der Walnuss

Walnüsse sind vielseitig einsetzbar und verfeinern sowohl süße als auch herzhafte Gerichte. Sie finden häufig Verwendung in:

  • Müslis und Joghurts
  • Salaten
  • Gebäck und Kuchen
  • Desserts

Besonders zur Weihnachtszeit sind Walnüsse eine beliebte Zutat. Außerdem wird aus ihren Kernen Walnussöl gewonnen, das Speisen ein nussiges Aroma verleiht. Der beim Pressen entstehende Nusstrester kann als Mehlersatz genutzt werden. Unreife Walnüsse werden für spezielle Zubereitungen wie Likör oder Konfitüren verwendet.

Historische Bedeutung der Walnuss

Die Walnuss blickt auf eine lange Geschichte als Nahrungs- und Heilmittel zurück. Ursprünglich im Iran beheimatet, verbreitete sich der Baum über Handelswege nach Asien, China, Griechenland und ins Römische Reich. Archäologische Funde zeigen, dass die Walnuss schon in der Steinzeit genutzt wurde.

Im Mittelalter förderte Karl der Große die Verbreitung der Walnuss, indem er ihren Anbau in Europa anordnete. Die Walnuss war auch symbolisch bedeutend und wurde bei Hochzeiten als Fruchtbarkeitssymbol verwendet. Ihr Name leitet sich von den Göttervätern Zeus und Jupiter ab. Auch Heilkräfte wurden der Walnuss zugesprochen, so wurden ihre Blätter zur Behandlung von Hauterkrankungen genutzt.

Noch heute schätzt man die vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten und gesundheitlichen Vorteile der Walnuss, die sich sowohl in der Küche als auch in der Medizin bewährt hat.

Bilder: Piotr Wytrazek / Shutterstock