Strohblume

Strohblumen erfolgreich kultivieren: Tipps und Tricks

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Strohblumen sind mit ihren bunten, knäueligen Korbblüten sehr sympathische Gartenpflanzen – wenn hierzulande auch vor allem eher als Zutat für Trockengestecke bekannt. Wie Sie die Strohblume sowohl frisch, als auch trocken Ihr Heim verschönern lassen können, erläutert dieser Artikel.

strohblumen
Strohblumen sind eine schöne Zier für Garten und Vase
AUF EINEN BLICK
Was sind Strohblumen und wie pflegt man sie?
Strohblumen (Helichrysum) sind einjährige oder mehrjährige Pflanzen, die für ihre leuchtenden, haltbaren Blüten in verschiedenen Farben geschätzt werden. Sie gedeihen an sonnigen, warmen Standorten und bevorzugen gut durchlässigen, humosen und nährstoffarmen Boden. Beliebt für Trockenblumensträuße und vielfältige Garten- und Kübelpflanzungen.

Herkunft

Die Strohblume gehört zu den Korbblütlern und bildet eine eigenen Pflanzengattung mit dem botanischen Namen Helichrysum. Diese umfasst eine beeindruckende Anzahl von um die 600 Arten, von denen hier in Mitteleuropa allerdings nur ein paar als Gartenblumen kultiviert werden. Dazu gehört vor allem die Art Helichrysum bractaetum, die Garten-Strohblume. Sie stammt ursprünglich aus Australien.

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Insgesamt sind die Herkunftsgebiete der artenreichen Strohblumen-Gattung aber noch viel weitreichender und auf mehrere Kontinente verteilt. So stammt ein Großteil der Arten auch aus der Kapregion Südafrikas, ein kleinerer Anteil aus dem Mittelmeerraum und Vorder- West und Zentralasien sowie aus Neuseeland.

Während die Strohblumen in ihrer Wildform in ihren Heimatgebieten meist ausdauernd wachsen, werden sie hierzulande meist einjährig kultiviert. Da einige Arten ihre Blütenfarbe auch beim Trocknen gut beibehalten, haben sie sich als beliebte Trockenstraußblumen etabliert – daher auch ihr Name.

Herkunft im Überblick:

  • Strohblumen bilden eigene Pflanzengattung mit an die 600 Arten
  • Deren Herkunftsgebiete liegen in Australien, Südafrika, dem Mittelmeerraum, Vorder- bis Zentralasien und Neuseeland
  • Hierzulande nur ein paar Arten als einjährige Gartenpflanzen kultiviert
  • Bekannt für ihre Verwendung in Trockensträußen

Wachstum

Die Strohblumenarten, die bei uns als Gartenpflanzen genutzt werden, wachsen meist einjährig, obwohl viele Gattungsarten auch Stauden sind oder sogar einen halbstrauchigen bis strauchigen Habitus ausbilden. Die meisten Arten erreichen eine Höhe zwischen etwa 20 und 80 Zentimetern. Sie haben in der Regel einen aufrechten, manchmal auch niederliegenden Stängel mit filziger Behaarung und reicher Verzweigung. Im Boden halten sich Strohblumen mit einer Pfahlwurzel fest, außerdem bilden sie Horste aus.

Wuchseigenschaften in Stichworten:

  • Hierzulande kultivierte Arten meist einjährig, viele andere Arten auch mehrjährig, zuweilen auch mit strauchartigem Habitus
  • Höhe meist zwischen 20 und 80 Zentimetern
  • Aufrechter bis niederliegender, filzig behaarter, reich verzweiger Stängel
  • Pfahlwurzel, horstbildend

Blätter

Die Blätter der Strohblume zeigen sich in frischem Grün und setzen wechselständig am Stängel an. Sie sind bei manchen Arten stängelumfassend, bei der Garten-Strohblume nur kurz gestielt. Bei letzterer Art haben sie eine längliche, lanzettliche bis linealische Form, bei anderen präsentieren sie sich auch ei- bis keilförmig. Die Blattränder sind ganz. Durch die filzige, gräuliche Behaarung haben die Blätter der Garten-Strohblume an der Unterseite eine seidige, weiche Textur und fühlen sich leicht klebrig an.

Blatteigenschaften in Kürze:

  • Wechselständig, manchmal stängelumfassend, manchmal kurz gestielt
  • lanzettliche, linealische bis ei- oder keilförmige Kontur
  • Ganzrandig
  • Filzige, klebrige Behaarung an der Unterseite

Blüte

An den Enden der Verzweigungen sitzen die Blüten, die eine typische körbchenförmige Erscheinung haben. Bei den Gartenformen stehen sie meist einzeln auf den aufrechten Stängeln, bei den Wildformen sind sie häufig knäuelig und schirmtraubig zusammengefasst. Die Blüten der meisten Wildformen haben eine gelbe Farbe, bei den Gartenarten ist aber längst eine viel breitere Farbpalette von weißlichem Rosa, leuchtendem Orange bis hin zu Rot, Rotbraun und Purpur.

Blüten im Überblick:

  • Typische körbchenförmige Erscheinung
  • Bei den Gartenformen meist einzeln und endständig auf den Stängeln stehend, bei Wildformen häufig knäuelig, schirmtraubig zusammengefasst
  • Farbe ursprünglich meist Gelb, bei Gartenarten auch Rosa-Weiß bis Orange, Rot, Rotbraun und Purpur

Blütezeit

Die Blüten der Strohblume öffnen sich in der Regel im Juli und bleiben bis in den September hinein bestehen.

Frucht

Aus den Blüten bilden sich sogenannte Achänen von säulenartiger Form. Diese Schließfrüchte bilden wie auch bei anderen Korbblütlern, etwa dem Löwenzahn, einen Pappus aus – die Samen bekommen also federartige Haare, um mit dem Wind zur Aussamung weitergetragen werden zu können.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Garten-Strohblume wächst in ihrem Heimatgebiet meist an lichten Standorten auf lehmig-sandigem bis sandigem Boden. Wenn Sie sie im Garten kultivieren möchten, bieten Sie ihr einen möglichst sonnigen und warmen Platz. Ihr Licht- und Wärmehunger macht sie auch ideal geeignet als Balkon- und Terrassenpflanze in Kübelkultur. Wenn Sie sie im Beet zusammen mit anderen Pflanzen kultivieren möchten, setzen Sie sie möglichst weit nach vorn, damit sie immer genügend Sonne abbekommen.

Standortbedingungen in Kürze:

  • Möglichst warm und sonnig
  • Gut geeignet für Balkon und Terrasse in Kübelkultur
  • Im Beet weit nach vorn pflanzen

Winterhart

Die Garten-Strohblume ist, anders als viele ihrer wilden Artgenossinnen, sowieso einjährig. Die Frage nach der Winterhärte stellt sich daher bei ihr gar nicht.

Manche Arten, die hier auch kultiviert werden, sind aber auch mehrjährig, häufig allerdings auch frostempfindlich. Dazu gehören zum Beispiel das Currykraut, auch unter dem Namen Italienischen Strohblume (Helichrysum italicum) bekannt, das meist eher als Gewürzpflanze genutzt wird. Sehr kalte Winter überlebt die aus dem Mittelmeerraum stammende Art eher nicht, sodass sie im Winter in einen kühlen Innenraum gestellt werden sollte.

Mehrjährig und relativ winterhart ist die Südafrika-Strohblume (Helichrysum splendidum), bei strengem Frost sollte sie aber dennoch etwas Schutz bekommen.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Die Strohblume benötigt einen relativ nährstoffarmen Boden mit gutem Humustanteil. Außerdem sollte eine wirksame Drainageschicht in das Substrat eingearbeitet werden, vor allem bei der Kübelhaltung. Mengen Sie der Erde darum einen guten Teil Sand bei oder eine kleine Menge Blähton.

Zum Merken:

  • Erde sollte eher nährstoffarm, aber humos sein
  • Gute Durchlässigkeit durch Drainage mit Sand oder Blähton

Strohblumen gießen

In der Freilandkutur brauchen Sie Strohblumen nicht unbedingt gesondert zu wässern, sie vertragen Trockenheit viel eher als zu viel Nässe. Wenn Sie sie im Kübel kultivieren, ist eine regelmäßige Wassergabe schon nötig, allerdings sollte sie maßvoll sein. Achten Sie darauf, Staunässe zu vermeiden und leeren stehendes Wasser im Untersetzer, das sich zum Beispiel auch durch Regen angesammelt hat, möglichst umgehend aus.

Strohblumen richtig düngen

Durch ihren anspruchslosen und wenig nährstoffhungrigen Charakter können Sie bei der Strohblume auf eine Düngergabe vollständig verzichten, auch bei der Kübelkultur.

Strohblumen richtig schneiden

Auch eine besondere Schnittpflege braucht die Strohblume nicht. Lediglich die verblühten Blüten sollten Sie regelmäßig ausputzen, um neue Blütenbildung zu induzieren und ein gepflegtes Erscheinungsbild aufrecht zu erhalten.

Strohblumen vermehren

Strohblumen werden über Samen vermehrt. Da sie davon reichlich bilden, können Sie sie im Herbst selbst sammeln und über den Winter hinweg kühl und trocken lagern. Ab dem zeitigen Frühjahr im März können Sie sie aussäen und im Haus vorziehen. Dazu legen Sie sie in Pflanzgefäße mit Anzuchterde und bedecken sie damit nur leicht. Stellen Sie sie an einen hellen, aber nicht allzu warmen Ort. Die Keimtemperatur liegt bei etwa 18°C. Nach etwa 2 bis 3 Wochen sollten sich die Keimlinge zeigen.

Ab April können Sie die Jungpflanzen pikieren und in kleine Einzeltöpfe setzen. Für die Auspflanzung ins Freiland sollten Sie die Eisheiligen Ende Mai abwarten. Zu diesem Zeitpunkt ist es auch möglich, direkt auszusäen.

Krankheiten

Allgemein zeigen sich Strohblumen relativ robust und wenig anfällig für Krankheiten. Gelegentlich können sie aber von Flaschem Mehltau befallen werden. Dieser Pilz zeigt sich durch gräuliche bis violette, fleckige Überzüge auf den Blättern, die dann nach und nach absterben. Um dem Falschen Mehltau vorzubeugen, sollten Sie darauf achten, dass die Strohblumen generell warm und sonnig stehen und ihre Blätter nicht dauerhaft nass werden. Außerdem kann frische Kuhmilch als Prophylaxe helfen. Den Falschen Mehltau bekämpfen Sie, indem Sie die erkrankten Pflanzenteile möglichst umgehend und gründlich wegschneiden. Anschließend hilft eigentlich nur ein Fungizid wirklich sicher.

Schädlinge

Leider wird die Strohblume auch durchaus von Schädlingen wie Blattläusen oder Blattwanzen heimgesucht. Kontrollieren Sie ihre Exemplare regelmäßig auf einen etwaigen Befall.

Blattläuse

Die Läuse sind sehr klein und haben eine grünliche bis bräunliche Farbe. Beim Saugen an ihrer Wirtspflanze scheiden sie klebrigen Honigtau aus, durch den sie sich leicht verraten. Auch Ameisen, die sich von dem Honigtau ernähren, können ein zuverlässiger Anzeiger für einen Blattlausbefall sein.
Um Blattläuse zu bekämpfen, können Sie am besten auf Präparate auf Neemölbasis zurückgreifen oder selbst eine Mischung aus Rapsöl und Kaliseife herstellen. Grundsätzlich nützlich und vorbeugend ist eine hohe Biodiversität im Garten mit vielen Nützlingen.

Blattwanzen

Die breiten, flachen Blattwanzen fressen große Löcher in die Blätter und Triebe, vorzugsweise in die jungen, zarten Pflanzenteile. Durch mögliche Giftstoffübertragung können sie auch zu Verkrüppelungen bei der Wirtspflanze führen. Die trägen Tiere können Sie zunächst gut mechanisch entfernen, durch Abschütteln oder Abbrausen mit Wasser. Anschließend empfiehlt sich eine Spritzkur mit Schmierseifenlauge, die Sie selbst aus Wasser und Kaliseife herstellen können.

Tipp:

Um die Garten-Strohblume für Trockenblumendeko zu verwenden, schneiden Sie sie dann am langen Stiel ab, wenn die Blüten sich außen geöffnet haben, das Herz aber noch geschlossen ist. So halten sie sich am längsten.

Sorten

Wenn Sie auf schöne Trockenblumensträuße aus sind, sollten Sie sich an die Garten-Strohblume (Helichrysum bracteatum) halten. Von ihr gibt es einige schöne Sorten wie etwa die ‚Monstrosum‘. Sie gibt es in vielen verschiedenen Farben, darunter auch romantisch pastellige Töne. In der Höhe erreicht sie etwa 60 cm. Die ‚Nanum‘ wird dagegen mit 35 bis 50 Zentimetern etwas kleiner, blüht aber auch sehr farbenbfroh. Neben der kleinwüchsigen ‚Nanum‘ gibt es unter den Garten-Strohblumenarten auch eine besonders große, die ‚Riesen‘: Sie kann bis zu einem Meter hoch werden und bildet auch größere Blüten in Gelb, leuchtendem Orange oder weißlichem Rosa.

Die Art Helichrysum italicum, landläufig Currykraut genannt, bietet auch ein paar verschiedene Sorten, die sich vor allem in der Wuchsgröße voneinander unterscheiden. Auch hier gibt es zum Beispiel eine Sorte ‚Nanum‘, die sich durch ihren kompakten, etwa 30 cm niedrigen Wuchs für mediterrane Steingärten eignet. Ihr Aroma ist intensiv curryartig. Sie ist außerdem mehrjährig und in geringem Grad winterhart.

Bilder: Ivana Vrnoga / Shutterstock