Steckbrief über Systematik und Erscheinungsbild der Waldrebe
Wer Clematis reduziert auf ihre Funktion als Kletterpflanze für die Fassadenbegrünung, wird ihren vielfältigen Talenten nicht gerecht. Der folgende Steckbrief offenbart, was alles in der beliebten Pflanze steckt:
- Pflanzenfamilie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
- Wissenschaftliche Bezeichnung der Gattung: Clematis
- Zwischen 325 und 475 bekannte Arten
- Ausdauernde, verholzende, seltener krautige Kletterpflanze
- Blattstielranker mit bis zu 6 Meter langen Lianen
- Beheimatet in Mittel- und Südeuropa
- Wuchshöhen von 100 bis 1200 Zentimeter
- Blütezeit je nach Art von April bis Oktober
- Blütendurchmesser bis zu 20 Zentimeter
- Einsamige Nussfrüchte mit federartigem Griffel
- Trivialnamen: Waldrebe
Innerhalb der facettenreichen Gattung sind neben den verholzenden, kletternden Arten zugleich krautige, nicht rankende Exemplare vertreten. Diese als Teppich-Waldrebe bezeichneten Sorten finden als Bodendecker und Kübelpflanze im Ziergarten breite Verwendung.
Steckbrief liefert wichtige Infos zur Pflege
Aus dem Steckbrief ziehen Hobbygärtner wertvolle Rückschlüsse auf die fachgerechte Pflege von Clematis. Als ausdauernde Pflanze sind die meisten Arten winterhart. Einzig im Pflanzjahr und im Kübel ist Winterschutz empfehlenswert. Wie bei zahlreichen ausdauernden Pflanzen üblich, handelt es sich bei den Samen um Kaltkeimer. Da sich die Aussaat als recht kompliziert erweist, favorisieren Hobbygärtner die Vermehrung mittels Stecklingen oder Ablegern.
Aufgrund der divergenten Blütezeiten, unterscheiden Gärtner Clematis in drei Schnittgruppen. Wer sich mit dieser Aufteilung vertraut macht, leistet einen wichtigen Beitrag zur fachgerechten Pflege. Darauf kommt es an:
- Schnittgruppe 1: Frühjahrs-blühende Clematis nicht schneiden bzw. bei Bedarf erst nach der Blüte
- Schnittgruppe 2: Zweimalig blühende Clematis nach der ersten Blüte ausputzen und nach der zweiten Blüte schneiden
- Schnittgruppe 3: Sommer-blühende Clematis im Herbst großzügig einkürzen bis auf 20 oder 30 Zentimeter
Wie die Bezeichnung Waldrebe vermittelt, entstammt die Kletterpflanzen bewaldeten Regionen. Dort rankt sie an Bäumen empor, dem Licht entgegen, mit den Wurzeln im Schatten. Für die überwiegende Mehrheit gilt daher ein halbschattiger Standort im nährstoffreichen, humosen Boden als ideal.
Tipps & Tricks
Neben all ihren positiven Eigenschaften darf der Giftgehalt von Clematis nicht unterschätzt werden. Da sich im Pflanzensaft Alkaloide und giftiges Protoanemonin befinden, sollten alle Pflege- und Pflanzarbeiten mit schützender Kleidung und Handschuhen erfolgen.