Walnuss

Walnussbaum Besonderheiten: Was macht ihn so einzigartig?

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Der Walnussbaum ist nicht nur wegen seiner schmackhaften Früchte beliebt, sondern überzeugt auch mit seiner imposanten Erscheinung und seinem wertvollen Holz. Erfahren Sie alles über die Besonderheiten, die Standortansprüche und die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten dieses Baumes.

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Walnüsse galten bis 2006 als Steinfrucht

Botanische Besonderheiten

Der Walnussbaum gehört zur Familie der Walnussgewächse (Juglandaceae) und kann bis zu 30 Meter hoch werden. Er zeichnet sich durch eine breite, kugelige Krone und eine tiefreichende Pfahlwurzel aus, die ihm Stabilität verleiht. Die Rinde ist in jungen Jahren glatt und silbergrau, entwickelt jedoch mit zunehmendem Alter tiefe Risse und dunkelt bis schwarzgrau nach.

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Blätter

Die Blätter des Walnussbaums sind unpaarig gefiedert und bestehen aus mehreren ovalen Einzelfiederblättchen, die paarweise angeordnet sind und an einem gemeinsamen Stiel sitzen. Insgesamt sind die Blätter 20 bis 40 Zentimeter lang und bestehen meist aus 7, manchmal auch aus 5 bis 9 Fiederblättchen. Diese Blättchen können bis zu 15 Zentimeter lang werden und sind an beiden Enden verschmälert. Auffällig ist der aromatische Duft der Blätter, der beim Zerreiben freigesetzt wird und viele Insekten fernhält.

Blüten

Der Walnussbaum ist einhäusig, das heißt, er trägt sowohl männliche als auch weibliche Blüten auf einer Pflanze. Die männlichen Blüten erscheinen in langen, hängenden Kätzchen, die bis zu 15 Zentimeter lang werden können und sich aus den Achselknospen des Vorjahres entwickeln. Die weiblichen Blüten sind unscheinbar und stehen meist zu zweit oder dritt am Ende der neuen Triebe. Die Blütezeit liegt zwischen April und Juni, wobei die Bestäubung durch den Wind erfolgt.

Früchte

Die Früchte des Walnussbaums sind die bekannten Walnüsse. Sie entwickeln sich in einer grünen, fleischigen Hülle, die im Reifeprozess aufspringt und den holzigen, hellbraunen Kern freigibt. Botanisch gesehen handelt es sich bei der Walnuss um eine Nussfrucht. Diese Nüsse sind reich an ungesättigten Fettsäuren, Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen und werden vielseitig genutzt, beispielsweise in Müsli, Gebäck oder als Snack.

Standortansprüche und Verbreitung

Walnussbäume bevorzugen warme, sonnige und geschützte Standorte mit mildem Klima. Ideal sind gut durchlässige, fruchtbare Böden, die lehmig-humos und kalkhaltig sind. Sie gedeihen auf verschiedenen Bodentypen und tolerieren sowohl schwach saure als auch alkalische Bedingungen.

Die ursprüngliche Heimat des Walnussbaums liegt im östlichen Mittelmeerraum, auf der Balkanhalbinsel sowie in Vorder- und Zentralasien. Bereits in der Jungsteinzeit wurde der Baum nach Süd- und Mitteleuropa gebracht. Heute ist er weltweit in gemäßigten Zonen verbreitet, einschließlich Nordamerika und China. In Mitteleuropa findet man ihn häufig in Weinbaugebieten und ländlichen Regionen, besonders im Südwesten Deutschlands und entlang des Rheins.

Juglon – eine Besonderheit des Walnussbaums

Der Walnussbaum produziert den Stoff Juglon in seinen Blättern, Wurzeln und der Fruchthülle. Juglon hemmt das Wachstum vieler anderer Pflanzen und kann empfindlichen Arten schaden. Nur wenige Pflanzenarten, wie Efeu und Storchschnabel, sind resistent gegen Juglon und können in der Nähe von Walnussbäumen gedeihen.

Verwendung des Walnussholzes

Das Holz des Walnussbaums ist hart, schwer und dunkelbraun mit markanter Maserung, was es besonders begehrt macht. Es wird hauptsächlich im Innenbereich verwendet. Zu den wichtigsten Verwendungszwecken gehören:

  • Herstellung hochwertiger Möbelstücke
  • Produktion von Furnieren, speziell für exklusive Innenausstattungen
  • Fertigung von Musikinstrumenten wie Gitarren und Flöten
  • Herstellung von Gewehrschäften wegen der Stabilität und ästhetischen Maserung
  • Nutzung als Parkett sowie für Wand- und Deckenverkleidungen
  • Durchführung kleinerer Drechsel- und Schnitzarbeiten, wie Schachfiguren und Intarsien

Speziell das Holz der Walnusswurzeln ist als Furnier sehr geschätzt. Walnussholz dient auch als häufige Alternative zu Tropenholz, da es leicht zu verarbeiten ist.

Walnussblätter als Heilpflanze

Die Blätter des Walnussbaums werden traditionell als Heilmittel genutzt. Sie enthalten Gerbstoffe, Flavonoide, Kaffeesäure, Vanillinsäure und ätherische Öle, die adstringierend, entzündungshemmend und antimikrobiell wirken. Walnussblätter werden vor allem bei leichten, oberflächlichen Hautentzündungen, Akne und Ekzemen eingesetzt. Auch bei übermäßigem Schwitzen, insbesondere an Händen und Füßen, verschaffen sie Linderung. Zur äußeren Anwendung eignen sich Umschläge und Bäder aus Walnussblättern.

Bilder: Matauw / Shutterstock